DE19518123C2 - Belastungssensor - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Belastungssensor mit
einer Glasfaser, die bei einer mechanischen Belastung des
Sensors eine reversible Biegung erfährt.
Ein derartiger Belastungssensor ist aus der EP 0 608 645 A1
bekannt und dient in der in dieser Druckschrift gezeigten
Anordnung dem Einbau in Brücken. Hierbei verläuft die
Glasfaser zwischen harten Elementen und ist in ein weiches
Elastomermaterial eingebettet.
Die Verwendung von Glasfasern für die Erfassung von
Belastungen eines Bauteils ist ferner aus der DE 43 32 807 A1
bekannt. Bei der gezeigten Anordnung sind zwei Glasfasern mit
ihren Faserenden derart gekoppelt, daß eine mechanische
Veränderung von Bauteilen, die mit einer der beiden
Glasfasern verbunden sind, zu einer Änderung der Relativlage
der Faserenden, insbesondere zu einem Achsversatz führt.
Dieser Achsversatz sorgt für eine Dämpfung des von den
miteinander gekoppelten Glasfasern übertragenen Lichtsignals,
die für die Ermittlung der mechanischen Belastung erfaßt
wird.
Ferner offenbart der Artikel "Fühlen mit Licht" in Funkschau
12/1984, Seite 45 bis 47 eine Methode, mit der unter
Verwendung einer Glasfaser eine Druckerfassung erfolgt.
Hierbei ist die Glasfaser zwischen zwei engverzahnten Platten
angeordnet. Wenn die Platten zusammengedrückt werden, wird
die Faser gebogen. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der
Verbiegung tritt hierbei Licht vom Faserkern in den Mantel
über. Als Maß für den auf die Platten ausgeübten Druck wird
die Verminderung der Lichtintensität im Kern am Ende der
Glasfaser ausgewertet.
In der JP 61-292529 ist eine schraubenförmige Anordnung einer
Glasfaser beschrieben, bei der die Glasfaser derart an ein
belastetes Bauteil angebracht ist, daß eine Belastung des
Bauteils zu einer Längenänderung der Glasfaser und einer
daraus resultierenden Veränderung der Lichtübertragung führt.
In ähnlicher Weise ist bei einer in der DE 32 05 798 C2
gezeigten Anordnung eine Lichtleitfaser schraubenförmig auf
einen kreiszylinderförmigen Körper aufgewickelt und derart
verdrillt, daß dadurch eine Polarisationsänderung des durch
die Faser geleiteten Lichts bewirkt wird. Die durch die
Verdrillung bewirkte Polarisationsänderung des Lichts führt
zu einer optischen Phasenmodulation, die ein Maß für eine zu
messende Belastung ist.
Auch in der GB 2 208 711 A ist ein Glasfasersensor
beschrieben, der schraubenförmig angeordnet sein kann. Für
die Erfassung einer Belastung wird mittels des Prinzips der
Interferometrie die Veränderung der Übertragungseigenschaften
bei der Übertragung von pulsierenden Lichtsignalen erfaßt.
Schließlich ist aus der DE 35 37 588 AI eine
Schienenkontaktvorrichtung bekannt, die insbesondere für
Achszähleinrichtungen dient, um Schienenabschnitte zu
überwachen. Bei dieser Schienenkontaktvorrichtung ist eine
sogenannte Sensorglasfaser mit einer vorgegebenen Länge an
einer Schiene befestigt, und ein Laserstrahl wird über einen
Strahlteiler einerseits auf diese Sensorglasfaser und
andererseits auf eine entfernt von der Schiene angeordnete
Referenzglasfaser gegeben. Wenn die an der Schiene
angeordnete Glasfaser beim Passieren eines Fahrzeugrades ihre
Länge kurzfristig verändert, so wird der dadurch erzeugte
Laufzeitunterschied interferometrisch detektiert und ein
Signal wird ausgegeben.
Die oben beschriebenen Belastungssensoren weisen zwar bereits
den Vorteil auf, daß die von magnetischen und elektrischen
Störfeldern weitgehend unabhängig sind. Jedoch weisen diese
bekannten Vorrichtungen relativ teure Bauteile wie z. B. Laser
und Interferenzdetektoren auf. Darüber hinaus muß z. B. bei
der Anordnung gemäß der DE 35 37 588 A1 die Referenzglasfaser
so abseits der Schiene angebracht sein, daß diese durch
passierende Fahrzeugräder nicht beeinflußt wird. Schließlich
ist bei dieser bekannten Vorrichtung eine komplizierte
Temperaturkompensation unter Zuhilfenahme von Piezoelementen
erforderlich, um Temperaturschwankungen so zu kompensieren,
daß keine Fehlmessungen auftreten.
Es ist deshalb das der Erfindung zugrundeliegende Problem
(Aufgabe), einen Belastungssensor zu schaffen, der
kostengünstig herzustellen, einfach zu montieren und
insbesondere für den Einbau in Schienen geeignet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß besteht der Sensor aus einem Innenrohr und
einem dazu koaxialen Außenrohr, das in Längsrichtung des
Rohres gelagert ist, so daß zwei sich nicht berührende
Halbschalen gebildet sind, wobei die Glasfaser zwischen dem
Innenrohr und dem Außenrohr schraubenlinienförmig in einer
elastischen Masse gelagert ist. Die derartige sehr kompakte
Ausführungsform des Sensors ermöglicht eine Krümmung der
Faser über viele Schraubenlinien, so daß ein starkes
Dämpfungssignal bei Druckbelastung erhalten wird. In dem
erfindungsgemäßen Belastungssensor läuft die Glasfaser durch
einen Bereich mit einem relativ niedrigen Elastizitätsmodul,
nämlich der elastischen Masse. Ferner sind zu beiden Seiten
der Glasfaser Bereiche mit einem höheren Elastizitätsmodul
angeordnet, die durch die beiden Halbschalen des Außenrohrs
gebildet werden. Durch diese Anordnung verschiedener Bereiche
mit unterschiedlichem elastischen Verhalten wird in der
Glasfaser auf zweckmäßige Weise bei Druckbelastung eine
Biegung erzeugt, so daß ein optisches Signal, welches die
Glasfaser durchläuft, gedämpft wird.
Der Erfindung liegt allgemein die Erkenntnis zugrunde, daß
die Dämpfung von Glasfasern sich relativ stark ändert, wenn
die Glasfaser um einen Radius gebogen wird, der einen
bestimmten Mindestbiegeradius unterschreitet. Diese aus der
Nachrichtenübertragungstechnik bekannten Effekte werden bei
dem erfindungsgemäßen Belastungssensor ausgenutzt. Bei einer
Druckbelastung des Sensors entsteht eine Dämpfungsänderung in
der Faser. Die Dämpfungsänderung kann dann mit einem
entsprechenden Dämpfungsmeßgerät erfaßt und ausgewertet
werden.
Somit ist der Belastungssensor leicht zu montieren und
erfordert mit Ausnahme des Dämpfungsmeßgerätes mit Sende- und
Empfangsbauteil keine weiteren elektronischen Bauteile, wie
beispielsweise Strahlteiler oder Interferenzmeßgeräte.
Ferner eignet sich der erfindungsgemäße Sensor sehr gut für
den Einbau in eine Bohrung einer Eisenbahnschiene, so daß die
Belastung einer Schiene in vorteilhafter Weise erfaßt werden
kann.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die
weiteren Ansprüche gekennzeichnet.
Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße Sensor mit einer
Detektoreinrichtung gekoppelt, die eine Dämpfungsänderung der
Glasfaser detektiert. Hierzu wird vorteilhafterweise die
Dämpfung eines durch die Glasfaser verlaufenden Lichtimpulses
detektiert. Das Meßgerät wird außerhalb möglicher
magnetischer oder elektrischer Störfelder aufgestellt, so daß
eine Einwirkung auf dieses ausgeschlossen ist.
Vorteilhafterweise kann ferner ein Faserende durch das
Innenrohr geführt sein. Dadurch kann in vorteilhafter Weise
erreicht werden, daß sich lediglich auf einer Seite des
Sensors Glasfaseranschlüsse befinden.
Der erfindungsgemäße Belastungssensor kann nach einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung in eine Bohrung einer
Eisenbahnschiene eingepaßt sein. Hierbei ist eine Querbohrung
im Schienensteg besonders zu bevorzugen.
Ferner kann die Glasfaser in dem Sensor zumindest zwei
Bereiche mit unterschiedlichem elastischen
Verformungsverhalten durchlaufen. Hierdurch werden diese
beiden Bereiche bei Druckbelastung des Sensors
unterschiedlich stark deformiert, so daß die diese Bereiche
durchlaufende Glasfaser gebogen wird, so daß sich eine
Änderung ihrer Dämpfung ergibt.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand
vorteilhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen rein beispielhaft beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Belastungssensor;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 1;
und
Fig. 3 schematisch den in einer Schiene angeordneten
Belastungssensor.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Sensors gemäß der
Erfindung im Längsschnitt. Der in Fig. 1 dargestellte Sensor
10 besteht aus einem steifen Innenrohr 30 aus Metall und
einem dazu koaxialen Außenrohr, das in Längsrichtung des
Rohres geteilt ist, so daß zwei Halbschalen 32 und 34
gebildet sind. Die Glasfaser 20 ist zwischen dem Innenrohr 30
und den beiden Halbschalen 32, 34 des Außenrohres schrauben
linienförmig in einer elastischen Masse 36 gelagert.
Wie in Fig. 2 gut zu erkennen ist, berühren sich die beiden
Halbschalen 32 und 34 nicht, so daß zwischen diesen ein
Abstand gebildet ist. Wird auf den in den Fig. 1 und 2
gezeigten Sensor eine Kraft F ausgeübt, so deformiert sich
die elastische Masse 36, die beispielsweise ein Elastomer
oder ein Thermoplast sein kann, und die beiden Halbschalen 32
und 34 bewegen sich aufeinander zu. Im Laufe dieser Bewegung
wird jedoch der Krümmungsradius der Glasfaser 20 geändert.
Hierdurch ergibt sich eine Änderung der Dämpfung der Faser,
wobei der Dämpfungseffekt dadurch verstärkt wird, daß mehrere
Windungen vorhanden sind. Das abgehende Faserende 24 ist in
dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Sensor durch das Innenrohr
30 zurückgeführt, so daß sich lediglich auf einer Seite des
Sensors 10 Glasfaseranschlüsse befinden.
Der Außendurchmesser des in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Sensors 10 beträgt ca. 20 mm. Der Abstand zwischen den beiden
Halbschalen 32 und 34 beträgt ca. 2 mm, wobei das Innenrohr
30 einen Durchmesser von ca. 10 mm aufweist.
In Fig. 3 ist eine Möglichkeit der Anbringung des
erfindungsgemäßen Belastungssensors 10 dargestellt. In diesem
Fall ist der Belastungssensor 10 in eine Querbohrung 12 im
Schienensteg 14 einer Schiene 16 eingepaßt. Wie zu erkennen
ist, befindet sich der Schienensteg 14 zwischen dem unteren
Schienenfuß 17 und dem Schienenkopf 18. Innerhalb des Sensors
10 verläuft eine Glasfaser 20 derart, daß durch eine
Druckbelastung der Schiene 16, das heißt durch eine auf den
Schienenkopf 18 wirkende Kraft F in der Größenordnung < 2 kN
eine reversible Biegung der in dem Sensor 10 angeordneten
Glasfaser 20 bewirkt wird. Hierdurch erfährt die Dämpfung der
Glasfaser 20 eine starke Änderung, so daß ein Lichtsignal,
das in das ankommende Ende 22 der Glasfaser eingekoppelt
wird, am abgehenden Ende 24 der Glasfaser gedämpft ist.
Die Querbohrung 12 im Schienensteg 14 ist derart gewählt, daß
der Sensor 10 gerade in diese eingepaßt werden kann. Zur
Montage wird die Schiene 16 im Bereich der Querbohrung 12
beispielsweise erwärmt, und der Sensor 10 wird mit unser
Wärme aushärtendem Klebstoff in die Querbohrung 12 gesteckt.
Nach dem Abkühlen der Schiene ist der Sensor 10
kraftschlüssig in der Querbohrung 12 gehalten, so daß eine
auf den Schienenkopf 18 ausgeübte Kraft F auf den Sensor 10
übertragen wird.
Es sei festgestellt, daß unter Lichtstrahlung
selbstverständlich auch nicht sichtbare Strahlung verstanden
wird. Darüber hinaus läßt sich der beschriebene Sensor nicht
nur für eine Schienenkontaktvorrichtung oder zum Zählen von
Schienenrädern einsetzen, auch wenn dies eine äußerst
vorteilhafte Anwendung ist. Vielmehr sind auch andere
Anwendungen denkbar, bei denen Belastungen von Bauteilen
gemessen werden müssen, insbesondere wenn elektrisch oder
magnetisch störende Felder vorhanden sind. Darüber hinaus
wird unter Eisenbahnanlagen jede Art einer Anlage für
Schienenfahrzeuge verstanden.
Claims (5)
1. Belastungssensor, bei dem durch den Sensor (10) eine
Glasfaser (20) derart verläuft, daß diese bei einer
mechanischen Belastung des Sensors (10) eine reversible
Biegung erfährt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (10) aus einem Innenrohr (30) und einem dazu koaxialen Außenrohr besteht, das in Längsrichtung des Rohres geteilt ist, so daß zwei sich nicht berührende Halbschalen (32, 34) gebildet sind, und
die Glasfaser (20) zwischen dem Innenrohr (30) und dem Außenrohr (32, 34) schraubenlinienförmig in einer elastischen Masse (36) gelagert ist.
der Sensor (10) aus einem Innenrohr (30) und einem dazu koaxialen Außenrohr besteht, das in Längsrichtung des Rohres geteilt ist, so daß zwei sich nicht berührende Halbschalen (32, 34) gebildet sind, und
die Glasfaser (20) zwischen dem Innenrohr (30) und dem Außenrohr (32, 34) schraubenlinienförmig in einer elastischen Masse (36) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
diese mit einer Detektoreinrichtung gekoppelt ist, die
eine Dämpfungsänderung, insbesondere eines durch die
Glasfaser (20) verlaufenden Lichtimpulses, detektiert.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Faserende (24) durch das
Innenrohr (30) geführt ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese in eine
Bohrung (12) einer Eisenbahnschiene (16) eingepaßt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrung eine Querbohrung (12) im Schienensteg (14)
ist.
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