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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Steuern einer Signalverbindung eines Fahrzeugs.
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Die
DE 10 2015 222 530 A1 offenbart eine Fahrzeugelektroniksteuervorrichtung mit einer Überwachungssteuerschaltungseinheit zum Überwachen einer Steueroperation eines Steuergerätes.
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Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung eine verbesserte Vorrichtung zum Steuern einer Signalverbindung eines Fahrzeugs und ein verbessertes Verfahren zum Steuern einer Verbindung eines Fahrzeugs gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Gemäß Ausführungsformen kann in einem Fahrzeug insbesondere ein zusätzliches Steuergerät in Gestalt einer Vorrichtung, Steuervorrichtung oder eines Sicherheitssteuergerätes vorgesehen werden, um eine Kommunikation oder Signalübertragung zwischen Fahrzeugsteuergeräten, beispielsweise für hochautomatisiertes Fahren, und Aktor-Steuergeräten physikalisch herzustellen, zu überwachen und gegebenenfalls auch physikalisch zu trennen. So kann eine Signalübertragung zwischen Steuergeräten und Aktoren situationsabhängig ermöglicht, überwacht und unterbunden werden.
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Vorteilhafterweise kann gemäß Ausführungsformen insbesondere ein zuverlässiger und sicherer Betrieb eines Fahrzeugs durch Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Kommunikation zwischen Steuergeräten und Aktoren mittels einer Steuervorrichtung oder eines Sicherheitssteuergerätes erreicht werden. Eine Signalübertragung kann beispielsweise hierbei auf Korrektheit überprüft werden, bei ordnungsgemäßer Funktion beteiligter Einrichtungen ermöglicht und bei Fehlfunktionen unterbrochen werden.
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Es wird eine Vorrichtung zum Steuern einer Signalverbindung eines Fahrzeugs vorgestellt, wobei die Signalverbindung eine signalübertragungsfähige Verbindung zwischen zumindest einem Steuergerät eines Fahrzeugs und zumindest einem Aktor des Fahrzeugs repräsentiert, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, um abhängig von einem Eingangssignal die Signalverbindung herzustellen und zusätzlich oder alternativ zu überwachen und zusätzlich oder alternativ zu trennen.
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Die Vorrichtung kann ein elektrisches Gerät sein, das elektrische Signale, beispielsweise Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuersignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine oder mehrere geeignete Schnittstellen aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein können. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil einer integrierten Schaltung sein, in der Funktionen der Vorrichtung umgesetzt sind. Die Schnittstellen können auch eigene, integrierte Schaltkreise sein oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, insbesondere einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder ein anderes Nutzfahrzeug. Die Vorrichtung kann eine zusätzliche Steuereinrichtung oder ein zusätzliches Steuergerät des Fahrzeugs repräsentieren. Die Vorrichtung kann auch als eine Sicherheitssteuervorrichtung bezeichnet werden. Das zumindest eine Steuergerät kann ausgebildet sein, um einen Betrieb des Fahrzeugs im Rahmen des sogenannten hochautomatisierten Fahrens zu steuern. Der zumindest eine Aktor kann als ein Stellglied für eine Fahrzeugfunktion ausgeführt sein, wie beispielsweise für eine Lenkung, eine Bremse, für ein Ventil oder dergleichen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung gesondert von dem zumindest einen Steuergerät ausgeführt sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Vorrichtung auf einer eigenen Leiterplatte ausgeführt sein. Anders ausgedrückt kann die Vorrichtung außerhalb eines Gehäuses des zumindest einen Steuergerätes angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Vorrichtung innerhalb eines Gehäuses eines Steuergerätes auf einer eigenen Leiterplatte mit von dem Steuergerät gesonderter Energieversorgung und Signalverbindung angeordnet sein. So kann je nach Anwendungsfall oder Einsatzumgebung eine zweckmäßige Realisierung der Vorrichtung ermöglicht werden, sei es als getrennte Einheit oder ein bestehendes Steuergerät als gesonderte Untereinheit integriert.
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Auch kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die Signalverbindung durch Ansteuern einer Kopplungseinrichtung herzustellen und zusätzlich oder alternativ zu trennen. Hierbei kann die Kopplungseinrichtung in die Signalverbindung geschaltet sein. Die Kopplungseinrichtung kann beispielsweise als ein sogenannter Gateway ausgeführt sein. Die Kopplungseinrichtung kann Koppelelemente zum physikalischen Herstellen und Trennen der Verbindung aufweisen. Die Koppelelemente können Relais, Optokoppler, Magnetkoppler oder dergleichen aufweisen. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine Ansteuerung eines Aktors seitens eines Steuergerätes über die Signalverbindung lediglich dann ermöglicht werden kann, wenn dies ordnungsgemäß vorgesehen ist. Über die Ansteuerung der Kopplungseinrichtung kann die Signalverbindung besonders einfach und zuverlässig hergestellt und zusätzlich oder alternativ getrennt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um ein über die Signalverbindung übertragenes Signal als Eingangssignal auf eine Einhaltung zumindest eines vordefinierten Signalkriteriums hin zu überprüfen, um die Signalverbindung zu überwachen. Das zumindest eine vordefinierte Signalkriterium kann eine übertragene Datenart, eine Wiederholungsrate einer Datenübertragung, Bereichsüberschreitungen, syntaktische Fehler, Sequenzfehler, Nachrichtenzähler, Nachrichtenprüfsummen und zusätzlich oder alternativ andere Signalkriterien repräsentieren. Auf diese Weise kann eine Kommunikation zwischen Steuergerät und Aktoren sicher und unaufwendig überprüft und überwacht werden.
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Ferner kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die Signalverbindung zu trennen, falls ein über die Signalverbindung übertragenes Signal als Eingangssignal zumindest ein vordefiniertes Signalkriterium verletzt. Hierbei repräsentiert das über die Signalverbindung übertragene Signal das Eingangssignal. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine Kommunikation unter Beteiligung eines von einer Fehlfunktion betroffenen Gerätes oder Aktors zuverlässig unterbunden werden kann, um eine Betriebssicherheit beizubehalten oder zu erhöhen.
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Zudem kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die Signalverbindung zu trennen, falls durch die Vorrichtung ein Ausschaltsignal als Eingangssignal eingelesen wird. Insbesondere kann hierbei das Ausschaltsignal ein Notfall-Ausschaltsignal oder Not-Aus-Signal repräsentieren. Das Ausschaltsignal kann von einer Schnittstelle zu einer Funktionseinrichtung des Fahrzeugs oder einer Benutzerschnittstelle bereitgestellt sein oder werden. Das Ausschaltsignal kann ein angefordertes Ausschalten eines hochautomatisierten Betriebsmodus oder Fahrmodus des Fahrzeugs repräsentieren. Somit kann schnell und sicher auf plötzliche Ereignisse reagiert werden, die ein unterbrechen der Signalverbindung erfordern.
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Auch kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die Signalverbindung zu trennen, falls ein über eine weitere Signalverbindung des Fahrzeugs übertragenes weiteres Signal als Eingangssignal zumindest ein vordefiniertes Signalkriterium verletzt. Hierbei kann die weitere Signalverbindung das zumindest eine Steuergerät und zusätzlich oder alternativ den zumindest einen Aktor betreffen. Dabei kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die weitere Signalverbindung zu überwachen. So kann noch zuverlässiger festgestellt werden, ob ein Steuergerät oder einen Aktor eine Fehlfunktion aufweisen, und somit dessen Kommunikationswege unterbrochen werden.
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Ferner kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um die Signalverbindung zu trennen, falls durch die Vorrichtung erfasst wird, dass Fahrdaten des Fahrzeugs zumindest ein vordefiniertes Fahrdatenkriterium verletzen. Die Fahrdaten können zumindest einen Beschleunigungswert, eine Geschwindigkeit und zusätzlich oder alternativ andere Fahrdaten repräsentieren. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass bei einem nicht vorgabegemäßen Verhalten des Fahrzeugs die Signalverbindung sicher unterbrochen werden kann.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Vorrichtung ausgebildet sein, um ein Steuersignal an den zumindest einen Aktor auszugeben. Hierbei kann das Steuersignal geeignet sein, um bei einer Verwendung durch den zumindest einen Aktor das Fahrzeug in einen sicheren Zustand zu bringen. Somit kann das Fahrzeug zuverlässig in einen sicheren Zustand gebracht werden, auch wenn ein Steuergerät eine Fehlfunktion aufweist. Hierbei kann die Vorrichtung als ein Ersatz-Steuergerät fungieren, um eine Betriebssicherheit des Fahrzeugs zu erhöhen.
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Es wird ferner ein Verfahren zum Steuern einer Signalverbindung eines Fahrzeugs vorgestellt, wobei die Signalverbindung eine signalübertragungsfähige Verbindung zwischen zumindest einem Steuergerät eines Fahrzeugs und zumindest einem Aktor des Fahrzeugs repräsentiert, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: Einlesen eines Eingangssignals; und
Steuern der Signalverbindung, um abhängig von dem Eingangssignal die Signalverbindung herzustellen und zusätzlich oder alternativ zu überwachen und zusätzlich oder alternativ zu trennen.
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Das Verfahren kann unter Verwendung einer Ausführungsform der vorstehend genannten Vorrichtung vorteilhaft ausgeführt werden.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Steuern gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einer Vorrichtung 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei dem Fahrzeug 100 handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, beispielsweise einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder ein anderes Nutzfahrzeug. Die Vorrichtung 110 ist ausgebildet, um eine Signalverbindung 120 des Fahrzeugs 100 zu steuern. Die Vorrichtung 110 kann auch als eine Steuervorrichtung 110 oder eine sogenannte Safety-ECU (safety = Sicherheit; ECU = Electronic Control Unit, dt. Steuergerät) bezeichnet werden.
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Mittels der Signalverbindung 120 sind zumindest ein Steuergerät 130 zumindest ein Aktor 140 signalübertragungsfähig miteinander verbunden. Bei der Signalverbindung 120 handelt es sich beispielsweise um eine elektrische Leitung, eine optische Leitung oder eine andere Verbindungseinrichtung zum Übertragen von Signalen. Somit weist das Fahrzeug 100 die Vorrichtung 110 bzw. Steuervorrichtung 110, die Signalverbindung 120, das zumindest eine Steuergerät 130 und den zumindest einen Aktor 140 auf. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 100 die Steuervorrichtung 110, die Signalverbindung 120, beispielhaft lediglich ein Steuergerät 130 und beispielhaft lediglich einen Aktor 140 auf. Das Steuergerät 130 ist beispielsweise ausgebildet, um Funktionen für hochautomatisiertes Fahren zu steuern. Der Aktor 140 kann auch eine Steuereinrichtung bzw. Aktor-Steuereinrichtung aufweisen.
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Um die Signalverbindung 120 zu steuern, ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um abhängig von einem Eingangssignal die Signalverbindung 120 herzustellen und/oder zu überwachen und/oder zu trennen. Auf das Eingangssignal wird nachfolgend noch detaillierter eingegangen.
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Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 getrennt bzw. gesondert von dem Steuergerät 130 ausgeführt bzw. angeordnet. Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Steuervorrichtung 110 mit dem Steuergerät 130 oder einem anderen Steuergerät in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet und auf einer eigenen bzw. gesonderten Leiterplatte ausgeführt sein. Die Steuervorrichtung 110 könnte beispielsweise als Sub-Element, z. B. eine Leiterplatte, die aufgesteckt wird, oder Ähnliches, als Teil eines Steuergerätes ausgeführt sein. Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass Rechner sowie Ein- und Ausgabeelemente unabhängig funktionieren und agieren.
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Ferner ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel eine Kopplungseinrichtung 150 vorgesehen. Die Kopplungseinrichtung 150 ist in die Signalverbindung 120 geschaltet. Die Steuervorrichtung 110 und die Kopplungseinrichtung 150 sind signalübertragungsfähig miteinander verbunden. Die Steuervorrichtung 110 ist ausgebildet, um die Kopplungseinrichtung 150 anzusteuern, um mittels der Kopplungseinrichtung 150 die Signalverbindung 120 herzustellen und/oder zu trennen. Dazu ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um ein Ansteuersignal 155 an die Kopplungseinrichtung 150 auszugeben. Die Kopplungseinrichtung 150 ist ausgebildet, um ansprechend auf das Ansteuersignal 155 die Signalverbindung 120 freizugeben oder zu blockieren bzw. zu unterbrechen.
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Somit ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um insbesondere mittels der Kopplungseinrichtung 150 die Signalverbindung 120 physikalisch herzustellen und gegebenenfalls zu trennen. Um zu erreichen, dass beispielsweise Fahrerassistenzsystemfunktionen bzw. ADAS-Funktionen (ADAS = Advanced Driver Assistance Systems) des Fahrzeuges 100 nur dann aktiv werden können, wenn dies gewünscht ist, wird die Signalverbindung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 bzw. Aktor-Steuereinrichtungen nicht über die trennbare Kopplungseinrichtung 150, z. B. ein sogenanntes Gateway, geführt. Ein an der Steuervorrichtung 110 angeschlossener Schalter, gegebenenfalls auch ein Schlüsselschalter, kann von der Steuervorrichtung 110 gelesen werden und je nach Schalterstellung die Kopplungseinrichtung 150 durchschalten. Das Durchschalten der Kopplungseinrichtung 150 kann durch Verbinden der Kopplungseinrichtung 150 mit einer Stromversorgung erfolgen. Ohne Stromversorgung kann die Kopplungseinrichtung 150 deaktiviert sein, wobei die Signalverbindung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 unterbrochen ist. Mit Stromversorgung kann die Kontakteinrichtung 150 aktiviert sein, wobei Signalverbindung 120 hergestellt ist. Ein Freischalten der Signalverbindung 120 kann alternativ auch durch Stromversorgung von Koppelelementen der Kopplungseinrichtung 150 erfolgen. Die Kopplungseinrichtung 150 kann hierbei bereits an eine Stromversorgung angeschlossen sein und die Koppelelemente, welche die Signalverbindung 120 herstellen, z.B. Relais, Optokoppler, Magnetkoppler oder dergleichen, können hierbei noch stromlos sein. Erst durch eine von der Steuervorrichtung 110 imitierte Stromversorgung dieser Elemente bzw. durch das Ansteuersignal 155 kann beispielsweise dann die Signalverbindung 120 hergestellt werden.
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Zum Überwachen der Signalverbindung 120 ist die Steuervorrichtung 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um ein über die Signalverbindung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 übertragenes Signal 135 bzw. Datensignal 135 abzugreifen und zu analysieren. Hierbei ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um das Datensignal 135 als Eingangssignal zu verwenden. Die Steuervorrichtung 110 ist ausgebildet, um das Datensignal 135 auf eine Einhaltung zumindest eines vordefinierten Signalkriteriums hin zu überprüfen, um die Signalverbindung zu überwachen.
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Durch die Steuervorrichtung 110 kann die Signalveränderung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 überprüft werden. Beim Austausch von Daten bzw. Datensignalen 135 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 ist z.B. festgelegt, welche Daten mit welcher Wiederholungsrate ausgetauscht werden. Die Steuervorrichtung 110 kann ausgebildet sein, um diese Daten mitzulesen und z.B. festzustellen, ob die Daten mit der vereinbarten Wiederholungsrate gesendet werden und ob es in den Daten Bereichsüberschreitungen, syntaktische Fehler, Sequenzfehler (bei einem Sollgangwechsel soll z.B. eine definierte Abfolge von drei gültigen Signalen gesendet werden) oder Ähnliches gibt. Werden darüber hinaus auch Nachrichtenzähler, Nachrichtenprüfsummen oder Ähnliches ausgetauscht, kann die Steuervorrichtung 110 überprüfen, ob auch diese Signalkriterien bzw. Signaleigenschaften vereinbarten Mustern entsprechen, und so feststellen, ob die Kommunikationskanäle funktionieren und die so überwachten Steuergeräte und Aktoren ordnungsgemäß arbeiten.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, die Signalverbindung 120 zu trennen, falls das Datensignal 135 bzw. das über die Signalverbindung 120 übertragene Signal 135 als Eingangssignal zumindest ein vordefiniertes Signalkriterium verletzt. Stellt die Steuervorrichtung 110 bei der Überwachung der Signalverbindung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 fest, dass getroffene Vereinbarungen bzw. Signalkriterien nicht eingehalten werden, beispielsweise wenn Bereichsüberschreitungen, falsche Prüfsummenberechnung, Nachrichtenzähler springen oder bleiben stehen, etc. auftreten, kann die Steuervorrichtung 110 die Kommunikation über die Signalverbindung 120 unterbrechen. Die Steuervorrichtung 110 kann ausgebildet sein, um die Stromversorgung der Kopplungseinrichtung 150, beispielsweise eines kompletten Gateways, oder die Stromversorgung der Koppelelemente, wie beispielsweise Relais, optisch, magnetisch etc., auszusetzen. Die Stromversorgung der Kopplungseinrichtung 150 oder der Koppelelemente kann durch die Steuervorrichtung 110 auch unterbrochen werden, wenn ein Schalter oder Schlüsselschalter, der die Koppelung freigegeben hat, ausgeschaltet wird. So könnte das Fahrzeug 100 beispielsweise in gewissen Situationen konventionell betrieben werden, ohne Gefahr zu laufen, dass Steuergerät für hochautomatisiertes Verfahren Einfluss auf das Fahrzeug 100 nehmen kann.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um ein Ausschaltsignal 165 als Eingangssignal einzulesen. Bei dem Ausschaltsignal 165 handelt es sich beispielsweise um ein Notfall-Ausschaltsignal bzw. Not-Aus-Signal. Ein solches Ausschaltsignal 165 ist von einer Schnittstelle zu einer Funktionseinrichtung 160 des Fahrzeugs 100 einlesbar. Alternativ kann ein solches Ausschaltsignal 165 von einer Benutzerschnittstelle einlesbar sein. Die Steuervorrichtung 110 ist ausgebildet, um die Signalverbindung 120 ansprechend auf ein eingelesenes Ausschaltsignal 165 zu trennen. Sind Not-Aus-Schalter verbaut oder über Funk angebunden, könnte die Stromversorgung der Kopplungseinrichtung 150 durch die Steuervorrichtung 110 unterbrochen werden, wenn mindestens ein Not-Aus-Schalter betätigt wird. Alternativ können nach Betätigung mindestens eines Not-Aus-Schalters Koppelelemente (Relais, optisch, magnetisch etc.) der Kopplungseinrichtung 150 von der Stromversorgung getrennt werden. Not-Aus-Schalter bzw. Ausschaltsignale 165 können von der Steuervorrichtung 110 auch eingelesen werden und bei Betätigung kann die Steuervorrichtung 110 die Stromversorgung der Kopplungseinrichtung 150 und/oder der Koppelelemente unterbrechen. Ausschaltsignale 165 können auch von einem anderen Steuergerät eingelesen werden und die Betätigung kann der Steuervorrichtung 110 gemeldet werden. Die Steuervorrichtung 110 kann dann entscheiden, ob die Signalverbindung 120 getrennt oder beibehalten wird.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um eine weitere Signalverbindung 170 des Fahrzeugs 100 zu überwachen. Die weitere Signalverbindung 170 ist gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das Steuergerät 130 und eine weitere Fahrzeugeinrichtung 180 signalübertragungsfähig miteinander zu verbinden. Über die weitere Signalverbindung 170 ist ein weiteres Datensignal 175 zwischen dem Steuergerät 130 und der weiteren Fahrzeugeinrichtung 180 übertragbar. Die Steuervorrichtung 110 ist hierbei ausgebildet, um das weitere Datensignal 175 abzugreifen und als Eingangssignal einzulesen. Ferner ist die Steuervorrichtung 110 dabei ausgebildet, um die Signalverbindung 120 zu trennen, falls das weitere Datensignal 175 zumindest ein vordefiniertes Signalkriterium verletzt. Anders ausgedrückt überwacht die Steuervorrichtung 110 zusätzlich zu der unterbrechbaren Signalverbindung 120 auch andere Kommunikationskanäle wie die weitere Signalverbindung 170 und unterbricht bzw. trennt die Signalverbindung 120, wenn die Steuervorrichtung 110 feststellt, dass eine geordnete Funktion, Interaktion oder Kommunikation, weise des Steuergerätes 130 mit dem Fahrzeug 100 nicht mehr möglich, sinnvoll oder ratsam ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um ein Fahrdatensignal 195, welches Fahrdaten des Fahrzeugs 100 repräsentiert, von einer Schnittstelle zu einer Erfassungseinrichtung 190 des Fahrzeugs 100 einzulesen. Die Erfassungseinrichtung 190 ist beispielsweise ausgebildet, um als Fahrdaten zumindest einen Beschleunigungswert, eine Geschwindigkeit und zusätzlich oder alternativ andere Fahrdaten des Fahrzeugs zu erfassen und bereitzustellen. Die Steuervorrichtung 110 ist hierbei ausgebildet, um die Signalverbindung 120 zu trennen, falls durch die Fahrdaten des Fahrzeugs 100 zumindest ein vordefiniertes Fahrdatenkriterium verletzen. Anders ausgedrückt ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um Fahrzeugdaten des Fahrzeugs auf Überschreitungen von Schwellenwerten zu überwachen, beispielsweise eine Überschreitung einer Höchstgeschwindigkeit oder dergleichen. Wird das Fahrzeug 100 beispielsweise trotz entsprechender Vorgaben zu schnell, kann die Steuervorrichtung 110 die Signalverbindung trennen, um die Kommunikation zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 abzubrechen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Steuervorrichtung 110 ausgebildet, um ein Steuersignal 115 an den Aktor 140 auszugeben. Genauer gesagt ist die Steuervorrichtung 130 ausgebildet, um das Steuersignal 115 den Aktor 140 auszugeben, wenn die Signalverbindung 120 durch die Steuervorrichtung 110 unterbrochen ist. Insbesondere ist das Steuersignal 115 geeignet, um bei einer Verwendung durch den Aktor 140 das Fahrzeug 100 in einen sicheren Zustand zu bringen. Entscheidet die Steuervorrichtung 110, die Signalverbindung 120 zwischen dem Steuergerät 130 und dem Aktor 140 zu unterbrechen, kann die Steuervorrichtung 110 das Steuersignal 115 an den Aktor 140 senden, um das Fahrzeug 100 in einen sicheren Zustand zu bringen. So kann das Steuersignal 115 geeignet sein, um ein Motordrehmoment zu reduzieren und/oder eine Bremse anzusteuern.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Steuern gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 200 ist ausführbar, um eine Signalverbindung eines Fahrzeugs zu steuern. Dabei ist das Verfahren 200 zum Steuern in Verbindung mit bzw. unter Verwendung von der Vorrichtung aus 1 oder einer ähnlichen Vorrichtung ausführbar. Genauer gesagt ist durch Ausführen des Verfahrens 200 eine Signalverbindung steuerbar, die eine signalübertragungsfähige Verbindung zwischen zumindest einem Steuergerät eines Fahrzeugs und zumindest einem Aktor des Fahrzeugs repräsentiert.
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In einem Schritt 210 des Einlesens wird bei dem Verfahren 200 zum Steuern ein Eingangssignal eingelesen. Nachfolgend wird in einem Schritt 220 des Steuerns die Signalverbindung gesteuert, um abhängig von dem Eingangssignal die Signalverbindung herzustellen und/oder zu überwachen und/oder zu trennen. Anders ausgedrückt wird in dem Schritt 220 des Steuerns die Signalverbindung abhängig von dem Eingangssignal gesteuert, wobei im Schritt 220 des Steuerns die Signalverbindung hergestellt und/oder überwacht und/oder getrennt wird.
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Insbesondere wenn im Schritt 220 des Steuerns die Signalverbindung getrennt wurde, wird gemäß einem Ausführungsbeispiel in einem Schritt 230 des Ausgebens ein Steuersignal an den zumindest einen Aktor ausgegeben. Das Steuersignal ist hierbei geeignet, um bei einer Verwendung durch den zumindest einen Aktor das Fahrzeug in einen sicheren Zustand zu bringen.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“ Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeug
- 110
- Vorrichtung zum Steuern bzw. Steuervorrichtung
- 115
- Steuersignal
- 120
- Signalverbindung
- 130
- Steuergerät
- 135
- Datensignal
- 140
- Aktor
- 150
- Kopplungseinrichtung
- 155
- Ansteuersignal
- 160
- Funktionseinrichtung
- 165
- Ausschaltsignal
- 170
- weitere Signalverbindung
- 175
- weiteres Datensignal
- 180
- weitere Fahrzeugeinrichtung
- 190
- Erfassungseinrichtung
- 195
- Fahrdatensignal
- 200
- Verfahren zum Steuern
- 210
- Schritt des Einlesens
- 220
- Schritt des Steuerns
- 230
- Schritt des Ausgebens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015222530 A1 [0002]