DE19726193A1 - Sitzeinrichtung für Fahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sitzeinrichtung für Fahrzeuge, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Eine derartige Sitzeinrichtung ist durch die DE 34 36 509 A1 bekannt, bei der das zwischen zwei Seitensitzen im Fondraum eines Kraftfahrzeugs vorgesehene Sitz­ teil höhenverstellbar angeordnet ist. In der Tieflage ist durch das Sitzteil und eine zwischen die Lehnen der Seitensitze einsetzbares Zusatzlehnenteil ein mittlerer Fahrzeugsitz gebildet, der auch von einer erwachsenen Person nutzbar ist. Die Lehnen der seitlichen Fahrzeugsitze und das Zusatzlehnenteil sind nicht nach vor­ ne in eine etwa horizontale Lage schwenkbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sitzeinrichtung nach dem Oberbe­ griff des Patentanspruches 1 anzugeben, die aus jeder Höhenlage des Sitzteiles ein Verschwenken der Rückenlehne in eine etwa horizontale Lage ermöglicht.

Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Nach dem das höhenverstellbare Sitzteil bei einer Schwenkbewegung der Rücken­ lehne nach vorne von der Höhenverstelleinrichtung nach unten aus dem Verstell­ bereich der Rückenlehne verlagert wird, kann die Rückenlehne jederzeit auch bei zunächst hochgestelltem Sitzteil nach vorne in eine etwa horizontale Lage ge­ schwenkt werden, beispielsweise um den Beladeraum eines hinter der Sitzeinrich­ tung vorgesehenen Gepäckraumes zu vergrößern. Wird der mittlere Sitzplatz der Sitzeinrichtung nicht benötigt, kann das Sitzteil in eine Hochlage verstellt werden, in der die Sitzeinrichtung ein harmonisch an die Seitensitze und gegebenenfalls an die Mittelkonsole angepaßtes Aussehen aufweist oder das Sitzteil als Armlehne verwendbar ist. Bei hochgestelltem Sitzteil kann der Fahrzeugsitz von einer kleine­ ren Person, beispielsweise einem Kind, genutzt werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprü­ chen.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine im Fondraum eines Kraftfahrzeugs vor­ gesehene Sitzeinrichtung bei hochgestelltem Sitzteil,

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht bei tiefgestelltem Sitzteil,

Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Ansicht mit nach vorne in eine Beladestel­ lung geschwenkter Lehne,

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Sitzeinrichtung, in einer Fig. 1 entspre­ chenden Lage,

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht der Sitzeinrichtung, in einer Fig. 3 ent­ sprechenden Lage,

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht von dem ein Aufnahmefach mit einem Deckel bildenden Sitzteil, bei geöffnetem Deckel und

Fig. 7 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem über eine Zapfen-/Langloch­ führung verstellbaren Sitzteil.

Die in Fig. 1 dargestellte Sitzeinrichtung ist im Fondraum eines Kraftfahrzeugs vorgesehen und weist zwei seitliche Fahrzeugsitze auf, zwischen denen ein hö­ henverstellbares Sitzteil 1 angeordnet ist. Eine zwischen den Rückenlehnen 19, 19' der seitlichen Fahrzeugsitze in einem Hohlraum 20 der Rückenlehne 19 angeord­ nete Armlehne 2 ist aus einer mit den seitlichen Rückenlehnen 19, 19' bündigen Vertikallage in die durch eine unterbrochene Umrißlinie dargestellte horizontale Lage schwenkbar, in der sich die Armlehne 2 über dem Sitzteil 1 befindet. Die Rückenlehnen 19, 19', die Armlehne 2 sowie ein über der Armlehne 2 angeordne­ tes Polsterteil 3 der Rückenlehne 19 sind an einem zweigeteilten Rahmen befe­ stigt, der in Querrichtung des Fahrzeugs ein etwa der Breite eines seitlichen Fahr­ zeugsitzes und seitlich daneben eine der Gesamtbreite des anderen seitlichen Fahrzeugsitzes und der Armlehne 2 entsprechende Rahmenteile 4 aufweist. In der dargestellten Hochlage des Sitzteiles 1 verläuft der vordere obere Rand des Sitztei­ les 1 in Fahrzeuglängsrichtung etwa bündig mit der oberen Längskontur einer Mit­ telkonsole 5, die sich etwa vom vorderen Bereich des Sitzteiles 1 zwischen den vorderen Fahrzeugsitzen 6 nach vorne erstreckt. In dieser Hochlage des Sitzteiles 1 könnte ohne die erfindungsgemäße Vorkehrung zwar die Armlehne 2, jedoch nicht das über die gesamte Breite eines seitlichen Fahrzeugsitzes und der Armleh­ ne 2 verlaufende Rahmenteil 4 nach vorne in eine etwa horizontale Lage ge­ schwenkt werden.

Erfindungsgemäß verstellt jedoch beim Verschwenken der Rückenlehne 19 nach vorne eine Höhenverstelleinrichtung das Sitzteil 1 in die in Fig. 2 dargestellte Tieflage, in der das Sitzteil 1 aus dem Verstellbereich der durch die Armlehne 2 und das Polster 3 gebildeten Rückenlehne 19 sowie aus dem Verstellbereich des Rahmenteiles 4 nach unten verstellt ist.

Das größere seitliche Rahmenteil 4, an dem die Rückenlehne 19 eines seitlichen Fahrzeugsitzes und die Armlehne 2 abgestützt sind, kann gemäß Fig. 3 nach vorne in eine etwa horizontale Lage geschwenkt werden, in der die beispielsweise ebene Rückseite 7 des Rahmenteiles 4 bündig mit dem Boden 8 eines hinter den Fond­ sitzen vorgesehenen Gepäckraumes 9 verläuft. Die Höhenverstelleinrichtung zur Höhenverlagerung des Sitzteiles 1 weist im vorderen Seitenbereich des neben dem Sitzteil 1 befindlichen Sitzes eine Führung 10 auf, die etwa gerade nach vorne oben verläuft. In die Führung 10 greift ein vom Sitzteil 1 seitlich abstehender Zap­ fen 11 ein. An seinem hinteren oberen Bereich ist das Sitzteil 1 um eine Querachse 12 schwenkbar an einem Ende eines Schwenkhebels 14 befestigt, der am anderen Ende um eine quer verlaufende Achse 13 schwenkbar am Rahmenteil 4 befestigt und in der eingestellten Winkellage arretierbar ist. Die nicht dargestellte Arretierein­ richtung des im unteren Bereich der aufrechten Armlehne 2 angeordneten Schwenkhebels 14 ist über eine nicht dargestellte Bedientaste entriegelbar. Der Schwenkhebel 14 verläuft bei angehobenem Sitzteil 1 von der quer verlaufenden Achse 13 gemäß Fig. 1 nach hinten. Ist das Sitzteil 1 in die in Fig. 2 dargestellte Tieflage abgesenkt, ist der Schwenkhebel 14 von der Achse 13 nach unten gerich­ tet. Das Sitzteil 1 kann in seiner Tieflage und beispielsweise in unterschiedlichen Höhenlagen bis zur maximalen Hochlage von in der Größe unterschiedlichen Per­ sonen genutzt werden.

Die Sitzeinrichtung ist in Fig. 4 in einer Lage dargestellt, in der das Sitzteil 1 hochgestellt ist und mit der davor angeordneten Mittelkonsole etwa bündig verläuft.

Ist das Sitzteil 1, wie in Fig. 5 vorausgesetzt, in seine Tieflage abgesenkt, kann das die Rückenlehne 19 und die Armlehne 2 stützende Rahmenteil 4 nach vorne in eine etwa horizontale Stellung geschwenkt werden. Der in der Rückenlehne 19 zur Aufnahme der Armlehne 2 ausgebildete Hohlraum 20 durchdringt das Rahmenteil 4. In dem hinter der Armlehne 2 befindlichen Bereich des Hohlraumes 20 ist ein bei abgesenkter Armlehne 2 nach vorne ausziehbarer Skisack oder dergleichen ange­ ordnet. Der Hohlraum 20 ist hinten von einem schwenkbaren Deckel verschließbar, der nicht dargestellt ist.

Gemäß Fig. 6 bildet das Sitzteil 1 ein oben offenes Aufnahmefach 15, in dem Gegenstände oder Einbaugeräte angeordnet sein können. Das Aufnahmefach 15 ist von einem Deckel 16 verschließbar, der an seiner Innenseite Aufnahmefächer 17, 17' aufweist und an seiner Oberseite eine gepolsterte Sitzfläche des Sitzteiles 1 bildet.

In Fig. 7 ist eine alternative Führung für ein mit dem Sitzteil in den Fig. 1 bis 6 vergleichbares Sitzteil 1' dargestellt, das an seiner der Konsole 5, zugewandten Stirnseite nach vorne oben abgeschrägt ist. Die Konsole 5' ist an der dem Sitzteil 1' zugewandten Stirnseite entsprechend abgeschrägt und bildet dadurch eine Gleit­ fläche für das Sitzteil 1', das bei einer Rückverlagerung nach hinten oben verstellt wird. Zur Führung des Sitzteiles 1' ist im Stirnbereich an der Konsole 5, oder an dem Sitzteil eine in vertikaler Richtung verlaufende Führung 22 ausgebildet, in die ein von der anderen Stirnseite von dem Sitzteil 1' oder von der Konsole abstehen­ der Führungszapfen 21 eingreift.

Die Erfindung ist von dem Ausführungsbeispiel abweichend ausführbar. Eine ein­ fache Höhenverstelleinrichtung ist gebildet, wenn die im hinteren oberen Bereich des Sitzteiles gebildete Querachse ohne Zwischenschaltung eines Schwenkhebels an einem Seitenbereich der seitlichen Fahrzeugsitze vor der unteren Schwenkach­ se der Rückenlehne ausgebildet ist. Dadurch wird beim Verschwenken der Rücken­ lehne bzw. der Armlehne in eine etwa horizontale Lage das Sitzteil unmittelbar nach unten verstellt. Die Sitzeinrichtung kann lediglich einen einzelnen Fahrzeug­ sitz oder mehrere Sitze beispielsweise einer Fondsitzanlage aufweisen.

Claims (13)

1. Sitzeinrichtung für Fahrzeuge, mit einem über eine Verstelleinrichtung hö­ henverstellbaren Sitzteil und einer in Sitzlage aufrechten Rückenlehne da­ durch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (19) etwa um ihren unteren Be­ reich nach vorne in eine etwa horizontale Lage schwenkbar ist und dabei die Verstelleinrichtung das im Verstellbereich der Rückenlehne (19) befindliche Sitzteil (1, 1') aus diesem Verstellbereich nach unten verstellt.

2. Sitzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (1, 1') ein mittleres Sitzteil einer Fondsitzanlage ist.

3. Sitzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fondsitz­ anlage einen seitlichen Fahrzeugsitz mit einer separat schwenkbaren Rüc­ kenlehne (19) aufweist, die sich seitlich bis über das Sitzteil (1,1') erstreckt.

4. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere obere Rand des Sitzteiles (1, 1') in einer vorgegebenen Hö­ henlage etwa bündig mit der hinteren oberen Kontur einer Mittelkonsole (5, 5') verläuft, die sich etwa vom vorderen Bereich des Sitzteiles (1, 1') nach vorne erstreckt.

5. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung im vorderen Seitenbereich des Sitzteiles oder des benachbarten Fahrzeugsitzes (18, 18') eine Führung (10) aufweist, in die ein von dem anderen Teil, von dem benachbarten Fahrzeugsitz oder von dem Sitzteil (1) abstehender Zapfen (11) seitlich eingreift.

6. Sitzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die im be­ nachbarten Fahrzeugsitz (18, 18') ausgebildete Führung (10) nach vorne oben verläuft.

7. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung in einem nach vorne oben abgeschrägten vorde­ ren Stirnbereich des Sitzteiles oder an der entsprechend ausgebildeten be­ nachbarten Konsole (5') eine in Höhenrichtung verlaufende Führung (22) aufweist, in die ein von dem anderen Teil, von dem Sitzteil (1') oder der Kon­ sole abstehender Führungszapfen (21) eingreift.

8. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil an seinem hinteren oberen Bereich um eine an der Rücken­ lehne ausgebildete Querachse schwenkbar ist, die sich in aufrechter Lage der Rückenlehne vor der unteren Schwenkachse der Rückenlehne befindet.

9. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (1, 1') an seinem hinteren oberen Bereich um eine Querach­ se (12) schwenkbar ist, die an einem Ende eines Schwenkhebels (14) aus­ gebildet ist, der an seinem anderen Ende um eine quer verlaufende Achse (13) an dem Fahrzeugsitz schwenkbar und in der eingestellten Winkellage ar­ retierbar ist.

10. Sitzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (14) im unteren Bereich der aufrechten Rückenlehne (19, 19') angeordnet ist.

11. Sitzeinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (14) jeweils von der quer verlaufenden Achse (13) bei ange­ hobenem Sitzteil (1, 1') nach hinten und bei abgesenktem Sitzteil (1, 1') nach unten gerichtet ist.

12. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (19) im Bereich des Sitzteiles (1, 1') einen Hohlraum (20) bildet, in dem eine Armlehne (2) angeordnet ist, die um eine im unteren Bereich an der Rückenlehne (19) ausgebildete Querachse aus einer etwa mit den Rückenlehnen (19, 19') der seitlichen Fahrzeugsitze (18, 18') bündigen aufrechten Lage in eine etwa horizontale Gebrauchslage schwenkbar ist.

13. Sitzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (1, 1') ein oben offenes Aufnahmefach (15) und einen um ei­ ne hintere Querachse vor die obere Öffnung des Aufnahmefaches (15) schwenkbaren Deckel (16) aufweist, der an seiner die Sitzfläche bildenden Außenseite gepolstert ist.