DE19726615A1 - Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen - 1 - - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen - 1 -Info
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L95/00—Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
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Description
Die Erfindung betrifft ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem
Bitumen auf der Basis von Altelastomeren.
Bitumen ist ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen und schwankenden Anteilen
an paraffinischen, naphtenischen und aromatischen Strukturen. Haupteinsatzgebiete sind der
Straßenbau, Vergußmassen, Dachbahnen, Anstrichstoffe für den Bautenschutz und Ab
dichtungsmassen gegen Grundwasser.
Bitumina besitzen keine elastischen Eigenschaften und verspröden bei niedrigen Tempera
turen und erweichen bei höheren Temperaturen.
Es ist bekannt, daß man durch Zusatz von Additiven, vorzugsweise synthetischen Polymeren,
die sogenannte Plastizitätsspanne vergrößern kann; das heißt, die Differenz zwischen Er
weichungspunkt und Brechpunkt. Bekannte Kunststoffe zur Herstellung von polymer
modifizierten Bitumina sind ataktisches Polypropylen, Styrol-Butadien-Styrol- oder
Styrol-Isopren-Styrol-Triblock-Copolymere, Ethylen-Copolymere mit Vinylacetat oder Acryl- bzw.
Methacrylsäureestern oder EPDM.
Im allgemeinen wird dabei Bitumen und das Kunststoffgranulat in einem Behälter über fünf
bis sechs Stunden gerührt, mit einer Pumpe abgezogen und einer Homogenisiereinrichtung
zugeleitet. Ein neues, kontinuierlich arbeitendes Verfahren wird in DE-OS 37 27 456 vor
gestellt. Hierzu wird einem Vorgefäß eine geregelte Menge Synthesekautschuk-Granulat, z. B.
nicht ölverstrecktes Styrol-Butadien-Styrol-Copolymer sowie ggf. Füll- und Hilfsstoffe zuge
führt, das Gemisch gerührt und auf Niveau gehalten, dem Vorgefäß kontinuierlich ent
nommen, kontinuierlich mit Bitumen versetzt und die fertige Bitumen-Polymermischung
nach einmaligem Durchgang durch eine kontinuierlich arbeitende Homogenisiereinrichtung,
z. B. eine Rotor-Stator-Maschine, zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt.
In DE-OS 39 20 878 wird eine spezielle Homogenisierungsbehandlung zur Verteilung von
Thermoplasten oder Thermoplastmischungen in Bitumen vorgeschlagen, wobei die zuge
führte Energie unter größtmöglicher Schonung des Materials, insbesondere des eingesetzten
Bitumens, differenziert und gezielt zum gewünschten geregelten Abbau des bzw. der im
Gemenge enthaltenen Thermoplaste eingesetzt wird. Nach der erfindungsgemäßen Lehre soll
dem Bitumen und Thermoplast enthaltenden Gemenge die der Differenz zwischen der
Behandlungstemperatur und der Zersetzungstemperatur des bzw. der Thermoplaste ent
sprechende Energiemenge in Form von kinetischer Energie zugeführt und das Gemenge an
einer Prallfläche abrupt abgebremst werden, um leicht mit dem Bitumen reagierende
Molekülbruchstücke des Thermoplasten bzw. der Thermoplastmischung zu bilden.
Aus dem Stand der Technik (R. DELMÉ in GAK 1977, S. 842-847) in und der Lehre der
DE-OS 30 37 390 ist bekannt, daß oxidierte Bitumina mit Teleblock-Copolymeren, wie
Styrol-Butadien-Styrol-Copolymere, nicht verträglich sind.
In jüngerer Zeit wird auch verstärkt versucht, Altkunststoffe über spezielle Aufbereitungs
verfahren, z. B. nach DE-OS 43 29 459, für den Einsatz als Bitumenmodifikator zu er
schließen, um zum einen die Gestehungskosten zu minimieren und zum anderen die
Recyclingprodukte einer sinnvollen wirtschaftlichen Verwertung zuzuführen. Der Erfolg
derartiger Zusätze ist in der Regel von dem erreichten Verteilungsgrad und der Stabilität der
Mischung abhängig.
Die Patentschriften DE-PS 44 24 290 und DE-PS 44 24 291 zeigen Möglichkeiten auf zur
Verbesserung der Verträglichkeit, bei denen die Polyolefin-Altkunststoffe und Altelastomere
in einem Extruder einer reaktiven Compoundierung unterworfen werden. Dabei erfolgt eine
Pfropfung von bevorzugt Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Itakonsäureanhydrid
oder Acryl-/Methacrylsäure auf die Altkunststoffe. Zur Herstellung der heißlagerbeständigen
Polymerbitumina werden den oben beschriebenen modifizierten Pfropfcopolymeren beim
Einbringen in das Bitumen reaktive Zusatzstoffe in Mengen von 0,1 bis 3 Ma.-% zugesetzt.
Als reaktive Zusatzstoffe kommen hierbei bevorzugt basische Metallverbindungen, wie
Oxide, Carbonate und Acetate von Calcium, Zink, Magnesium und Eisen sowie Diamine,
flüssige Polybutadiene mit Aminoendgruppen oder Butadien-Acrylnitril-Kautschuk zur
Anwendung.
Wesentliche Nachteile bekannter Verfahren sind die hohen Temperaturen und die langen
Einarbeitungszeiten bei hohen Temperaturen, in deren Folge es zu Schädigungen und nicht
gewünschten Veränderungen bei dem eingesetzten Bitumen kommt.
Um die großen Viskositätsunterschiede zwischen Bitumen und dem eingesetzten Polymeren
zu verringern, werden die Polymeren oftmals in ihrer Molmasse durch hochscherende
Mischer, die nach dem Rotor-Stator-Prinzip arbeiten, reduziert. Im allgemeinen wird nach
dem Stand der Technik die Hauptkomponente Bitumen vorgelegt und das in Anteilen von 5
bis 15 Ma.-% in der Endmischung befindliche Polymere bei hohen Temperaturen von ca.
180°C eingearbeitet. Bei Verwendung einfacher Rührer, z. B. von Balkenrührern, müssen die
Polymerpellets vor der Zugabe zu Pulver vermahlen werden. Bei Zusatz der Kunststoffe als
Granulate müssen zur Vergrößerung der Dispersionsgeschwindigkeit zusätzliche Scher
wirkung einbringende Hochgeschwindigkeitsmischer verwendet werden, die eine quasi
"Naßvermahlung" der Polymeren in Bitumen vornehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftliches Verfahren zur schonenden
Herstellung von polymermodifizierten Bitumina zu entwickeln.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein zweistufiges Verfahren zur Herstellung von polymer
modifiziertem Bitumen auf der Basis von Altelastomeren und Destillatbitumen bzw.
Destillatbitumenmischungen und/oder einem angeblasenen Bitumen, bei dem in einer ersten
Stufe das Altelastomere auf eine Korngröße ≦10×10 mm zerkleinert, das zerkleinerte
Altelastomere in einem Doppelwellenkneter mit gegenläufigen Schaufeln mit
unterschiedlicher oder gleicher Drehzahl bei 50 bis 80°C, vorzugsweise bei 60 ±2°C
plastifiziert und diskontinuierlich mit Bitumen versetzt wird, wobei die Masse immer
plastisch bleibt und wieder einphasig wird, danach bei Erreichen eines Verhältnisses von
Altelastomeren zu Bitumen von 80 : 20 bis 40 : 60, vorzugsweise von 60 : 40 bis 50 : 50, die
weitere Bitumenzugabe abgebrochen, die Masse kontinuierlich oder stufenweise während der
Einarbeitung oder danach in Abhängigkeit von der Bitumensorte von der Anfangstemperatur
auf eine Endtemperatur zwischen 110 und 140°C temperiert und 10 bis 60 Minuten
nachhomogenisiert und in einer zweiten Stufe die Mischung direkt oder nach
Zwischenlagerung in einfachen Rührbehältern in 15 bis 60 Minuten in weiterem Bitumen bis
auf die gewünschte Endeinsteilung gelöst wird.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Zum Einsatz gelangte ein Doppelwellenkneter mit gegenläufiger Rotation der Schaufeln mit
unterschiedlichen Drehzahlen. In Vorversuchen wurden verschiedene Schaufeltypen (Walzen,
Nocken, Sigma, Bunbury) mit Drehzahlen der linken zur rechten Schaufel im Verhältnis 2 : 3
bis 3 : 2 getestet. Die zerkleinerten Altelastomeren wurden im Temperaturbereich 40 bis
80°C plastifiziert und portionsweise mit festem Bitumen versetzt. Dabei wurde darauf
geachtet, daß die Masse immer plastisch blieb. Eine zu schnelle oder zu große Mengenzugabe
an Bitumen führt zu einem "Bewegen" der Masse in einem Bitumenfilm. Wichtig ist, daß die
Bitumenmenge ("Lösungsmittel") hierbei portionsweise zugegeben wird. Nach jeder
Bitumenzugabe muß so lange geknetet werden, bis die Masse homogen ist.
In der folgenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse dargestellt, die mit einem Doppel
walzenkneter bei einem Drehzahlverhältnis 3 : 2 erhalten wurden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen auf Basis von
Altelastomeren und Destillatbitumen bzw. Destillatbitumenmischungen und/oder einem
angeblasenen Bitumen, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe das
Altelastomere auf eine Korngröße ≦10×10 mm zerkleinert, das zerkleinerte
Altelastomere in einem Doppelwellenkneter mit gegenläufigen Schaufeln mit
unterschiedlicher oder gleicher Drehzahl bei 40 bis 80°C, vorzugsweise bei 60 ±2°C
plastifiziert und portionsweise festes Bitumen so zugesetzt wird, daß die Masse immer
plastisch bleibt, bei Erreichen eines Verhältnisses von Altelastomer zu Bitumen von
80 : 20 bis 40 : 60, vorzugsweise von 60 : 40 bis 50 : 50, die weitere Bitumenzugabe
abgebrochen, die Masse kontinuierlich oder stufenweise während der Einarbeitung oder
danach in Abhängigkeit von der Bitumensorte von der Anfangstemperatur auf eine
Endtemperatur zwischen 110°C und 140°C temperiert und homogenisiert und 10 bis
60 Minuten nachhomogenisiert und in einer zweiten Stufe die Mischung direkt oder nach
Zwischenlagerung in einem einfachen Rührbehälter in 15 bis 60 Minuten bei 150 bis
180°C in weiterem Bitumen bis auf die Endeinstellung gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehzahlbereich des
Doppelwellenkneters von 2 : 3 bis 3 : 2 variiert werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Bitumens
diskontinuierlich erfolgt und zwischen zwei Zugaberaten wieder ein einphasiger Batch
vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einarbeitung unter
inerten Bedingungen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997126615 DE19726615A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen - 1 - |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997126615 DE19726615A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen - 1 - |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19726615A1 true DE19726615A1 (de) | 1998-12-24 |
Family
ID=7833380
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997126615 Withdrawn DE19726615A1 (de) | 1997-06-17 | 1997-06-17 | Verfahren zur Herstellung von polymermodifiziertem Bitumen - 1 - |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19726615A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010035071B4 (de) * | 2010-08-21 | 2014-09-04 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Bitumenkonzentrates |
-
1997
- 1997-06-17 DE DE1997126615 patent/DE19726615A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010035071B4 (de) * | 2010-08-21 | 2014-09-04 | Mitteldeutsches Bitumenwerk Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Bitumenkonzentrates |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MITTELDEUTSCHES BITUMENWERK GMBH, 06679 HOHENMOELSEN |
|
8141 | Disposal/no request for examination |