DE19721611C2 - Vakuumkammer - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vakuumkammer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
oder des Anspruches 2.
Bei einer Vakuumkammer der eingangs genannten Art besteht das Problem, dass sich
der Kontaktträger bezogen auf die Boden- oder Abdeckwandung drehen kann, wodurch
der Faltenbalg auf Torsion belastet wird. Aus diesem Grunde sind bei Vakuumkammern
Maßnahmen zu treffen, um eine derartige Verdrehung zu verhindern.
Dies wird auf verschiedenste Weise erreicht.
So ist der bewegliche, den Schalthub ausführende, über den Faltenbalg vakuumdicht
mit der Schaltkammer verbundene Kontaktträger als Mehrkantprofil ausgeführt, über
das ein die Führung bildendes entsprechend geformtes Kunststoffteil aufgesteckt und
an der Schaltkammer befestigt wird.
Weiterhin ist bekannt, ein rotationssymmetrisches Teil vorzusehen, das über eine defi
nierte Länge mit zwei Nuten versehen ist. Über den Kontaktträger wird ein mit inneren
Ansätzen versehenes Kunststoffteil gesteckt und auf der Schaltkammer aufgeklemmt
oder festgeschraubt. Die Ansätze greifen in die Nuten des Kontaktträgers und verhin
dern ein Verdrehen. Darüber hinaus kann eine mit speziellen Aufnahmenuten versehe
ne Platte mit dem Vakuumkammerdeckel fest verbunden oder verlötet sein und in die
ser Platte werden metallische Einlegeelemente eingebracht, die in die Nuten des Kon
taktträgers eingreifen und als Verdrehsicherung dienen. Über die Einlegeelemente wird
ein entsprechend langes Kunststoffteil gesteckt, welches die Führung übernimmt und
gleichzeitig die Einlegeelemente stabilisiert und gegen Herausfallen sichert.
Weiterhin ist bekannt, ein Mehrkantprofil oder ein mit entsprechenden Nuten versehe
nes rotationssymmetrisches Teil vorzusehen, über das ein entsprechend ausgebildetes
Führungsteil aufgesteckt und auf einem Kammerdeckel festgeklebt, festgeschraubt,
verklemmt oder mit speziellen Bügeln gehalten wird.
Wird nun ein mit Nuten versehener Kontaktträger verwendet, so muss eine Lötvorrich
tung zur Ausrichtung der das mit inneren Leisten versehene Kunststoffteil aufnehmen
den Platte zu den Nuten im Kontaktträger vorgesehen werden. Auf der anderen Seite
muss das Führungs- und Verdrehsicherungsteil von Hand oder automatisch in einem
separaten Arbeitsgang aufgesteckt, festgeklemmt oder verschraubt werden. Einlegetei
le müssen von Hand eingelegt werden; werden Kontaktträger mit Nuten oder Flächen
versehen, um z. B. ein Mehrkantprofil zu erzielen, so hat dies eine Querschnittsveren
gung zur Folge. Wird nur ein Führungselement eingesetzt, so ist der Faltenbalg gegen
Verdrehung nicht gesichert.
Eine Vakuumkammer der eingangs genannten Art, die einen Verdrehschutz enthält, ist
aus der DE 93 14 754 U1 bekannt geworden. Bei dieser Anordnung sind drei Teile
erforderlich, um einen Deckelabschluss sowie ein Führungsteil zu bilden; zum Verdreh
schutz besitzt der Kontaktbolzen eine Nut, wodurch der Kontaktbolzen geschwächt ist.
Der Führungskörper ist ebenfalls mit einer Nut versehen, so dass die Nut am Kontakt
bolzen und am Führungskörper einen rechteckigen Hohlraum bildet, in dem eine nicht
näher bezeichnete Feder als Verdrehschutz eingesetzt wird, so dass bei der bekannten
Vakuumkammer noch ein weiteres Teil erforderlich wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vakuumkammer der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem ein Verdrehsicherungsschutz auf einfache Weise mit wenig Einzeltei
len hergestellt wird.
Diese Aufgabe wird bei einer ersten Alternative erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Die Aufgabe wird weiterhin bei einer zweiten Alternative durch die Merkmale des An
spruches 2 gelöst.
Bei der ersten Alternative weist die Deckel- oder Bodenwandung zur Bildung des Füh
rungsteils einen ersten zylindrischen Abschnitt, mit dem sie auf die Stirnfläche des Iso
lierzylinders der Vakuumkammer aufgelötet wird, und einen damit über einen Bogenab
schnitt verbundenen zweiten Zylinderabschnitt auf, durch den der Kontaktträger hin
durchgreift. Darüber hinaus ist am Kontaktträger eine axial verlaufende Leiste ange
bracht, die in eine daran angepasste Nut im Führungsteil eingreift, wobei auf dem Kon
taktträger eine gleitfeste, verschleißfeste Schichtung aufgebracht wird. Aufgrund dieser
erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist eine Schwächung des Kontaktträgers vermieden
und darüber hinaus werden keine besonderen zusätzlichen Teile zur Bildung des Ver
drehschutzes erforderlich.
Gemäß der zweiten Alternative ist die gleitfeste, verschleißfeste Führung an der Innen
wandung des Führungsteiles vorgesehen.
Auch bei dieser zweiten Alternative ist eine einfache Verdrehsicherung bzw. ein einfa
cher Verdrehschutz mit keinen zusätzlichen Teilen erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu ent
nehmen.
Gemäß Anspruch 3 soll die Leiste am Kontaktträger angeformt sein, wodurch ein zu
sätzliches Federelement vermieden wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann auf den Kontaktträger eine
Leistenhülse, auf deren Außenseite die wenigstens eine axial verlaufende Leiste ange
formt ist, aufgesetzt und damit beispielsweise durch Verlöten fest verbunden sein.
Als Material für die Beschichtung können Chrom, Nickel oder ähnliche Materialien ver
wendet werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann die Abschluss- oder Deckelwandung aus
einem aushärtbaren Kupferwerkstoff bestehen, der in einem Vakuumofen durch eine
geeignete Temperatur programmgesteuerte Wärmebehandlung aushärtbar ist.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sol
len die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen und
weitere Vorteile der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt:
Einzige Figur eine Vakuumkammer mit einem Verdrehsicherungsschutz, teilweise
geschnitten.
Eine Vakuumkammer 10 besitzt einen Keramikzylinder 11, auf dessen Stirnkante 12
eine Abdeckkappe 13 aufgelötet ist. Die Abdeckkappe 13 besitzt einen ersten zylindri
schen Bereich oder Abschnitt 14 und einen zweiten zylindrischen Bereich oder Ab
schnitt 15, die miteinander mittels eines Bogenabschnittes 16 verbunden sind. Der Au
ßendurchmesser des ersten zylindrischen Abschnittes 14 ist größer als derjenige des
zweiten zylindrischen Abschnittes; die freie Stirnkante des ersten zylindrischen Ab
schnittes 14 ist auf der Stirnseite 12 des Keramikzylinders 11 aufgelötet.
Der zweite zylindrische Abschnitt 15 ist von einem Kontaktträger 17 durchgriffen, der
einen kreisförmigen Abschnitt 18 aufweist, an dessen innerem Ende eine Erweiterung
19 angeformt ist.
Der bogenförmige Abschnitt 16 geht an seiner Innenfläche über in eine radiale Kreisflä
che 20; der Außendurchmesser der Erweiterung 19 ist größer als der Innendurchmes
ser der radialen Kreisringfläche; dadurch kann an der radialen Kreisringfläche und der
Stufung 19a der Erweiterung je ein Ende eines Faltenbalges 21 angelötet werden.
An dem kreisförmigen Abschnitt 18 des Kontaktträgers 17 sind beidseitig und diametral
sich gegenüberliegend Leisten 22 und 23 angeformt, die in Nuten 24 und 25 eingreifen,
so dass zwischen den Leisten 22, 23 und den Nuten 25, 24 eine formschlüssige Füh
rung des Kontaktträger 17 innerhalb des zweiten zylindrischen Abschnittes 15 gewähr
leistet ist. Die Innenfläche der kreisförmigen, dem Außendurchmesser des zylindrischen
Abschnittes 18 angepassten Bohrung 15a und die Innenfläche der Nuten 24, 25 sind
mit geeignetem abriebfestem Material beschichtet, beispielsweise Chrom oder Nickel
oder ähnlichen Materialien. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Oberfläche
des Kontaktträgers 17 mit den beidseitig angeformten und sich diametral gegenüberlie
genden Leisten 22 und 23 mit geeignetem abriebfestem Material, wie z. B. Chrom, Ni
ckel oder ähnlichen Material zu beschichten.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird der Abschlussdeckel der Vakuumkammer mit den
beiden Nuten 24, 25 und der Kontaktstückträger 17 mit den beiden Leisten 23, 22 ver
sehen, so dass hierbei nur zwei Teile verwendet werden müssen, die praktisch sowieso
vorhanden sind.
Weitere verwendbaren Materialien sind aushärtbare Kupferwerkstoffe, durch die im
Führungsbereich ein sog. weicher bzw. harter Bindungspartner erreicht wird. Als solche
aushärtbaren Kupferwerkstoffe können Kupfer-Beryllium, CuBe1,7 oder CuBe2 oder
CuCoBe oder CuCr oder CuCrZr oder CuNi11,5Si, CuNi3Si oder CuZr verwen
det werden.
Der erforderliche Aushärtprozess für diese Materialien kann in einem Vakuumofen
durch ein geeignetes Temperaturänderungsprogramm mit passenden Temperaturen
durchgeführt werden, wobei der Vakuumofen verwendet werden kann, in dem auch die
Vakuumkammer hergestellt wird.
Folgende Materialkomponenten sind je nach Einsatz- bzw. Anwendungsfall möglich:
Einmal kann der Kammerdeckel mit integriertem Führungs- und Verdrehschutz aus ei
ner aushärtbaren Legierung und der bewegliche Kontaktträger nur aus Kupfer beste
hen; es besteht auch die Möglichkeit, den beweglichen Kontaktträger aus einer aus
härtbaren Legierung und den Kammerdeckel mit integrierter Führung und Verdreh
schutz nur aus Kupfer herzustellen. Es besteht auch die Möglichkeit den Kammerdeckel
mit integriertem Führungs- und Verdrehschutz aus Edelstahl und den beweglichen Kon
taktträger zur Verbesserung der Gleiteigenschaft aus einer aushärtbaren Legierung mit
oben genannter Zusammensetzung herzustellen.
Selbstverständlich wird als Kupfer sauerstofffreies Kupfer oder Edelstahl Verwendung
finden, insbesondere bei den Teilen, die direkt dem Vakuum ausgesetzt sind.
In den Zeichnungen sind zwei Leisten dargestellt; es besteht natürlich auch die Mög
lichkeit, dass mehr als zwei Leisten am Kontaktträger und demgemäss mehr als zwei
Nuten vorgesehen werden können.
Claims (6)
1. Vakuumkammer (10) mit einem beweglichen, stangenartigen Kontaktträger
(17), an dem ein bewegliches Kontaktstück befestigt ist, mit einem Faltenbalg (21), des
sen eines Ende am Kontaktträger (17) und dessen anderes Ende an einer stirnseitig
angeordneten Boden- oder Deckelwandung (13) vakuumdicht angeschlossen ist, und
mit einem Verdrehschutz (23, 24) zur Verhinderung einer Verdrehung des Kontaktträ
gers (17) bezogen auf die Boden- oder Deckelwandung (13), wobei der Kontaktträger
(17) ein an der Boden- oder Deckelwandung (13) angeordnetes Führungsteil (15)
durchgreift und darin formschlüssig gegen Verdrehen geschützt gleitet, dadurch ge
kennzeichnet, dass zur Bildung des Führungsteiles (15) die Deckel- oder Bodenwan
dung (13) einen ersten zylindrischen Abschnitt (14), mit dem sie auf die Stirnfläche (12)
des Isolierzylinders (11) der Vakuumkammer (10) aufgelötet wird, und einen damit über
einen Bogenabschnitt (16) verbundenen zweiten Zylinderabschnitt (15) aufweist, durch
den der Kontaktträger (17) hindurchgreift, dass am Kontaktträger (17) wenigstens eine
axial verlaufende Leiste (23) angebracht ist, die in wenigstens eine daran angepasste
Nut (25) im Führungsteil (15) eingreift, und dass in dem Bereich des Kontaktträgers
(17), der im Führungsteil (15) gleitet, auf dem Kontaktträger (17) eine gleitfeste, ver
schleißfeste Schichtung aufgebracht ist.
2. Vakuumkammer (10) mit einem beweglichen, stangenartigen Kontaktträger
(17), an dem ein bewegliches Kontaktstück befestigt ist, mit einem Faltenbalg (21), des
sen eines Ende am Kontaktträger (17) und dessen anderes Ende an einer stirnseitig
angeordneten Boden- oder Deckelwandung (13) vakuumdicht angeschlossen ist, und
mit einem Verdrehschutz (23, 24) zur Verhinderung einer Verdrehung des Kontaktträ
gers (17) bezogen auf die Boden- oder Deckelwandung (13), wobei der Kontaktträger
(17) ein an der Boden- oder Deckelwandung (13) angeordnetes Führungsteil (15)
durchgreift und darin formschlüssig gegen Verdrehen geschützt gleitet, dadurch ge
kennzeichnet, dass zur Bildung des Führungsteiles (15) die Deckel- oder Bodenwandung
(13) einen ersten zylindrischen Abschnitt (14), mit dem sie auf die Stirnfläche (12)
des Isolierzylinders (11) der Vakuumkammer (10) aufgelötet wird, und einen damit über
einen Bogenabschnitt (16) verbundenen zweiten Zylinderabschnitt (15) aufweist, durch
den der Kontaktträger (17) hindurchgreift, dass am Kontaktträger (17) wenigstens eine
axial verlaufende Leiste (23) angebracht ist, die in je eine daran angepasste Nut (25) im
Führungsteil eingreift, und dass die Innenwandung des Führungsteils (15) mit ver
schleißten Materialien beschichtet ist.
3. Vakuumkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
wenigstens eine Leiste (23) am Kontaktträger (17) angeformt ist.
4. Vakuumkammer nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Kontaktträger (17) eine Leistenhülse, auf deren Außenseite die wenigs
tens eine axial verlaufende Leiste angeformt ist, aufgesetzt und damit beispielsweise
durch Verlöten fest verbunden ist.
5. Vakuumkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung aus Chrom, Nickel oder ähnlichen Materialien besteht.
6. Vakuumkammer nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschluss- oder Deckelwandung (13) aus einem aushärtbaren Kupferwerkstoff
besteht, der in einem Vakuumofen durch eine geeignete, temperaturprogrammgesteu
erte Wärmebehandlung aushärtbar ist.
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