DE19730355C1 - Schallabsorber in Lüftungskanälen - Google Patents
Schallabsorber in LüftungskanälenInfo
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- E04F17/00—Vertical ducts; Channels, e.g. for drainage
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Description
Die Erfindung betrifft Schallabsorber in Lüftungskanälen.
Aus der DE 43 15 759 C1 ist ein mikroperforiertes schallabsorbierendes
Glas- oder transparentes Kunstglasbauteil bekannt, das als Zwischenglas vor
Glaswänden, Fenster, Türen oder allgemein vor Wände gestellt, aufgehängt
oder an gebracht werden kann. In der Druckschrift sind auch bereits
mikroperforierte Kassetten oder Kulissen als Voll- oder Halbkörper beschrie
ben.
Aus der EP 0 697 051 C1 ist ein schallabsorbierendes Bauteil aus Metall oder
Kunststoff bekannt, das z. B. als Unterdecke vor Betondecken abgehängt
werden kann.
In diesen mikroperforierten Bauteilen wird die Luftmasse in der Perforation
durch den Luftschall zu Schwingungen angeregt, wobei die Luftschicht
zwischen dem perforierten Bauteil und dem Glasfenster oder der Decke oder
der Wand usw. als Feder wirkt.
Auf die ersten beiden Druckschriften der Anmeldung wird ausdrücklich Bezug
genommen, besonders hinsichtlich der Art der Mikroperforation. Die
mikroperforierten Bohrungen haben beispielsweise einen Durchmesser von
0,1-3 mm und der Anteil der mikroperforierten Fläche zur Gesamtfläche des
Bauteils beträgt weniger als 4%, vorzugsweise 2-1%.
Aufgabe der Erfindung ist es, in Lüftungskanälen bzw. Strömungskanälen in
Klimaanlagen faserfreie Schallabsorber zu integrieren, wodurch
insbesondere die schall- und strömungstechnischen Eigenschaften verbessert
werden sollen.
Diese Aufgabe wird durch den Schallabsorber nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die hinterströmten mikroperforierten Platten (2) sind in Kanallängsrichtung
aufgestellt und ohne abgeschlossenes Rückvolumen in einem Abstand vor
mindestens einer Kanalwand befestigt (Bild 1). Trotz fehlender rückseitiger
Kassettierung und trotz rückseitiger Hinterströmung im Kanal (1) bewirken sie
eine effektive Dämpfung von Querresonanzen (transversale Moden) im Kanal.
Im Vergleich zu dickeren Schichten aus porösem Absorbermaterial stellen die
mikroperforierten Platten kein Hindernis für die Strömung im Kanal dar. Sie
verhindern so die ansonsten auftretenden Druckverluste und sind faserfrei.
Die Absorptionswirkung ohne Druckverlust ist z. B. beim Einsatz aktiver
Schalldämpfer (3) erforderlich, da unbedämpfte Querresonanzen die Funktion
aktiver Schalldämpfer bis zur Wirkungslosigkeit beeinträchtigen können. Die
hinterströmten mikroperforierten Platten befinden sich hierbei in einem
Abstand vor der harten Kanalwand gegenüber den aktiven Schalldämpfern
(Bild 2).
Die durchströmte mikroperforierte Schalldämpferkulisse besteht aus min
destens einer mikroperforierten Frontplatte (2) und einem rückseitigen Kulis
sengehäuse (4) mit einer definierten Lufteintrittsöffnung (5) (Bild 3). Diese
Öffnung befindet sich im Bereich erhöhten dynamischen Druckes, so daß ein
Teil der Strömung im Kanal in die Kulisse eindringt und zu einer Durchströ
mung der mikroperforierten Frontplatte führt. Die Strömungsgeschwindigkeit u
in den Mikrolöchern ergibt sich im wesentlichen aus dem Staudruck der
Strömung an der Anströmseite der Kulisse sowie dem Flächenverhältnis von
Eintrittsöffnung der Kulisse und Lochfläche der mikroperforierten Frontplatte.
Die Höhe der Strömungsgeschwindigkeit U bestimmt ein Optimum (1 bis 10 m/s)
bezüglich der breitbandigen Schallabsorption einer gegebenen
mikroperforierten Frontplatte. Die akustischen Eigenschaften einer solchen
Frontplatte vor einem geschlossenen Gehäuse resultieren aus ihrem Material,
ihrer Geometrie, ihrer seitlichen Befestigung am Gehäuse sowie aus dem
Volumen des Gehäuses. Zum Vergleich der Absorption bei senkrechtem
Schalleinfall einer mikroperforierten Frontplatte mit und ohne Durchströmung
bzw. bei unterschiedlich starker Durchströmung dient die Messung im Kundt
schen Rohr (6) (Bild 4). Das Kundtsche Rohr verfügt zu diesem Zweck über
eine Einström-Öffnung (7) hinter und eine Ausström-Öffnung (8) vor der
Frontplatte. Die Ergebnisse (Bild 5) zeigen eine Erweiterung der Absorptions
bandbreite insbesondere zu tiefen Frequenzen bei einer bestimmten Strö
mungsgeschwindigkeit in den Löchern. Sowohl im Fall ohne Durchströmung
als auch bei noch stärkerer Durchströmung fällt die Bandbreite geringer aus.
In Analogie zum senkrechten Schalleinfall läßt sich der Zusammenhang von
Absorption und Durchströmung mikroperforierter Frontplatten auch bei strei
fendem Schalleinfall im Kanal (Bild 6) meßtechnisch nachweisen. Die gemes
sene Einfügungsdämpfung (Bild 7) unterstreicht anschaulich die breitbandi
gere Dämpfungswirkung der durchströmten mikroperforierten Frontplatte.
Durch die direkte Ausnutzung der Luftströmung in Lüftungskanälen zur
Durchströmung der mikroperforierten Schalldämpferkulisse ist keine zusätz
liche Hilfsenergie in Form einer zusätzlichen Gasfördereinrichtung notwendig.
Eine Regelungsvorrichtung nach Art einer Drosselklappe an der Lufteintritts
öffnung der Kulisse zur Einhaltung einer optimalen Durchströmung der
mikroperforierten Frontplatte gewährleistet eine gleichbleibende Schall
dämpfung auch bei veränderter Luftfördermenge im Kanal. Ein wechsel- bzw.
reinigbarer Staubfilter am Lufteintritt kann den Verschluß der Mikrolöcher
verhindern, falls keine konditionierte Luft im Kanal (wie z. B. in Klimaanlagen)
vorliegt. Zur Erhöhung der Dämpferlänge und damit der Schalldämpfung ist
eine mehrfache Kassettierung (9) des Kulissengehäuses mit definierter
Durchströmung jedes Plattensegmentes vorgesehen (Bild 8).
Durchströmte mikroperforierte Kanäle (10) stellen rechteckförmige (Bild 9)
oder zylindrische (Bild 10) Strömungsführungen dar, die den sich ausbreiten
den Schall im Kanal nach Art eines Rohrschalldämpfers ohne faserige oder
poröse Materialien bedämpfen. Gleichzeitig kann die im Strömungskanal
geförderte Luft durch die Mikroperforation in die zu belüftenden Räume nach
Art eines über die gesamte mikroperforierte Berandung gleichmäßig verteilten
Luftauslasses für die Raumlüftung entweichen. Dadurch wird die Außenfläche
der Berandung entsprechend der eingestellten Luftströmung von jedweden
Ablagerungen aus der Raumluft dauerhaft freigehalten. Eine weitere Funktion
durchströmter mikroperforierter Kanäle ist die breitbandige Absorption (Bild 5)
des von außen auf die Strömungsführung auftreffenden Luftschalls nach Art
einer schalldämpfenden Auskleidung des Raumes (11) (Bild 11). Hierbei wird
eine klinisch reine, zugluftfreie Raumbelüftung möglich, die zugleich eine
Schallpegelminderung für Geräuschquellen im Raum bewirkt. Wenn die
mikroperforierten Strömungskanäle vor bereits schallabsorbierenden Wänden
oder Decken verlegt werden, dann können sie bei entsprechender Auslegung
die vorhandene Absorptionsfläche noch vergrößern oder den Frequenzbereich
der vorhandenen Absorption erweitern. Durch die Führung der Kanäle vor
Raumbegrenzungsflächen und Raumeinbauten oder frei im Raum verlegt las
sen sich verschiedene Raumbereiche, Begrenzungsflächen und Einbauten
gezielt und unterschiedlich stark belüften oder klimatisieren. Mittels einer
nachträglichen Abdeckung der Perforation (teilweise oder vollständig) kann
ein zunächst ganzflächig perforierter Kanal hinsichtlich seiner lüftungs- und
schalltechnischen Eigenschaften in weiten Grenzen variiert werden. Zur Ver
besserung der Absorptionseigenschaften sind sowohl zusätzliche äußere
durchströmte mikroperforierte Kanäle (12) (Bild 12) als auch die
Kassettierung (9) (Bild 13) der so entstehenden Zwischenräume vorgesehen.
Bild 1: Kanal (1) mit hinterströmter mikroperforierter Platte (2) vor einer
Wand.
Bild 2: Kanal (1) mit hinterströmter mikroperforierter Platte (2) vor einer
Wand gegenüber einem aktiven Schalldämpfer (3).
Bild 3: Kanal (1) mit durchströmter mikroperforierter Platte (2) als Frontplatte
eines Kulissengehäuses (4) mit Lufteintrittsöffnung (5).
Bild 4: Durchströmte mikroperforierte Platte (2) in einem Impedanz-Rohr (6)
mit Einström-Öffnung (7) und Ausström-Öffnung (8).
Bild 5: Im Impedanz-Rohr (6) gemessener Absorptionsgrad einer
durchströmten mikroperforierten Stahlplatte (2) bei unterschiedlicher
Strömungsgeschwindigkeit U in den Löchern im Vergleich zum Fall
ohne Durchströmung
Lochdurchmesser: 0,5 mm
Lochabstand: 5 mm
Plattendicke: 0,5 mm
Seitenlänge: 200 mm×200 mm
Wandabstand der Platte: 100 mm.
Lochdurchmesser: 0,5 mm
Lochabstand: 5 mm
Plattendicke: 0,5 mm
Seitenlänge: 200 mm×200 mm
Wandabstand der Platte: 100 mm.
Bild 6: Kanal (1) mit Ausström-Öffnung (8) und mit durchströmter
mikroperforierter Platte (2) als Frontplatte eines Gehäuses (4) mit
Einström-Öffnung (7).
Bild 7: Im Kanal (1) gemessene Einfügungsdämpfung einer durchströmten
mikroperforierten Stahlplatte (2) bei unterschiedlicher
Strömungsgeschwindigkeit U in den Löchern im Vergleich zum Fall
ohne Durchströmung:
Lochdurchmesser: 0,5 mm
Lochabstand: 5 mm
Plattendicke: 0,5 mm
Seitenlänge: 200 mm×200 mm
Wandabstand der Platte: 100 mm.
Lochdurchmesser: 0,5 mm
Lochabstand: 5 mm
Plattendicke: 0,5 mm
Seitenlänge: 200 mm×200 mm
Wandabstand der Platte: 100 mm.
Bild 8: Anordnung mehrerer durchströmter mikroperforierter Platten (2) als
Frontplatten eines durch Kassettierungen (9) unterteilten
Kulissengehäuses (4) mit Lufteintrittsöffnungen (5).
Bild 9: Durchströmter mikroperforierter Kanal (10) mit rechteckigem
Querschnitt.
Bild 10: Durchströmter mikroperforierter Kanal (10) mit rundem Querschnitt.
Bild 11: Durchströmter mikroperforierter Kanal (10) mit rechteckigem
Querschnitt in einem Raum (11).
Bild 12: Durchströmter mikroperforierter Kanal (10) mit einem umgebenden
äußeren mikroperforierten Kanal (12).
Bild 13: Durchströmter mikroperforierter Kanal (10) mit einem umgebenden
äußeren mikroperforierten Kanal (12) und einer Kassettierung (9) des
Zwischenraumes.
Claims (11)
1. Schallabsorber in Lüftungskanälen,
dadurch gekennzeichnet
daß eine mikroperforierte Platte (2) Teil des Lüftungskanals ist
2. Schallabsorber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die mikroperforierte Platte (2) eine oder mehrere Seitenwände
eines Lüftungskanals (1) mit rechteckigem oder quadratischem
Querschnitt bildet.
3. Schallabsorber nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die gesamte Wandung des Lüftungskanals (1) mikroperforiert
ausgebildet ist.
4. Schallabsorber nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet
daß die mikroperforierte Platte (2) im Innern des Lüftungskanals (1)
angeordnet ist.
5. Schallabsorber nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet
daß die mikroperforierte Platte (2) Teil einer durchströmten Kulisse (4)
ist, die im Innern des Lüftungskanals (1) angeordnet ist.
6. Schallabsorber nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet
daß die Kulisse (4) kassettiert ausgebildet ist und die Kassetten (9) eine
gemeinsame Luftzuführung (5) aufweisen.
7. Schallabsorber nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet
daß die Kassetten (9) eigene Luftzuführungen (5) aufweisen.
8. Schallabsorber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß der Lüftungskanal (1, 10) von einem weiteren äußeren,
mikroperforierte Teil aufweisenden Kanal (12) umgeben ist.
9. Schallabsorber nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet
daß die gesamten Wandungen beider Kanäle (1, 10, 12) mikroperforiert
sind.
10. Schallabsorber nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet
daß entweder der innere Kanal (1, 10) oder der äußere Kanal (12) oder
beide kassettiert ausgebildet sind.
11. Schallabsorber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die durchströmende Luft in den Kanälen (1, 10, 12) konditioniert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997130355 DE19730355C1 (de) | 1997-07-15 | 1997-07-15 | Schallabsorber in Lüftungskanälen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997130355 DE19730355C1 (de) | 1997-07-15 | 1997-07-15 | Schallabsorber in Lüftungskanälen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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