DE19735017A1 - Vorrichtung zur Diagnose und Behebung von sicherheitsrelevanten Kraftfahrzeugzuständen - Google Patents
Vorrichtung zur Diagnose und Behebung von sicherheitsrelevanten KraftfahrzeugzuständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Diagnose und Behebung von sicherheits
relevanten Kraftfahrzeugzuständen.
Es ist bekannt, den Funktionszustand von elektrischen Komponenten oder von
Betriebsflüssigkeiten optisch mittels Leuchtdioden zu signalisieren. Für bestimmte Kompo
nenten ist eine solche beschränkte Information völlig ausreichend, insbesondere wenn der
Kraftfahrzeugführer aus der Information die notwendigen Handlungsweisen entnehmen
kann. Wird dem Kraftfahrzeugführer beispielsweise signalisiert, daß eine Bremsleuchte
defekt ist, so weiß dieser einerseits, daß die Bremsleuchte ausgewechselt werden muß und
andererseits keine unmittelbare Gefahrensituation vorliegt. Durch die zunehmende
Ausstattung von Kraftfahrzeugen mit elektrischen Komponenten nimmt jedoch die Anzahl
der entsprechenden Signalleuchten derart zu, daß die Gefahr besteht, daß der
Kraftfahrzeugführer den Überblick verliert. Im Falle reiner Komfort-Komponenten wie
Schiebedach oder Sitzheizung bleibt dies im wesentlichen folgenlos. Mit der Tendenz,
vermehrt sicherheitsrelevante Funktionen wie Bremsen, Kupplung, Lenkung und Gaszufuhr
durch sogenannte x-by-wire-Systeme zu ersetzen, muß der Kraftfahrzeugführer Defekte in
diesen Komponenten unbedingt berücksichtigen. Würde nun beispielsweise ein funktions
beeinträchtigender Defekt der Bremsanlage mittels einer Leuchtdiode signalisiert werden, so
würde ein sehr vorsichtiger Kraftfahrzeugführer das Kraftfahrzeug überhaupt nicht mehr
bewegen, sondern abschleppen lassen, obwohl die Bremsanlage eingeschränkt noch
arbeitet. Ein risikobereiter Kraftfahrzeugführer würde hingegen, nachdem dieser durch
Probieren das Ansprechen der Bremsanlage festgestellt hat, vielleicht die Warnung
ignorieren und auf einen technischen Defekt der Signalisierung schließen. Beide
Verhaltensweisen sind nicht befriedigend, da diese entweder zu unnötigen Kosten oder zu
einer erheblichen Gefährdung des Straßenverkehrs führen.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Diagnose
und Behebung von sicherheitsrelevanten Kraftfahrzeugzuständen zu schaffen, mittels derer
der Kraftfahrzeugführer umfassend über sicherheitsgefährdende Situationen informiert und
geleitet wird.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Durch die Ausbildung als dialogfähige Vorrichtung mit akustischen Ein- und
Ausgabeeinheiten kann der Kraftfahrzeugführer über Art und Ursache von auftretenden
Defekten informiert werden. Durch die Dialogfunktionen besteht darüber hinaus die
Möglichkeit eine vom Kraftfahrzeugführer bedingt beeinflußbare Sicherheitsstrategie zu
fahren. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild der Vorrichtung zur Diagnose und
Behebung von sicherheitsrelevanten Kraftfahrzeugzuständen.
Die Vorrichtung 1 umfaßt eine Vielzahl elektrischer Komponenten mit Steuergeräten 2, die
über einen bidirektionalen Bus 3 miteinander verbunden sind, eine Zentraleinheit 4, eine
akustische Ausgabeeinheit 5, eine akustische Eingabeeinheit 6, eine optische Ausgabe
einheit 7 und eine externe Kommunikationseinheit 8. Mittels der Zentraleinheit 4, die bei
spielsweise als Mikroprozessor ausgebildet ist, wird der Datenfluß auf den bidirektionalen
Bus 3 gesteuert. Die Zentraleinheit kann aus kostengründen auch rein virtuell ausgeführt
werden, d. h. die "Zentrale" Programmteile sind auf die einzelnen Steuergeräte verteilt. Des
weiteren wertet die Zentraleinheit 4 die Daten von den Steuergeräten 2, der akustischen
Eingabeeinehit 6 und der externen Kommunikationseinheit 8 aus und verfügt über eine
Spracherkennungseinheit und einen Sprachgenerator.
Wird nun das Kraftfahrzeug durch die Zündung eingeschaltet, so wertet die Zentraleinheit 4
die Zustandsdaten der Steuergeräte 2 aus. Das Diagnoseergebnis wird über die akustische
Ausgabeeinheit 5 und die optische Ausgabeeinheit 7 dem Kraftfahrzeugführer mitgeteilt.
Prinzipiell kann die Diagnose in drei unterschiedliche Gruppen unterteilt werden, nämlich das
Kraftfahrzeug ist uneingeschränkt funktionstüchtig oder eingeschränkt funktionstüchtig oder
weist einen solch schwerwiegenden Defekt auf, daß dieses nicht mehr in Betrieb genommen
werden darf. Die Diagnose kann zugleich während des Betriebes wiederholt werden oder
nur bei Zustandsänderungen erfolgen. Tritt ein schwerwiegender Defekt während des
Betriebes auf, so informiert die Zentraleinheit 4 den Kraftfahrzeugführer, daß eine Weiter
fahrt nicht mehr möglich ist und das Kraftfahrzeug sicher abgestellt werden muß. Dazu kann
dem Kraftfahrzeugführer weiter mitgeteilt werden, wie lange der Motor noch läuft und daß
eine Beschleunigung nicht mehr möglich ist, d. h. die Vorrichtung schränkt den
Kraftfahrzeugführer in seinem Handlungsspielraum derart ein, daß dieser zu einer eine
Gefährdung vermeidenden Handlung gezwungen wird. Weiter kann die Vorrichtung 1
selbständig eine Motorbremsung bzw. Abbremsung einleiten, wobei der Kraftfahrzeugführer
ständig informiert wird, und/oder eine maximale Fahrgeschwindigkeit vorschreiben. Die
Informationen können ständig aktualisiert werden, so daß der Kraftfahrzeugführer sein
Fahrverhalten entsprechend den ihm eingeräumten Möglichkeiten anpassen kann. Die
aktiven Eingriffe der Vorrichtung 1 in das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges lassen sich
besonders einfach mit x-by-wire-Systemen realisieren.
Bei Defekten, die zu einer eingeschränkten Funktionsfähigkeit führen, kann dem Fahrer eine
gewisse Wahlfreiheit gelassen werden. Beispielsweise kann ihm mitgeteilt werden, daß
dieser noch eine gewisse Entfernung zurücklegen kann, bis das Kraftfahrzeug abgestellt
werden muß. Je nach Schwere des Defekts können dem Kraftfahrzeugführer jedoch
gewisse Grenzen von der Vorrichtung gezogen werden. Über die akustische Eingabeeinheit
6 kann dann der Kraftfahrzeugführer sein Fahrtziel eingeben, und die Vorrichtung adaptiert
sich gemäß dem Fahrtziel unter Berücksichtigung von Mindestanforderung bezüglich der
Sicherheit. Zur späteren Nachvollziehung können die ein- und ausgegebenen Informationen
abgespeichert werden. Die externe Kommunikationseinheit 8 dient beispielsweise zur
automatischen Verständigung einer Service-Stelle.
Claims (7)
1. Vorrichtung (1) zur Diagnose und Behebung von sicherheitsrelevanten Kraftfahr
zeugzuständen, umfassend eine Vielzahl elektrischer Komponenten mit Steuergeräten
(2), die direkt oder über eine Busstruktur (3) miteinander verbunden sind, eine akusti
sche Eingabeeinehit (6) und eine akustische Ausgabeeinheit (5), wobei über die
akustische Ausgabeeinheit (5) funktionale Zustände und systemimmanente Gegenmaß
nahmen für den Kraftfahrzeugführer mitteilbar und über die akustische Eingabeeinheit
(6) vom Kraftfahrzeugführer bedingt beeinflußbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die akustische Eingabe
einheit (6) als Mikrofon ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die akustische
Ausgabeeinheit (4) als Lautsprecher und/oder als Kopfhörer ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der akustischen Ausgabeeinheit (5) eine zusätzliche optische Ausgabeeinheit (7)
zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine externe Kommunikationseinheit (8) mit der Busstruktur (3) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß die elektrischen Komponenten mindestens teilweise als x-by-wire-Systeme ausge
bildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtung (1) eine Zentraleinheit (4) mit einer Spracherkennungseinrichtung
und einem Sprachgenerator zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
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