DE19734565C2 - Vorrichtung zur Aufbereitung von Materialgemengen - Google Patents
Vorrichtung zur Aufbereitung von MaterialgemengenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufberei
tung und Trennung von Materialgemengen, mit einer Sieb
öffnungen aufweisenden Trommel, die sich rotierend in
einem eine Flüssigkeit enthaltenden Becken bewegt, mit
einem Materialzufuhrmittel, mit einem am Boden des Be
ckens angeordneten Organo-Ton-Feinsandfraktionsab
schwemm- und Räummittel, einem Sand-Stein-Glasfrak
tionsräummittel, einem im Bereich der Oberfläche der
Flüssigkeit angeordneten Kunststofffraktionsräummittel
und einem im Becken Aufrieb erzeugenden Strömungsmit
tel.
Aus der DE 44 34 611 A1 und den Zeitschriften Entsor
gungspraxis, Heft 6/94 und ZAF, Heft 9/94 ist ein
Verfahren zur biologisch-mechanischen Behandlung von
festen Siedlungsabfällen bekannt. Bei diesem Verfahren
werden die Verfahrensschritte Siebung, Reinigung und
Trennung nacheinander ausgeführt.
Diese Verfahren sind aufgrund der für jeden Verfahrens
schritt benötigten Vorrichtungen und dem Transport zwi
schen diesen äußerst kostenintensiv. Eine zusätzliche
negative Eigenschaft dieses Verfahrens ist, dass orga
nische oder tonartige Anhaftungen bei der Siebung nicht
erfasst werden, da sie erst bei der der Siebung nachge
schalteten Reinigung von anorganischen oder syntheti
schen Bestandteilen gelöst werden.
Aus der Patentschrift GB 414 809 ist eine Vorrichtung zum Waschen von
Sand, Schotter und ähnlichem rolligen Material bekannt,
die eine Vielzahl von Sieben und Rosten für den Reini
gungsprozess aufweist. Hierbei wird das rollige Materi
al in einer Trommel gereinigt, die in eine Flüssigkeit
eintaucht. Zum Abführen der Schwimm- und Schwebestoffe
ist die Vorrichtung mit einem Abfluss im Bereich der
Flüssigkeitsoberfläche versehen. Großflächige Kunst
stoffbestandteile können jedoch die Vielzahl von Rosten
und Sieben verstopfen, so dass der Reinigungseffekt und
das Trennvorhaben verhindert würden.
Aus der Patentschrift CH 408 823 ist eine Vorrichtung zur gleichzei
tigen kontinuierlichen Auswaschung, Flotation und Sieb
trennung von Substanzen bekannt, bei der eine mit einem
seitlichen Ein- und Auslauf versehene rotierende Sieb
trommel in einem mit Flüssigkeit gefüllten Behälter so
eingebaut ist, dass in ihr ein durch den Auslauf be
stimmtes Flüssigkeitsniveau entsteht. Zur Wahrung der
Funktionsfähigkeit wird jedoch vorausgesetzt, dass das
durch Flotierung abzutrennende Material schwimmt, also
leichter als Wasser ist und dadurch mit dem Wasserstrom
ausgetragen werden kann. Diese Voraussetzung ist jedoch
bei vielen Materialgemengen nicht gegeben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vor
richtung zur Trennung von Materialgemengen zu schaffen,
die kostengünstig, einfach in der Herstellung und War
tung bzw. Anwendung sind.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass ein Organo-Ton-
Feinsandfraktionsabschwemm- und Räummittel zur Erzeu
gung der Strömung entlang des Beckenbodens und zur Ab
saugung dieser Fraktion vorgesehen ist, das Sand-Stein-
Glasfraktionsräummittel eine auf der Innenseite der
Trommel angeordnete Förderschnecke ist, der ein Förder
mittel zur Entfernung der Sand-Stein-Glasfraktion aus
dem Becken nachgeordnet ist, das Kunststofffraktions
räummittel als ein sich in die Trommel erstreckender
Rechen ausgebildet ist, und auf der Innenseite der
Trommel eine Schneidvorrichtung zur hydraulischen Zer
kleinerung der Kunststofffraktion angeordnet ist.
Um die Kunststoffe zu zerkleinern und zu reinigen, wer
den diese durch eine mit einem hohen Flüssigkeitsdruck
arbeitende Schneidvorrichtung, die Schneiddüsen auf
weist, zerschnitten. Die Schneiddüsen sind im Material
zufuhrmittel, vorzugsweise auf dem Rand einer Förder
schnecke, und auf der Innenfläche der Trommel angeord
net. Die Schneidvorrichtung ist gegen mechanische An
griffe geschützt und nur während des Kontakts mit dem
Materialgemenge in Betrieb.
Die hydraulische Siebung erfolgt durch Auswaschung der
Organo-Ton-Feinsandfraktion, die durch Sieböffnungen in
der Trommel ausgetragen werden. Der Austrag der gewa
schenen gröberen Sand-Steine-Glasfraktion erfolgt durch
in der Trommel angeordnete Sand-Stein-Glasfraktions
räummittel, nämlich eine an der Innenwand der Trommel
ausgebildete Transportschnecke.
Bei der Flüssigkeit handelt es sich vorzugsweise um
Wasser, das einerseits die organischen und feinen mine
ralischen Anhaftungen löst, wodurch bei der Siebung ei
ne Organo-Ton-Feinsandfraktion von den restlichen grö
beren Bestandteilen abgetrennt wird. Andererseits wer
den die restlichen Bestandteile in eine Sand-Steine-
Glasfraktion und eine Kunststofffraktion mit geringer
Tonanhaftung getrennt.
Die Trennung erfolgt unter Ausnutzung der unterschied
lichen Dichte und dem Durchmesser der Materialgemenge
bestandteile. Verfahrenstechnisch wird dies durch eine
hydraulische Trennung erreicht, der eine ballistische
Trennung nachgeschaltet werden kann. Bei kleineren An
lagen kann die hydraulische Trennung der gröberen Frak
tionen durch eine ballistische ersetzt werden. Die Ver
wendung einer hydraulischen Zerkleinerung für Kunst
stoffbestandteile erhöht den Wirkungsgrad der Trennung.
Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprü
chen beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend näher beschrieben; Es zeigen
Fig. 1 die schematische Vorderansicht einer
Trennvorrichtung mit einer Trommel,
die Sieböffnungen aufweist und be
reichsweise in ein Flüssigkeitsbecken
taucht, mit einem Materialzufuhrmit
tel, mit einem Kunststofffraktions
räummittel, mit einem Sand-Stein-Glas
fraktionsräummittel, mit einem Organo-
Ton-Feinsandfraktions-Abschwemm- und
Räummittel, mit einer Schneidvorrich
tung, die Schneiddüsen aufweist, und
mit Strömungsmitteln, die für einen
Auftrieb sorgen,
Fig. 2 die schematische Seitenansicht der
Trennvorrichtung aus Fig. 1 mit einer
Trommel, die ein schneckenförmig aus
gebildetes Sand-Stein-Glasfraktions
räummittel aufweist, mit einem Kunst
stofffraktionsräummittel und Kunst
stofffraktionsausschwemmmittel, mit
einem Sand-Stein-Glasfraktionsräum
mittel und Fördermittel, mit einem Or
gano-Ton-Feinsandfraktionsräummittel
und Abschwemmmittel, mit einer
Schneidvorrichtung, die Schneiddüsen
aufweist, wobei die Schneiddüsen im
Materialzufuhrmittel angeordnet sind.
Fig. 1 zeigt eine Trennvorrichtung 32 für Materialge
menge. Die Materialgemenge bestehen dabei vornehmlich
aus Steinen, Glas und Sand sowie aus Ton und Schluff
als anorganische Materialgemenge. Des Weiteren bestehen
sie aus frischer Organik bzw. humifizierter Organik als
organische Materialgemenge und aus Kunststoff als syn
thetische Materialgemenge.
Die Trennvorrichtung 32 für diese Materialgemenge be
steht aus einer Trommel 33, die - wie eine Waschmaschi
nentrommel - gleichmäßig verteilte Sieböffnungen 43
aufweist. Die Sieböffnungen 43 haben vorzugsweise einen
Durchmesser von drei bis fünf Millimetern. Durch die
Sieböffnungen 43 werden die feinen Organo-Ton-Feinsand
fraktionen 16 von den restlichen Fraktionen 17 bzw. 18
abgesiebt.
Die Trommel 33 dreht sich vorzugsweise langsam um eine
Trommelachse 34, wobei sie bereichsweise in eine Flüs
sigkeit 40 eintaucht. Die Flüssigkeit 40 wird in einem
Becken 39 gehalten, an dessen Boden ein Organo-Ton-
Feinsandfraktionsräummittel 38 angeordnet ist, das die
Organo-Ton-Feinsandfraktion 16 zur Weiterverarbeitung
aus dem Becken 39 entfernt. Die Trommel 33 wird dabei
mittels einer Schnecke 37 auf einen Kettenbandförderer
37a entleert.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, ist zusätzlich ein Organo-
Ton-Feinsandfraktionsabschwemmmittel 38a vorgesehen,
das eine Strömung entlang des Bodens des Beckens 39 er
zeugt. Die durch die Strömung transportierte Organo-
Ton-Feinsandfraktion 16 wird durch das Organo-Ton-
Feinsandfraktionsabschwemmmittel 38a abgesaugt.
Die Trennvorrichtung 32 weist weiterhin ein Kunststoff
fraktionsräummittel 36 auf, das die leichtere Kunst
stofffraktion 18 mit geringer Tonanhaftung von der O
berfläche der Flüssigkeit 40 entfernt. Dabei ist das
Kunststofffraktionsräummittel 36 innerhalb der Trommel
33 angeordnet. Das Kunststofffraktionsräummittel 36 ist
ein Rechen und zieht die Kunststofffraktion auf den
Kettenbandförderer 37a.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, dient ein Kunststofffrak
tionsausräummittel 36 dazu, die Ausschwemmung der
Kunststofffraktion 18 von der Oberfläche der Flüssig
keit zu unterstützen.
Der Auftrieb der Kunststofffraktion 18 mit geringer
Tonanhaftung wird durch Strömungsmittel 44 verstärkt,
die vorzugsweise an den Seiten des Beckens 39 angeord
net sind.
Die Tonpartikel sammeln sich oftmals in Taschen, die
durch geknickten oder gefalteten Kunststoff gebildet
werden. Um dies zu verhindern, weist die Trennvorrich
tung eine Schneidvorrichtung 41 auf, die durch Schneid
düsen 42 Flüssigkeit 40 mit einem hohen Druck auf die
Materialgemenge 16, 17 und/oder 18 leitet. Hierdurch
wird der Kunststoff zerschnitten, und ein Großteil der
Verschmutzungen und des Tons wird freigesetzt. Die
Schneiddüsen 42 sind am inneren Rand der Trommel 33 an
geordnet oder auch am Materialzufuhrmittel 35, das z. B.
in Form einer Förderschnecke ausgebildet sein kann.
Zur Entfernung der Sand-Stein-Glasfraktion - wobei es
sich um groben Sand handelt - ist ein Sand-Stein-
Glasfraktionsräummittel 37 vorgesehen, das gewindeför
mig an der Innenseite der Trommel 33 ausgebildet ist.
Am Ende der Trommel 33 fällt die Sand-Stein-Glas
fraktion 17 in ein Sand-Stein-Glasfraktionsfördermittel
37a, das die Fraktion entfernt. Zusätzlich kann die
Sand-Stein-Glasfraktion 17 durch ein ballistisches
Trennmittel 47 in seine einzelnen Bestandteile zerlegt
werden.
16
Organo-Ton-Feinsandfraktion
17
Sand-Steine-Glasfraktion
18
Kunststofffraktion mit ge
ringer Tonanhaftung
32
Trennvorrichtung
33
Trommel
34
Trommelachse
35
Materialzufuhrmittel
36
Kunststofffraktions
räummittel
36
a Kunststofffraktionsaus
schwemmmittel
37
Sand-Stein-
Glasfraktionsräummittel
37
a Sand-Stein-Glasfraktions
fördermittel
38
Organo-Ton-Feinsand
fraktionsräummittel
38
a Organo-Ton-Feinsand
fraktionsabschwemmmittel
39
Becken
40
Flüssigkeit
41
Schneidvorrichtung
42
Schneiddüsen
43
Sieböffnung
44
Strömungsmittel
45
Vererdungsverfahren
47
ballistisches Trennmittel
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Aufbereitung und Trennung von Ma
terialgemengen, mit einer Sieböffnungen aufweisenden
Trommel, die sich rotierend in einem eine Flüssigkeit
enthaltenden Becken bewegt, mit einem Materialzufuhr
mittel, mit einem am Boden des Beckens angeordneten
Organo-Ton-Feinsandfraktionsabschwemm- und Räummit
tel, einem Sand-Stein-Glasfraktionsräummittel, einem
im Bereich der Oberfläche der Flüssigkeit angeordne
ten Kunststofffraktionsräummittel und einem im Becken
Aufrieb erzeugenden Strömungsmittel, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Organo-Ton-Feinsandfraktions
abschwemm- und Räummittel (38a) zur Erzeugung der
Strömung entlang des Beckenbodens und zur Absaugung
dieser Fraktion vorgesehen ist, das Sand-Stein-
Glasfraktionsräummittel eine auf der Innenseite der
Trommel (33) angeordnete Förderschnecke (37) ist, der
ein Fördermittel (37a) zur Entfernung der Sand-Stein-
Glasfraktion aus dem Becken (39) nachgeordnet ist,
das Kunststofffraktionsräummittel als ein sich in die
Trommel (33) erstreckender Rechen (36) ausgebildet
ist, und auf der Innenseite der Trommel (33) eine
Schneidvorrichtung (41) zur hydraulischen Zerkleine
rung der Kunststofffraktion (18) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein dem Sand-Stein-Glasfraktionsfördermittel (37a)
nachgeordnetes ballistisches Trennmittel (47).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Schneidvorrichtung (41) mit einem hohen
Flüssigkeitsdruck arbeitende Schneiddüsen (42) auf
weist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Schneiddüsen (42) zusätzlich an dem Ma
terialzufuhrmittel (35) angeordnet sind und Flüssig
keit (40) mit einem hohen Druck auf die Materialge
menge (16, 17, 18) leiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134565 DE19734565C2 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Vorrichtung zur Aufbereitung von Materialgemengen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134565 DE19734565C2 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Vorrichtung zur Aufbereitung von Materialgemengen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19734565A1 DE19734565A1 (de) | 1999-02-04 |
DE19734565C2 true DE19734565C2 (de) | 2003-08-07 |
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ID=7838506
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997134565 Expired - Fee Related DE19734565C2 (de) | 1997-08-02 | 1997-08-02 | Vorrichtung zur Aufbereitung von Materialgemengen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19734565C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES2272199B1 (es) * | 2006-12-28 | 2007-11-16 | Carlos Gonzalez Batiste-Alertorn (50%) | Procedimiento para la eliminacion de materiales inertes en la materia organica procedente de residuos municipales. |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB414809A (en) * | 1933-03-11 | 1934-08-16 | James Peebles | Improvements in and connected with machines for washing sand, gravel, and other likematerials |
CH408823A (de) * | 1964-01-23 | 1966-03-15 | Process Engineering Co Inc | Vorrichtung zur gleichzeitigen, kontinuierlichen Auswaschung, Flotation und Siebtrennung von Substanzen |
DE4125164A1 (de) * | 1990-08-03 | 1992-02-06 | Vaiplast S R L | Anlage zum rezyklieren bzw. wiederverwertbarmachen von abfallgut aus kunststoffmaterial, insbesondere fuer die anwendung in der landwirtschaft |
DE19507703C1 (de) * | 1995-03-04 | 1996-08-08 | Horst Beyer | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Stoffgemischen mittels Schwimm-Sink-Scheidung |
-
1997
- 1997-08-02 DE DE1997134565 patent/DE19734565C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE19734565A1 (de) | 1999-02-04 |
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