DE19729219A1 - Hochdruckentladungslampe mit gekühlter Elektrode - Google Patents
Hochdruckentladungslampe mit gekühlter ElektrodeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Hochdruckentladungslampe mit gekühlter
Elektrode gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei
insbesondere um Quecksilber-Hochdruckentladungslampen hoher Leistung,
aber auch um andere Metalldampflampen, insbesondere Metallhalogenid
lampen sowie um Edelgas-Hochdruckentladungslampen, insbesondere Xe
non-Hochdrucklampen.
Aus der US-A 3 636 401 ist bereits eine Hochdruckentladungslampe mit
flüssigkeitsgekühlter Elektrode bekannt, bei der der Elektrodenschaft ein
Rohr ist, in dem eine Kühlflüssigkeit zirkuliert. Ein Innenrohr mit kleinem
Durchmesser, in dem die Kühlflüssigkeit zur Spitze der Elektrode hin trans
portiert wird, ist von einem Außenrohr mit größerem Durchmesser konzen
trisch umgeben, in dem die Kühlflüssigkeit wieder zurückströmt.
Schon früh wurde erkannt, daß für die Anwendung flüssigkeitsgekühlter
Elektroden insbesondere bei Metalldampflampen (Quecksilber-
Hochdruckentladungslampen), evtl. auch bei Metallhalogenidlampen und
Edelgas-Hochdrucklampen, ein sorgfältiges Design der Elektrode notwen
dig ist, damit die Temperatur am Elektrodenkopf nicht zu hoch wird. Bei
metallhaltigen Lampen darf andererseits die Temperatur am Elektroden
schaft nicht zu niedrig werden (wegen der Kondensationsgefahr). In der US-
A 3 412 275 ist eine Elektrode beschrieben, bei der am Schaft die Wandung
des Außenrohrs so dünn ist, daß durch den Lampenstrom, der über das als
Elektrodenschaft wirkende Außenrohr fließt, eine zusätzliche Widerstand
serwärmung auftritt. Zusätzlich ist das das Kühlwasser zuführende Schaf
trohr von innen mit einem Material geringer Wärmeleitfähigkeit ausgeklei
det (Keramik- Quarz). Auf diese Weise wird der Elektrodenkopf gekühlt
und andererseits der Kühleffekt im Schaftbereich der Elektrode so einge
schränkt, daß keine unerwünschte Kondensation von Quecksilber stattfinden
kann. Die Elektroden sind durch eine Übergangsgläsereinschmelzung mit
Kovar-Bechern abgedichtet, wobei die Einschmelzung eine Verengung zur
Zentrierung des Elektrodenschafts aufweist, die aber den dahinterliegenden
Einschmelzbereich nicht vakuumdicht abdichtet. Ein Teil der Füllung dif
fundiert somit in den Bereich der Übergangsgläsereinschmelzung. Nachtei
lig ist der hohe Energieverbrauch durch die Widerstandsheizung und die
geringe Temperaturbelastbarkeit einer derartigen Einschmelzung. Weiterhin
besteht die Gefahr der Bildung von Rissen und Spalten im Bereich der Ein
schmelzung, so daß Kühlwasser mit heißen Stellen in Berührung kommen
kann und zum Sieden kommt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckentladungslam
pe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die sehr lei
stungsfähig ist und einen hohen Strahlungsfluß ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängi
gen Ansprüchen.
Die vorliegende Erfindung ist im Prinzip für Edelgas-
Hochdruckentladungslampen anwendbar, insbesondere aber vor allem für
quecksilberhaltige Lampen geeignet. Besonders vorteilhaft läßt sich die vor
liegende Erfindung auf Lampen mit kurzem Elektrodenabstand (wenige
Millimeter bis zu einem Zentimeter) anwenden (sog. Kurzbogenlampen).
Quecksilber-Kurzbogenlampen sind in ihrer Leistungsdichte eingeschränkt,
weil das Schmelzen und Verdampfen des Elektrodenmaterials der maximal
erreichbaren Leistungsdichte im Entladungsbogen eine Grenze setzt. Beson
ders wichtig ist die vorliegende Erfindung für Gleichstrom-Lampen, da hier
die Anode besonders stark (deutlich stärker als die Kathode) aufgeheizt
wird. Sie ist aber auch bei Wechselstromlampen verwendbar.
Die gleichzeitige Forderung nach einem hohen Strahlungsfluß und kleinen
spektralen Linienbreiten der Quecksilberlinien (insbesondere i-Linie bei 365
nm) ist nur mit einer hohen Stromdichte im Entladungsbogen zu erfüllen.
Durch die Eintrittsarbeit der Elektronen an der Anode wird diese dabei be
sonders stark aufgeheizt.
Durch die Flüssigkeitskühlung der Elektroden können wesentlich leistungs
fähigere Lampen realisiert werden (bis zu mehr als 10 000 W) als bei Ver
wendung herkömmlicher Elektroden, deren Kühlung auf Abstrahlung und
Konvektion basiert.
Bei Quecksilberhochdrucklampen ist besonders zu berücksichtigen, daß die
Temperatur an keinem Punkt im Innern des Entladungsgefäßes unter der
Kondensationstemperatur des Quecksilbers liegen darf. In der vorliegenden
Erfindung wird dieses Problem durch eine besonders gute thermische Isolie
rung der Zufuhr und Rückfuhr des Kühlmittels gelöst.
Dies wird dadurch erreicht, daß das Kühlrohrsystem, bestehend aus Zu-
und Rücklaufrohr, mit Hilfe eines äußeren Hüllrohrs isoliert wird. Zwischen
Hüllrohr und Kühlrohrsystem befindet sich ein Zwischenraum, der evaku
iert ist oder mit einem thermisch isolierenden Medium ausgefüllt ist.
Diese Lösung ist im Vergleich zur US-A 3 412 275 einfacher, billiger und ef
fektiver. Denn statt einer hochtemperaturbeständigen wasserdichten Innen
auskleidung wird jetzt ein äußeres Hüllrohr verwendet, das einfacher her
zustellen und zu verarbeiten ist. Diese Lösung zeigt eine bessere Isolations
wirkung. Außerdem ist keine Widerstandsheizung (durch den Lampen
strom verursacht) notwendig, da die Isolation durch das Hüllrohr so effektiv
ist, daß sie alleine ausreicht um eine Kondensation der Füllung (Quecksilber)
zuverlässig zu verhindern. Eine Mindesttemperatur von etwa 300°C für die
Oberfläche aller Teile im Lampeninneren ist daher sichergestellt, auch wenn
sich im Elektrodenschaft ein Kühlrohrsystem mit wesentlich kälteren
Kühlmitteln (eine typische Temperatur ist 20-40°C) befindet. Maximal kann
die Temperatur des Kühlmittels etwa 120°C betragen, da darüber Berstge
fahr besteht. Unter 20°C besteht die Gefahr der Kondensation von Luft
feuchtigkeit. Bei Xenon-Lampen ist ein Betrieb mit frostschutzhaltigem Was
ser als Kühlmittel bis herab zu -40°C möglich.
Im einzelnen besitzt die erfindungsgemäße Hochdruckentladungslampe ein
Entladungsgefäß und zwei darin angeordnete Elektroden. Die Elektroden
bestehen jeweils aus einem Schaft und einem Kopf, wobei der Schaft jeweils
in einem Endbereich des Entladungsgefäßes vakuumdicht abgedichtet ist.
Mindestens eine Elektrode (insbesondere bei Gleichstromlampen die Anode)
ist gekühlt, indem ihr Schaft ein Rohrsystem enthält, in dem eine Flüssigkeit
oder ein Gas zirkuliert. Dieses Schaftrohr ist von einem zusätzlichen Hüll
rohr beabstandet umgeben, wobei der Zwischenraum zwischen Hüllrohr
und Schaftrohr mit einem Mittel zur thermischen Isolierung ausgestattet ist.
Vorteilhaft ist das Mittel zur thermischen Isolierung Vakuum oder ein Me
dium mit niedrigem Wärmeleitungsvermögen, insbesondere eine geeignete
Gasfüllung, beispielsweise Argon oder Stickstoff. Zusätzlich oder alternativ
kann ein den konvektiven Wärmetransport verminderndes Medium wie Mi
neralwolle oder Keramikfilz in den Zwischenraum des Hüllrohrs einge
bracht sein.
Das Hüllrohr selbst besteht vorteilhaft aus Molybdän, da dieses Material
wegen seines hohen Scbmelzpunkts gut mit Quarzglas verarbeitet werden
kann und außerdem eine hohe Resistenz gegenüber möglicherweise aggres
siven und korrosiven Füllungsbestandteilen (Natriumdampf, Metallhaloge
nid) besitzt. Aber auch andere Materialien wie zum Beispiel Niob, Kupfer
(evtl. beschichtet), Tantal oder Nickel oder deren Legierungen sind ver
wendbar. Der besondere Vorteil von Molybdän ist jedoch, daß es keine
Verbindung (Amalgam) mit Quecksilber eingeht.
In einer Ausführungsform besteht das Hüllrohr zumindest überwiegend aus
Hartglas oder Quarzglas. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Hüllrohr teilweise durch den Endbereich des Entladungsgefäßes
gebildet. Vorteilhaft erfolgt die Verbindung zwischen dem Hüllrohr und
dem Schaft dann durch eine Molybdänkappen- oder Übergangsgläserein
schmelzung. Das Prinzip einer Einschmelzung mit Molybdänkappen ist bei
spielsweise aus der US-A 3 685 475 und DE-OS 22 36 973 bekannt. Die
Technik mit Kovar-Bechern und übergangsgläsern ist beispielsweise in der
US-A 3 636 401 beschrieben.
In einer zweiten Ausführungsform besteht das Hüllrohr aus Metall. Dabei ist
das Hüllrohr bevorzugt als äußeres Teil des Schafts ausgeführt.
Eine höhere Lebensdauer und Betriebssicherheit der Molybdänkappenein
schmelzung bei erhöhten Betriebstemperaturen wird vorteilhaft durch eine
zweite Dichtung (Molybdänkappeneinscbmelzung/O-Ring-Dichtung/Ver
klebung) erzielt, die die erste Dichtung entlastet. Die zweite Dichtung ver
hindert, daß Sauerstoff aus der Luft an die Rückseite der Metallteile der er
sten, relativ heißen Dichtung gelangt. Dazu wird zwischen erster und zwei
ter Dichtung Vakuum oder Schutzgas (Argon, Stickstoff) eingebracht.
Zusätzlich kann dadurch eine Druckentlastung der ersten Dichtung bewirkt
werden, daß sich zwischen den beiden Dichtungen Gas mit einem Druck
zwischen dem im Entladungsgefäß und dem Atmosphärendruck befindet.
Dies gilt vornehmlich für Xenonhochdrucklampen, die einen besonders ho
hen Druck im Entladungsgefäß aufweisen.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung der vorliegende Erfindung bei Xe
non-Hochdruckentladungslampen ist, daß durch die Molybdänkappenein
schmelzung unerwünschte Totvolumina vermieden werden. Diese würden
zu einer erhöhten Bogenunruhe führen. Darüber hinaus erlaubt die neue
Technik eine Absenkung des Fülldrucks, wodurch die Zündwilligkeit der
Lampe erhöht wird. Schließlich gibt es nur eine Lötstelle, nämlich zwischen
Anodenkopf und Molybdänkappe, die völlig vakuumdicht sein muß. Das
Hüllrohr aus Glas schützt dann die vakuumtechnische Integrität des Lam
penkolbens vor mikroskopischen Undichtigkeiten des Kühlrohrsystems.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet für gekühlte hochwattige Quecksilber-
Hochdruckentladungslampen ist die Photolithographie, insbesondere für die
Belichtung von Wafern (siehe DE-OS 35 27 855). Die Strahlung muß dabei in
einem möglichst punktförmigen Volumen erzeugt werden, entsprechend
einem sehr kurzen Entladungsbogen (Kurzbogenlampe). Nur dann kann das
dabei notwendige optische System die Strahlung optimal nutzen. Eine Erhö
hung der Bestrahlungsstärke und damit eine Verkürzung der Belichtungs
zeit des Wafers kann somit nur über eine Steigerung der Strahlungsdichte im
Entladungsbogen der Lampe erfolgen, entsprechend einer Leistungssteige
rung. Diese Steigerung führt jedoch ohne Kühlung schnell dazu, daß das
Material an der Oberfläche der Elektrode schmilzt und verdampft. Davon
besonders betroffen ist die Anode.
Als Medium für die Kühlung wird normalerweise Wasser verwendet. Dane
ben ist aber auch Öl, insbesondere Silikonöl oder das aus Wärmetauschern
bekannte Öl (beispielsweise Farolin), oder Gas (Inertgas wie Argon oder
Stickstoff) geeignet. Öl hat den Vorteil, nicht korrosiv zu sein und außerdem
nicht zu verkalken. Schließlich kann mit Öl eine Betriebstemperatur von bis
zu etwa 200°C realisiert werden.
Gase besitzen zwar eine geringe Wärmekapazität pro Volumen, doch erlau
ben sie Betriebstemperaturen, die sich bei Wasser aufgrund des hohen
Dampfdrucks verbieten. Die zulässige Temperaturerhöhung des Kühlmittels
ist im Fall der Verwendung von Gasen nicht mehr wie bei einer Flüssigkeit
durch Erreichen des Siedepunkts begrenzt.
Normalerweise wird eine koaxiale Anordnung der Kühlflüssigkeitsrohre
gewählt, wobei das Zuflußrohr innen und das Rückflußrohr außen (als ein
das Zuflußrohr umgebender Mantel) angeordnet ist. Statt einer koaxialen
Anordnung können aber auch für den Zu- und Rücklauf zwei Rohre glei
chen Durchmessers in einem Hüllrohr nebeneinanderliegend angeordnet
sein oder ein einziges Rohr mit axialer Trennwand.
Ein geeigneter Leistungsbereich für Quecksilberhochdrucklampen ist zwi
schen 3000 und 10 000 Watt. Dabei werden Ströme über 100 A erzielt
(beispielsweise bis zu 300 A). Bei Xenonhochdrucklampen liegen bevorzugte
Leistungsbereiche zwischen 5000 und 30 000 Watt. Typische Betriebstempera
turen liegen zwischen 250 und 600°C. Die Obergrenze ist etwa 900°C. Sie ist
durch die Temperaturfestigkeit der Molybdänkappen gegeben.
Bei sorgfältiger Isolation kann die Temperatur des cold spot im Lampenin
neren auf über 600°C gesteigert werden. Dies erlaubt die Verwendung von
Halogeniden und somit den Bau hochwattiger Metallhalogenidlampen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anode für eine Quecksilber-Kurzbogenlampe,
Fig. 2 eine Kathode für eine Quecksilber-Kurzbogenlampe,
Fig. 3 eine Quecksilber-Kurzbogenlampe,
Fig. 4 die Anode der Lampe aus Fig. 3 im Detail,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anode im Detail,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anode im Detail,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anode im Detail.
Eine mit Gleichstrom betriebene Quecksilber-Kurzbogenlampe enthält eine
Anode 3 (Fig. 1) und eine Kathode 4 (Fig. 2), die einander gegenüberlie
gend angeordnet sind. Beide Elektroden 3, 4 bestehen aus einem der Entla
dung zugewandten Kopf 5 aus Wolfram (oder einem anderen wärmebe
ständigen (Sinter-)Material wie Molybdän, Niob oder Tantal) und einem
daran angesetzten Schaft 6. Der Kopf beider Elektroden besteht jeweils aus
einem Grundkörper 19a, b und einer darin eingesetzten Spitze 5a, b. Der
Schaft 6 der Elektroden heizt sich normalerweise im Lampenbetrieb auf, und
zwar durch die Erwärmung des Elektrodenmaterials selbst, der heißen Fül
lung und der Strahlung.
Beide Elektroden 3, 4 sind wassergekühlt. Zu diesem Zweck ist der Schaft 6
jeweils als Kühlrohrsystem ausgebildet. Ein innen liegendes axiales Rohr
dient als Zuflußrohr 7 eines Kühlmittels. Es ist von einem koaxialen Rohr
mit größerem Durchmesser umgeben, das als Rückflußrohr 8 dient, indem es
einen koaxialen Ringspalt um das Zuflußrohr erzeugt. Das Zuflußrohr 7 ist
entladungsseitig zum Rückflußrohr 8 hin offen. Das Kühlmittel 11 wird an
der Rückwand 21 des Grundkörpers zum Rückflußrohr 8 hin umgelenkt.
Auf diese Weise kann eine Flüssigkeit 11 (Wasser) im Schaft jeder Elektrode
zirkulieren.
Das Rückflußrohr 8 ist von einem Hüllrohr 9 beabstandet umgeben. Die
Verbindung der Schaftrohre 7, 8, 9 mit dem Grundkörper 19 der Elektroden
erfolgt durch Elektronenstrahlschweißen, Laserschweißen oder Hochtempe
raturlöten (beispielsweise Platin). Das Hüllrohr 9 ist aus Molybdän gefertigt.
Es ist Bestandteil des Schaftes 6 und legt dessen Außendurchmesser fest. Die
Wandstärke der drei Rohre ist jeweils ca. 1 mm. Der Außendurchmesser des
Zuflußrohrs 7 (aus Edelstahl) ist ca. 6 mm, der des Rückflußrohrs 8 (aus
Molybdän) ist ca. 10 mm und der des Hüllrohrs 9 ist ca. 14 mm.
Im Zwischenraum 10 zwischen Hüllrohr 9 und Rückflußrohr 8 befindet sich
etwa 700 mb Argon. Aber auch der Einsatz von Vakuum ist möglich. Die
Länge des Hüllrohrs ist ca. 80 mm. Das Wasser 11 zirkuliert mit einer Ge
schwindigkeit von etwa 1 bis 5 l/min im Zu- und Rückflußrohr 7, 8.
Bei der Kathode 4 (Fig. 2) trägt der gekühlte Grundkörper 19b die eigentli
che Spitze 5b und ist mit ihr in innigem thermischen Kontakt. Der ganze
Kopf wird also gekühlt.
Der Grundkörper 19a der Anode (Fig. 1) ist durch einen querlaufenden
Spalt 19c, der einen Hohlraum innerhalb des Anodenkopfs 5 bildet, von der
Spitze 5a thermisch getrennt. Dieser Spalt behindert in Achsnähe den Wär
mefluß von der Spitze 5a zum Grundkörper 19a und verlagert ihn mehr an
die Peripherie. Die Oberfläche der Anode wird dadurch heißer. Der Ansatz
punkt des Hüllrohrs 9 am Grundkörper 19a erhält daher eine höhere Tempe
ratur und das Hüllrohr 9 wird durch Wärmeleitung heißer. Der Spalt 19c
kann notwendig sein um die Temperatur des Hüllrohr über 300°C anzuhe
ben. Durch die: Länge des Spalts 19c läßt sich die Temperatur regeln.
Die Temperaturverteilung der Kathode besitzt ein Maximum an der Spitze
5b und ein Minimum im Bereich der Rückwand 21 des Grundkörpers, die an
das Kühlmittel grenzt. Dazwischen fällt die Temperatur stetig ab. Die Tem
peratur des "cold spot" der Lampe, also des kältesten Punkts, der der Lam
penfüllung zugänglich ist, kann dadurch verändert werden, daß das Hüll
rohr 9 in unterschiedlicher Höhe an dem Grundkörper ansetzt. Der Abstand
des Ansatzpunktes 9A des Hüllrohrs von der eigentlichen Spitze der Katho
de sei mit x bezeichnet, die Restlänge bis zur Rückwand mit y (siehe Fig.
2). Mit wachsendem Abstand x des Ansatzpunktes des Hüllrohrs von der
Spitze und mit wachsendem Verhältnis x/y (vgl. Fig. 2) sinkt die Tempera
tur des cold spot. Die Summe x+y ist die Gesamtlänge des Kopfs 5. Diese
Betrachtung gilt natürlich gleichermaßen für die Anode.
In Fig. 3 ist eine mit Gleichstrom betriebene Quecksilber-Kurzbogenlampe
mit einer Leistung von 6000 W dargestellt. Sie besteht aus einem Entla
dungsgefäß 1 aus Quarzglas, deren zwei Endbereiche als Einschmelzungen
2, 22 ausgeführt sind. Im Entladungsgefäß sind, ähnlich wie oben beschrie
ben, eine Anode 3 und eine Kathode 4 einander gegenüberliegend angeord
net. Beide Elektroden 3, 4 bestehen aus einem der Entladung zugewandten
Kopf 5 aus Wolfram (oder einem anderen wärmebeständigen Material) und
einem daran angesetzten Schaft 6. In den Endbereichen 2, 22 sind die Schäfte
der Anode 3 und der Kathode 4 vakuumdicht abgedichtet.
Das Hüllrohr 9 der Kathode ist mit einer Molybdänfolie 12 umwickelt. Die
Molybdänfolie 12 verhindert, daß sich das Quarzglas des Endbereichs mit
dem Molybdänrohr verbindet. Der unterschiedliche thermische Ausdeh
nungskoeffizient beider Materialien würde sonst zu Sprüngen im Quarzglas
führen. Zur vakuumdichten Abdichtung sitzt entladungsseitig eine topfartig
geformte Molybdänkappe 13 so am Schaft 6, daß ihr offenes Ende 14 mit
dem Endbereich 2 vakuumdicht verschmolzen ist. Das Bodenteil 15 der
Kappe 13 ist mit dem Hüllrohr 9 verlötet.
Abgesehen von dem Spalt 19c und dem abgestumpften Kopf 5 ist die Anode
3 ähnlich aufgebaut wie die Kathode 4. Der Durchmesser des Anodenkopfs 5
ist jedoch deutlich größer als der des Schafts 6'. Dieser umfaßt nur das Kühl
rohrsystem, aber kein integriertes Hüllrohr. Das Kühlrohrsystem besteht aus
den Zuleitungsrohr 17 und dem Rückflußrohr 18.
Um die Anode im Entladungsgefäß aus Quarzglas vakuumdicht abzudich
ten ist eine doppelte Molybdänkappeneinschmelzung verwendet. Dabei ist
jede Molybdänkappe 23a, b vakuumdicht mit dem Rückflußrohr 18 verlötet.
Das Hüllrohr 16 der Anode 3 ist separat gebildet. Es besteht zu einem we
sentlichen Teil aus dem die Anode beabstandet umgebenden kreiszylindri
schen Endbereich 22 des Entladungsgefäßes. Die endständigen Teile des
Hüllrohrs sind durch die Seitenwände der Molybdänkappen gebildet. Der
Schaft 6 der Anode wird lediglich aus dem koaxialen Zu- und Rückflußrohr
17, 18 gebildet. Die Wandstärke der beiden Rohre 17, 18 ist jeweils 1 mm, die
des Endbereichs 22 ist ca. 5 mm. Der Außendurchmesser des Zuflußrohrs 17
ist 6 mm, der des Rückflußrohrs 18 ist 10 mm. Der Außendurchmesser des
Endbereichs 22 ist 28 mm.
Im Zwischenraum 20 zwischen Endbereich 22 und Rückflußrohr 18 befindet
sich Vakuum. Die Länge des Endbereich 22 ist ca. 90 mm. Wasser 11 zirku
liert mit einer Geschwindigkeit von ca. 5 l/min im Zu- und Rückflußrohr
17, 18.
Die vakuumdichte Abdichtung der Anode 3 wird dadurch vermittelt, daß
zwei topfartig geformte Molybdänkappen 23 eine Verbindung zwischen
Endbereich 22 und Anode 3 herstellen. Die erste, entladungsnahe Kappe 23a
ist mit ihrem Bodenteil 24 direkt hinter dem Grundkörper 19 der Anode an
dessen Rückwand 41 angebracht. Dabei ist ihr offenes Ende 25 in den End
bereich 22 eingeschmolzen. Das Bodenteil 24 der Kappe ist mit der Rück
wand 41 mittels eines an sich bekannten Metallots (Silber-Kupfer-Palladium)
verbunden.
Die zweite, entladungsferne Kappe 23b ist mit ihrem Bodenteil 24 außerhalb
des Entladungsgefäßes am Rückflußrohr 18 verlötet und ragt mit ihrem frei
en Ende 25 in das äußere Ende des Endbereichs 22 hinein. Das freie Ende ist
dort eingeschmolzen. Somit bilden die beiden Kappen 23a und 23b zusam
men mit dem Endbereich 22 des Entladungsgefäßes das Hüllrohr 16 für die
Anode 3. Die Seitenwand 26 der Kappen 23 ist also jeweils ein endenständi
ger Teil des Hüllrohrs. Der Zwischenraum zum Rückflußrohr 18 hin ist eva
kuiert.
Diese Anordnung ist in Fig. 4 nochmals im Detail vor dem Einschmelzen
im Gefäßende gezeigt. Die Kontur der Rückwand 21 der Anodenspitze ist so
geformt, daß sie Seitenwände 21a für das Hüllrohr und Umlenkbögen 21b
für den Zu- und Rückfluß bildet. Die Molybdänkappe ist zunächst in eine
kurzes Quarzglasrohr 22' eingeschmolzen, das später mit dem Endbereich
des Entladungsgefäßes verschmolzen wird.
Das Hüllrohr nimmt im Lampenbetrieb eine derart hohe Temperatur an, daß
die Kondensation des Quecksilbers auf dem Hüllrohr bzw. dessen im Entla
dungsgefäß befindlichen Teilen (hier hauptsächlich die Seitenwand 26 der
entladungsnahen Molybdänkappe) vermieden wird.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anode 3 gezeigt. Im
Unterschied zu Fig. 4 ist das Hüllrohr 30 als metallischer äußerer Teil des
Schafts 6 der Elektrode ausgebildet. Die entladungsnahe Kappe 23a, die
ebenso wie das Quarzglasrohr 31 hier nicht Teil des Hüllrohrs ist, ist nicht
an der Spitze der Anode, sondern ähnlich wie bei der entladungsfernen
Kappe 23b (Fig. 3) am Hüllrohr 30 verlötet. Damit läßt sich die Länge des
Hüllrohrs beeinflussen bzw. verkürzen. Diese Anordnung für die Anode
entspricht in ihrem prinzipiellen Aufbau dem aus Fig. 1.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel einer Anode (Fig. 6) übernimmt
der Grundkörper 38 der Anode teilweise die Funktion des weiter hinten an
setzenden Hüllrohrs 37. Das Rohrsystem ragt tief in den Grundkörper 38
hinein. Der vorderste Teil des Hüllrohrs 37 fehlt und ist durch eine entspre
chend ausgebildete Seitenwand 39 des Grundkörpers gebildet.
In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lampe im Ausschnitt
gezeigt. Dabei ist das Elektrodensystem erst in den Endbereich 22' einge
führt, aber noch nicht damit verschmolzen. Der Unterschied zu Fig. 3 be
steht darin, daß das entladungsseitige Ende der drei Rohre 17, 18, 30 nicht
direkt an der Spitze 5 der Anode endet, sondern daß ein separates Deckelteil
35 aus massivem Molybdän für die Strömungsumlenkung im Innern der
Anodenspitze 5 angebracht ist. Es verbindet Zu- und Rückflußrohre 17, 18
mittels eines Umlenkbogens 34 an seiner Rückseite. Das Deckelteil 35 ist mit
dem einteiligen Anodenkopf durch ein Metallot 40 thermisch verbunden. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist die Kathode (nicht gezeigt) eine konventio
nelle Kathode ohne Flüssigkeitskühlung. Mit dieser Ausführungsform
konnte bei einer 6500 W Quecksilber-Kurzbogenlampe mit einem Elektro
denabstand von 4,5 mm bei konstanter Leistung in der i-Linie des Quecksil
bers (365 nm) von etwa 120 W ein hoher Stromfluß von etwa 260 A zugelas
sen werden.
Fig. 7 zeigt, daß zur Herstellung der Lampe zunächst ein Elektrodensy
stem, bestehend aus der Anode 3 und den Molybdänkappen 23 einschließ
lich zweier kurzer Quarzglasrohre 36 in den Endbereich 22' eingeführt wird.
Die Quarzglasrohre 36 sind vom Hüllrohr durch eine Molybdänfolie 12 ge
trennt. Erst dann wird der Endbereich 22' mit den Quarzglasrohren 36 ver
schmolzen, so daß ein verdickter Endbereich 22 wie in Fig. 3 entsteht.
Claims (13)
1. Hochdruckentladungslampe mit einem Entladungsgefäß (1) und zwei
darin angeordneten Elektroden (3, 4), wobei jede Elektrode aus einem
Schaft (6) und einem Kopf (5) besteht, wobei der Schaft jeweils in einem
Endbereich des Entladungsgefäßes vakuumdicht ab gedichtet ist, und
wobei mindestens eine Elektrode gekühlt ist, indem ihr Schaft ein
Kühlrohrsystem enthält, in dem ein Kühlmittel (11) zirkuliert, dadurch
gekennzeichnet, daß dieses Kühlrohrsystem von einem zusätzlichen
Hüllrohr (9, 16) beabstandet umgeben ist, wobei der Zwischenraum
(10, 20) zwischen Hüllrohr und Kühlrohrsystem mit einem Mittel zur
thermischen Isolierung ausgestattet ist.
2. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Kühlrohrsystem alleine den Schaft der Elektrode bildet.
3. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr Bestandteil des Schaftes ist.
4. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Mittel zur thermischen Isolierung Vakuum oder ein Medi
um mit niedrigem Wärmeleitungsvermögen ist, insbesondere eine ge
eignete Inertgasfüllung.
5. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr (9, 16) aus Hartglas oder Quarzglas besteht.
6. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr (16) zumindest teilweise durch den Endbereich
(22) des Entladungsgefäßes gebildet ist.
7. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindung zwischen dem Hüllrohr und dem Schaft
durch Molybdänkappen (23) oder durch eine Übergangsgläserein
schmelzung erfolgt.
8. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr (30) aus Metall besteht.
9. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr (30) als Teil des Schafts ausgeführt ist.
10. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Lampe mit Gleichstrom betrieben ist.
11. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Hüllrohr das Schaftrohr zumindest über die Länge des
Endbereichs umgibt.
12. Hochdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Kühlmittel eine Flüssigkeit oder ein Gas ist.
13. Elektrode für eine Hochdruckentladungslampe, wobei die Elektrode
aus einem Schaft (6) und einem Kopf (5) besteht, wobei der Schaft ein
Kühlrohrsystem enthält, in dem ein Kühlmittel zirkulieren kann, da
durch gekennzeichnet, daß dieses Kühlrohrsystem von einem zusätzli
chen Hüllrohr (9) beabstandet umgeben ist, wobei der Zwischenraum
(10, 20) zwischen Hüllrohr und Kühlrohrsystem mit einem Mittel zur
thermischen Isolierung ausgestattet ist.
Priority Applications (4)
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