DE19729737C2 - Vorrichtung zur Aufbereitung von Baggergut - Google Patents
Vorrichtung zur Aufbereitung von BaggergutInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
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- E02F7/00—Equipment for conveying or separating excavated material
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- E02F5/28—Dredgers or soil-shifting machines for special purposes for cleaning watercourses or other ways
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von insbesondere aus Gewäs
sern stammendem Baggergut, bei welchem das von einem Bagger aufgenommene
Baggergut insbesondere zu Halbstoffen verarbeitet wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung eines solchen Verfahrens mit einer Verarbeitungseinrichtung zur
Verarbeitung des von einem Bagger aufgenommenen Baggergutes insbesondere zu
Halbstoffen und mit einer Trenneinrichtung zur Auftrennung des Baggergutes in
verschiedene Fraktionen vor deren Verarbeitung.
Derartige Vorrichtungen sind bekannt und haben sich auch bereits im praktischen
Einsatz bewährt. Mit Hilfe derartiger Vorrichtungen wird das Problem der Entsor
gung und Verbringung von aus Gewässern stammendem Baggergut, zu dem ins
besondere auch Hafenschlick und Flußsedimente zählen, gelöst. Derartiges Bagger
gut wird nämlich mit Vorrichtungen der eingangs genannten Art zum größten Teil
zu Halbstoffen, insbesondere für den Baustoffmarkt, veredelt und somit einer
Nutzung zugeführt. Deponien, die ohnehin nur eine begrenzte Aufnahmekapazität
haben, sind im wesentlichen nicht mehr erforderlich.
In Abhängigkeit von den benötigten Aufbereitungs- und Veredelungsprozessen ist
die Verarbeitungseinrichtung mit einer entsprechenden bereits bekannten Anlagen
technik versehen, mit der sich beispielsweise der Aufschluß, die Klassierung, die
Sortierung, die Trocknung und/oder die Mischung des aufzubereitenden Baggergu
tes sowie eine Wasseraufbereitung durchführen lassen. Die Zuführung des Bagger
gutes erfolgt entweder über Direktbeschickung durch den das Baggergut aufneh
menden Schwimm- oder Naßbagger, sofern sich dieser in unmittelbarer Nähe zu der
Vorrichtung befindet, oder durch Transportfahrzeuge, die das Baggergut vom
entfernt liegenden Bagger zur Verarbeitungseinrichtung transportieren. Die aus dem
Baggergut gewonnenen Halbstoffe werden in der Regel mittels Transportfahrzeuge
abtransportiert und an ihren Bestimmungsort gebracht.
Zum Trennen des Baggergutes in verschiedene Fraktionen wurden allerdings
bislang recht aufwendige technische Vorrichtungen eingesetzt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, zum Trennen des Baggergutes in verschiedene
Fraktionen eine gegenüber den bisher verwendeten technischen Vorrichtungen
einfachere Lösung zu finden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß das Baggergut so in einen Spülsee eingespült wird, daß es in ver
schiedene Fraktionen aufgetrennt wird, und die verschiedenen Fraktionen aus dem
Spülsee getrennt zur weiteren Verarbeitung entnommen werden. Dementsprechend
weist bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Trenneinrichtung
mindestens einen das Baggergut zeitweise aufnehmenden Spülsee auf, in den das
Baggergut so einspülbar ist, dass es in verschiedene Fraktionen aufgetrennt wird.
Mit Hilfe der Erfindung wir somit ein an sich bekannter Spülsee nicht - wie bisher
üblich - zur Ablagerung von Baggergut und demnach nicht als Endlager oder soge
nannte Monodeponie für Baggergut verwendet, sondern zu dessen hydraulischer
Klassierung. Dabei wird das Baggergut erfindungsgemäß in den Spülsee so einge
spült, dass es in verschiedenen Fraktionen aufgetrennt wird, welche anschließend
aus dem Spülsee getrennt zur weiteren Verarbeitung entnommen werden. Da sich
Spülseen relativ einfach und kostengünstig einrichten lassen, führt die erfindungs
gemäße Verwendung eines Spülsees zur Auftrennung des darin eingespülten
Baggergutes in verschiedenen Fraktionen zu deutlich geringeren Kosten als die
Bereitstellung einer herkömmlichen aufwendigen technischen Trenneinrichtung.
Dabei bildet der erfindungsgemäß verwendete Spülsee eine Komponente in einem
im wesentlichen kontinuierlich betriebenen Gesamtsystem, indem im wesentlichen
nacheinander Baggergut in den Spülsee eingespült wird und durch den Einspül
prozess in verschiedenen bestimmte Fraktionen aufgetrennt wird, die dann getrennt
voneinander und somit gezielt aus dem Spülsee zur weiteren Verarbeitung wieder
entnommen werden. Allerdings kann der erfindungsgemäß verwendete Zwischen
speicher auch temporär als Zwischenspeicher dienen, um überschüssiges Bagger
gut zwischenspeichern zu können, dessen Fraktionen dann zu einem späteren
Zeitpunkt getrennt zur weiteren Verarbeitung entnommen werden; dies ist bei
spielsweise dann der Fall, wenn sich die Verarbeitungseinrichtung außer Betrieb
befindet, beispielsweise auf Grund eines Defektes oder bei Revision.
Der Prospekt der Firma AQUAMEC Ltd., Finnland, Ausgabe Juni 1995, beschreibt
zwar einen Spülsee, in dem sich die verschiedenen Fraktionen des eingespülten
Baggergutes im wesentlichen getrennt voneinander ablagern können. Jedoch dient
dieser Spülsee lediglich zur Filterung des mit Baggergut verunreinigten Wassers,
indem sich das Baggergut am Boden des Spülsees absetzt und dadurch die festen
Substanzen aus dem Wasser getrennt werden, wobei das gereinigte Wasser in das
Gewässer wieder zurückgeführt wird. Bei diesem Stand der Technik kommt es
demnach auf die Ablagerung der verschiedenen Fraktionen des eingespülten
Baggergutes getrennt voneinander auf den Boden des Spülsees gar nicht an,
sondern lediglich auf die Trennung der festen Substanzen aus bzw. von dem
Wasser durch Ablagerung, wodurch der beabsichtigte Filtereffekt erzielt wird.
Vielmehr dient der Spülsee bei diesem Stand der Technik zur Durchleitung des
Wassers, welches gefiltert in das Gewässer zurückgeführt wird. Demgegenüber
gibt dieser Stand der Technik keinen Hinweis darauf, den dort offenbarten Spülsee
als Komponente in einem System zur Aufbereitung von Baggergut einzusetzen und
die verschiedenen Fraktionen des abgelagerten Baggergutes aus dem Spülsee
getrennt zur weiteren Verarbeitung zu entnehmen.
Zur leichten Entnahme des Baggergutes für die nachfolgende Aufbereitung sollte
der Spülsee im wesentlichen stets mit Wasser gefüllt sein.
Zweckmäßigerweise ist eine Fördereinrichtung mit mindestens einem Aufnahmemo
dul zur Aufnahme des Baggergutes aus dem Spülsee und mit Fördermitteln zum
Transport des Baggergutes vom Aufnahmemodul zur Verarbeitungseinrichtung
vorgesehen.
Bei einer gegenwärtig besonders bevorzugten Ausführung nimmt das Aufnahmemo
dul Wasser zusammen mit Baggergut aus dem Spülsee auf und transportieren die
Fördermittel das Wasser zusammen mit dem Baggergut zur Verarbeitungsein
richtung und führen anschließend das Wasser in den Spülsee zurück. Zweckmäßi
gerweise führen die Fördermittel das Wasser im geschlossenen Kreislauf zum
Aufnahmemodul zurück. Das Aufnahmemodul kann mindestens einen Saugkopf
aufweisen, der das Wasser zusammen mit dem Baggergut aus dem Spülsee saugt,
wodurch sich der Transport des aufgenommenen Baggergutes zur Verarbeitungs
einrichtung besonders einfach bewerkstelligen läßt.
Bei der zuvor beschriebenen Ausführung findet nicht - wie bei herkömmlichen
Spülseen - eine Trockenlegung statt. Vielmehr muß der Spülsee stets mit Wasser
gefüllt bleiben, wodurch sich auf besonders einfache Weise ein ständiges Um
schlagen von Baggergut realisieren läßt. Die Fördereinrichtung pumpt das Wasser-
Feststoff-Gemisch vorzugsweise über eine Rohrleitung zur Verarbeitungseinrich
tung. Das Transportwasser wird dann von der Verarbeitungseinrichtung im ge
schlossenen Kreislauf zum Aufnahmemodul zurückgeführt und dort in den Förder
strom wieder eingeleitet. Dies führt zu einer Aufkonzentration des Wasser-Fest
stoff-Gemisches. Dadurch, daß das Transportwasser wieder direkt in den Spülsee
zurückgegeben wird, braucht dieses auch nicht weiter aufbereitet zu werden und
müssen insbesondere keine besonderen Einleitkriterien beachtet werden.
Ferner ist vorzugsweise das Aufnahmemodul in ellipsen- oder kreisförmigen Bahnen
um einen festgelegten Mittelpunkt im Spülsee bewegbar. Der Ort dieses Mittel
punktes sollte zweckmäßigerweise so gelegt werden, daß sämtliche Fraktionen
erreicht und gezielt aufgenommen werden können; üblicherweise sollte der Ort des
Mittelpunktes im Bereich der feinsten Fraktion liegen.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführung ist das Aufnahmemodul an einem im
Spülsee positionierbaren Ankerpfahl befestigt und in einem radial veränderlichen
Abstand um diesen herum bewegbar.
Zweckmäßigerweise ist der Spülsee aus mehreren ellipsen- oder kreisförmigen
Segmenten aufgebaut, wobei jedem ellipsen- oder kreisförmigen Segment ein
Aufnahmemodul zugeordnet ist, wodurch sich eine besonders effektive Entnahme
des Baggergutes für die nachfolgende Aufbereitung realisieren läßt. Die Gestaltung
des Spülsees orientiert sich im wesentlichen an dem Volumenstrom des Wasser-
Feststoff-Eintrages, der Feststoffkonzentration des Gemischstromes sowie der
Einspüldauer und dem Einspülzyklus, woraus das Sedimentationsverhalten, die
Sedimentationszeit, die Spülstrandlänge und das erforderliche Volumen des Spül
sees resultieren.
Die Beschickung des erfindungsgemäß verwendeten Spülsees sollte vorzugsweise
über mehrere Einspülstellen erfolgen, um ein gleichmäßiges Absetzen der minerali
schen Grobfraktionen sicherzustellen. Gegebenenfalls sind im Spülstrandbereich
noch Leitdämme zu errichten, um Toträume und Kurzschlußströmungen zu ver
meiden. Die Sedimentation wird durch die Ansteuerung der Einspülpunkte und über
ggf. noch vorzusehende Wasserauslaufbauwerke beeinflußt.
Die Verarbeitungseinrichtung sollte mobil sein. Dann ist es nämlich möglich,
mehrere Spülseen an unterschiedlichen Orten anzulegen, die sozusagen als Roh
stofflager dienen.
Bei einer gegenwärtig besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführung ist
die Verarbeitungseinrichtung auf einem schwimmfähigen Untersatz angeordnet,
wodurch sich die Vorrichtung besonders gut zur Aufbereitung von aus Gewässern
stammendem Baggergut im Küsten- und Binnenwasserbereich eignet. Hierbei
können entlang der Küste oder des Ufers eines Gewässers mehrere erfindungs
gemäß als Zwischenspeicher vorgesehene Spülseen angelegt werden, die der
Sicherstellung landseitiger Abnahmekapazität für von Schwimmbaggern stammen
des Baggergut aus Unterhaltungs- und Neubaubaggerungen im Küsten- oder
Binnenwasserbereich dienen und die landseitige Ergänzung zur schwimmenden
Verarbeitungseinrichtung bilden. Der Vorteil dieser Anordnung liegt in kurzen
Förderwegen für das aus dem Spülsee zu entnehmende und von der Verarbeitungs
einrichtung aufzuarbeitende Baggergut; in einem solchen Fall kann nämlich die
schwimmende Verarbeitungseinrichtung relativ dicht an diejenige Stelle der Küste
bzw. des Ufers herangefahren werden, wo sich der Spülsee befindet, so daß nur
kurze Fördermittel bzw. Rohrleitungen benötigt werden, um das Baggergut aus dem
Spülsee zur Verarbeitungseinrichtung zu transportieren.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den gesamten Aufbau einer Vorrichtung
zur Aufbereitung von Baggergut;
Fig. 2 schematisch einen als Zwischenspeicher verwendeten
Spülpolder im Querschnitt; und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf einen Spülpolder
gemäß Fig. 2 in einer ersten Ausführung (Fig. 3a)
sowie weiter vereinfachte schematische Darstellungen
von bevorzugten Varianten (Fig. 3b und c).
In Fig. 1 ist schematisch im ganzen eine Vorrichtung zur Aufbereitung von aus
Gewässern stammendem Baggergut dargestellt.
Mit Hilfe eines Schwimmbaggers 2 wird Baggergut, insbesondere Hafenschlick
oder Flußsedimente, vom Boden eines Gewässers aufgenommen und über eine
Rohrleitung 3 in ein Transportschiff 4, beispielsweise eine Schute, verladen. Mit
Hilfe des Schiffes 4 wird das Baggergut zu einer küsten- bzw. ufernahen Einspül
vorrichtung 6 transportiert, wo es entladen und von der Einspülvorrichtung 6
aufgenommen wird. Alternativ kann der Schwimmbagger 2 mit seiner Rohrleitung
3 auch direkt an die Einspülvorrichtung 6 angeschlossen werden, sofern die
Baggerarbeiten in einem Gewässer in unmittelbarer Nähe zu der Einspülvorrichtung
6 durchgeführt werden.
Die Einspülvorrichtung 6 spült über ein Einspülrohr 8 das Baggergut in einen
Spülpolder 10, der in Fig. 2 genauer dargestellt ist. Der Spülpolder 10 ist von
allen Seiten mit einem Deich 11 umgeben, so daß die Aufnahmekapazität des
Spülpolders 10 von der Höhe des Deiches 11 bestimmt wird. Beim Einspülen wird
das Baggergut einer hydraulischen Klassierung unterworfen, indem sich in der Nähe
des Auslaßendes des Einspülrohres 8 eine Grobfraktion 12, etwas weiter entfernt
davon eine Mischfraktion 13 und zum entgegengesetzten Ende des Spülpolders 10
hin eine Feinfraktion 14 auf dem Grund absetzt. Das Baggergut wird zusammen mit
Wasser in den Spülpolder 10 gegeben, so daß sich im Bereich der Mischfraktion 13
und der Feinfraktion 14 ein Spülsee 16 in bekannter Weise ausbildet, während im
Bereich der Grobfraktion 12 ein Spülstrand 17 außerhalb des Spülsees 16 entsteht.
Der dargestellte Spülpolder 10 wird bevorzugt in Küsten- oder Ufernähe angelegt
und dient der Sicherstellung landseitiger Abnahmekapazität für Baggergut und
gleichzeitig als Rohstoffzwischenlager und Umschlagstelle zur Verwertung und
Veredlung des Baggergutes zu mineralischen und organischen Halbstoffen in
nachfolgend noch erwähnter Weise.
Auf dem Spülsee 16 ist ein schwimmfähiges Aufnahmemodul 20 plaziert, das das
Baggergut vom Grund des Spülpolders 10 aufsaugt und zusammen mit dem
ebenfalls aufgenommenem Wasser über eine Rohrleitung 22 abgibt.
Die Rohrleitung 22 führt zu einem schwimmenden Aufbereitungsterminal 24 (siehe
Fig. 1), bei der es sich um eine Aufbereitungsanlage für Baggergut handelt, die im
Küsten- oder Binnenwasserbereich auf einem schwimmenden Untersatz wie
beispielsweise Pontons oder einem Schiff installiert ist. Bei der Anlage handelt es
sich um bekannte Technik, mit der insbesondere folgende Aufbereitungs- und
Veredlungsprozesse ausgeführt werden können: Aufschluß, Klassierung, Sortie
rung, Trocknung, Mischung und Wasseraufbereitung. Auf dem schwimmenden
Aufbereitungsterminal 24 wird das Baggergut zu organischen und mineralischen
Halbstoffen veredelt, die insbesondere als Baustoffe Verwendung finden, wie in
Fig. 1 unter Bezugszeichen 26 schematisch angedeutet ist. Die Abgabe der aus
dem Baggergut hergestellten Halbstoffe erfolgt im Regelfall über nicht dargestellte
Förderbänder in ebenfalls nicht dargestellte schwimmende Transporteinheiten, die
die Halbstoffe dann an ihren Bestimmungsort bringen.
Der Spülpolder 10 dient der Sicherstellung landseitiger Abnahmekapazität für
Baggergut und gleichzeitig als Rohstoffzwischenlager und Umschlagstelle zur
Verwertung und Veredlung im schwimmenden Aufbereitungsterminal 24 und bildet
somit die landseitige Ergänzung zum schwimmenden Aufbereitungsterminal 24. Zur
Beschickung wird das schwimmende Aufbereitungsterminal 24 an das Ufer bzw.
die Küste herangefahren, und zwar an diejenige Stelle, wo der zu entleerende
Spülpolder 10 liegt.
Alternativ kann das Baggergut vom Naßbagger 2 oder Transportschiff 4 auch direkt
in das schwimmende Aufbereitungsterminal 24 gegeben werden.
Wenn jedoch die Verarbeitungskapazität des schwimmenden Aufbereitungstermi
nals 24 erschöpft ist oder sich das schwimmende Aufbereitungsterminal 24 an
einem anderen Ort befindet, kommt der Spülpolder 10 in der erwähnten Weise als
Zwischenspeicher zum Einsatz, indem das Baggergut dort zeitweise aufgenommen
wird, bevor es über das Aufnahmemodul 20 und die Rohrleitung 22 in das schwim
mende Aufbereitungsterminal 24 transportiert wird.
In Fig. 3 ist die Ausbildung des Spülsees 16 und die Anordnung des Aufnahme
moduls 20 schematisch in Draufsicht dargestellt. Wie im einzelnen in Fig. 3a
erkennbar ist, hat der Spülsee 16 eine Kreisform, in deren Mittelpunkt ein Ankerp
fahl 30 angeordnet ist, an dem ein radialer Ausleger 32 um die Achse des Ankerp
fahls 30 schwenkbar gelagert ist. An dem radialen Ausleger 32 wiederum ist das
Aufnahmemodul 20 gelagert, und zwar dergestalt, daß es über die gesamte Länge
des Auslegerarmes 32 bewegbar ist. Somit kann das Aufnahmemodul 20 auf einer
Ellipsen- oder Kreisbahn über den Spülsee 16 geführt werden, und zwar unter
wahlweise veränderlichem Abstand zum Ankerpfahl 30, so daß das Aufnahmemo
dul 20 an jeder beliebigen Stelle des Spülsees 16 plaziert werden kann. Demnach
arbeitet das Aufnahmemodul 20 das eingespülte Baggergut ellipsen- oder kreisför
mig aus dem Spülsee 16 heraus und pumpt die Supsension über die Rohrleitung 22
in das schwimmende Aufbereitungsterminal 24 (siehe Fig. 1).
Dabei wird zusammen mit dem Baggergut auch das Wasser zum schwimmenden
Aufbereitungsterminal 24 gepumpt, jedoch dort nicht weiter verarbeitet. Vielmehr
wird das Wasser vom Aufbereitungsterminal 24 in einem in den Figuren nicht
dargestellten geschlossenen Kreislauf zum Aufnahmemodul 20 zurückgeführt und
dort in den Förderstrom wieder eingeleitet. Dies führt aufgrund der darin enthalte
nen Feststoff-Fracht zu einer Aufkonzentration des Wasser-Feststoff-Gemisches.
Das Aufnahmemodul 20 arbeitet in der dargestellten Ausführung als Sauger.
Da die Beräumung des Spülsees mit dem Aufnahmemodul 20 erfolgt, ist in der
beschriebenen Ausführung der Abtrocknungsprozeß zu unterbinden und der Spül
see 16 zu halten.
In Fig. 3a ist nur eine einzige Einspülstelle erkennbar, in der über die Einspüllei
tung 8 das Baggergut in den Spülpolder 10 gegeben wird. Vorzugsweise sollte die
Beschickung aber über mehrere Einspülstellen erfolgen, wie in Fig. 3b angedeutet
ist, um ein gleichmäßiges Absetzen der mineralischen Grobfraktionen sicherzustel
len. Gegebenenfalls sind im Bereich des Spülstrandes 17 entsprechende in den
Figuren nicht dargestellte Leitdämme zu errichten, um Toträume und Kurzschluß
strömungen zu vermeiden. Das Sedimentieren wird durch die Ansteuerung der
Einspülpunkte und über Wasserauslaufbauwerke, von denen in Fig. 3a das Was
serauslaufbauwerk 18 erkennbar ist, wesentlich beeinflußt.
Die in Fig. 3a gezeigte Anordnung kann auch ein Segment eines größeren Spülpol
ders sein, der aus mehreren solcher Segmente zusammengesetzt ist. Hierzu wird
beispielsweise auf Fig. 3c verwiesen, die einen Spülpolder aus insgesamt acht
kreisförmigen Segmenten zeigt, von denen jeweils vier Segmente in Reihe angeord
net sind. Dabei ist jedem kreisförmigen Segment ein separates Aufnahmemodul 20
in der in Fig. 3a gezeigten Weise zugeordnet, wodurch ein gezieltes Abräumen an
jeder Stelle des Spülsees möglich ist.
In diesem Zusammenhang sei ergänzend erwähnt, daß die Segmente auch andere
Formen als die Kreisform besitzen können, und zwar beispielsweise auch eine
Ellipsenform.
Claims (18)
1. Verfahren zur Aufbereitung von insbesondere aus Gewässern stammendem
Baggergut, bei welchem das von einem Bagger (2) aufgenommene Baggergut
insbesondere zu Halbstoffen verarbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Baggergut so in einen Spülsee (16) eingespült
wird, daß es in verschiedene Fraktionen (12, 13, 14) aufgetrennt wird, und die
verschiedenen Fraktionen (12, 13, 14) aus dem Spülsee getrennt zur weiteren
Verarbeitung entnommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülsee (16) im wesentlichen stets mit Wasser
gefüllt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit den Fraktionen (12, 13, 14) Wasser
aus dem Spülsee (16) aufgenommen wird und dieses Wasser nach Trennung von
den Fraktionen (12, 13, 14) wieder in den Spülsee zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fraktionen (12, 13, 14) aus dem Spülsee (16) mit
einem Aufnahmemodul (20) aufgenommen werden, welches in ellipsen- oder
kreisförmigen Bahnen um einen festgelegten Mittelpunkt (30) im Spülsee (16)
bewegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmemodul in einem radial veränderlichen
Abstand zum festgelegten Mittelpunkt (30) um diesen herum bewegt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülsee an mehreren Einspülstellen mit Baggergut
beschickt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der
vorangegangenen Ansprüche, mit
einer Verarbeitungseinrichtung (24) zur Verarbeitung des von einem Bagger (2) aufgenommenen Baggergutes insbesondere zu Halbstoffen und mit
einer Trenneinrichtung (10) zur Auftrennung des Baggergutes in verschiedene Fraktionen (12, 13, 14) vor deren Verarbeitung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (10) mindestens einen das Baggergut zeitweise aufnehmenden Spülsee (16) aufweist, in den das Baggergut so einspülbar ist, daß es in verschiedene Fraktionen (12, 13, 14) aufgetrennt wird.
einer Verarbeitungseinrichtung (24) zur Verarbeitung des von einem Bagger (2) aufgenommenen Baggergutes insbesondere zu Halbstoffen und mit
einer Trenneinrichtung (10) zur Auftrennung des Baggergutes in verschiedene Fraktionen (12, 13, 14) vor deren Verarbeitung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtung (10) mindestens einen das Baggergut zeitweise aufnehmenden Spülsee (16) aufweist, in den das Baggergut so einspülbar ist, daß es in verschiedene Fraktionen (12, 13, 14) aufgetrennt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülsee (16) im wesentlichen stets mit Wasser
gefüllt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung (20, 22) mit mindestens einem
Aufnahmemodul (20) zur Aufnahme der verschiedenen Fraktionen (12, 13, 14) aus
dem Spülsee (16) und mit Fördermitteln (22) zum Transport der aufgenommenen
Fraktionen (12, 13, 14) vom Aufnahmemodul (20) zur Verarbeitungseinrichtung
(24).
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmemodul (20) Wasser zusammen mit den
Fraktionen (12, 13, 14) aus dem Spülsee (16) aufnimmt und die Fördermittel (22)
das Wasser zusammen mit den aufgenommenen Fraktionen (12, 13, 14) zur
Verarbeitungseinrichtung (24) transportieren und anschließend das Wasser in den
Spülsee (16) zurückführen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel (22) das Wasser im geschlossenen
Kreislauf zum Aufnahmemodul (20) zurückführen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmemodul (20) mindestens einen Saugkopf
aufweist, der das Wasser zusammen mit den Fraktionen (12, 13, 14) aus dem
Spülsee (16) saugt.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmemodul (20) in ellipsen- oder kreisförmi
gen Bahnen um einen festgelegten Mittelpunkt (30) im Spülsee (16) bewegbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmemodul (20) an einem im Spülsee (16)
positionierbaren Ankerpfahl (30) befestigt und in einem radial veränderlichen
Abstand um diesen herum bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülsee (16) aus mehreren ellipsen- oder kreisför
migen Segmenten aufgebaut ist, wobei jedem Segment ein Aufnahmemodul (20)
zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spülsee (16) mit mehreren Einspülstellen zum
Beschicken mit Baggergut versehen ist.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (24) mobil ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (24) auf einem
schwimmfähigen Untersatz angeordnet ist.
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