DE19721842C2 - Interferometrische Meßvorrichtung - Google Patents
Interferometrische MeßvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine interferometrische Meßvorrichtung zur Formvermessung an
rauhen Oberflächen eines Meßobjektes mit einer Strahlungserzeugungseinheit zur Abgabe einer
kurzkohärenten Strahlung, einem ersten Strahlteiler zum Bilden eines ersten und eines zweiten
Teilstrahls, von denen der eine auf die zu vermessende Oberfläche und der andere auf eine
Vorrichtung mit einem reflektierenden Element zum periodischen Ändern des Lichtweges ge
richtet ist, mit einem Überlagerungselement, an dem die von der Oberfläche und der Vorrichtung
kommende Strahlung zur Interferenz gebracht werden und mit einem Photodetektor, der die
Strahlung aufnimmt.
Eine interferometrische Meßvorrichtung dieser Art ist in der Veröffentlichung T. Dresel, G.
Häusler, H. Venzke "Three-Dimensional sensing of rough surfaces by coherence radar", Appl.
Opt., Vol. 31, No. 7, vom 01.03.1992 als bekannt ausgewiesen. In dieser Veröffentlichung wird
ein Interferometer mit kurzkohärenter Lichtquelle und piezobewegtem Spiegel zur Form
vermessung an rauhen Oberflächen vorgeschlagen. In der Meßvorrichtung wird ein erster
Teilstrahl in Form einer Lichtwelle, die von einem Meßobjekt zurückgestrahlt ist, mit einem
zweiten Teilstrahl in Form einer Referenzwelle überlagert. Die beiden Lichtwellen haben eine sehr
kurze Kohärenzlänge (einige µm), so daß der Interferenzkontrast ein Maximum erreicht, wenn
die optische Wegdifferenz null ist. Zum Ändern des Lichtwegs der Referenzwelle ist ein
reflektierendes Element in Form eines piezobewegten Spiegels vorgesehen. Durch den Vergleich
der Lage des piezobewegten Spiegels mit der Zeit des Auftretens des Interferenzmaximums, läßt
sich der Abstand zum Meßobjekt bestimmen. Die genaue Erfassung der Lage des piezobewegten
Spiegels ist relativ aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine interferometrische Meßvorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, bei der der Aufbau vereinfacht und die Meßgenauigkeit erhöht
ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hiernach ist also vorgesehen,
daß die Vorrichtung zum Ändern des Lichtwegs eine im Strahlengang angeordnete parallel
verschiebende Anordnung und dahinter ortsfest angeordnet das reflektierende Element aufweist.
Mit diesem Aufbau wird ein mechanisch bewegtes Element vermieden und damit eine einfache,
genauere Auswertung ermöglicht.
Eine vorteilhafte Maßnahme besteht dabei darin, daß die parallelverschiebende Anordnung eine
im Strahlengang angeordnete akustooptische Deflektoreinrichtung und dahinter ortsfest ange
ordnet das reflektierende bzw. das den zweiten Teilstrahl zurücklenkende Element aufweist, und
daß die Deflektoreinrichtung frequenzmoduliert angesteuert ist und in bezug auf den ankommen
den Teilstrahl sowie auf das reflektierende Element derart angeordnet ist, daß der zu dem Über
lagerungselement geführte zweite Teilstrahl durch seine Ablenkung in der Deflektoreinrichtung
die Änderung seines Lichtwegs erfährt. Mit der akustooptischen Deflektoreinrichtung in Ver
bindung mit dem dahinter ortsfest angeordneten reflektierenden Element wird ohne mechanische
Bewegung die Änderung des Lichtwegs erzeugt, indem lediglich die Ansteuerfrequenz der De
flektoreinrichtung moduliert wird. Gleichzeitig wird durch die Kenntnis der Modulationsfrequenz
eine einfache Erfassung des Lichtwegs und damit der Abstand zum Meßobjekt durch Erfassung
des Interferenz-Maximums bestimmbar.
Ein einfacher Aufbau der Meßvorrichtung besteht darin, daß die Deflektoreinrichtung zwei im
Strahlengang hintereinander angeordnete Deflektoren aufweist, von denen der erste Deflektor
den ankommenden Teilstrahl in Abhängigkeit von der Frequenz um einen zeitlich variablen
Winkel ablenkt und der zweite Deflektor die Winkelablenkung zurücksetzt, so daß der zweite
Teilstrahl wieder in der Einfallsrichtung bzgl. des ersten Deflektors parallel versetzt
weiterverläuft, und daß das reflektierende Element als Beugungsgitter ausgebildet ist, das
bezüglich des aus dem zweiten Deflektor austretenden Teilstrahles derart schräg ausgerichtet ist,
daß der Teilstrahl in Einfallsrichtung zurückgeführt wird. Mit diesen Maßnahmen wird der auf das
reflektierende Element in Form des Beugungsgitters auftreffende erste Teilstrahl bei jeder
Modulationsfrequenz, das heißt bei jedem Ablenkwinkel in sich selbst zurückgeführt, wobei sein
Lichtweg mit der Modulationsfrequenz variiert.
Eine einfache vorteilhafte Ausgestaltung wird dadurch erzielt, daß die Deflektoren von einem
gemeinsamen Deflektor-Treiber angesteuert werden, und daß eine Information über die
Modulationsfrequenz an eine Auswerteschaltung gegeben wird, der auch das Ausgangssignal
des Photodetektors zugeführt ist, und daß in der Auswerteschaltung auf der Basis der
Information und des Ausgangssignals der Abstand zum Meßpunkt des Meßobjektes bestimmbar
ist. Da der Lichtweg unmittelbar und trägheitslos von der Modulationsfrequenz abhängt, wird der
Lichtweg stets genau erfaßt und die Lage des Meßobjekts zuverlässig bestimmbar.
Die Anordnung der Meßvorrichtung kann vorteilhaft derart ausgelegt sein, daß zwischen der
Strahlungserzeugungseinrichtung und dem ersten Strahlteiler ein Kollimator angeordnet ist, daß
zwischen dem Strahlteiler und dem Meßobjekt ein zweiter Strahlteiler zum Führen des ersten
Teilstrahls über eine Fokussierungslinse auf das Meßgerät und des von dem Meßobjekt
reflektierten Teilstrahls auf das Überlagerungselement in Form eines weiteren Strahlteilers
angeordnet ist, und daß zwischen dem ersten Strahlteiler und dem ersten Deflektor ein dritter
Strahlteiler angeordnet ist, mit dem der über den ersten Deflektor zurückkehrende zweite
Teilstrahl auf den weiteren Strahlteiler zum Interferieren mit dem von dem Meßobjekt
reflektierten Teilstrahl gerichtet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. Die Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Aufbau einer
interferometrischen Meßvorrichtung zur Formvermessung an rauhen Oberflächen eines
Meßobjekts 7.
Ein kollimierter Strahl einer kurzkohärenten Strahlungserzeugungseinheit in Form einer Lichtquelle
1, z. B. einer Laserdiode, wird in einem ersten Strahlteiler ST1 in einen ersten und einen zweiten
Teilstrahl 3 bzw. 4 aufgeteilt. Der erste Teilstrahl 3 wird über einen akustooptischen Modulator
5 über einen zweiten Strahlteiler ST2 und eine Fokussierungslinse 6 auf die Oberfläche des
Meßobjekts 7 gerichtet. Nach der Rückreflexion erreicht der erste Teilstrahl 3 einen vierten
Strahlteiler ST4.
Der an dem ersten Strahlteiler ST1 abgeteilte zweite Teilstrahl 4 läuft durch einen dritten
Strahlteiler ST3 und anschließend durch zwei akustooptische Deflektoren 8, 9, die mittels eines
gemeinsamen Deflektor-Treibers 12 frequenzmoduliert angesteuert werden. Durch die
Frequenzmodulation wird der Ablenkwinkel des zweiten Teilstrahls 4 in dem ersten
akustooptischen Deflektor 8 um einen Winkel α variiert. In dem zweiten akustooptischen
Deflektor 9 wird der zweite Teilstrahl 4 anschließend wieder in die Richtung abgelenkt, in der er
auf den ersten akustooptischen Deflektor 8 auftrifft. Auf diese Weise entsteht ein Parallelversatz
des aus dem zweiten akustooptischen Deflektor 9 austretenden zweiten Teilstrahls 4, der
anschließend ein reflektierendes Element in Form eines Beugungsgitters 10 beleuchtet. Das
Beugungsgitter 10 ist unter einem bestimmten Winkel so geneigt, daß der zurückgebeugte erste
Teilstrahl 3 unabhängig von dem Parallelversatz in die interferometrische Anordnung über den
Strahlteiler ST3 zurückläuft und sich in dem Strahlteiler ST4 mit dem von dem Meßobjekt 7
kommenden ersten Teilstrahl 3 überlagert. Wenn die beiden Teilstrahlen 3 und 4 die gleiche
optische Strecke zurücklegen, hat der Interferenzkontrast ein Maximum erreicht.
Da die beiden akustooptischen Deflektoren 8, 9 so angeordnet sind, daß die Winkelablenkung
des ersten Deflektors 8 in dem zweiten Deflektor 9 zurückgesetzt und der zweite Teilstrahl nur
parallel verschoben wird, wird der Lichtweg, bzw. die optische Strecke (Laufzeit) des zweiten
Teilstrahls 4 moduliert. Wenn die optische Wegdifferenz beider Teilstrahlen 3, 4 null ist, sieht
auch ein im Strahlengang hinter dem vierten Strahlteiler ST4 angeordneter Photodetektor 11 das
Interferenzmaximum. Durch den Vergleich des Zeitpunkts des Interferenzmaximums bzw.
Signalmaximums des Photodetektors 11 mit der momentanen Frequenz des Deflektor-Treibers
12 in einer Auswerteschaltung 14 läßt sich der Abstand zu dem Meßobjekt 7 genau bestimmen.
Wird dabei ein zwischen dem ersten Strahlteiler ST1 und dem zweiten Strahlteiler ST2
angeordneter akustooptischer Modulator 5 zur Verschiebung der Frequenz des ersten Teilstrahls
3 angesteuert, so erfaßt der Photodetektor 11 das Interferenzmaximum in Form eines
Wechselsignals mit der Frequenz, mit der der akustooptische Modulator 5 mittels eines
Modulator-Treibers 13 angesteuert wird.
Claims (5)
1. Interferometrische Meßvorrichtung zur Formvermessung an rauhen Oberflächen eines
Meßobjektes mit einer Strahlungserzeugungseinheit zur Abgabe einer kurzkohärenten
Strahlung, einem ersten Strahlteiler zum Bilden eines ersten und eines zweiten
Teilstrahls, von denen der eine auf die zu vermessende Oberfläche und der andere auf
eine Vorrichtung mit einem reflektierenden Element zum periodischen Ändern des
Lichtweges gerichtet ist, mit einem Überlagerungselement, an dem die von der
Oberfläche und der Vorrichtung kommende Strahlung zur Interferenz gebracht werden
und mit einem Photodetektor, der die Strahlung aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zum Ändern des Lichtweges eine im Strahlengang angeordnete
parallelverschiebende Anordnung (8, 9) und dahinter ortsfest angeordnet das reflek
tierende Element (10) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parallelverschiebende Anordnung eine im Strahlengang angeordnete akusto optische Deflektoreinrichtung (8, 9) aufweist und
daß die Deflektoreinrichtung (8, 9) frequenzmoduliert angesteuert ist und in bezug auf den ankommenden Teilstrahl sowie auf das reflektierende Element (10) derart ange ordnet ist, daß der zu dem Übelagerungselement (ST4) geführte zweite Teilstrahl (4) durch seine Ablenkung (∝) in der Deflektoreinrichtung (8, 9) die Änderung seines Licht wegs erfährt.
daß die parallelverschiebende Anordnung eine im Strahlengang angeordnete akusto optische Deflektoreinrichtung (8, 9) aufweist und
daß die Deflektoreinrichtung (8, 9) frequenzmoduliert angesteuert ist und in bezug auf den ankommenden Teilstrahl sowie auf das reflektierende Element (10) derart ange ordnet ist, daß der zu dem Übelagerungselement (ST4) geführte zweite Teilstrahl (4) durch seine Ablenkung (∝) in der Deflektoreinrichtung (8, 9) die Änderung seines Licht wegs erfährt.
3. Meßvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deflektoreinrichtung zwei im Strahlengang hintereinander angeordnete De flektoren (8, 9) aufweist, von denen der erste Deflektor (8) den ankommenden Teilstrahl in Abhängigkeit von der Frequenz um einen zeitlich variablen Winkel ablenkt und der zweite Deflektor (9) die Winkelablenkung zurücksetzt, so daß der Teilstrahl wieder in der Einfallsrichtung auf den ersten Deflektor (8) verläuft, und
daß das reflektierende Element (10) als Beugunsgitter ausgebildet ist, das bezüglich des aus dem zweiten Deflektor (9) austretenden Teilstrahles derart schräg ausgerichtet ist, daß der Teilstrahl in Einfallsrichtung zurückgeführt wird.
daß die Deflektoreinrichtung zwei im Strahlengang hintereinander angeordnete De flektoren (8, 9) aufweist, von denen der erste Deflektor (8) den ankommenden Teilstrahl in Abhängigkeit von der Frequenz um einen zeitlich variablen Winkel ablenkt und der zweite Deflektor (9) die Winkelablenkung zurücksetzt, so daß der Teilstrahl wieder in der Einfallsrichtung auf den ersten Deflektor (8) verläuft, und
daß das reflektierende Element (10) als Beugunsgitter ausgebildet ist, das bezüglich des aus dem zweiten Deflektor (9) austretenden Teilstrahles derart schräg ausgerichtet ist, daß der Teilstrahl in Einfallsrichtung zurückgeführt wird.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deflektoren (8, 9) von einem gemeinsamen Deflektor-Treiber (12) angesteuert werden, und
daß eine Information über die Modulationsfrequenz an eine Auswerteschaltung (14) gegeben wird, der auch das Ausgangssignal des Photodetektors (11) zugeführt ist, und daß in der Auswerteschaltung (14) auf der Basis der Information und des Ausgangs signals der Abstand zum Meßpunkt des Meßobjektes (7) bestimmbar ist.
daß die Deflektoren (8, 9) von einem gemeinsamen Deflektor-Treiber (12) angesteuert werden, und
daß eine Information über die Modulationsfrequenz an eine Auswerteschaltung (14) gegeben wird, der auch das Ausgangssignal des Photodetektors (11) zugeführt ist, und daß in der Auswerteschaltung (14) auf der Basis der Information und des Ausgangs signals der Abstand zum Meßpunkt des Meßobjektes (7) bestimmbar ist.
5. Meßvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Strahlungserzeugungseinheit (1) und dem ersten Strahlteiler (ST1) ein Kollimator (2) angeordnet ist,
daß zwischen dem Strahlteiler (ST1) und dem Meßobjekt (7) ein zweiter Strahlteiler (ST2) zum Führen des ersten Teilstrahls (3) über eine Fokussierungslinse (6) auf das Meßobjekt (7) und des von dem Meßobjekt (7) reflektierten ersten Teilstrahls (3) auf das Überlagerungselement in Form eines weiteren Strahlteilers (ST4) angeordnet ist und
daß zwischen dem ersten Strahlteiler (ST1) und dem ersten Deflektor (8) ein dritter Strahlteiler (ST3) angeordnet ist, mit dem der über den ersten Deflektor (8) zurückkehrende zweite Teilstrahl (4) auf den weiteren Strahlteiler (ST4) zum Interferieren mit dem von dem Meßobjekt (7) reflektierten ersten Teilstrahl (3) gerichtet ist.
daß zwischen der Strahlungserzeugungseinheit (1) und dem ersten Strahlteiler (ST1) ein Kollimator (2) angeordnet ist,
daß zwischen dem Strahlteiler (ST1) und dem Meßobjekt (7) ein zweiter Strahlteiler (ST2) zum Führen des ersten Teilstrahls (3) über eine Fokussierungslinse (6) auf das Meßobjekt (7) und des von dem Meßobjekt (7) reflektierten ersten Teilstrahls (3) auf das Überlagerungselement in Form eines weiteren Strahlteilers (ST4) angeordnet ist und
daß zwischen dem ersten Strahlteiler (ST1) und dem ersten Deflektor (8) ein dritter Strahlteiler (ST3) angeordnet ist, mit dem der über den ersten Deflektor (8) zurückkehrende zweite Teilstrahl (4) auf den weiteren Strahlteiler (ST4) zum Interferieren mit dem von dem Meßobjekt (7) reflektierten ersten Teilstrahl (3) gerichtet ist.
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