DE19724989A1 - Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten in einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten in einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten in einer
Brennkraftmaschine, die innerhalb eines Steuertriebs von zumindest einer in
einem Zylinderkopf gelagerten Nockenwelle angeordnet ist.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 29 09 803 vorbekannt. Nach dem
Start der Brennkraftmaschine tritt bei dieser das Problem auf, daß der jeweilige
Verstellkolben mit hoher Geschwindigkeit in eine maximale Verstellposition eilt
und dort unter erheblicher Geräuschemission mehrfach anschlägt. Dies rührt
daher, daß nach einem Außerbetriebsetzen der Brennkraftmaschine das in der
Vorrichtung befindliche hydraulische Mittel allmählich aus dieser entweicht und
somit der Verstellkolben hydraulisch nicht mehr ausreichend eingespannt ist.
Hervorgerufen durch die Drehungleichförmigkeit der Nockenwelle wird nach
Wiederbefeuerung der Brennkraftmaschine der Verstellkolben, da dieser nun
hydraulisch nicht mehr eingespannt ist, in eine Endlage unter der erwähnten
erheblichen Geräuschentwicklung verschoben. Dieser Zustand ist im Zeitraum
zwischen Befeuerung der Brennkraftmaschine und Befüllung der Druckkammern
festzustellen, d. h. wenige Sekunden nach dem Start des Motors.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der vor
genannten Gattung zu schaffen, bei der die aufgezeigten Nachteile beseitigt
sind und insbesondere mit einfachen Mitteln, d. h. mit geringem konstruktiven
Aufwand, das angezeigte Startklappern vermieden ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles des Hauptanspruchs gelöst, wobei zweckmäßige Konkretisierungen der
Erfindung Gegenstand der Unteransprüche sind.
Durch die im Anspruch 1 aufgezeigten erfindungsgemäßen Mittel ist auf ein
fache Art und Weise das aus dem Stand der Technik bekannte Startklappern
vermieden. Sobald es nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine zu einem
Druckabfall im entsprechenden Druckraum kommt, wird der Sperrkolben über
die Kraft seines Beaufschlagungsmittels wie einer Schraubenfeder in Richtung
zum Ringkolben verlagert und dessen Koppelmittel kommen hier formschlüssig
in Eingriff mit komplementären Koppelmitteln des Topfes bzw. der Abtriebs
einheit. Eine Axialverlagerung des Druckkolbens ist erst nach Wiederbefeuerung
der Brennkraftmaschine im Zustand nach Befüllung des Druckraumes bzw. der
Druckräume mit Hydraulikmittel möglich; also dann, wenn man von einer
weitestgehenden hydraulischen Einspannung des Ringkolbens sprechen kann.
Außerdem ist durch die hier vorgeschlagenen Mittel garantiert, daß eine große
hydraulisch wirksame Kraft zur Verlagerung des Sperrkolbens aus seiner Koppel
position in seine Entkoppelposition am Sperrkolben zur Verfügung steht. Dies
wird dadurch bewerkstelligt, daß ein axial zwischen einer der druckraumseiti
gen Stirnseite des Sperrkolbens abgewandten weiteren Stirnseite und einem
Boden des Topfes befindlicher Druckraum einen Ableitpfad ins Freie besitzt.
Somit muß bei Befüllung des entsprechenden Druckraumes nach Wiederbefeue
rung der Brennkraftmaschine durch den Sperrkolben keine Kompressionsarbeit
im eben genannten Druckraum verrichtet werden bzw. ist diese Kompressions
arbeit extrem gering. Gleichzeitig ist eine dem entsprechenden Druckraum
zugewandte Stirnseite des Sperrkolbens mit einer relativ groß ausgebildeten
hydraulischen Fläche versehen, so daß nur geringe Drücke an Hydraulikmittel
zur Verlagerung des Sperrkolbens in seine Entkoppelposition erforderlich sind.
In Fortbildung der Erfindung ist es vorgeschlagen, den Ableitpfad entlang einer
die Abtriebseinheit mit der Nockenwelle verbindenden Schraube zu legen.
Denkbar sind jedoch auch weitere Ableitpfade, wie derartige direkt am Topf
angebrachte. Entlang dieses Ableitpfades bzw. dieser Ableitpfade kann auch sich
im Druckraum axial zwischen Topf und Sperrkolben unerwünscht akkumulie
rendes Hydraulikmittel einfach abgeleitet werden.
Der die eigentliche Vorrichtung umschließende Topf, welcher Topf vorteilhafter
weise mit dem Radialflansch verbunden ist, erweist sich deshalb bei einer
einem Riemenrad zugeordneten Vorrichtung als notwendig, da ein das Riemen
rad treibender Riemen im Gegensatz zur Kette keinesfalls in Kontakt mit dem
Hydraulikmittel kommen darf.
Die Erfindung ist zweckmäßigerweise anhand der einzigen Figur näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung 1 zum Verändern der Steuerzeiten
einer Brennkraftmaschine, so wie sie von ihrem prinzipiellen Aufbau und ihrer
Wirkungsweise her der Fachwelt an sich bekannt ist. Die Vorrichtung 1 ist
stirnseitig einer Nockenwelle 2 vorgelagert. Sie weist ein über einen nicht
dargestellten Steuerriemen getriebenes Riemenrad 3 auf. Das Riemenrad 3
besitzt radial innen einen Radialflansch 4, welcher fest (hier einteilig) mit einem
Ring 5 verbunden ist. Der Ring 5 weist radial außen eine erste Verzahnung 6
(Schrägverzahnung) auf, welche Verzahnung 6 mit einem ersten Zahnabschnitt
7 eines Axialansatzes 8 in Eingriff ist. Der Axialansatz 8 ist Bestandteil eines
Ringkolbens 9. Des weiteren besitzt der Axialansatz 8 radial außen einen
zweiten Zahnabschnitt 10. Mit diesem zweiten Zahnabschnitt 10 in Eingriff ist
eine komplementäre und radial innen liegende zweite Verzahnung 11 einer
Abtriebseinheit 12. Die Abtriebseinheit 12 ist über eine Schraube 13 verdrehfest
mit der Nockenwelle 2 verbunden.
Der Ringkolben 9 besitzt einen axial äußeren Druckraum 14 für Hydraulik
mittel. An diesen Druckraum 14 grenzt ein hier ringförmig ausgebildeter Sperr
kolben 15. Dieser Sperrkolben 15 ist über eine nicht näher zu beschreibende
Längsführung 16 radial innen mit der Abtriebseinheit 12 gekoppelt. Radial
innere und äußere Mantelflächen 17, 18 des Sperrkolbens 15 besitzen Dicht
mittel 19, 20. Diese Dichtmittel 19, 20 dichten weitestgehend den Druckraum
14 axial nach außen ab. Axial nach innen ist der Sperrkolben 15 über ein
separates Beaufschlagungsmittel 21 wie eine Feder vorgespannt (Funktion des
Sperrkolbens 15 siehe Beschreibungseinleitung). Wird nun Hydraulikmittel in
den Druckraum 14 und somit vor den Ringkolben 9 und eine Stirnseite 22 des
Sperrkolbens 15 geleitet, wird der Sperrkolben 15 axial nach außen, d. h. von
der Nockenwelle 2 weg, verlagert.
Ein die Vorrichtung 1 hydraulikmitteldicht umschließender Topf 23, welcher
Topf 23 am Radialflansch 4 befestigt ist, begrenzt axial zwischen einer der
druckraumseitigen Stirnseite 22 abgewandten weiteren Stirnseite 24 des Sperr
kolbens 5 und seinem Boden 25 einen weiteren Druckraum 26. Um nun eine
möglichst hohe hydraulisch wirksame Kraft des Hydraulikmittels vor der Stirnsei
te 22 des Sperrkolbens 15 zu erzielen, besitzt der Druckraum 26 erfindungs
gemäß einen Ableitpfad 27 durch die Schraube 13 zumindest mittelbar ins
Freie. Somit wird bei der hydraulisch verursachten Verschiebebewegung des
Sperrkolbens 15 in Entkoppelrichtung (in Richtung zum Boden 25) die im
Druckraum 26 angehäufte Luft nicht mehr komprimiert, sondern ausgeschoben.
Gleichzeitig ist eine Fläche der Stirnseite 22 des Sperrkolbens 15 relativ groß
ausgebildet, so daß nur geringe hydraulische Kräfte zur Verschiebung des
Sperrkolbens 15 notwendig sind.
Am Rande sei noch vermerkt, daß die Stirnseite 22 des Sperrkolbens 15 ein
nicht näher zu erläuterndes Koppelmittel 30 aufweist. Dieses Koppelmittel 30
greift bei der in der oberen Bildhälfte der Fig. 1 gezeigten Verschiebestellung
des Sperrkolbens 15 in ein komplementäres Koppelmittel 31 des Topfes 23 ein.
Somit wird bis zur Wiederbefüllung des Druckraumes 26 mit Hydraulikmittel
das Riemenrad 3 an einer Drehbewegung relativ zur Nockenwelle 2 gehindert.
1
Vorrichtung
2
Nockenwelle
3
Riemenrad
4
Radialflansch
5
Ring
6
erste Verzahnung
7
erster Zahnabschnitt
8
Axialansatz
9
Ringkolben
10
zweiter Zahnabschnitt
11
zweite Verzahnung
12
Abtriebseinheit
13
Schraube
14
Druckraum
15
Sperrkolben
16
Längsführung
17
Mantelfläche
18
Mantelfläche
19
Dichtmittel
20
Dichtmittel
21
Beaufschlagungsmittel (Feder)
22
Stirnseite
23
Topf
24
Stirnseite
25
Boden
26
Druckraum
27
Ableitpfad
28
Seite
29
nicht vergeben
30
Koppelmittel
31
Koppelmittel
Claims (4)
1. Vorrichtung (1) zum Verändern der Steuerzeiten einer Brennkraftmaschine,
die innerhalb eines Steuertriebs von zumindest einer in einem Zylinderkopf
gelagerten Nockenwelle (2) angeordnet ist, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
- - die Vorrichtung (1) weist ein über einen Steuerriemen getriebenes Riemenrad (3) mit einem Radialflansch (4) auf;
- - innerhalb der Vorrichtung (1) ist ein über ein Servomittel wie Hydraulikmittel in wenigstens eine Axialrichtung verlagerbares Stellglied wie ein Ringkolben (9) mit zumindest einem Axialansatz (8) angeordnet, welcher Ringkolben (9) in Axialrichtung gesehen zumindest einseitig einen Druckraum (14) für das Hy draulikmittel begrenzt;
- - der Axialansatz (8) besitzt zwei Zahnabschnitte (7, 10), von denen ein erster Zahnabschnitt (7) mit einer ersten Verzahnung (6) eines mit dem Radialflansch (4) fest verbundenen Ringes (5) kommuniziert und ein zweiter Zahnabschnitt (10) mit einer zweiten Verzahnung (11) einer mit der Nockenwelle (2) drehfest verbundenen Abtriebseinheit (12) in Eingriff ist;
- - die Vorrichtung (1) ist stirnseitig und radial von einem Topf (23) begrenzt, welcher am Riemenrad (3) oder dessen Radialflansch (4) befestigt ist und die Vorrichtung (1) nach außen hydraulikmitteldicht verschließt;
- - auf der Seite (28) des Ringkolbens, welche an den Druckraum (14) grenzt, ist ein Sperrkolben (15) angeordnet, der wahlweise Ringform aufweisen kann;
- - der Sperrkolben (15) ist über eine Längsführung (16) radial innen mit der Ab triebseinheit (12) oder radial außen mit dem Topf (23) gekoppelt, wobei er über die Kraft eines separaten Beaufschlagungsmittels (21) wie einer Feder bei nach lassendem bzw. fehlendem Druck an Hydraulikmittel im angrenzenden Druck raum (14) derart in Richtung zum Ringkolben (9) verlagerbar ist, daß er mit seinem an einer druckraumseitigen Stirnseite (22) angeordneten Koppelmittel (30) in ein komplementäres zweites Koppelmittel (31) des Topfes (23) oder bei radial außen liegender Längsführung (16) in ein Koppelmittel der Abtriebseinheit (12) formschlüssig eingreift und
- - daß ein axial zwischen einer der druckraumseitigen Stirnseite (22) des Sperr kolbens (15) abgewandten weiteren Stirnseite (24) des Sperrkolbens (15) und einem Boden (25) des Topfes (23) befindlicher Druckraum (26) zumindest einen Ableitpfad (27) wenigstens mittelbar ins Freie aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ableitpfad
(27) stirnseitig in die Nockenwelle (2) und axial entlang dieser geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ableitpfad
(27) integraler Bestandteil einer die Abtriebseinheit (12) mit der Nockenwelle (2)
verbindenden Schraube (13) ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die druckraumseitige Stirnseite (22) des Sperrkolbens (15) in etwa
einer 0,5-fachen Fläche einer Fläche der ihr zugewandten Seite (28) des Ring
kolbens (9) entspricht.
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