DE2708456B2 - Gleitende Dichtung für Kolben und Kolbenstangen - Google Patents
Gleitende Dichtung für Kolben und KolbenstangenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine gleitende Dichtung für Kolben und Kolbenstangen von Arbeitszylindern sowie
for fliegende Kolben von Druckspeichern, bestehend aus einer Kombination aus Dicht- und Schmierringen,
wobei zur Erzielung eines praktisch vollständigen Trockenlaufs der Dichtungskombination eine hohe
Partialpressung erzeugbar ist und der Schmierring aus plastisch verformbarem, nicht selbstschmierendem
Werkstoff mit hohem Anteil an mineralischem Trockenschmiermittel besteht
Bei derartigen Dichtungskumbinationen werien die
Bei derartigen Dichtungskumbinationen werien die
ίο eigentlichen Schmierringe austinem plastisch verformbarem,
an sich nicht selbstschmierenden Werkstoff hergestellt, der als loses Stützgitter für einen hohen
Festschmierstoffanteil aus Molybdändisulfid (MoS2),
oder ähnlichen Stoffen dient Schmierringe dieser Art entfalten ihre volle Wirksamkeit jedoch erst dann, wenn
eine Gleitreibung auf praktisch trockenen Gleitflächen erreicht wird und der Schmierring selbst oder die
abgetrennten Festschmierstoff-Partikel mit so hohen Scherkräften belastet werden, daß entsprechende
Schichtgitterlamellen aus Einkristallplatten abgetrennt werden.
Der Erfindung liegt daher die Erkenntnis zugrunde, daß die Anwesenheit von Öl bzw. Fett die Schmierwirksamkeit
von Molybdändisulfid erheblich vermindert.
Aus der DE-PS 24 57 762 geht eine Dichtung für Kolben bzw. Kolbenstangen von Arbeitszylindern
hervor, bei der die nötige hohe Belastung des Festschmierstoffes und der ebenfalls wichtige Trockenlauf
dadurch erzeugt wird, daß ein hochfester,
in elastischer Dichtungswerkstoff — vorzugsweise vernetztes
Polyurethan — mit einer gegenüber üblichen Dichtungen aus Natur- oder Kunstgummi etwa
verdoppelten Festigkeit mittels einer Stufennut äußerst stark an die Gleitfläche gepreßt wird und deshalb
r> aufgrund der dadurch erzeugten glatten und kompakten
Festschmierstoff-Schicht zwischen Dichtungen und ursprünglicher Gleitfläche eine optimale Reduzierung
der Reibbeiwerte, des Verschleißes und der Reibungswärme erfolgt.
Nach dem derzeitigen Stand der Technik können entsprechend hohe, bleibende Pressungen hochelastischer
Dichtungen jedoch nur mit Werkstoffen erzeugt werden, die ein eng begrenztes Einsatzgebiet aufweisen
und insbesondere bei höheren Betriebstemperaturen,
4r. bei Wasserspuren im Druckmittel und bei Anwendung
von synthetischen, schvver brennbaren oder organischen Hydraulikflüssigkeiten nicht einsetzbar sind. Darüber
hinaus verbietet die Notwendigkeit einer gestuften Dichtungsnut gemäß dem aufgeführten Stand der
r>o Technik den Einsatz dieser Dichtungskombination bei
vorhandenen rechteckigen Dichtnuten.
Aus der DE-OS 16 00 613 geht ein Axialdichtring
her /or, der aus einem einen Teil einer Welle umschließenden elastomeren Ring und aus mindestens
M einem in eine Ringnute des elastomeren Ringes eingelegten Randbewehrungsring besteht, der mit
seiner Dichtfläche in der zu dichtenden zylindrischen Fläche liegt und ohne Berührung mit dem den
elastomeren Ring tragenden Teil ibt. Diesem bekannten
fco Stand der Technik liegt die Aufgabe zugrunde, das
Aufbringen bzw Abnehmen der Dichtringe zu vereinfachen und zugleich schonender zu ermöglichen. Bei
dieser bekannten Dichtungskombination ist keine zusätzliche Partialpressung vorgesehen, und der Rand-
<■■>
bewehrungsring trägt nicht zu einer Verbesserung der Dichtheit des eigentlichen elastomeren Dichtungsringes
bei. Das bedeutet, daß auch bei dieser Dichtungskombination sowohl die Lebensdauer als auch die Warmeent-
wicklung, der Verschleiß und die Leckage fast ausschließlich abhängig sind von dem an sich unzuverlässigen, in seiner Stärke wechselnden bzw. je nach
Arbeitsbedingungen überhaupt nicht vorhandenen hydrodynamischen Schmierfilm. Von der Erkenntnis, die
der Erfindung zugrundeliegt, wird somit kein Gebrauch gemacht, denn hierzu wäre es erforderlich, daß sowohl
im Hochdnickbereich als aach bei geringsten Drücken
des Arbeitsmediums und bei unterschiedlichen Hubgeschwindigkeiten die Bildung eines Films von einer vom
Betriebsmittel herrührenden Flüssigkeit an der druckabgewandten Seite der Dichtungskombination bzw. des
Schmierringes mit Sicherheit ausgeschlossen wird und der Schmiermittelfilm aus einem stabilen Film aus
Trockenschmiermittel ersetzt wird.
Aus der GB-PS 11 10 119 geht eine Dichtungskombination
hervor, bei der ein harter, plastisch nicht verformbarer Stützring den einen O-Ring vor einer
Beschädigung durch den Extrusionsspalt schützt Eine hieraus ersichtliche Kxäftezerlegung führt zu einem
sicheren Anliegen des Stützringes an die entsprechende Gleitfläche und damit zum völligen Verschließen des
Extrusionsspaltes, nicht aber zu irgendeiner Verbesserung
der Dichtheit und auch nicht zu einer Reduzierung von Abrieb und Verschleiß.
Aus der GB-PS 12 89 558 geht ferner eine Dichtungskombination hervor, die ähnlich derjenigen aufgebaut
ist, welche bereits im Zusammenhang mit der DE-OS 16 00613 abgehandelt wurde. Auch bei diesem Stand
der Technik ist keine zusätzliche Partialpressung vorhanden, und die Bildung eines Schmiermittelfilms ist
bei dieser bekannten Dichtungskombination nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern ein solcher Schmiermittelfilm
ist Voraussetzung für die Wirksamkeit und Funktionsweise der Dichtungskombination. Damit wird
ebenfalls von der der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis, die eingangs genannt wurde, kein Gebrauch
gemacht.
Aus der DE-PS 27 463 geht eine Kolbendichtung hervor, bei der unter Anwendung eines porösen
Dichtelementes die sonst übliche Schmierung mittels eines Flüssigkeitsfilmes durch eine Fettfüllung ersetzt
ist. Mit dieser bekannten Kolbendichtung wird jedoch weder ein Trockenlauf erzielt noch eine irgendwie
geartete Partialpressung hervorgerufen.
Aus der AT-PS 2 58 657 ist eine Dichtung bekannt, bei welcher der der Dichtungsfläche abgewendete Teil des
Dichtungsringes mit annähernd rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist und zwei einander gegenüberliegende
Seiten im wesentlichen rechtwinklig zur Symmetrieachse des Dichtungsringes stehen. Die Beaufschlagung
dieser bekannten Dichtung durch Federelemente dient dazu, den elastischen Dichtring in seiner Lage zu
halten bzw. zu fixieren, wobei jedoch eine zusätzliche Partialpressung bewirkt wird.
Eine Erhöhung der Federvorspannung, z. B. über den zur Fixierung des Dichtringes nötigen Wert hinaus, um
die Dichtkante zusätzlich anzupressen, führt jedoch zu vergrößerter Reibung und somit zu größerem Verschleiß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungskombination vorzuschlagen, die sowohl im
Hochdruckbereich als auch bei geringsten Drücken des Arbeitsmediunis die Bildung eines Filmes von einer vom
Arbeitsmittel herrührenden Flüssigkeit mit Sicherheit ausschließt, ohne dabei einem nennenswerten Verschleiß
zu unterliegen, wobei betriebsmäßig sofort ein druckfester, geschlossener und festverankerter Überzug
aus Trockenschmiermitteln zwischen der ursprünglich metallischen Gleitfläche des Rohrzylinders bzw. der
Kolbenstange und der Dichtungskombination gebildet wird und für die Dichtungskombination eine rechteckige
Nut und die Verwendung üblicher Dichtungsmaterialien vorgesehen ist
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei der
eingangs aufgeführten gleitenden Dichtung für Kolben und Kolbenstangen der Dichiring eine Gewebearmie-
K) rung aufweist, die an der Dichtkante eine zusätzliche Pressung erzeugt
Bei einer weiteren Lösung der gestellten Aufgabe ist bei der eingangs genannten gleitenden Dichtung für
Kolben und Kolbenstangen der Schmierring völlig
i-i gekammert angeordnet und ist einer zusätzlichen
radialen Pressung durch Druckübersetzung innerhalb der Dichtungskombination unterworfen.
Bei einer noch anderen Lösung der gestellten Aufgabe ist der Schmierring der Dichtungskombination
in völlig gekammert angeordnet und ist zum Eliminieren
vorhandener Freiräume einer zusätzlichen Pressung durch eine Federanordnung innerhalb der Dichtungskombination unterworfen.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfin-
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfin-
r> dung besteht der Schmierring aus zwei Teilstücken mit
werkstof.iTiäßig unterschiedlichen Trockenschmiermitteln,
wobei das erste Mittel eine hohe Bindungskraft zum Werkstoff der abzudichtenden Lauffläche aufweist,
während das zweite Trockenschmiermittel sich che-
!() misch inert gegenüber der Lauffläche verhält
Der Trockenschmiermittelanteil im plastisch verformbaren Ring besteht vorzugsweise aus unterschiedlichen
Mitteln, von denen mindestens ein Mittel eine hohe Bindungskraft zum Werkstoff der Lauffläche aufweist,
während mindestens ein weiteres Trockenschmiermittel sich chemisch inert gegenüber der Lauffläche verhält.
Der Erfindungsgegenstand zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein Dichtring aus einem ohne
Rücksicht auf die Festigkeit seines Grundmaterials
-in festgelegten Werkstoff (der Werkstoff wird somit nur
im Hinblick auf Elastizität und Gebrauchstauglichkeit in Wirkverbindung mit dem gewählten Druckmittel
ausgewählt) mit zusätzlicher hoher radialer Vorspannung an der Dichtungslauffläche anliegt oder aber einen
■n entsprechenden Schmierring mit einer ebensolchen
Pressung an die Gleitfläche des Rohrzylinders oder der Kolbenstange spannt, so daß ein sicherer Trockenlauf in
allen üblichen Druckbereichen auch bei schnellen Hubbewegungen gewährleistet ist und die genannte
r>« Pressung so groß ist, daß das verwendete Trockenschmiermittel
sich ohne einen störenden Einfluß von detergierenden oder dispergierenden Beimengungen
des Betriebsmittels fest au den ursprünglichen Gleitflächen verankern kann und darüberhinaus eine Absche-
M rung von Trockenschmierstofflamellen aus Einkristal.'en
erfolgt. Trotz der hierdurch erzwungenen Trockenreibung ist die Reibkraft an allen relativ zueinander
bewegten Teilen außergewöhnlich gering, weil durch das vom Schmieren» abgegebene Trockenschmiermit-
*>o tel auf den entsprechenden Gleitflächen eine Laufschicht
erzeugt wird, deren Rauhheit im Regelfalle in der Größenordnung von 0,4—1,0 Mikrometer liegt,
auch wenn die ursprüngliche Rauhheit der metallischen Gleitflächen vor dem kurzzeitigen Einlauf bei 12 — 20
h'· Mikrometer betrager hatte. Diese durch übliche
spangebende Bearbeitung bei z. B. Rohrzylindern im Regelfalle nicht darstellbare Glattheit der Gleitflächen
bewirkt in Verbindune mit den Reibwertoarametern der
die ursprüngliche Gleitfläche überziehenden Schicht aus z. B. reinem Molybdändisulfid mit etwa gleichzusetzenden
niedrigen Reibwerten der Bewegung und der Ruhe noch folgenden Vorteil:
Das bekannte »Festlutschen« von Dichtungen bei Zylindern, die längere Zeit im Ruhezustand unter
hohem Druck gehalten werden müssen und mit Druckflüssigkeiten betrieben werden, die ungünstige
Schmiereigenschaften besitzen, entfällt völlig und damit auch das »Losbrechen« solcher Zylinder (z. B. Grubenstempel)
bei aktiver oder passiver Betätigung derselben. Darüber hinaus ist die wichtigste Voraussetzung für ein
einwandfreies Schmierverhalten und praktisch unbegrenzte Lebensdauer des Schmierringes — die feste und
bleibende Verankerung des Trockenschmiermittel durch Polarisationskräfte auf der entsprechenden
Lauffläche — erfüllt, da bei der Gleitbewegung das Trockenschmiermittel an und in die Lauffläche gerieben
und richtungsorientiert wird. Wichtig ist hierbei insbesondere, daß wegen der Unterbindung eines
Flüssigkeitsfilmes zwischen Lauffläche und Schmierring die Verankerung des Trockenschmiermittels durch
Polarisationskräfte ungestört erfolgen kann, da die diesen Vorgang sonst stark behindernden Einflüsse
entsprechender Wirkstoffe im Betriebsmedium nicht mehr wirksam werden können. Durch einfachste
Formgebung werden außerdem die sonst bei solchen Dichtungskombinationen notwendigerweise anfallenden
Fertigungs- und Werkzeugkosten erheblich reduziert, und es können auch die bei Biegekräften am
Zylinder sonst nötigen Führungsringe aus Kunststoff oder Bronze völlig entfallen, da die äußerst druckfeste
Zwischenschicht ein Fressen der Fühningsteile sicher
verhindert.
Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Hierbei zeigen
Fig. 1 und 2 Axialschnitte verschiedener Ausführungen
von einfach- und doppeltwirkenden Dichtungsformen.
F i g. 3 und 4 schematische Axial-Schnittansichten von
zwei Kolbendichtungen, einfach- bzw. doppeltwirkend,
F i g. 5 und 6 ebensolche Schnitte, jedoch von zwei Ke'.benstangendichtungen,
Fig. 7 den Axialschnitt einer sogenannten »axialverspannten
Manschettenpackung«, jedoch mit reduzierter Anzahl von vollelastischen und gewebearmierten
Dichtringen, und
Fig.8, 9 und 10 wiederum Axialschnitte verschiedener
Ausführungen von einfach- und doppeltwirkenden Dichtungsformen.
Die F i g. 1 und 2 zeigen Axialschnitte je einer einfachwirkenden Kolben- bzw. Kolbenstangendichtung
11 mit einem einen hohen Anteil an Trockenschmiermittel enthaltenden Ring IZ Eine mit 13
bezeichnete Hilfslinie zeigt die Lage einer nicht weiter dargestellten Lauffläche einer Kolbenstange bzw. eines
Rohrzylinders in bezug auf die Lage der Dichtung in völlig montiertem Zustand, wobei zur Verdeutlichung
die Dichtung selbst vor dem Einschieben der Kolbenstange bzw. vor dem Einschieben in den zugehörigen
Rohrzylinder dargestellt ist Beide Dichtungen 11 sind einstückig ausgeführt und bestehen aus einem vollelastischen
Abschnitt 11a und einem gewebeverstärkten Abschnitt Ub, wobei der gewebeverstärkte Abschnitt
durch Verlängerung in Richtung der Dichtkante 14 und entsprechende Formgebung den vollelastischen Abschnitt
der Dichtung so verstärkt unterstützt und versteift, daß im vollmontierten Zustand zwar eine noch
genügende Elastizität vorhanden ist,die Pressungswerte zwischen der Dichtkante 14 und der »Lauffläche« 13
jedoch bleibende Größen annehmen, die wenigstens doppelt so hoch sind wie bei den üblichen Dichtungen,
so daß auf diese Weise der erwünschte Erfolg in bezug auf Trockenlauf und Schmierschichtbildung auf der
Lauffläche eintritt.
Nach den Fig. 3-6 gleitet ein Kolben 1 nach der völligen Montage in einem nicht dargestellten Zylinderrohr
bzw. eine nicht dargestellte Kolbenstange in einem Endverschluß 2, wobei durch das jeweilige Betriebsmedium
ein Druck in Richtung der Pfeile 3 bzw. abwechselnd in Richtung der Pfeile 3a und 3b auf die
gleitende Dichtungskombination 4 ausgeübt wird.
Die Dichtungskombination 4 ist in einer üblichen Dichtungsnut 5 angeordnet und besteht hier beispielsweise
aus dem eigentlichen Dichlring Aa mit einrr Gewebeverstärkung 4b auf einer jeweils druckabgewandten
Seite und dem in einer entsprechenden Ausnehmung befindlichen, einen hohen Anteil an
mineralischem Trockenschmiermittel enthaltenden Ring 4caus plastisch verformbarem, nicht selbstschmicrendem
Werkstoff.
Um bei sehr hohen Betriebsdrücken eine völlige Kammcrung des Ringes 4c zu erhalten, kann zusätzlich
ein Stüt7ring 6 aus verschleißfestem Werkstoff sowie gegebenenfalls am Dichtungsrücken eine Stützschulter
7 angeordnet sein.
Das Zustandekommen der gewünschten Druckübersetzung innerhalb der Dichtungskembination wird der
Einfachheit halber nur am Beispiel der Fig. J beschrieben, erfolgt sinngemäß aber ebenso bei den
Dichtungen nach den F i g. 4, 5 und 6. Die betriebsmäßige Beaufschlagung der Dichtungskombination 4 wird
durch den jeweiligen Betriebsdruck, die Größe der beaufschlagten Fläche
die Vorspannung an der Dichtkante 4d sowie die Größe
der betrieblichen Reibungskräfte an der Dichtung bestimmt, während die Abstützung lediglich auf einer
4) Fläche von der Größe
ίο erfolgt und die Fläche
der Dichtung nicht abgestützt bzw. gegebenenfalls nur vom Rücklaufdruck der Niederdruckseite beaufschlagt
wird. Der u. a. von der Größe der Fläche
bestimmte Ringraum 8 kann nicht vom jeweiligen Betriebsdruck oder der von diesem beaufschlagten
Dichtung selbst unter Druck gesetzt werden, weil die in diesem. Ringrsum gegebenenfalls vorhandene Druckflüssigkeit
durch den üblicherweise geschlitzten Stützring 6 bzw. über die relativ rauhe druckabgewandte
Stirnfläche des Ringes Ac und die Rasterung der
Durch den beschriebenen Vorgang wird der Ring Ac wesentlich stärker als bei üblichen Dichtungskombinationen an seine zugehörige, hier nicht dargestellte
metallische Gleitfläche angepreßt, wodurch bei Gleitbewegungen sofort eine extrem glatte, druckfeste
Schmiermittelschicht auf der metallischen Gleitfläche erzeug, wird.
Die Fig.7 zeigt eine Dichtungskombination U für die Abdichtung der Lauffläche einer nicht dargestellten
Kolbenstange. Zwischen den gewebeversttirkten Dichtungsteilen Druckring 16, Dichtring 13' und Stützring
14' befindet sich ein vollelastischer Dichtring 15'. Ein einen hohen Anteil an Trockenschmiermittel enthaltender Ring 12 aus plastisch verformbarem, nicht
selbstschmierendem Werkstoff ist zwischen der druckabgewandten Stirnfläche des Stützringes 14' und der
ebenfalls druckabgewandten Nutflanke 17 angeordnet. Die gesamte Dichiungskumbiiiaiiun ii ist SängenmäGig
so ausgelegt, daß nach ihrer Montage in die Dichtungsnut eine starke Pressung in Axialrichtung
durch die Nutflanken 17 und 18 über den gegebenenfalls mit Druckausgleichskerben versehenen Ansatz 19 des
Druckringes 16 gewährleistet ist, wodurch sich nach dem Einschieben der nicht dargestellten Kolbenstange
einerseits eine völlige Kammerung der einzelnen Dichtungsteile ergibt und andererseits eine üblicherweise unzulässig hohe Zusatzpressung dieser Dichtungsteile an die Lauffläche der Kolbenstange bewirkt wird.
Die Größe dieser Zusatzpressung wird auf einfache Weise durch axiale Verspannung mittels des am Ansatz
19 durch den Abstand der Nutflanken 17 und 18 erzwungenen Verformungsweges so festgelegt, daß der
Ring 12 bei betriebsmäßigen Gleitbewegungen sofort eine glatte druckfeste Schmiermittelschicht auf der
Lauffläche der Kolbenstange erzeugt und gleichzeitig der vollelastische Dichtring 15' bei allen vorkommenden
Hubgeschwindigkeiten einen Trockenlauf bewirkt. Selbstverständlich kann eine entsprechende axiale
Verspannung statt mittels des Ansatzes 19 auch auf andere Weise (beispielsweise durch eine in Axialrichtung wirkende Druck- oder Tellerfeder bzw. durch eine
Stopfbuchsen-Konstruktion) bewirkt werden.
Bei den Fig.8, 9 und 10 werden die gleichen
Bezeichnungen wie bei den Fig. 1 und 2 verwendet. Dagestellt sind hier sogenannte »Kompaktdichtungen«
mit üblicher geringer Pressung an der Dichtkante 14 bzw. der Dichtungspartie 15. Die für eine sichere
Wirkung des Ringes 12 nötige hohe Pressung an die durch die Hilfslinie 13 dargestellte Lauffläche wird
hierbei durch den im steifen Gewebeabschnitt 116 eingebetteten Ring i2 selbst erzeugt, und zwar dadurch,
daß die radiale Höhe des Ringes 12 größer ist als die entsprechende Höhe der für eine Einbettung vorgesehenen Ausnehmung im Abschnitt Wb, weshalb hier eine
direkte Radialpressung des Ringes 12 zwischen der entsprechenden Lauffläche und dem Grund der
Einbettungsnut erfolgt und die Größe dieser Radialpressung insbesondere durch die Steifheit des Gewebeabschnittes bestimmt werden kann.
Das verdrängte Übermaß des Ringes 12 erzeugt eine entsprechende Verlagerung bzw. ein Abkippen des
seitlichen Steges des Gewebeabschnittes Wb, der seinerseits einschließlich dieses Steges durch den
vollelastischen Dichtungsabschnitt 11a federnd abgestützt wird.
Claims (5)
1. Gleitende Dichtung für Kolben und Kolbenstangen von Arbeitszylindern sowie für fliegende
Kolben von Druckspeichern, bestehend aus einer Kombination aus Dicht- und Schmierringen, wobei
zur Erzielung eines praktisch vollständigen Trockenlaufs der Dichtungskombination eine hohe Partialpressung
erzeugbar ist und der Schmierring aus plastisch verformbarem, nicht selbstschmierendem
Werkstoff mit hohem Anteil an mineralischem Trockenschmiermittel, besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtring (H) eine Gewebearmierung (iib) aufweist, die an der
Dichtkante (14) eine zusätzliche Pressung erzeugt
2. Gleitende Dichtung für Kolben und Kolbenstangen
von Arbeitszylindern sowie für fliegende Kolben von Druckspeichern, bestehend aus einer
Kombination aus Dicht- und Schmierringen, wobei zur Erzieluosreines praktisch vollständigen Trockenlaufs
der Dichtungskombination eine hohe Partialpressung erzeugbar ist und der Schmierring aus
plastisch verformbarem nicht selbstschmierendem Werkstoff mit hohem Anteil an mineralischem
Trockenschmiermittel besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmierring $c) völlig gekammert
angeordnet ist und einer zusätzlichen radialen Pressung durch Druckübersetzung innerhalb der
Dichtungskombination (4) unterworfen ist.
3. Gleitende Dichtung für Kolben und Kolbenstangen von *.rbeitszylindern sowie für fliegende
Kolben von Druckspe.'^hern, bestehend aus einer
Kombination aus Dicht- und Schmierringen, wobei zur Erzielung eines praktisch voll* ändigen Trockenlaufs
der Dichtungskombination eine hohe Partialpressung erzeugbar ist und der Schmierring aus
plastisch verformbarem, nicht selbstschmierendem Werkstoff mit hohem Anteil an mineralischem
Trockenschmiermittel besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmierring (12) völlig gekammert
angeordnet ist und zum Eliminieren vorhandener Freiräume einer zusätzlichen Pressung durch eine
Federanordnung innerhalb der Dichtungskombination (11) unterworfen ist.
4. Gleitende Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmierring
(4c; 6; 12) aus zwei Teilstücken mit werkstoffmäßig unterschiedlichen Trockenschmiermitteln besteht,
wobei das erste Mittel eine hohe Bindungskraft zum Werkstoff der abzudichtenden Lauffläche
aufweist, während das zweite Trockenschmiermittel sich chemisch inert gegenüber der Lauffläche
verhält.
5. Gleitende Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenschmiermittelanteil
im plastisch verformbaren Ring (4c, 12) aus unterschiedlichen Mitteln besteht, von
denen mindestens ein Mittel eine hohe Bindungskraft zum Werkstoff der Lauffläche aufweist,
während mindestens ein weiteres Trockenschmiermittel sich chemisch inert gegenüber der Lauffläche
verhält.
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