DE19730891C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Druckkrafterfassung bei Schäumen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Druckkrafterfassung bei SchäumenInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Druckkraft während der Entstehung von Schäumen, wobei der Schaum in einen einen Expansionsraum bildenden Meßbehälter gefüllt ist, der mit einem an einen Kraftaufnehmer angeschlossenen Meßglied versehen ist, wobei das Meßglied des Kraftaufnehmers im Boden des Meßbehälters angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung der
Druckkraft während der Entstehung von aus freischäumendem Kunststoff be
stehenden Schäumen, sogenannten Freischäumen, wobei der Schaum in ei
nen mit einem Kraftaufnehmer versehenen und einen Expansionsraum bil
denden, nach oben offenen Messbehälter gefüllt ist, und wobei an den Kraft
aufnehmer ein Messglied angeschlossen ist, das die vom Schaum erzeugten
Relativkräfte zwischen Messbehälter und Messglied abgreift.
Derartige Messvorrichtungen dienen dazu, gleichzeitig mit dem Ermitteln des
Expansionsverhaltens durch Messung der Steigkurve mittels Ultraschall so
wie gleichzeitig mit dem Messen der Reaktionstemperatur, eine weitere cha
rakteristische Eigenschaft von Freischäumen zu überprüfen, nämlich die
Druckkraft, die ein Schaum beim Aufschäumen auf seine Umgebung ausübt.
Die Kenntnis der Größe dieser Druckkraft ist insbesondere bei Hartschäumen
wesentlich, da sie ein Maß für die Belastungen ist, denen vom Schaum be
aufschlagte Gegenstände wie Platten, Türzargen, Wände und dergleichen
ausgesetzt sind, wenn diese mit Freischäumen isoliert oder verklebt werden.
Außerdem erhält man durch Messung der auf ein Wandsegment ausgeübten
Andruckkraft Informationen über den zeitlichen Ablauf der Vernetzungsreak
tion durch Polymerisation, der Viskosität und der Verfestigung des Schaumes
während des Expansionsvorganges. Der Druckabbau während des Aushär
tens des Schaumes kann ebenfalls erfasst werden.
Zur Erzielung realistischer Bedingungen für das Expansionsverhalten werden
für die Druckkraftmessung üblicherweise offene Messbehälter verwendet,
wobei die Druckkraft lokalen Charakter aufweist und von der Gefäßform, der
Dynamik des Aufschäumens und dem Oberflächenelement des Schaums ab
hängig ist. Die im Stand der Technik beispielsweise aus dem Prospekt "Time
Tech Inc. Introduces its Advanced Ultrasonic Rate of Rise Technology" der
Firma Time Techn Inc. bekannten diesbezüglichen Messvorrichtungen beste
hen aus einem Messbehälter, der einen Druck- oder Kraftaufnehmer aufweist,
der von einem Messglied in Form einer Membran oder Zunge beaufschlagt
wird. Dieses Messglied besteht aus einem Wandelement, das im Bereich der
Umfangswandung des Messbehälters in einer entsprechenden Aussparung
vorgesehen ist, und zur Messung einer horizontalen Kraftkomponente dient.
Hierbei wird von der Annahme ausgegangen, dass die Druckkraft durch die
gegenüberliegende Behälterwandung hervorgerufen wird, die den Schaum
nicht ausdehnen lässt und somit eine Gegenkraft im Bereich des Messgliedes
des Kraftaufnehmers erzeugt.
Diese Anordnung des Messgliedes des Kraftaufnehmers im Umfangsbereich
des Messbehälters hat jedoch den Nachteil, dass aufgrund der Abhängigkeit
der Druckkraft von der Behälterform die meist gekrümmte Oberfläche in die
sem Bereich bei der Auswertung der Messergebnisse mit einberechnet wer
den muss. Oder aber man kann nur punktuell messen, will man unabhängig
von der Behälterkrümmung sein was allerdings nur die Erfassung kleiner
Kräfte ermöglicht und wodurch die Messvorrichtung entsprechend unempfind
lich wird. Dies führt insbesondere im Hinblick auf die im mbar-Bereich liegen
den Druckwerte zu sehr ungenauen Messergebnissen.
Des weiteren ergeben sich aus unterschiedlichen Messbehälterformen bzw. -
größen unterschiedliche Oberflächenverhältnisse im Bereich des Messglie
des. Auch führt die geringe Einfüllhöhe des flüssigen Materials in der Regel
zu einer mangelhaften bzw. gar nicht vorhandenen Beaufschlagung des
Messgliedes, was die Aussagekraft der Messergebnisse u. U. beeinträchtigt.
Schließlich führt auch die Verspannung des Schaums zwischen Kraftaufneh
mer und gegenüberliegender Wand dazu, dass die Schaumprobe nach dem
Aushärten im Messbehälter unter Einbindung und Kontaminierung des Mess
gliedes verklemmt ist und nur noch aus dem Messbehälter entnommen wer
den kann, indem dieser längs einer vertikalen Ebene trennbar ausgeführt ist.
Um das durch den Trennmechanismus auftretende Spiel, das das Messer
gebnis ebenfalls verfälschen könnte, zu vermeiden, muss dieser entspre
chend starr ausgeführt werden, was wiederum den Aufwand erhöht.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das Verfahren und die Vorrichtung der eingangs geschilderten Art dahinge
hend zu verbessern, dass eine zuverlässige und von der Behälterform unab
hängige Druckkraftmessung mit hoher Empfindlichkeit ermöglicht wird, die sich
insbesondere auch dazu eignet, in Kombination mit einer simultanen Steighö
hen- und Reaktionstemperaturmessung zu erfolgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich der Vorrichtung dadurch ge
löst, dass das an den Kraftaufnehmer angeschlossene Messglied im Boden
des Messbehälters angeordnet ist derart, dass das Messglied den Boden er
setzt und selbst als Boden dient. Bezüglich des Verfahrens wird erfindungs
gemäß vorgesehen, dass die Messung der Druckkraft durch ein im Boden an
geordnetes und den Boden ersetzendes Messglied erfolgt, indem die zwischen
Messbehälter und Messglied auftretenden, vom Schaum erzeugten Relativ
kräfte abgegriffen werden. Zum einen kann hierdurch sichergestellt werden,
dass - selbst bei noch so geringer Füllhöhe - das Messglied des Kraftaufneh
mers zuverlässig vom aufschäumenden Material beaufschlagt und vollständig
überdeckt wird. Zum anderen liegt ein wesentlicher Vorteil in der erstmals
möglichen großflächigen Druckkraftmessung, und zwar aller auf den Boden
ausgeübten Kraftkomponenten, die über die gesamte Bodenfläche jeweils die
gleiche Richtung aufweisen. Hierdurch ergibt sich eine hohe Empfindlichkeit
sogar bei elastischen Weichschäumen.
Obwohl bei den üblicherweise verwendeten vertikal orientierten und an ihrer
oberen Seite offenen Messbehältern dem Boden eine gegenüberliegende, zum
Aufbau der Gegendruckkraft erforderliche Behälterwandung fehlt, hat sich je
doch in Versuchen gezeigt, dass die Druckkräfte im Schaum eine Normalkom
ponente senkrecht zum Behälterboden aufweisen. Diese entsteht dadurch, dass
die radial auf die Behälterwand wirkenden Kräfte die Schaumprobe verspannen,
so dass sich eine vertikale Kraftkomponente als sogenannte Scherkraft aus
bilden kann. Da bei den vertikal orientierten Meßbehältern der Boden
plan ausgeführt ist, ist auch die bei der Druckermittlung zu berück
sichtigende Fläche des Bodens leicht zu errechnen und unabhängig
von etwaigen Behälterkrümmungen, wie es beim Stand der Technik
der Fall ist.
Die Scherkraft entspricht auch der praktischen Erfahrung bei Verwen
dung der Schäume, da gerade die zu messende Wandandruckkraft
dazu führt, daß im Extremfall hinterschäumte Türzargen, Bodenplatten
etc. zerstört bzw. ausgebeult werden. Mit ähnlich großen Kräften wirkt
die Schaumprobe bei entsprechender Zusammensetzung auch auf
den jeweiligen Meßbehälter.
Das Anordnen des Meßgliedes des Kraftaufnehmers im Bodenbereich
hat schließlich noch den Vorteil, daß die Schaumprobe nach dem
Aushärten in einfacher Weise aus dem glattwandigen Behälter her
ausgedrückt bzw. -geschlagen werden kann, nämlich insbesondere in
der hauptsächlichen Expansionsrichtung des Formschaums, also in
Richtung der offenen Oberfläche des Meßbehälters. Da hierbei im
Gegensatz zu den Meßzungen des Standes der Technik keine im Be
reich der Umfangswandung vorgesehenen Kraftaufnehmer von dem
Formschaum beaufschlagt werden, stören diese auch nicht bei einem
anschließenden Entfernen der Schaumprobe aus dem Meßbehälter.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Meßglied den Boden des Meß
behälters ersetzt und selbst als Boden dient, wodurch nicht nur das
Entfernen der ausgehärteten Schaumproben erleichtert, sondern auch
die Zuverlässigkeit des Meßergebnisses aufgrund der vollständigen
Erfassung der auf die Bodenfläche wirkenden Druckkräfte verbessert
wird.
Weiterhin führt die Anordnung des Meßglieds im Bodenbereich dazu,
daß der Meßbehälter oberhalb des Bodens frei und ungehindert zu
gänglich ist für die eingangs erwähnten Messungen der Steighöhe
sowie der Reaktionstemperatur des Schaumes. Die entsprechenden
Meßergebnisse werden auch nicht beeinflußt oder gar verfälscht von
im Umfangsbereich angeordneten Meßgliedern.
Was den mit dem Meßglied verbundenen Kraftaufnehmer betrifft, so
besteht dieser am besten aus einem Biegebalken, der in geeigneter
Weise am Meßbehälter festgelegt ist, um die Relativkräfte zwischen
Meßbehälterwandung und Bodenfläche messen zu können.
Für die Festlegung des Kraftaufnehmers am Meßbehälter empfiehlt es
sich, beispielsweise eine Haltevorrichtung zu verwenden, die im Meß
behälter unabhängig von dessen jeweiligen Abmessungen verspreiz
bar ist. So kann die Haltevorrichtung beispielsweise aus zumindest
zwei, insbesondere drei, relativ zueinander abstandsveränderbaren
Stellgliedern bestehen, die gegen die Wandungen des Meßbehälters
verspreizbar sind, wobei diese Stellglieder bevorzugterweise in Vertie
fungen eingreifen, die in den Wandungen auf der Meßbehälterinnen
seite angeordnet sind und wodurch sich ein insbesondere in Vertikal-,
also in Druckkraftrichtung wirksames Verspannen erreichen läßt.
Um ein zuverlässiges, rückstandsloses Entfernen der Schaumproben
aus den Meßbehältern leicht zu ermöglichen, werden diese zweck
mäßigerweise konisch ausgebildet und mit einer Schutzfolie ausge
kleidet, die den Kraftaufnehmer und den Meßbehälter gegenüber der
Schaumprobe beabstandet.
Eine Variante der oben beschriebenen Meßvorrichtung besteht darin,
daß der zylindrische Meßbehälter aus zwei Schüssen besteht. Der als
Flansch ausgebildete Bodenbereich mit dem dort angeordneten Kraft
aufnehmer und der vom Schaum beaufschlagte Expansionsbereich
sind trennbar ausgeführt. Das obere Rohrstück besitzt keine eigene
Bodenfläche, sondern ist nach unten offen, um den Schaum auf das
im unteren Teil angeordnete Meßglied einwirken lassen zu können.
Der Expansionsbereich kann in diesem Fall als Einwegartikel z. B. als
Papprohr ausgeführt sein und zusammen mit der Schaumprobe von
der Meßvorrichtung abgenommen werden. Damit auch bei den zwei
teiligen Meßbehältern zuverlässige Ergebnisse erzielt werden, muß
der abnehmbare Expansionsbereich während des Meßvorganges fest
mit dem Flansch des Unterteils verbunden sein, was beispielsweise
über einen Spannring erfolgen kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnungen; hierbei zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung in geschnittener
Seitenansicht;
Fig. 2 die Meßvorrichtung aus Fig. 1 in Unteransicht;
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform einer Meßvorrichtung in
geschnittener Seitenansicht; und
Fig. 4 die Meßvorrichtung aus Fig. 3 in Unteransicht.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Meßvorrichtung 1 in geschnitte
ner Seitenansicht dargestellt, die einen Kraftaufnehmer 2 aufweist,
der im Bereich des Bodens eines Meßbehälters 3 angeordnet ist. Der
Kraftaufnehmer besteht aus einem sich horizontal erstreckenden Bie
gebalken, der mit einem Ende 4 am Meßbehälter 3 festgelegt ist, wäh
rend das freie, in das Innere des Meßbehälters ragende Ende 5 des
Biegebalkens mit einem Meßglied 6 in Form einer tellerförmigen Auf
nahmeplatte verbunden ist, welche den Boden des Meßbehälters 3
bildet.
Die Festlegung des freien Endes 4 des Biegebalgens am Meßbehälter
3 erfolgt nicht direkt, sondern unter Zwischenschaltung einer Halte
vorrichtung 7, die aus drei relativ zueinander abstandsveränderbaren
Stellgliedern 8a, 8b, 8c besteht, welche gegen die Innenwand des
Meßbehälters 3 verspreizbar sind. Hierbei greifen sie in eine in der
Meßbehälterinnenwand vorgesehene Umfangsnut 9 ein, wodurch das
Meßglied und der Kraftaufnehmer eine vorgegebene Höhenposition
einnehmen, indem die Stellglieder an ihren Enden kugelförmige Ober
flächen aufweisen, die in die Umfangsnut 9 gedrückt werden und
hierdurch einen Formschluß mit dem Meßbehälter 3 herstellen.
Durch das Festlegen des Kraftaufnehmers mit Hilfe der Haltevorrich
tung ergibt sich der Vorteil, daß die gesamte Meßvorrichtung vom An
wender ohne Werkzeug leicht ausgebaut und auch bei Kontamination
mit Hartschaum leicht zerlegt und gereinigt werden kann. Hierzu wird
die Haltevorrichtung über eine die Stellglieder gegeneinander ver
spreizenden Stellschraube 10 betätigt, die in schneller und einfacher
Weise ein Positionieren des Kraftaufnehmers im Meßbehälter bzw.
dessen Lösen und Entnehmen aus dem Meßbehälter gewährleisten
kann.
Zur Erzielung eines sicheren Standes der Meßvorrichtung mit samt
des Meßbehälters ist die Nut 9 in einer Höhe angeordnet, die geringer
als der halbe Durchmesser der Kugeln 8a, 8b, 8c der Stellglieder ist,
so daß bei einem Verspreizen der Stellglieder das Einpressen der Ku
geln in die Nut zu einem Anheben des Meßbehälters 3 führt und hier
auf die gesamte Meßvorrichtung auf den drei Kugeln ruht.
Damit die jeweilige Schaumprobe nach dem Schäumversuch in einfa
cher Weise aus dem Meßbehälter 3 entfernt werden kann, ist dessen
Innenwand im von dem Formschaum beaufschlagten Bereich konisch
ausgeführt und zwar im Beispiel aus Fig. 1 mit sich nach oben ver
jüngendem Durchmesser. Hierdurch können die Schaumproben, die
nach ihrer Expansion und Aushärtung das Rohr formschlüssig ausfül
len und sich darin verspannt haben, nach der Entfernung des Kraft
aufnehmers 2 nach unten aus dem Meßbehälter 3 herausgedrückt und
entnommen werden. Schließlich kann zur Vermeidung einer festeren
Verbindung des Formschaums mit der Behälterwandung der Meßbe
hälter mit einer Schutzfolie 31 ausgekleidet werden, die zusammen
mit der Schaumprobe aus dem Meßbehälter entfernt werden kann.
Zur Erfassung der Reaktionstemperatur des Schaumes sind in der
Umfangswandung des Meßbehälters Bohrungen 32 vorgesehen, durch
die sich (nicht dargestellte) Thermoelemente in definierten Höhenpo
sitionen in den Expansionsbereich einstecken lassen.
In den Fig. 3 und 4 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Meßvorrichtung 11 dargestellt, das prinzipiell
ähnlich wie die Meßvorrichtung 1 aus Fig. 1 ausgeführt ist. Der we
sentliche Unterschied besteht nun darin, daß in diesem Falle der
Meßbehälter zweigeteilt ausgeführt ist, wobei die Meßvorrichtung 11
mit ihrem Kraftaufnehmer 12 in einem Meßbehälter-Flansch 13 ange
ordnet ist, der dem Bodenbereich des Meßbehälters 3 aus Fig. 1
entspricht. Dieser Flansch 13 dient folglich zur Festlegung des Kraft
aufnehmers 12, der ebenfalls in Form eines Biegebalkens ausgebildet
ist. Hierzu ist ein Ende 14 des Biegebalkens über eine Haltevorrich
tung 17 mit dem Meßbehälterflansch 13 verspannt, wobei ebenfalls
drei Stellglieder 18a, 18b, 18c relativ zueinander gegen die Innen
wand des Flansches 13 verspreizt werden, wozu sie mit ihren ballig
geformten Stellgliedenden in eine Umfangsnut 19 der Flanschinnen
wand eingreifen.
Die Stellglieder sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nicht
kugelförmig ausgebildet und deren Abstandsveränderung erfolgt über
eine Stellschraube 20, die nicht von der Außenseite des Meßbehäl
ters, sondern von der Unterseite bedienbar ist.
Das andere Ende 15 des Biegebalkens ist - wie bei der Meßvorrich
tung 1 - mit dem Meßglied 16 verbunden, das in Form einer tellerför
migen Aufnahmeplatte ausgebildet ist.
Im Unterschied zur Meßvorrichtung aus Fig. 1 ist hier kein gleich
bleibender Meßbehälter vorgesehen; vielmehr können abnehmbare,
den Expansionsraum bildende Meßbehälteraufsätze in Form von
Rohrstücken 33 mit dem Flansch 13 verspannt werden. Dies hat den
Vorteil, daß nach dem Aushärten der Schaumprobe das mitunter
schwierige Problem des Entfernens der Schaumprobe aus dem Meß
behälter dadurch entfällt, daß die Schaumprobe im Rohrstück 33 ver
bleibt und zusammen mit diesem von der Meßvorrichtung abgenom
men wird. Hierbei bildet die Aufnahmeplatte, also das Meßglied 16,
jeweils für alle verwendeten Rohrstücke 33 den an den Kraftaufneh
mer angeschlossenen Boden.
Um ein gegenseitiges Verspannen von Meßbehälterflansch und Meß
behälteraufsatz bzw. Rohrstück sicherzustellen, ist an der Außenwand
des Meßbehälterflansches 13 eine Klemmvorrichtung in Form eines
Spannringes 21 vorgesehen, die den jeweiligen Meßbehälteraufsatz
mit dem Flansch formschlüssig verbindet.
Zur Vermeidung einer Kontamination der tellerförmigen Kraftaufneh
merplatte 16 kann diese gegenüber der Schaumprobe wiederum mit
einer Schutzfolie 34 abgedeckt werden.
Zusammenfassend liegt der Vorteil der vorliegenden Erfindung darin,
daß zum einen ein vereinfachter Meßaufbau zur Verfügung gestellt
wird, der zum anderen auch noch durch die besondere Position des
Kraftaufnehmers bzw. dessen Meßglieds zu einem zuverlässigeren
und aussagekräftigeren Meßergebnis führt.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Druckkraft während der Entstehung
von Schäumen, wobei der Schaum in einen nach oben offenen, einen
Expansionsraum bildenden Messbehälter gefüllt ist und der Messbe
hälter ein an einen Kraftaufnehmer angeschlossenes Messglied auf
weist, das die vom Schaum erzeugten Relativkräfte zwischen Mess
behälter und Messglied abgreift,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Messglied des Kraftaufnehmers (2, 12) im Boden des
Messbehälters (3, 13) angeordnet ist derart, dass das Messglied des
Kraftaufnehmers (2, 12) den Boden des Messbehälters (3, 13) ersetzt
und selbst als Boden (6, 16) dient.
2. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kraftaufnehmer (2, 12) aus einem Biegebalken besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Biegebalken (2, 12) am Messbehälter (3, 13) festgelegt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Festlegen des Kraftaufnehmers (2, 12) am Messbehälter (3,
13) über eine Haltevorrichtung (7, 17) erfolgt, die im Messbehälter
verspreizbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haltevorrichtung (7, 17) aus zumindest zwei relativ zueinan
der abstandsveränderbaren Stellgliedern (8a, 8b, 8c, 18a, 18b, 18c)
besteht, die gegen die Wandungen des Messbehälters (3, 13)
verspreizbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stellglieder (8a, 8b, 8c, 18a, 18b, 18c) in auf der Messbe
hälter-Innenseite vorgesehene Vertiefungen (9, 19) der Wandungen
eingreifen.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter mit einer Schutzfolie ausgekleidet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter (3, 13) eine plane Bodenfläche (6, 16) auf
weist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter eine zylindrische Form aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter (3) im Bereich des Expansionsraums konisch
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter zumindest zweiteilig ausgeführt ist und einen
vom Schaum beaufschlagten Expansionsbereich in Form eines Mess
behälteraufsatzes (33) aufweist, und dass dieser Aufsatz von einem
den Bodenbereich und den dort angeordneten Kraftaufnehmer (12)
umfassenden Messbehälterflansch (13) abnehmbar ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Messbehälter (3) und/oder der Messbehälteraufsatz Boh
rungen (32) für Temperaturfühler insbesondere in Form von Thermo
elementen aufweist, wobei die Bohrungen insbesondere in verschie
denen Höhen des Messbehälters und/oder Messbehälteraufsatzes
vorgesehen sind.
13. Verfahren zur Erfassung der Druckkraft während der Entstehung
von Schäumen, wobei die Schaumkomponenten in noch flüssigem
Zustand in einen nach oben offenen Messbehälter gefüllt werden,
insbesondere unter Verwendung der Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung der Druckkraft durch ein im Boden des Messbe
hälters angeordnetes und den Boden ersetzendes Messglied erfolgt,
indem die zwischen Messbehälter und Messglied auftretenden vom
Schaum erzeugten Relativkräfte erfasst werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit der Druckkrafterfassung die Steigkurve des
Schaumes gemessen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steigkurve des Schaumes mittels Ultraschall gemessen wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass gleichzeitig mit der Druckkrafterfassung die Reaktionstempera
tur im Schaum gemessen wird.
Priority Applications (1)
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ID=7836143
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