DE19725906C1 - Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft an einem Stromabnehmer - Google Patents
Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft an einem StromabnehmerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft
zwischen einem Fahrdraht und einem Stromabnehmer eines elektrisch gespeisten
Fahrzeugs, insbesondere eines elektrischen Schienentriebfahrzeugs, wie sie im
Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2 näher definiert ist.
Stromabnehmer moderner Hochgeschwindigkeitsschienenfahrzeuge sollen
hinsichtlich der Kontaktkraft zwischen der Schleifleiste ihres Stromabnehmers und
Fahrdraht als aktiv geregelte Stromabnehmer ausgeführt werden, um
unabhängig von den Relativbewegungen zwischen Schienenfahrzeug und Fahrdraht,
von Wind und Fahrzeuggeschwindigkeit abhängigen aerodynamischen Kräften
auf die Stromabnehmerbauteile sowie dem Schwingungsverhalten des
Stromabnehmers, des Fahrdrahtes und des diesen haltenden Kettenwerks ein
Optimum bei der Güte der Energieversorgung und dem Verschleiß an der
Kontaktstelle zwischen Fahrdraht und Schleifleiste finden und halten zu können.
Während jener Kraftanteil der wahren Kontaktkraft, der aus der fahrzeug
geschwindigkeitsabhängigen Luftanströmung auf die Stromabnehmerbauteile
resultiert, durch Messungen bestimmbar und für einen Regelalgorithmus als
Parameterfunktion einprägbar ist, erfordert die Bestimmung der aus der
mechanischen Aktion des Stromabnehmers und der Oberleitungsanlage
resultierenden Anpreßkraft F eine Einrichtung, die möglichst nah an besagter
Kontaktstelle diese Anpreßkraft nach ihrem Betrag und ihrem Angriffspunkt bestimmt
und vom Meßort, der sich auf Hochspannungsniveau (z. B. 3 kV Gleichspannung; 15
kV oder 25 kV Wechselspannung) befindet, anpreßkraftkraftäquivalente Signale an
fahrzeuginterne Auswerteeinrichtungen, die sich auf Gegenpotential befinden,
weiterleitet. Im folgenden soll unter dem Begriff der Anpreßkraft F dieser aus der
mechanischen Aktion des Stromabnehmers und der Oberleitungsanlage resultierende
Anteil der wahren Kontaktkraft zwischen Fahrdraht und Schleifleiste verstanden sein.
Eine gattungsgemäße Einrichtung zur Bestimmung der wahren Kontaktkraft zwischen
einem Fahrdraht und einem Stromabnehmer beschreibt die Patentschrift US
5,115,405 A. Hierbei ist ein faseroptischer Kraftsensor an der Schleifleiste
angebracht, der über Lichtleiter (und somit elektrisch potentialgetrennt und von
elektrischen und magnetischen Störfeldern weitgehend unabhängig) mit einer
fahrzeuginternen Einrichtung verbunden ist, von der er mit Licht gespeist wird und die
sein anpreßkraftkraftabhängiges Signal erhält. Der Kraftsensor besteht aus einer
optischen Faser, die unterhalb des in Kontakt mit dem Fahrdraht stehenden
Schleifstücks gespannt und zwischen Schleifstück und dessen Halterung
federbelastet eingespannt ist. Eine auf das Schleifstück wirkende Kontaktkraft führt
zur Verformung und Mikrokrümmung der eingespannten optischen Faser, die
infolgedessen ihre Lichtübertragungseigenschaften ändert. Mit dieser Einrichtung soll
das Überschreiten eines oberen oder/und eines unteren Schwellwerts der wahren
Kontaktkraft zwischen Schleifleiste und Fahrdraht, das bespielsweise durch
Windstöße bedingt ist, erkannt und die Anpreßkraft mittels einer elektronisch
pneumatischen Befehlseinrichtung und eines pneumatischen Dämpfungsausgleichs-Stell
gliedes korrigiert werden. Für das Erfassen und Signalisieren der Über- oder
Unterschreitung von Kontaktkraftschwellwerten scheint diese Einrichtung geeignet zu
sein. Für eine innerhalb eines bestimmten Kraftbereichs wirksame
Kontaktkraftmessung, wie sie für eine aktive Regelung der Anpreßkraft oder auch der
wahren Kontaktkraft eines Stromabnehmers erforderlich ist, ist diese Anordnung
jedoch völlig ungeeignet, da der faseroptische Kraftsensor ein sehr niedriges
Signal/Rausch-Verhältnis aufweist und eine hinreichend genaue stetige
Meßwertbestimmung nicht möglich ist. Eine Bestimmung des Angriffspunktes der
Anpreßkraft auf der Schleifleiste läßt dieser Sensor nicht zu. Die Anordnung weist, da
sie sich über die gesamte Länge des Schleifstücks erstreckt, eine nicht
unbeträchtliche räumliche Ausdehnung und Masse auf, die das
schwingungstechnische und aerodynamische Verhalten des Stromabnehmers
ungünstig beeinflussen kann. Die technische Ausbildung erscheint zu empfindlich
gegenüber solchen Belastungen, wie sie bei Montage, Wartung und Transport eines
Stromabnehmers unvermeidbar sind. Da sich mit dem Grad der mechanischen
Belastung einer optischen Faser die Temperaturabhängigkeit der
Lichtübertragungseigenschaften ändert, ist eine wirksame Kompensation dieser
Temperaturabhängigkeit kaum erreichbar. Die ständig wechselnden mechanischen
Belastungen und Verformungen, denen die optische Faser dieses Kraftsensors
unterworfen ist, schränken die Lebensdauer dieses faseroptischen Sensors ein und
gewährleisten somit keine Betriebssicherheit der Einrichtung.
Die Patentschrift EP 0 697 304 A2 offenbart eine Einrichtung zur Messung der
Anpreßkraft für einen aktiv geregelten Stromabnehmer, bei dem unterhalb eines den
Stromabnehmerkopf tragenden Stützisolators, der auf einem vertikal ausfahrbaren
Aufbau angeordnet ist, oder dem Schleifstück zugeordnet ein analog messender
Lastaufnehmer vorgesehen ist, der mit weiteren Längenmeßsensoren
zusammenwirken muß, um über eine Steuerungseinheit die Aktion zweier getrennt
arbeitender Vertikalhubantriebe zu beeinflussen. Dieser Lastaufnehmer soll auch
unter Verwendung von Lichtwellenleitern aufgebaut sein können, ohne daß über
deren Aufbau, Anordnung und Wirkung näheres ausgeführt wird. Zumindest bei der
Anordnung des Lastaufnehmers unterhalb des Stützisolators ergeben sich hinsichtlich
der Bestimmung des Betrags der Anpreßkraft beträchtliche Schwierigkeiten, da
zwischen Kontaktstelle und Meßstelle angreifende Wind- und Massenkräfte das
Meßergebnis beeinflussen. Die aus den Zeichnungen ersichtliche Größe des
Lastaufnehmers läßt dessen Anordnung in Schleifstücknähe unmöglich erscheinen,
hierdurch das schwingungstechnische und das aerodynamische Verhalten des
Stromabnehmers ungünstig beeinflußt würde. Mit diesem Lastaufnehmer ist es nicht
möglich, den Angriffsort der Anpreßkraft auf der Schleifleiste zu bestimmen.
Eine genauere Beschreibung einer Einrichtung mit einem speziellen Lichtwellenlei
ter-Sensor, mit dem auf dem Fachgebiet der Bahntechnik, beispielsweise in am Gleis
montierten Achszähleinrichtungen, mechanische Druckkräfte gemessen werden, ist in
der Patentschrift DE 195 18 123 C2 offenbart. Dieser Sensor weist ein Innenrohr auf
sowie ein dazu koaxiales Außenrohr, das in Rohrlängsrichtung geteilt ist und zwei sich
nicht berührende Halbschalen bildet. Eine lichtwellenleitende Glasfaser ist
schraubenlinienförmig zwischen dem Innenrohr und den Außenrohr-Schalen in einer
elastischen Masse eingebettet und erfährt bei einer einseitigen mechanischen
Druckbelastung des Sensors, bei der die beiden Außenrohr-Halbschalen aufeinander
bewegt werden, eine reversible Biegung in einem bestimmten Biegeradiusbereich,
durch die ein die Glasfaser durchlaufendes optisches Signal meßbar gedämpft wird.
Der Aufbau eines solchen Sensors ist aufwendig. Er ist nur für eine
Belastungsrichtung geeignet, kann nicht als konstruktiv selbständig tragendes
Bauelement in den Stromabnehmer integriert werden und würde bei einer
mechanischen Überbeanspruchung zerstört. Die wechselnde mechanische Belastung
und Verformung der optischen Faser des Sensors reduziert die Wirksamkeit von
Temperaturkompensationsmaßnahmen und führt ebenfalls zur Einschränkung der
Lebensdauer und der Betriebssicherheit. Ein solcher Sensor erscheint für die
Messung der Anpreßkraft an einem Stromabnehmer mit dem Ziel der aktiven
Stromabnehmerregelung deshalb nicht brauchbar.
Eine weitere Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft für einen aktiv regelbaren
Stromabnehmer ist in der Patentschrift DE 195 40 913 C1 vorgeschlagen. Hierbei soll
ein Kraftsensor an einem eine Schleifleiste tragenden Federbein und ein
Beschleunigungssensor an der zwei parallele Schleifleisten tragenden Wippe eines
Halbscherenstromabnehmers angeordnet sein. Beide Sensorsignale werden den
Eingängen einer Regeleinrichtung zugeführt, von der besondere Torsionsaktuatoren
angesteuert werden, die um die Achse zwischen dem Unterarm und den Oberarmen
des Halbscherenstromabnehmers angeordnet sind und zusätzlich zur üblichen
Hubeinrichtung des Stromabnehmers die Anpreßkraft der Schleifleisten an den
Fahrdraht stellen. Nach den Abbildungen ist anzunehmen, daß die Anpreßkraft der
Schleifleiste am Fahrdraht über eine Wegmessung aus der Einfederung des
Federbeins bestimmt wird oder ein Kraftsensor die durch das Federbein übertragene
Kraft mißt. Von Nachteil ist die relativ große Entfernung zwischen den Sensoren und
der eigentlichen Kontaktstelle zwischen Fahrdraht und Schleifleiste, da zwischen
Kontaktstelle und jeweiligem Sensor angreifende Massen- und Windkräfte die
Meßergebnisse beeinflussen und verfälschend auf das Regelergebnis wirken können.
Zur Ausführung und zum Wirkprinzip der Sensoren ist dieser Fundstelle jedoch nichts
entnehmen.
In der französischen Zeitschriften-Publikation "Delfosse, P; Sauvestre, B.:
Measurement of contact pressure between pantograph and catenary", Revue
Générale des Chemins de Fer, VOL. 1, NO. 6, 1983, Seiten 497-506" ist eine
Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft vorgestellt, die der Zustandsbeurteilung
einer Oberleitungsanlage aus Fahrdraht und Kettenwerk dient und einen besonders
ausgebildeten Meßstromabnehmer verwendet, bei dem jede von zwei parallel
zueinander angeordneten Schleifleisten durch eine spezielle Kontaktleiste ersetzt ist
die jede durch zwei Biegebalken getragen wird, die mittels Dehnungsmeßstreifen und
potentiometrischer Messung die auf jede Kontaktleiste wirkende Anpreßkraft sowohl
nach ihrem Betrag als auch nach ihrem Angriffspunkt aus den auf die einseitig
eingespannten Biegebalken ausgeübten Drehmomenten bestimmen lassen. Die im
Bereich der Stromabnehmerwippe angeordneten und auf Hochspannungspotential
liegenden Sensoren müssen mit hohem apparativen Aufwand von ihren in die
Fahrzeugsteuerung integrierten Energieversorgungs-, Signalverarbeitungs- und
Steuereinrichtungen potentialgetrennt sein und durch besondere Maßnahmen gegen
elektrische und magnetische Störfelder geschützt werden. Die dargestellte Anordnung
der Kraftsensoren weist keinen Schutz gegen mechanische und Witterungseinflüsse
auf. Eine konstruktive Anpassung dieser Einrichtung für einen für den Betriebseinsatz
geeigneten Stromabnehmer erscheint kompliziert und aufwendig, die zusätzliche
Masse der Biegebalkenanordnung würde das schwingungstechnische und
aerodynamische Verhalten des Stromabnehmers ungünstig beeinflussen, so daß eine
solche Einrichtungen mit derartigen Sensoren zur aktiven Regelung oder zur Messung
der Kontaktgüte eines realen Stromabnehmers im Betriebseinsatz nicht in Betracht
kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung für eine gattungsgemäße Einrichtung zu
finden, die die im Stand der Technik für faseroptische Sensoren mit faseroptischer
Signalübertragung für eine Kraftmessung unter Hochspannung allgemein erwartete
und für bestimmte faseroptische Sensoren beschriebenen Vorteile unter Vermeidung
deren Nachteilen nutzt. Dabei soll der faseroptische Sensor einer solchen
Einrichtung möglichst nahe der wirklichen Kontaktstelle zwischen Stromabnehmer und
Fahrdraht angeordnet werden und angreifende Kräfte zwischen den Bauteilen direkt
ohne größere Relativwege zwischen ihnen messen können. Die Lösung soll eine
solche Gestalt, Größe, Masse und Anordnung besagter Meßeinrichtung mit dem
faseroptischen Sensor gestatten, daß das schwingungstechnische und das
aerodynamische Verhalten des Stromabnehmers weitestgehend ungestört bleibt.
Diese Einrichtung soll eine Bestimmung der Anpreßkraft sowohl nach ihrem Betrag
als auch nach ihrem Angriffsort auf dem Schleifstück gestatten und
anpreßkraftäquivalente Signale erzeugen und ausgeben können oder
anpreßkraftändernde Befehle erzeugen und ausgeben können, die für einen aktiv
geregelten Stromabnehmer verwendbar sind.
Diese Aufgaben werden durch eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art mit den
kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 und 2 gelöst. Vorteilhafte
Fortbildungen und Ausgestaltungen sind den daran anschließenden Ansprüchen
entnehmbar.
Mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung ist es möglich, solche
anpreßkraftäquivalenten Signale zu erlangen oder aus ihnen solche
anpreßkraftänderungsäquivalenten Befehle abzuleiten und auszugeben, wie sie für
eine stetige Anpreßkraftregelung eines Stromabnehmers mittels seines Hubantriebs
und dessen Steuereinrichtung notwendig sind, wobei die für faseroptische Sensoren
und ihre elektrisch potentialgetrennte Signalübertragung prinzipiell bekannten Vorteile
nutzbar gemacht werden.
Die erfindungsgemäße Lösung gestattet es, die Anpreßkraft sowohl nach ihrem
Betrag (durch Summation der Signale der beiden eine Schleifleiste oder ein
Schleifstück tragenden faseroptischen Sensoren) als auch nach ihrem Angriffspunkt
(durch Vergleich der Signale aus den Einzelkräften der beiden eine Schleifleiste oder
ein Schleifstück tragenden faseroptischen Sensoren und rechnerische Anwendung
der Hebelgesetze) zu bestimmen. Da bekannt ist, daß Anpreßkraftspitzen regelmäßig
dort auftreten, wo Fahrdraht und Kettenwerk an den Fahrleitungsmasten aufgehängt
sind, kann die Kenntnis des sich ändernden Angriffspunktes der Anpreßkraft in einem
Regelalgorithmus dazu benutzt werden, den Zick-Zack-Verlaufs des Fahrdrahtes zu
erkennen und die Fahrleitungsmast-Folgefrequenz sowie deren erste und zweite
Ableitung zu ermitteln und für das Ausregeln der Anpreßkraft zu verwenden, um die
genannten Anpreßkraftspitzen zu verhindern.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäßen
Einrichtungen leicht modifizierbar auch für Anwendungen in anderen Bereichen der
Technik sind, in denen Kräfte, aber auch Drücke und Beschleunigungen zwischen
Bauteilen zu messen sind, die auf Hochspannungspotential liegen. Gegenüber bisher
üblichen Meßmethoden mit Dehnmeßstreifen und potentiometrischer Meßwertbildung
oder mit piezoelektrischen Kraftaufnehmern ist eine wesentliche Reduzierung des
Aufwands für die Meßanordnung, die Signalwandlung, -übertragung und -ver
arbeitung erzielbar.
Ein anderer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Bauteile der
Meßeinrichtung mit dem faseroptischen Sensor so ausgebildet und gefügt sind, daß
sie geringstmögliche Abmessungen und Masse aufweisen und zwischen den
Bauteilen des Stromabnehmers kraftübertragend integrierbar sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die für erfindungsgemäße Einrichtungen
erforderlichen Bauteile der Meßeinrichtung so ausgebildet sind, daß sie kostengünstig
und mit reproduzierbaren Eigenschaften herstellbar sind.
Ein nächster Vorteil der erfinderischen Idee besteht darin, daß beispielsweise bei der
im Ausführungsbeispiel dargestellten Variante nur sehr geringe Änderungen im
Aufbau bereits erprobter und im Einsatz befindlicher Stromabnehmertypen notwendig
sind, so daß eine kostengünstige Nachrüstung erfindungsgemäßer Einrichtungen
auch an einer Vielzahl von in Betrieb befindlichen elektrischen
Schienentriebfahrzeugen in Betracht kommt.
Die mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtungen gewonnenen
anpreßkraftäquivalenten Signale eignen sich auch für spezielle Meßzwecke, mit
denen beispielsweise die Kontaktgüte eines Stromabnehmers geprüft oder der
Zustand einer Oberleitung und ihres Kettenwerks in einem Streckenabschnitt beurteilt
werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend am nicht einschränkend zu verstehenden Beispiel einer
Einrichtung zur Energieübertragung von einem Fahrdraht auf ein
Schienentriebfahrzeug anhand der Zeichnungen veranschaulicht und beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht der Anordnung einer erfindungsgemäßen
Einrichtung für einen Stromabnehmer eines
Schienentriebfahrzeugs,
Fig. 2 ein Schnittbild eines Teils der Anordnung und des Aufbaus einer
erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 3 Funktionsprinzip eines faseroptischen Reflexsensors,
Fig. 4 Signalpegel/Abstands-Charakteristik p = p(a) des faseroptischen
Reflexsensors einer erfindungsgemäßen Einrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist ein Schienentriebfahrzeug 2 dachseitig und vom
Hochspannungspotential des Fahrdrahtes 1 isoliert einen Stromabnehmer 3 in
Halbscherenausführung auf, der an seinem oberen Ende eine Wippe 4 elastisch
führt, die mit ihrem Wippenrahmen 5 ein Paar paralleler Schleifleisten 6 trägt und
gegen den Fahrdraht 1 führt. Die Schleifleisten 6 bestehen dabei im wesentlichen aus
einem Grundkörper 7 und einem darauf fest verbundenen, den Kontakt mit dem
Fahrdraht 1 haltenden Schleifstück 8. Am unteren Ende des Stromabnehmers 3 ist
Stromabnehmerhubantrieb angekoppelt, der, durch seine Steuereinrichtung 10
angesteuert, die Schleifleiste 6 mit einer definierten Anpreßkraft gegen den Fahrdraht
1 anpressen soll. Die sich einstellende Anpreßkraft ist jedoch keine stationäre Größe,
sondern infolge der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Windintensität und -richtung, der
stationären Lage des den Fahrdraht führenden Kettenwerks und deren
stromabnehmer-, reibungs- und windinduzierten Schwingungen sowie der
Relativbewegung des Elektrotriebfahrzeugs entlang seines Fahrwegs ständigen
Veränderungen unterworfen. Die Beibehaltung der Anpreßkraft innerhalb eines
möglichst engen Kraftbereiches ist jedoch essentiell für eine unterbrechungsfreie
Energieübertragung auf das Elektrotriebfahrzeug und einen geringstmöglichen
Verschleiß von Schleifstück und Fahrdraht und wird bedeutsamer und schwieriger mit
wachsender Fahrzeuggeschwindigkeit und Fahrzeugleistung. Eine aktive Regelung
des Stromabnehmers mit dem Ziel eines Anpreßkraftverlaufs innerhalb eines
möglichst engen, vorzugebenden Toleranzbands setzt deren möglichst genaue und
kontinuierliche Bestimmung voraus, wobei der Meßort in möglichst unmittelbarer Nähe
der tatsächlichen Kontaktstelle zwischen Fahrdraht 1 und Schleifstück 8 anzuordnen
ist.
Erfindungsgemäß wird dazu nach der in Fig. 2 gezeigten Variante nahe jedem der
beiden Enden der Schleifleiste 6 zwischen ihrem Grundkörper 7 und dem
Wippenrahmen 5 je einer der dargestellten federelastischen Verformungskörper 11
eingebaut.
Nach einer anderen (bildlich nicht dargestellten) Variante der Erfindung soll der
federelastische Verformungskörper 11 zwischen dem Grundkörper 7 und dem
Schleifstück 8 angeordnet sein. Die mit einer solchen Anordnung gemessene Kraft
kommt der wahren Kontaktkraft weit näher, weil die auf den Grundkörper 7 als
Auftrieb oder Abtrieb wirkenden Kräfteanteile aus der wind- und
fahrzeuggeschwindigkeitsabhängigen Luftanströmung durch die Meßanordnung mit
berücksichtigt werden.
In dem federelastischen Verformungskörper ist ein an sich bekannter faseroptischer
Reflexsensor 19 integriert und mit einer zugehörigen, gegenüber an sich bekannten
Anwendungsfällen in fachüblicher Weise modifizierten Einrichtung 27 zur
Sensorsignalsteuerung und Sensorsignalverarbeitung elektrisch potentialgetrennt
verbunden. Während Wippenrahmen 5, die beiden federelastischen
Verformungskörper 11 und die von diesen getragene Schleifleiste 6 das
Hochspannungspotential des Fahrdrahtes 1 annehmen, sendet und erhält die
Einrichtung 26 zur Sensorsignalsteuerung und Sensorsignalverarbeitung auf
faseroptischem Wege elektrisch potentialgetrennte Signale und kann deshalb an
beliebiger Stelle unter dem Gegenpotential in die Steuerung des
Elektrotriebfahrzeugs 2 eingebaut werden und die Steuereinrichtung 10 des
Stromabnehmerhubantriebs 9 mit den anpreßkraftkraftäquivalenten Signalen 27 oder
gewünschten anpreßkraftkraftändernden Befehlen 28 auf üblichem
Steuersignalpotential versorgen.
Jeder federelastische Verformungssensor umfaßt dabei einen ersten Teilkörper 12,
der mit dem Wippenrahmen 5 starr verbunden ist, einen zweiten Teilkörper 13, der mit
Grundkörper 7 der Schleifleiste 6 starr verbunden ist, und eine die beiden
Teilkörper 12 und 13 verbindende Federanordnung 14, die in der Richtung der
angreifenden Anpreßkraft F eine Bewegung der Teilkörper 12 und 13 relativ
zueinander zuläßt. Die Federanordnung 14 ist so ausgelegt, daß diese Bewegung
zwischen den Teilkörpern 12 und 13 innerhalb des gewünschten Meßbereiches des
Grundkörper 7 auf den Wippenrahmen 5 übertragenen Anteils der Anpreßkraft F,
die über den einzelnen federelastischen Verformungskörper wirkt, frei ist.
Der beispielhaft in jeden federelastischen Verformungskörper 11 integrierte
faseroptische Reflexsensor 19 besteht im wesentlichen aus zwei räumlich
voneinander getrennten Teilen: Ein erster Einsatz 20, der im ersten Teilkörper 12 des
federelastischen Verformungskörpers 11 fest eingeschraubt ist, enthält zwei
zueinander parallele und definiert beabstandete Lichtleiter, von denen der
Sendelichtleiter 22 einen von der Einrichtung 27 ausgehenden Sendelichtstrahl 24
führt und aus seiner Stirnfläche innerhalb eines bestimmten Abstrahlwinkel austreten
läßt. Dieses Licht trifft im räumlichen Abstand a auf die Reflexionsfläche 26, die von
einem zweiten Einsatz 21 getragen wird, der im zweiten Teilkörper 13 des
federelastischen Verformungskörpers 11 befestigt ist, und wird von der
Reflexionsfläche 26 in Richtung auf den ersten Einsatz 20 reflektiert.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist ein vom Abstand a der beiden Einsätze 20 und 21
abhängiger Teillichtstrom durch den Empfangslichtleiter 23 auffangbar und als
Empfangslichtstrahl 25 der Einrichtung 27 zur Sensorsignalsteuerung und
Sensorsignalverarbeitung zuführbar.
Ist der faseroptische Reflexsensor 19 innerhalb des federelastischen
Verformungskörpers 11 so ausgerichtet, daß die Reflexionsfläche 26 sich orthogonal
zur Richtung der angreifenden Anpreßkraft F erstreckt, detektiert der faseroptische
Reflexsensor 19 die Änderung des reflektierten Lichtstromes, die sich durch eine
Änderung des Abstandes a zwischen dem ersten Einsatz 20 und der Reflexionsfläche
26 als Folge einer Änderung der Anpreßkraft F einstellt, so daß die Einrichtung 27 zur
Sensorsignalsteuerung und Sensorsignalverarbeitung nach entsprechender
Kalibrierung aus der Änderung der Lichtstromdifferenz zwischen Sendelichtstrahl 24
und Empfangslichtstrahl 25 eine Änderung des Abstands a zwischen den Einsätzen
20 und 21 des betreffenden faseroptischen Reflexsensors 19 erkennt und aus der
Summation der Signale beider faseroptischen Reflexsensoren 19, die jede
Schleifleiste 6 tragen, die angreifende Anpreßkraft F bestimmt.
Dabei ist der federelastische Verformungskörper nach Werkstoff und Geometrie so
ausgebildet, daß der faseroptische Reflexsensor 19 sinnvollerweise in einem der
beiden Meßbereiche M1 oder M2 seiner Signalpegel/Abstands-Charakteristik p = p(a)
arbeitet, die in Fig. 4 beiderseits des Signalpegel-Maximums P gekennzeichnet sind.
Die zueinander parallelen und definiert beabstandeten Sende- und
Empfangslichtleiter 22 und 23 sind zweckmäßig als Lichtwellenleiter-Faserbündel
ausgebildet, die einfach voneinander getrennt (wie beispielsweise in Fig. 3), mehrfach
voneinander getrennt oder konzentrisch umeinander angeordnet oder in einem
statistisch gemischten Faserbündel geführt sein können.
Nach einer (bildlich nicht dargestellten) anderen Ausführungsform der Erfindung ist
der faseroptische Reflexsensor 19 innerhalb des federelastischen
Verformungskörpers 11 so ausgerichtet, daß die Reflexionsfläche 26 sich nicht
orthogonal, sondern parallel zur Richtung der angreifenden Anpreßkraft F erstreckt,
so daß eine Verformung des federelastischen Verformungskörpers 11 eine seitliche
Verschiebung der Reflexionsfläche 26 in gleichbleibendem Abstand a gegenüber dem
ersten Einsatz 20 zur Folge hat. Dabei soll die Reflexionsfläche 26 beispielsweise so
angeordnet sein, daß ihr Rand durch den in Fig. 3 dargestellten
Überdeckungsbereich von Sendelichtstrahl 24 und Empfangslichtstrahl 25
verschoben wird. Somit detektiert der faseroptische Reflexsensor 19 die Änderung
des reflektierten Lichtstromes, die sich durch eine Änderung des reflektierenden
Anteils der Reflexionsfläche 26 als Folge einer Änderung der Anpreßkraft F einstellt.
Als besonders vorteilhaft für eine Federanordnung 14 erwies sich die in Fig. 2
gezeigte Anordnung mit einer Doppelblattfeder, deren Blattfedern 15 und 16
einerends mittels des ersten Teilkörpers 12 gemeinsam eingespannt sind und
beansprucht werden und anderenends mittels des zweiten Teilkörpers 13 gemeinsam
eingespannt sind und beansprucht werden. Ein solcher federelastischer
Verformungskörper ist einerseits flexibel und weist in Richtung der zu messenden,
vertikal angreifenden Anpreßkraft F einen relativ großen, annähernd linear gerichteten
Federweg und eine hohe Elastizität auf, womit eine hohe Auflösung mit einer steilen
Signalpegel/Anpreßkraft-Kennlinie und ein hohes Signal/Rausch-Verhältnis, mit dem
Störsignale aus den Verbindungsstellen Verformungskörper/Bauteil, aus Bauteil-Ei
genschwingungen und aus Reibungsschwingungen zwischen Fahrdraht und
Schleifstück effektiv unterdrückt werden, erreichbar sind. Andererseits weist er in den
orthogonal zur zu messenden Anpreßkraft F liegenden Richtungen eine hohe
Steifigkeit und Kippstabilität gegen Quer- und Längskräfte, die beispielsweise mit
Windlasten bis 1000 N in horizontaler Ebene an der Schleifleiste angreifen, auf, so
daß die Schleifleiste unter allen Bedingungen stabil geführt wird.
In Ausbildung der Erfindung ist der federelastische Verformungskörper 11
(beispielsweise durch Anwendung mechanisch abrasiver oder elektroerosiver
Drahtbearbeitung oder des Lasertrennens) mit seinem ersten Teilkörper 12, seinem
zweiten Teilkörper 13 und der Doppelblattfeder 15/16 mit hoher Genauigkeit und
reproduzierbaren Eigenschaften aus dem genannten Werkstoff einstückig
ausarbeitbar.
Die beiden Teilkörper 12 und 13 sind in Fortbildung der Erfindung verkleinerbar und
der federelastische Verformungskörper ist noch platzsparender und masseärmer
ausbildbar, wenn die beiden Einsätze 20 und 21 des faseroptischen Reflexsensors 19
direkt in die benachbarten Stromabnehmer-Bauteile (d. h. in 5 und 7 oder in 7 und 8)
eingebaut sind (ohne Abbildung).
Nach einer weiteren, bildlich ebenfalls nicht gezeigten Fortbildung der Erfindung ist es
möglich, einen derartigen federelastischen Verformungskörper nicht an den
Grundkörper 7 der Schleifleiste anzufügen, sondern ihn körperlich in den Grundkörper
7 oder sogar in das Schleifstück 8 der Schleifleiste 6 zu integrieren, indem er
beispielsweise in entsprechende Aussparungen eingefügt wird. In einer besonderen
Ausgestaltung dieser Art ist der federelastische Verformungskörper 11 mit
vorgenannten Bearbeitungsverfahren in den Werkstoff des Grundkörpers 7
eingearbeitet und mit diesem einstückig ausgebildet.
Um den federelastischen Verformungskörper 11 gegen Zerstörung durch zu hohe
Druck- oder auch Zugkräfte zu schützen, wie sie beispielsweise bei Transport und
Einbau des Stromabnehmers oder bei Havarien der Oberleitungsanlagen auftreten
können, sind nach einer Fortbildung der Erfindung im federelastischen
Verformungskörper 11 spezifische Anschläge 17 und 18 ausgebildet (Fig. 2).
Anstelle der Doppelblattfeder 15/16 sind auch solche Federanordnungen 14 für den
federelastischen Verformungskörpers 11 denkbar, die einseitig oder zweiseitig
eingespannte Biegebalken aufweisen oder die geschlossenflächige oder mehrere
Teilflächen aufweisende Membranfedern verwenden.
Um die gefährdeten Bauteile einer erfindungsgemäßen Einrichtung gegen
mechanische und klimatische Umgebungseinflüsse zu schützen, ist nach einer
weiteren Fortbildung der Erfindung, auf deren Abbildung verzichtet ist, der
federelastische Verformungskörper mit einer gegenüber diesen Umgebungseinflüsse
dichten Hülle versehen, die so ausgebildet ist, daß sie die Bewegung der beiden
Teilkörper 12 und 13 relativ zueinander und die Aktion der Federanordnung 14 nicht
behindert. Vorzugsweise ist diese Hülle als elastomere Haut beispielsweise durch
Umgießen oder Kleben aufgebracht.
Die Erfindung ist nicht auf schienengebundene Elektrotriebfahrzeuge und auch nicht
auf Halbscheren- oder Scherenstromabnehmer mit und ohne Wippe sowie mit einer
oder zwei Schleifleisten der dargestellten Art beschränkt, sondern auch an
Stromabnehmern mit völlig anderem Aufbau beispielsweise von Schleifstück,
Schleifleiste, Schleifleistenträger und/oder Hubantrieb anwendbar.
Das erfinderische Lösungsprinzip ist weiterhin nicht nur auf die Bestimmung der
vertikal angreifenden Anpreßkraft begrenzt: Eine Meßanordnung mit gleichartigem
Verformungskörper und faseroptischem Reflexsensor kann für die Messung von
Kräften, die am Stromabnehmer in Fahrzeuglängsrichtung angreifen, oder von
Kräften, die am Stromabnehmer in Fahrzeugquerrichtung angreifen, verwendet
werden, indem beispielsweise Verformungskörper des Ausführungsbeispiels derart
um jeweils 90° gekippt werden, daß die Blattfederebene aus der Horizontalen in eine
vertikale Ebene quer zum Fahrzeug und parallel zur Schleifleiste oder in eine vertikale
Ebene längs des Fahrzeugs geschwenkt wird und der Verformungskörper
lageentsprechend befestigt werden. Es ist möglich, zwei oder drei jeweils orthogonal
zueinander messende Meßanordnungen zu kombinieren, um angreifende Kräfte
hinsichtlich Betrag, Angriffsort und Angriffsrichtung vollständig als Kraftvektoren
bestimmen zu können.
Weiterhin ist die Anwendung der Erfindung nicht auf die Messung von Kräften
eingegrenzt, sondern kann leicht auf die Messung von Beschleunigungen und
Drücken angewandt werden und auch in anderen Gebieten der Technik, wo es um
derartige Messungen an auf Hochspannungspotential liegenden Bauteilen geht,
genutzt werden.
1
Fahrdraht
2
Elektrotriebfahrzeug
3
Stromabnehmer
4
Wippe
5
Wippenrahmen
6
Schleifleiste
7
Grundkörper
8
Schleifstück
9
Hubantrieb
10
Steuereinrichtung
11
federelastischer Verformungskörper
12
erster Teilkörper
13
zweiter Teilkörper
14
Federanordnung
15
Blattfeder
16
Blattfeder
17
Anschlag
18
Anschlag
19
faseroptischer Reflexsensor
20
erster Einsatz
21
zweiter Einsatz
22
Sendelichtleiter
23
Empfangslichtleiter
24
Sendelichtstrahl
25
Empfangslichtstrahl
26
Reflexionsfläche
27
Einrichtung zur Sensorsteuerung und Sensorsignalverarbeitung
28
Signale äquivalent der Anpreßkraft
29
Befehle äquivalent der gewünschten Anpreßkraftänderung
a Abstand
F Anpreßkraft
p Signalpegel
P Signalpegel-Maximum
a Abstand
F Anpreßkraft
p Signalpegel
P Signalpegel-Maximum
Claims (14)
1. Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft zwischen einem Fahrdraht und
einem Stromabnehmer eines elektrisch gespeisten Fahrzeugs, insbesondere eines
elektrischen Schienentriebfahrzeugs, mit mindestens einem für die Bestimmung der
Anpreßkraft zwischen einem Fahrdraht und einer Schleifleiste des Stromabnehmers
geeigneten faseroptischen Sensor, mit einer Einrichtung zur Sensorsteuerung und
Sensorsignalverarbeitung und mit einer diese verbindenden faseroptischen
Einrichtung zur potentialgetrennten Signalübertragung, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Grundkörper (7) der Schleifleiste (6) und einem
Schleifleistenträger (Wippenrahmen 5) und mit beiden fest verbunden zwei
federelastische Verformungskörper (11) angeordnet sind, die die Schleifleiste (6)
tragen und in denen je ein faseroptischer Reflexsensor (19) integriert ist, der
anpreßkraftäquivalente Verformungen des Verformungskörpers (11) detektiert und an
besagte Einrichtung (27) zur Sensorsteuerung und Sensorsignalverarbeitung
signalisiert, in der die detektierten Verformungen in anpreßkraftäquivalente Signale
(28) umgewandelt und ausgegeben oder aus denen gewünschte
anpreßkraftänderungsäquivalente Befehle (29) abgeleitet und ausgegeben werden.
2. Einrichtung zur Messung der Anpreßkraft zwischen einem Fahrdraht und
einem Stromabnehmer eines elektrisch gespeisten Fahrzeugs, insbesondere eines
elektrischen Schienentriebfahrzeugs, mit mindestens einem für die Bestimmung der
Anpreßkraft zwischen einem Fahrdraht und einer Schleifleiste des Stromabnehmers
geeigneten faseroptischen Sensor, mit einer Einrichtung zur Sensorsteuerung und
Sensorsignalverarbeitung und mit einer diese verbindenden faseroptischen
Einrichtung zur potentialgetrennten Signalübertragung, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Schleifstück (8) und einem Grundkörper (7) der Schleifleiste (6)
und mit beiden fest verbunden zwei federelastische Verformungskörper (11)
angeordnet sind, die das Schleifstück (8) tragen und in denen je ein faseroptischer
Reflexsensor (19) integriert ist, der anpreßkraftäquivalente Verformungen des
Verformungskörpers (11) detektiert und an besagte Einrichtung (27) zur
Sensorsteuerung und Sensorsignalverarbeitung signalisiert, in der die detektierten
Verformungen in anpreßkraftäquivalente Signale (28) umgewandelt und ausgegeben
oder aus denen gewünschte anpreßkraftänderungsäquivalente Befehle (29)
abgeleitet und ausgegeben werden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
federelastische Verformungskörper (11) einen ersten Teilkörper (12), der mit dem
ersten Bauteil (Wippenrahmen 5 oder Grundkörper 7) starr verbunden ist, einen
zweiten Teilkörper (13), der mit dem zweiten Bauteil (Schleifleiste 6 oder Schleifstück
8) starr verbunden ist, und eine die beiden Teilkörper (12) und (13) verbindende
Federanordnung (14), die in der Richtung der am Teilkörper (13) angreifenden
Anpreßkraft (F) eine anpreßkraftäquivalente Bewegung der Teilkörper (12) und (13)
relativ zueinander zuläßt, aufweist und daß der faseroptische Reflexsensor (19)
innerhalb jedes federelastischen Verformungskörpers (11) und parallel zu dessen
Bewegungsrichtung ausgerichtet angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
federelastische Verformungskörper (11) einen ersten Teilkörper (12), der mit dem
ersten Bauteil (Wippenrahmen 5 oder Grundkörper 7) starr verbunden ist, einen
zweiten Teilkörper (13), der mit dem zweiten Bauteil (Schleifleiste 6 oder Schleifstück
8) starr verbunden ist, und eine die beiden Teilkörper (12) und (13) verbindende
Federanordnung (14), die in der Richtung der am Teilkörper (13) angreifenden
Anpreßkraft (F) eine anpreßkraftkraftäquivalente Bewegung der Teilkörper (12) und
(13) relativ zueinander zuläßt, aufweist und daß der faseroptische Reflexsensor (19)
innerhalb jedes Verformungskörpers (11) und orthogonal zu dessen
Bewegungsrichtung ausgerichtet angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
faseroptische Reflexsensor (19) einen ersten Einsatz (20), der im ersten Teilkörper
(12) befestigt ist und einen Sendelichtleiter (22) für einen Sendelichtstrahl (24) und
einen Empfangslichtleiter (23) für einen Empfangslichtstrahl (25) führt, und einen
zweiten Einsatz (21), der zum ersten Einsatz (20) um einen Abstand (a) axial
beabstandet angeordnet, im zweiten Teilkörper (13) befestigt ist und eine
Reflexionsfläche (26) trägt, umfaßt, wobei die Lichtaustrittsfläche des
Sendelichtleiters (22) und die Lichteintrittsfläche des Empfangslichtleiters (23)
einander benachbart und der Reflexionsfläche (26) gegenüberliegend angeordnet
sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
faseroptische Reflexsensor (19) die Änderung des reflektierten Lichtstromes
detektiert, die sich durch eine anpreßkraftäquivalente Änderung des Abstandes (a)
zwischen dem ersten Einsatz (20) und der Reflexionsfläche (26) einstellt.
7. Einrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
faseroptische Reflexsensor (19) die Änderung des reflektierten Lichtstromes
detektiert, die sich durch eine anpreßkraftäquivalente Änderung des reflektierenden
Anteils der Reflexionsfläche (26) einstellt.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der federelastische Verformungskörper (11) in den Grundkörper (7) der
Schleifleiste (6) integriert ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der federelastische Verformungskörper (11) in das Schleifstück (8) der
Schleifleiste (6) integriert ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die die beiden Teilkörper (12) und (13) verbindende Federanordnung eine
Doppelblattfeder (Blattfeder 15 mit Blattfeder 16) ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
federelastische Verformungskörper (11) mit dem ersten Teilkörper (12), dem zweiten
Teilkörper (13) und der Federanordnung (14) einstückig ausgeführt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
federelastische Verformungskörper (11) mit dem Grundkörper (7) der Schleifleiste (6)
einstückig ausgeführt ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der federelastische Verformungskörper (11)
Anschläge (17, 18) aufweist, die die maximal mögliche Bewegung der Teilkörper (12)
und (13) relativ zueinander mechanisch begrenzen.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der federelastische Verformungskörper (11) durch eine- nachgiebige und
abdichtende Hülle gegen Umwelteinflüsse geschützt ist.
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