DE19734497C2 - Dichtungsanordnung zur Abdichtung einer Kolbenstange - Google Patents
Dichtungsanordnung zur Abdichtung einer KolbenstangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung
einer Kolbenstange, insbesondere für Schwingungsdämpfer in
Kraftfahrzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Dichtungsanordnung ist aus der FR 23 71 618 A1
bekannt. Die Dichtungsanordnung dieser Druckschrift besteht aus
einem o-ringförmigen Gleit-Dichtungsring, der an der Mantelflä
che der Kolbenstange anliegt, einem den Gleit-Dichtungsring ra
dial umgreifenden ersten Dichtungselement sowie einem zweiten
Dichtungselement, welches auf der radial außenliegenden Seite
des ersten Dichtungselements angeordnet ist und dieses mit ra
dial nach innen gerichteter Kraft beaufschlagt. Das erste Dich
tungselement hat einen rechteckförmigen Querschnitt und weist
eine der Kolben-Mantelfläche zugewandte Ausnehmung auf, in der
der Gleit-Dichtungsring aufgenommen ist. Das erste Dichtungs
element besitzt zusätzliche Dichtflächen, die beidseitig des
Gleit-Dichtungsringes die Kolben-Mantelfläche beaufschlagen.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß das erste Dichtungsele
ment zwar mit Hilfe seiner zusätzlichen Dichtflächen die Dicht
wirkung steigert, daß zugleich aber auch höhere Reibungskräfte
an der Mantelfläche der Kolbenstange wirken, so daß eine Kol
benstangenbewegung höhere Kräfte erfordert. Aufgrund der höhe
ren Kräfte ist auch der Materialverschleiß erhöht.
Ein weiterer Nachteil liegt in dem relativ komplizierten geome
trischen Aufbau des ersten Dichtungselements, dessen den Gleit-
Dichtungsring aufnehmende Ausnehmung mit rechteckigem Quer
schnitt eine ungünstige Spannungsverteilung verursacht, wodurch
die Gefahr von Rißbildung erhöht ist. Daher kann auch nicht si
cher gewährleistet werden, daß der für eine sichere Dichtwir
kung erforderliche Druck auf den Gleit-Dichtring über einen
längeren Betriebszeitraum konstant zur Verfügung gestellt wer
den kann.
Eine weitere Dichtungsanordnung geht aus der Zeitschrift
"antriebstechnik" 33 (1994), Nr. 1-2, Seite 67 hervor. Die dar
gestellte zweiteilige Kolbendichtung besteht aus einem rei
bungsarmen Gleit-Dichtungsring und einem den Gleit-
Dichtungsring mit einer Radialkraft beaufschlagenden O-Ring.
Diese konventionelle Dichtungsanordnung weist insbesondere für
den Fall einer starken Radialbeanspruchung eine stark anstei
gende radiale Federkennlinie auf, weil der O-Ring nur bis zu
einem gewissen Grade linear-elastisch deformierbar ist und dar
überhinaus einen progressiven Anstieg der Kennlinie aufweist.
Dies hat den Nachteil, daß die Anordnung als Folge von Wärme
einflüssen und Verschleiß keine über einen längeren Betriebs
zeitraum konstante Anpreßkraft aufrecht erhalten kann.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die gattungsgemäße
Dichtungsanordnung mit einfachen Mitteln verschleißarm und be
triebssicher auszubilden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An
spruches 1 gelöst.
Der unmittelbar an der Kolbenstange anliegende Gleit-
Dichtungsring reduziert die Reibungskräfte zwischen der Kolben
stange und der Dichtungsanordnung und damit auch den Dichtkan
tenverschleiß. Durch die Reihenanordnung mehrerer Dichtringe
und -elemente in Radialrichtung, gemeinsam in einer Radialebene
liegend, verläuft die Federkennlinie der gesamten Dichtanord
nung flacher. Dies bedeutet, daß relativ große Federwege inner
halb der Dichtungsanordnung nur mit kleinen Änderungen der An
preßkraft der Dichtringanordnung gegenüber der Kolbenstange
verbunden sind. Dies bedeutet ferner, daß größere Bauteiltole
ranzen, Temperaturschwankungen und Verschleiß ohne große Ände
rung der Dichtkraft bzw. Reibungskraft in Achsrichtung der Kol
benstange ausgeglichen werden können.
Die gemeinsame Radialebene ist zugleich die Symmetrieebene ei
nes jeden Dichtungselementes bzw. -ringes. Diese Ausbildung er
möglicht eine symmetrische und gleichmäßige Kräfteverteilung
innerhalb der Dichtungsanordnung und einen konstanten Anpreß
druck auf die Mantelfläche der Kolbenstange, wodurch die Gefahr
von Materialermüdung reduziert und eine gleichbleibende Dicht
wirkung über einen langen Betriebszeitraum gewährleistet ist.
Die Dichtungselemente weisen die gleiche Querschnittsform auf,
sie sind vorteilhaft als O-Ringe mit kreisförmigem Querschnitt
ausgebildet. Der Gleit-Dichtungsring weist zweckmäßig einen im
wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt mit einer radial in
nenliegenden, an der Mantelfläche der Kolbenstange anliegenden
Verjüngung auf, wodurch der Anpreßdruck auf die Kolbenstange
erhöht und die Dichtwirkung verbessert ist. Aufgrund des gerin
gen Reibungskoeffizienten des Gleit-Dichtringes sind die Rei
bungskräfte in Achsrichtung der Kolbenstange trotz des hohen
Anpreßdruckes reduziert. Anstatt zwei O-Ringe zu verwenden,
können auch entsprechend geometrisch gestaltete Formringe oder
-elemente eingesetzt werden.
Die Anordnung kann mit Standard-Bauteilen kostengünstig gefer
tigt werden. Dichtringe mit komplizierter Querschnittsgeometrie
werden nicht benötigt.
Der Gleit-Dichtungsring besteht vorteilhaft aus Teflon mit ei
nem geringen Reibungskoeffizienten, so daß die Reibungskräfte
deutlich reduziert sind.
Die Dichtungselemente und der Gleit-Dichtungsring sind vorzugs
weise in einer Dichtungshalterung aufgenommen, wodurch die ra
diale Hintereinanderschaltung in einfacher Weise zu bewerkstel
ligen ist und die Richtung des Anpreßdruckes lotrecht zur
Längsachse der Kolbenstange exakt vorgegeben werden kann.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbesclreibung und den Zeichnun
gen zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Dichtungsanordnung,
Fig. 2 die Federkennlinie der Dichtungsanordnung.
Die in Fig. 1 gezeigte Dichtungsanordnung 2 dient zur
Abdichtung einer Kolbenstange 3 in einem Schwingungsdämpfer
1 eines Kraftfahrzeuges. Die Kolbenstange 3 ist axial
verschieblich in einem Zylinder 4 gehalten. Die
Dichtungsanordnung 2 ist ortsfest in einer flanschförmigen
Dichtungshalterung 13 zwischen der Innenwand 5 des
Zylinders 4 und der Mantelfläche 8 der Kolbenstange 3
aufgenommen. Die gezeigte Anordnung ist
rotationssymmetrisch ausgebildet.
Die Dichtungsteile der Dichtungsanordnung 2 umfassen zwei
Dichtungselemente 6, 7 und einen Gleit-Dichtungsring 9. Die
ringförmigen Dichtungselemente 6, 7 mit kreisförmigem
Querschnitt und der Gleit-Dichtungsring 9 sind radial
hintereinander liegend in einer Nut 14 der Dichtungshalterung
13 angeordnet. Die Dichtungselemente 6, 7, die aus einem
Elastomer bestehen, sind radial außenliegend angeordnet. Der
Gleit-Dichtungsring 9, der aus einem Material mit geringem
Reibungskoeffizienten, insbesondere aus Teflon, besteht, ist
radial innenliegend angeordnet und grenzt unmittelbar an die
Mantelfläche 8 der Kolbenstange 3. Der Gleit-Dichtungsring 9
weist einen im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf
mit einer auf die Mantelfläche 8 wirkenden Verjüngung 12 auf
der radial innenliegenden Seite. Die Verjüngung 12 bewirkt
einen höheren Anpreßdruck auf die Kolbenstange und somit eine
höhere Dichtwirkung.
Alle Dichtungsteile 6, 7, 9 grenzen unmittelbar aneinander. Es
kann gemäß einer weiteren Ausführung aber auch zweckmäßig sein,
zwischen den einzelnen Dichtungselementen bzw. -ringen weitere
Bauteile anzuordnen, beispielsweise Halterungen.
Die Dichtungsteile 6, 7, 9 sind in einer Ringnut 14 der
Dichtungshalterung 13 aufgenommen. Alle Dichtungsteile haben
etwa die gleiche axiale Bauhöhe h, die der Breite der Ringnut
14 entspricht, so daß die Dichtungsteile spielfrei in der
Ringnut 14 gehalten sind. In dieser Anordnung ist die
Symmetrieebene jedes Dichtungsteiles identisch mit einer
Radialebene 10, durch die die Längsachse 11 der Kolbenstange 3
senkrecht verläuft. Die Richtung des Anpreßdruckes - senkrecht
zur Mantelfläche 8 der Kolbenstange 3 - ist somit eindeutig
vorgegeben.
Die radiale Tiefe der Ringnut 14 entspricht etwa der Summe der
radialen Erstreckungen aller Dichtteile 6, 7, 9, so daß alle
Dichtteile im wesentlichen vollständig in der Ringnut 14
aufgenommen und sicher gehalten sind. Die Dichtungshalterung 13
weist an der der Mantelfläche 8 zugewandten Seite im Bereich
der Nutwände Ausnehmungen 15 für das Dämpfungsfluid des
Schwingungsdämpfers auf.
Durch die radiale Hintereinanderschaltung der beiden
Dichtungselemente 6, 7 aus Elastomerwerkstoff erhält man in
radialer Richtung eine flach verlaufende Gesamt-Federkennlinie.
In Fig. 2 ist der radiale Federkraftverlauf 17, mithin die
Anpreßkraft, der beiden hintereinandergeschalteten
Dichtungselemente 6, 7 in Abhängigkeit der radialen Erstreckung
der Dichtungselemente dargestellt. Eine Änderung Δs der
radialen Erstreckung, beispielsweise eine Zunahme infolge
Erwärmung oder eine Abnahme infolge Verschleiß, bewirkt wegen
des flachen Verlaufes der Federkennlinie 17 eine nur
geringfügige Änderung ΔF2 der radialen Anpreßkraft. Die
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist dadurch unempfindlicher
gegen Wärmeeinflüsse oder Verschleiß, so daß die Anpreßkraft
über einen langen Betriebszeitraum im wesentlichen konstant
bleibt.
Dagegen weist die Federkennlinie 16 bisher bekannter
Dichtungsanordnungen einen stark ansteigenden Verlauf auf.
Gemäß Fig. 2 bewirkt eine Änderung Δ bei den bisherigen
Anordnungen eine große Änderung ΔF1 der radialen Anpreßkraft.
Es kann zweckmäßig sein, mehr als zwei Dichtungselemente aus
einem Elastomer radial hintereinander anzuordnen, um den
Verlauf der Federkennlinie zu beeinflussen.
Claims (6)
1. Dichtungsanordnung zur Abdichtung einer Kolbenstange, insbe
sondere für Schwingungsdämpfer in Kraftfahrzeugen, wobei die
Kolbenstange (3) axial verschieblich in einem Zylinder (4) an
geordnet ist, mit zumindest zwei Dichtungselementen (6, 7) und
einem unmittelbar an der Mantelfläche (8) der Kolbenstange (3)
anliegenden Gleit-Dichtungsring (9), wobei die Dichtungselemen
te (6, 7) und der Gleit-Dichtungsring (9) radial in Reihe un
mittelbar aneinanderliegend angeordnet sind, in einer gemeinsa
men Radialebene (10) vertikal zur Längsachse (11) der Kolben
stange (3) liegen und die Radialebene (10) zugleich die Symme
trieebene eines jeden Dichtungselementes bzw. -ringes (6, 7, 9)
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungselemente (6, 7) die gleiche Querschnittsform
aufweisen.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleit-Dichtungsring (9) aus Teflon besteht.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungselemente (6, 7) und der Gleit-Dichtungsring
(9) axial etwa die gleiche Bauhöhe (h) aufweisen.
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungselemente (6, 7) einen kreisförmigen Quer
schnitt aufweisen.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Gleit-Dichtungsringes (9) im wesentli
chen rechteckförmig mit einer radial innenliegenden Verjüngung
(12) ausgebildet ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungselemente (6, 7) und der Gleit-Dichtungsring
(9) in einer Dichtungshalterung (13) aufgenommen sind.
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