DE19720900A1 - Ventiltrieb für ein Hubventil - Google Patents
Ventiltrieb für ein HubventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für ein Hubventil, insbesondere für ein Ladungs
wechselventil einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein gattungsgemäßer bekannter Ventiltrieb (DE 42 04 997 A1) enthält einen das Ventil über
einen Schlepphebel mit einem hydraulischen Spielausgleichselement entgegen der Kraft
einer Ventilfeder betätigenden Nocken einer Nockenwelle. Für den Schlepphebel ist ein
ortsfester Anschlag vorgesehen, an dem sich der Schlepphebel während der Grund
kreisphase des Nockens unter Wahrung eines Spalts zum Nockengrundkreisbereich
abstützt.
Durch diese Freistellung des Nockengrundkreisbereichs werden die Reibleistung und der
Verschleiß während der Grundkreisphase des Nockens verringert.
Als konkrete Ausführungsform sind hier zwei Hubventile mit Tassenstößeln und zugeord
neten hydraulischen Ventilspielausgleichselementen dargestellt. Dieser Aufbau mit
Tassenstößeln erfordert einen relativ großen Bauraum. Es entstehen beispielsweise
dadurch beengte Platzverhältnisse für einen weiteren, mittig angeordneten Nocken zur
Betätigung einer Pumpedüse bei einem zweiventiligen Pumpedüsezylinderkopf eines
Dieselmotors.
Die Freistellung des Grundkreises eines Nocken einer Nockenwelle ist weiter in Verbindung
mit einem gesteuerten Abstützmittel und einer Schlepphebelanordnung bekannt (DE 44 15 046 A1).
Die hierzu erforderlichen, gesteuerten Verstellmittel sind nur aufwendig zu rea
lisieren.
Weiter ist eine Ventilbetätigungsvorrichtung mit zwei Schlepphebeln bekannt (DE 44 10 288 A1).
Die zwei Schlepphebel sind relativ zueinander schwenkbar gelagert zur Betätigung
eines Ventils in unterschiedlichen Betriebsarten. Der erste Schlepphebel wirkt dabei mit
dem Ventil und der zweite Schlepphebel mit einem Nocken einer Nockenwelle zusammen.
Mit einer Kupplungseinrichtung können beide Schlepphebel wahlweise zwecks Betätigung
des Ventils in einer ersten Betriebsart verbunden oder zur Betätigung in einer zweiten
Betriebsart getrennt werden. Es ist hierbei ein ortsfester Anschlag vorgesehen, an dem sich
bei geschlossenem Ventil der erste Schlepphebel sowie über einen Anschlag am ersten
Schlepphebel auch der zweite Schlepphebel abstützt. Der ortsfeste Anschlag dient dazu,
einen Kontakt zwischen dem zweiten Schlepphebel und dem Grundkreisbereich des diesen
Schlepphebel betätigenden Nockens zu verhindern. Die Anordnung über zwei einstellbare
Anschläge ist aufwendig.
Zudem ist es bekannt (DE 32 03 791 C1) als Steuernockenvorsprung eine drehbare Rolle
zu verwenden, die versetzt und parallel zur Nockenwellenachse drehbar gelagert ist.
Dadurch wird die Reibleistung zwischen dem Ventiltriebsglied und dem Nocken weiter
reduziert.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Ventiltrieb für ein Hubventil so
weiterzubilden, daß eine funktionsfähige, platzsparende und einfache Anordnung erhalten
wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist auf dem Zylinderkopf ein Lagerbock angebracht, an dem wenigstens
ein Arm als Schlepphebel schwenkbar gelagert ist. Der Lagerbock trägt zudem den orts
festen Anschlag zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Schlepphebels für die
Freistellung des Nockengrundkreises.
Durch die Verwendung eines Lagerbocks, der auch den ortsfesten Anschlag trägt, liegt eine
konstruktiv einfache Anordnung vor. Insbesondere wenn der Lagerbock als eigenes Bauteil
auf dem Zylinder festschraubbar ist, kann der Lagerbock zusammen mit dem oder den
Schlepphebeln vormontiert und eingestellt werden. Bei einem Verschleiß kann der Lager
bock insgesamt einfach ausgetauscht werden. Die Anordnung mit einem Lagerbock und
Schlepphebeln erfordert insbesondere gegenüber einem Aufbau mit Tassenstößeln vorteil
haft weniger Platzbedarf im Nockenwellenbereich, so daß für die Dimensionierung weiterer
Bauteile mehr Freiraum besteht.
Zweckmäßig wird der Schlepphebel als einseitiger Hebel ausgebildet, wobei ein Hebelende
am Lagerbock gelagert ist und das andere Ende ein auf einem Ventilschaft lose aufliegend
es Spielausgleichselement trägt. Der ortsfeste Anschlag am Lagerbock liegt dabei im Be
reich zwischen den beiden Hebelenden. Grundsätzlich kann auch ein zweiseitiger Hebel
verwendet werden, die Anordnung mit einem einseitigen Hebel und der angegebenen
Anschlaganordnung ist jedoch oft raumsparender unterzubringen und günstiger hinsichtlich
der Betätigungskräfte.
Besonders einfach und bauraumsparend ist eine Anordnung, wenn zu beiden Seiten des
Lagerbocks je ein Arm als Schlepphebel für jeweils eines von zwei Ventilen gelagert ist.
Entsprechende Anordnungen mit der Lagerung mehrerer Schlepphebel an einem
Lagerbock sind auch für 3- oder 4-Ventiler möglich.
Die ortsfesten Anschläge können dabei lediglich als Nasen des Lagerbocks ausgeführt
werden, die in entsprechende Ausnehmungen an den Schlepphebeln eingreifen. In einer
entsprechenden Anordnung können umgekehrt auch die Nasen an den Schlepphebeln und
die Ausnehmungen jeweils am Lagerbock vorgesehen sein.
Besonders vorteilhaft kann mittig zwischen zwei Schlepphebelnocken ein dritter Nocken als
Pumpedüsennocken zur Betätigung der Pumpedüse einer Dieselbrennkraftmaschine ange
ordnet werden. Da zwischen den beiden Schlepphebelnocken ein relativ großer Freiraum
besteht, kann ein vergleichsweise breiter dritter Nocken zur Betätigung der Pumpedüse
geschaffen werden, wodurch die bei schmalen Nocken extremen Flächenpressungen
herabgesetzt werden können.
Als weitere Maßnahme zur Herabsetzung der Reibleistung zusätzlich zur Freistellung des
Nockengrundkreises kann als Steuernockenvorsprung ein Rollkörper verwendet werden.
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teilbereich eines zweiventiligen Pumpedüsezylinderkopfs
eines Dieselmotors,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Pumpedüsezylinderkopf der Fig. 1 entlang der Linie A-A,
und
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Pumpedüsezylinderkopf nach Fig. 1 entlang der Linie B-B
mit eingesetzter Pumpedüse.
Auf einem Pumpedüsezylinderkopf 1 ist ein Lagerbock 2 aufgeschraubt. Der Lagerbock 2
liegt dabei im Bereich zwischen zwei Ventilen 3, 4 und seitlich dazu nach außen versetzt.
Am Lagerbock 2 sind zu beiden Seiten Arme als Schlepphebel 5, 6 einseitig an vorsprin
genden Achsbolzen 7, 8 gelagert. Die Schlepphebel 5, 6 verlaufen mit ihrem freien Hebel
ende bis über jeweils einen Ventilschaft 9, wo sie über hydraulische Spielausgleichs
elemente 10 lose auf dem zugeordneten Ventilschaft 9 aufliegen (siehe Fig. 2).
Oberhalb des jeweiligen Spielausgleichselements 10 verläuft in Längsrichtung des Zylinder
kopfs eine Nockenwelle 11, deren Grundkreisbereich durch eine zylindrische Welle gebildet
ist. Der jeweilige Nockenvorsprung besteht aus einer Nockenrolle 12, die versetzt und
parallel zur Nockenwellenachse 13 drehbar gelagert ist. Für jeden Schlepphebel 5, 6 ist
eine Nockenrolle 12 vorgesehen.
Mittig zwischen den beiden Nockenrollen 12 ist ein weiterer dritter Nocken als Pumpedüsen
nocken 14 in der Nockenwelle 11 geformt, auf dem eine weitere Rolle 15 eines Betäti
gungshebels 16 für eine federbelastete Pumpedüse 17 geführt ist.
In der Geschlossenstellung des jeweiligen Ventils 4 ist der zugeordnete Schlepphebel 6 mit
einer Ausnehmung 19 gegen einen ortsfesten Anschlag in der Form einer Nase 20 des
Lagerbocks 2 geführt, dergestalt, daß ein Spalt 21 zur Freistellung des Grundkreisbereichs
der Nockenwelle 11 verbleibt.
In diesem Zustand wird über eine Ölversorgung 22 das jeweilige Spielausgleichselement 10
aufgepumpt, so daß der entsprechende Hebel 6 gegen die Nase 20 gepreßt wird, jedoch
nicht in Kontakt mit dem Grundkreis der Nockenwelle 11 gelangt. Aus Fig. 1 in Verbindung
mit Fig. 3 ist ersichtlich, daß die beiden Schlepphebel 5, 6 vergleichsweise schmal mit
großem Abstand ausführbar sind, so daß der Pumpedüsennocken 14 und entsprechend die
Rolle 15 breit mit geringer Flächenpressung dimensionierbar sind.
Claims (9)
1. Ventiltrieb für ein Hubventil, insbesondere für ein Ladungswechselventil (3, 4) einer
Brennkraftmaschine,
mit einem das Ventil (3, 4) über einen Schlepphebel (5, 6) mit einem hydraulischen Spielausgleichselement (10) entgegen der Kraft einer Ventilfeder betätigenden Nocken (12) einer Nockenwelle (11), und
mit einem ortsfesten Anschlag (20) für den Schlepphebel (5, 6), an dem sich dieser während der Grundkreisphase des Nockens unter Wahrung eines Spalts (21) zum Nockengrundkreisbereich abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Zylinderkopf (1) ein Lagerbock (2) angebracht ist, an dem wenigstens ein Arm als Schlepphebel (5, 6) schwenkbar gelagert ist, und
daß der Lagerbock (2) den ortsfesten Anschlag (20) zur Begrenzung der Aufwärtsbe wegung des Schlepphebels (5, 6) für die Freistellung des Nockengrundkreises trägt.
mit einem das Ventil (3, 4) über einen Schlepphebel (5, 6) mit einem hydraulischen Spielausgleichselement (10) entgegen der Kraft einer Ventilfeder betätigenden Nocken (12) einer Nockenwelle (11), und
mit einem ortsfesten Anschlag (20) für den Schlepphebel (5, 6), an dem sich dieser während der Grundkreisphase des Nockens unter Wahrung eines Spalts (21) zum Nockengrundkreisbereich abstützt, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Zylinderkopf (1) ein Lagerbock (2) angebracht ist, an dem wenigstens ein Arm als Schlepphebel (5, 6) schwenkbar gelagert ist, und
daß der Lagerbock (2) den ortsfesten Anschlag (20) zur Begrenzung der Aufwärtsbe wegung des Schlepphebels (5, 6) für die Freistellung des Nockengrundkreises trägt.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (2) ein eigenes
Bauteil ist, das auf dem Zylinderkopf (1) festgeschraubt ist.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlepphebel (5, 6) als einseitiger Hebel mit einem ersten Hebelende am Lagerbock (2) gelagert (7, 8) ist,
daß am gegenüberliegenden zweiten Hebelende das Spielausgleichselement (10) angeordnet ist und auf einem zugeordneten Ventilschaft (9) aufliegt, und
daß der ortsfeste Anschlag (20) am Lagerbock (2) im Bereich zwischen dem ersten Hebelende und dem zweiten Hebelende liegt.
daß der Schlepphebel (5, 6) als einseitiger Hebel mit einem ersten Hebelende am Lagerbock (2) gelagert (7, 8) ist,
daß am gegenüberliegenden zweiten Hebelende das Spielausgleichselement (10) angeordnet ist und auf einem zugeordneten Ventilschaft (9) aufliegt, und
daß der ortsfeste Anschlag (20) am Lagerbock (2) im Bereich zwischen dem ersten Hebelende und dem zweiten Hebelende liegt.
4. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste
Anschlag als Nase (20) am Lagerbock (2) ausgebildet ist, die in eine entsprechende
Ausnehmung (19) am Schlepphebel (5, 6) eingreift.
5. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbock (2) im Bereich zwischen zwei Ventilen (3, 4) und seitlich dazu versetzt angeordnet ist,
daß zu beiden Seiten des Lagerbocks (2) je ein Arm als Schlepphebel (5, 6) für jeweils eines der zwei Ventile (3, 4) gelagert ist, und jeweils ein Nocken (12) mit den zwei Schlepphebeln (5, 6) zusammenwirkt.
daß der Lagerbock (2) im Bereich zwischen zwei Ventilen (3, 4) und seitlich dazu versetzt angeordnet ist,
daß zu beiden Seiten des Lagerbocks (2) je ein Arm als Schlepphebel (5, 6) für jeweils eines der zwei Ventile (3, 4) gelagert ist, und jeweils ein Nocken (12) mit den zwei Schlepphebeln (5, 6) zusammenwirkt.
6. Ventiltrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Seiten des Lagerbocks Nasen als ortsfeste Anschläge vorspringen, und
daß diese Nasen in Ausnehmungen an den Schlepphebeln eingreifen.
daß an beiden Seiten des Lagerbocks Nasen als ortsfeste Anschläge vorspringen, und
daß diese Nasen in Ausnehmungen an den Schlepphebeln eingreifen.
7. Ventiltrieb nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderkopf ein zweiventiliger Pumpedüsenzylinderkopf (1) einer Dieselbrennkraftmaschine ist,
daß die beiden Schlepphebel (5, 6) mit beabstandeten zwei Schlepphebelnocken (12) betätigt werden, und
daß mittig zwischen den beiden Schlepphebelnocken (12) ein dritter Nocken als Pumpedüsennocken (14) zur Betätigung der Pumpedüse (17) angeordnet ist.
daß der Zylinderkopf ein zweiventiliger Pumpedüsenzylinderkopf (1) einer Dieselbrennkraftmaschine ist,
daß die beiden Schlepphebel (5, 6) mit beabstandeten zwei Schlepphebelnocken (12) betätigt werden, und
daß mittig zwischen den beiden Schlepphebelnocken (12) ein dritter Nocken als Pumpedüsennocken (14) zur Betätigung der Pumpedüse (17) angeordnet ist.
8. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß pro Zylinder
drei oder vier Ventile (3, 4) vorgesehen sind.
9. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuer
nocken eine Rolle (12) versetzt und parallel zur Nockenwellenachse (13) drehbar
gelagert ist.
Priority Applications (1)
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ID=7795813
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- 1997-05-17 DE DE19720900A patent/DE19720900B4/de not_active Expired - Fee Related
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