DE19720066A1 - Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner Tropfen eines Nutzfluids - Google Patents
Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner Tropfen eines NutzfluidsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen
kleiner Tropfen eines Nutzfluids und insbesondere zur
Ejektion von Mikrotropfen.
Vorrichtungen zur Erzeugung und Ejektion von Mikro
tropfen haben ihren Ursprung in der Technologie des
ink-jets-Druckers, bei dem feinste Tintentröpfchen er
zeugt und mit hoher Geschwindigkeit zielgenau auf das
zu bedruckende Papier gelenkt werden. Das dadurch ent
stehende Muster bildet das Schrift- und/oder Grafik-
Bild.
In den letzten Jahren ist diese Technologie immer häu
figer auf andere Aufgabenstellungen angewendet worden.
Das berührungslose Dosieren kleinster Flüssigkeitsmen
gen stößt beispielsweise in der Medizin, der Ferti
gungstechnik insbesondere miniaturisierter Gegenstände
und der Biotechnologie auf breites Anwendungsinteresse.
Die damit verbundenen Aufgaben verlangen jedoch häufig
Lösungen, die über den heutigen Stand der Tintenstrahl
drucktechnik hinausgehen.
Tintenstrahldrucker beziehen die zu dosierende Tinte
fast ausschließlich aus geschlossenen Reservoirs ver
änderbaren Volumens, deren Druck konstant gehalten
wird. Dazu werden oft mechanische Vorspanneinrichtun
gen, wie z. B. Federn, verwendet. Das Reservoir wird bei
der Produktion des Druckkopfes mit einer speziell auf
die Parameter des Druckkopfes angepaßten Tinte gefüllt
und luftdicht versiegelt. Der Druckkopf wird nach
Leerung des Reservoirs mit diesem entsorgt. Der Aufbau
kann so kompakt erfolgen, daß die Distanz zwischen
Reservoir und Pumpkammer weit weniger als 1 mm beträgt.
Ein solches Vorgehen ist insbesondere bei medizinischen
und biotechnologischen Anwendungen nicht möglich.
Häufig kann das Reservoir nicht schon bei der Produk
tion mit der zu dosierenden Flüssigkeit gefüllt werden,
sei es, daß die Flüssigkeit den Transport und/oder eine
sich eventuell anschließende Lagerung nicht übersteht,
sei es, daß die Vielfalt der zu dosierenden Flüssigkei
ten deren Lagerung und Bevorratung wirtschaftlich un
sinnig erscheinen läßt. Darüber hinaus möchte der An
wender in vielen Fällen Flüssigkeiten dosieren, die er
selbst hergestellt hat.
Hinzu kommt, daß die zu dosierenden Flüssigkeiten oft
nicht ohne weiteres bezüglich Viskosität und/oder ande
rer physikalischer und/oder chemischer Parameter an die
Dosiereinrichtung angepaßt werden können.
Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, Flüssigkeiten
unmittelbar vor ihrer Verwendung in ein Reservoir zu
füllen, aus dem die Mikrotropfen-Erzeugungsvorrichtung
mit der Flüssigkeit versorgt wird. Diese Flüssigkeiten
können unterschiedlichsten Charakter haben und enthal
ten oft Feststoffanteile. Bei vielen Dosiereinrichtun
gen fließen diese Flüssigkeiten einen Weg von mehreren
Zentimetern durch dünne Kapillare mit großen Ober
flächen, bevor sie die Pump- bzw. Druckkammer er
reichen. Dort sammeln sich Feststoffanteile und/oder
Gase und lassen sich durch die nachfolgende Flüssigkeit
nicht zur Öffnung transportieren.
Damit entsteht ein Problem, welches beim Tintenstrahl
drucker praktisch nicht vorliegt und den umfangreichen
Einsatz dieser Technologie in anderen Anwendungen bis
her verhindert hat, nämlich das der eingeschränkten
Zuverlässigkeit durch Entstehen von Gasblasen in der
Pumpkammer und/oder des Festsetzens von Feststoffen an
den Wandungen der Pumpkammer. Gasblasen entziehen der
elektroakustischen Welle aufgrund ihrer Kompressibili
tät die zur Tropfenformung notwendige Energie. Fest
stoffablagerungen können den Transport der Energie in
eine falsche Richtung lenken und so die Funktionstüch
tigkeit der Vorrichtung ebenfalls einschränken.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
Zuverlässigkeit von Vorrichtungen zur Erzeugung und
Ejektion von Mikrotropfen dadurch zu erhöhen, das Gas
blasen und/oder Partikel, die sich in der Druckkammer
festsetzen, aus dieser entfernt werden können.
Zur Lösung der Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vor
richtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschla
gen. Die Merkmale vorteilhafter Ausgestaltungen der
Erfindung sind jeweils in den Unteransprüchen aufge
führt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Druckkammer
auf, in die sich wahlweise das Nutzfluid, das tropfen
weise ausgestoßen werden soll, oder ein Spülfluid zum
Spülen der Druckkammer einbringen läßt. Das in die
Druckkammer eingebrachte Spülfluid muß nicht notwendi
gerweise in Tropfenform ausgestoßen werden; hier bietet
es sich an, das in die Druckkammer eingebrachte Spül
fluid kontinuierlich über den Auslaß der Druckkammer
auszubringen, was beispielsweise durch entsprechende
Wahl des Druckes, unter dem das Spülfluid in die Druck
kammer eingebracht wird, realisiert werden kann. Das
Spülen der Druckkammer ermöglicht es, Gasblasen und
Partikel, die sich im Laufe der Zeit in der Druckkammer
festgesetzt haben, auszuspülen. Damit kann die Vorrich
tung zum tropfenweisen Ausstoß unterschiedlicher Nutz
fluide eingesetzt werden, wobei die Druckkammer jedes
Mal dann, wenn auf ein anderes Nutzfluid umgeschaltet
wird, gespült werden kann.
Die Einbringung des Spülfluids und des mindestens einen
Nutzfluids kann über ein und denselben Einlaß erfolgen.
Hierbei führt zu diesem Einlaß eine Leitung bzw. ein
Kanal, an den das Spülfluid-Reservoir und ein oder meh
rere Nutzfluid-Reservoire anschließbar sind. Durch Be
tätigung von Ventilen, Pumpen o. dgl. ist es möglich,
wahlweise Spülfluid oder eines der Nutzfluide über die
Leitung und den Einlaß in die Druckkammer einzubringen.
Vorteilhaft ist es, wenn die Druckkammer mit einem
Nutzfluid-Einlaß und mindestens einem Spülfluid-Einlaß
versehen ist. Der Vorteil dieser Anordnung besteht
darin, daß nun das Spülfluid in Bereiche der Druckkam
mer eingebracht werden kann, die beim Einbringen des
Nutzfluids nicht direkt der Strömung des eingebrachten
Nutzfluids ausgesetzt sind. Dieser Fall tritt z. B. dann
auf, wenn die Druckkammer zwischen dem Nutzfluid-Einlaß
und ihrem Auslaß einen größeren Durchmesser aufweist
als der Durchmesser des Einlasses bzw. des Auslasses.
In den Seitenbereichen der derart aufgeweiteten Kammer
können sich nämlich die bereits oben erwähnten Gase und
Partikel ansammeln, da diese Bereiche der Druckkammer
wie "Totvolumina" wirken, die nicht direkt von dem
Nutzfluid durchströmt werden. Zweckmäßig ist es, die
Spülfluid-Einlässe in diese Bereiche der Kammer hinein
zu richten. Bei Anordnung unterschiedlicher Einlässe
für das Spülfluid und das mindestens eine Nutzfluid
kann es zweckmäßig sein, über den Nutzfluid-Einlaß auch
Spülfluid in die Druckkammer einzubringen.
Zweckmäßig ist es, zwei Spülfluid-Einlässe vorzusehen,
die seitlich neben dem Nutzfluid-Einlaß angeordnet
sind. Hierbei befindet sich also der Nutzfluid-Einlaß
zwischen den beiden Spülfluid-Einlässen. Diese drei
Einlässe sind an dem dem Auslaß gegenüberliegenden Ende
der Druckkammer angeordnet. Die Druckkammer selbst ist
zweckmäßigerweise ausgehend von dem mit den drei Ein
lässen versehenen Ende konkav gewölbt bis zum Auslaß
ausgebildet. Strömungstechnisch ist es von Vorteil,
wenn die Druckkammer abgerundete Innenseiten aufweist,
sich in den Eckenbereichen also keinerlei Restflüssig
keiten ablagern können, wenn die Druckkammer gespült
wird. Insofern von Vorteil ist es, wenn sich die Druck
kammer zum Auslaß hin verjüngt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß die Druckkammer mindestens eine in
mechanische Schwingungen versetzbare Wand aufweist, auf
die ein Piezoaktuator oder ein elektromagnetischer
Stößel schlagartig und insbesondere periodisch ein
wirkt. Die Druckimpuls-Erzeugungsvorrichtung in Form
des Piezoaktuators oder elektromagnetischen Stößels
erzeugt also eine akustische Welle innerhalb des Fluids
der Druckkammer, die zum Ausstoß eines Mikrotropfens
führt. Die Druckimpuls-Erzeugungsvorrichtung kann
alternativ auch mit einer Ultraschall-Erzeugungsvor
richtung versehen sein, die durch Ultraschall eine
akustische Welle innerhalb der Druckkammer erzeugt.
Schließlich ist es auch denkbar, daß der Mikrotropfen-
Ausstoß nach dem sogenannten Bubble-jet-Prinzip funk
tioniert. Hierbei ist die Druckimpuls-Erzeugungsvor
richtung mit mindestens einem Heizelement versehen, das
thermisch mit der Druckkammer gekoppelt ist. Bei An
steuerung des Heizelements erwärmt sich das Fluid im
Innern der Druckkammer, wobei es zu einer "explosions
artigen" Ausdehnung des Fluids im Bereich des Heiz
elements und damit zur Erzeugung der akustischen Welle
innerhalb des Fluids kommt. Als Ergebnis davon wird ein
Mikrotropfen des Fluids aus dem Auslaß der Druckkammer
ausgestoßen.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner
ein Sensor vorgesehen, mittels dessen sich Gasblasen,
Partikel und/oder Phasengrenzen im in der Druckkammer
befindlichen Fluid erkennen lassen. Sobald der Sensor
anspricht, kann damit die Druckkammer mit Spülfluid
gespült werden. Die für diesen Verwendungszweck einzu
setzenden Sensoren sind an sich bekannt. Hierbei han
delt es sich um elektrische, piezoelektrische,
akustische, optische, magnetische, mechanische und/oder
chemische Sensoren bzw. Kombinationen davon, die je
nach den Beschaffenheiten der Nutzfluide und/oder der
Materialien, aus denen die Druckkammer besteht, einge
setzt werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, das Spülfluid vor dem Einbringen in die
Druckkammer durch Anlegen eines Unterdrucks zu entgasen
und/oder mit Helium zu begasen. Ein auf diese Weise
behandeltes Spülfluid besitzt nicht nur eine mechani
sche Spülwirkung gegenüber Gasblasen, sondern auch eine
thermodynamische Spülwirkung, da die Gasblasen im in
der Druckkammer befindlichen Nutzfluids wegen ihres
geringen Partialdrucks dazu tendieren, sich im in obi
ger Weise vorbehandelten Spülfluid zu lösen.
Wie bereits oben kurz erwähnt, ist es zweckmäßig, wenn
jeder Spülfluid-Einlaß auf eine Seitenwandung der
Druckkammer gerichtet ist. Gasblasen oder Partikel zei
gen nämlich häufig die Neigung, sich in der Nähe der
Wandungen der Druckkammer anzusammeln. Bei Betätigung
der Druckimpuls-Erzeugungsvorrichtung fließt zwischen
dem Nutzfluid-Einlaß und dem Nutzfluid-Auslaß ein im
wesentlichen laminarer Strom, der die Innenseiten der
Wandungen nicht erfaßt. Durch diesen laminaren entlang
der direkten Verbindung zwischen dem Nutzfluid-Einlaß
und dem Auslaß entlangfließenden Strom werden die Gas
blasen und/oder die Partikel zur Seite gedrängt. An den
Innenseiten der Kammer, d. h. in der Nähe ihrer Wandun
gen, zeigen die Gasblasen und/oder Partikel verstärkte
Neigung, sich zu sammeln und Agglomerate zu bilden, die
sich durch Druckbeaufschlagung bei Betätigung des
Aktuators nicht mehr aus dem Auslaß der Kammer heraus
bewegen lassen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird daher das Spülfluid, das insbesondere durch hydro
statische Druckbeaufschlagung in die Druckkammer einge
bracht wird, in Richtung mindestens einer Wandung der
Kammer geleitet, an der die Gasblasen und/oder Partikel
sich ansammeln. Unter Verwendung geeigneter Spülfluide
bei geeignetem Druck lassen sich die Ansammlungen tan
gential entlang der jeweiligen Wandung transportieren
und dem Auslaß der Druckkammer zuführen. Auf diese
Weise lassen sich die Gasblasen-/Partikel-Ansammlungen
aus der Druckkammer heraustransportieren. Durch ent
sprechende Ausrichtung der Spülfluid-Einlässe lassen
sich damit auch die im wesentlichen strömungslosen Be
reiche der Druckkammer mittels Spülfluid durchströmen,
so daß Gasblasen und/oder Partikel aus diesen strö
mungslosen Bereichen heraustransportiert werden.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung führt zu
den Spülfluid-Einlässen jeweils eine insbesondere als
Kapillare ausgebildete Zuführleitung. Sämtliche Zuführ
leitungen sind untereinander verbunden und mit einem
Spülfluid-Reservoir verbindbar. Vorzugsweise ist der
gemeinsame Verbindungspunkt dieser Spülfluid-Zuführ
leitungen mit einer Zuführleitung verbunden, die zum
Nutzfluid-Einlaß der Druckkammer führt und die min
destens einen Anschluß für ein Nutzfluid-Reservoir auf
weist. Beim Spülen der Druckkammer gelangt also Spül
fluid auch durch diese Zuführleitung in den Nutzfluid-
Einlaß hinein, so daß nach dem Spülvorgang auch die
Nutzfluid-Zuführleitung gesäubert ist. Dies hat Vor
teile, wenn mit mehreren Nutzfluiden gearbeitet wird.
Die Zuführleitungen sollten sämtlich kleinformatig und
kurz ausgebildet sein, um die dadurch entstehenden Tot
volumina so gering wie möglich zu halten.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert.
In der Zeichnung ist ein Horizontalschnitt durch ein
Substrat 10 dargestellt, in dem eine Druckkammer 12
ausgebildet ist. Die Druckkammer 12 weist einen Einlaß
14 für eines von mehreren Nutzfluiden auf. Zu diesem
Einlaß 14 führt eine als Kapillare ausgebildete Zuführ
leitung 16, die in diesem Fall drei Anschlüsse 18 auf
weist. Diese Anschlüsse 18 sind als Abzweigungen der
Zuführleitung 16 ausgebildet. An die Anschlüsse 18 sind
Verbindungsleitungen 20 angeschlossen, die zu drei
Nutzfluid-Behältern 22 führen. Zur Einstellung des je
weils erforderlichen Förderdrucks, mit dem die Nutz
fluide über den Einlaß 14 in die Druckkammer 12 einge
bracht werden, dienen Pumpen 24, die sich in den Ver
bindungsleitungen 20 befinden.
Beidseitig des Nutzfluid-Einlasses 14 befinden sich im
Substrat 10 in die Druckkammer 12 führende Einlässe 26.
Diese Einlässe 26 sind vom Nutzfluid-Einlaß 14 jeweils
durch Trennwände 28 getrennt. Die Trennwände 28 sind
derart ausgebildet, daß sich der Nutzfluid-Einlaß 14
zur Druckkammer 12 hin aufweitet. Durch diese Art der
Formgebung sind die Einlässe 26 zu den in der Zeichnung
bei 30 dargestellten Seitenwänden der Druckkammer 12
gerichtet. Wie in der Zeichnung zu sehen ist, schließen
sich diese Seitenwände 30 direkt an die Einlässe 26 an.
Zu den Einlässen 26 führen Zuführkanäle 32, die eben
falls als Kapillare ausgebildet sind und an ihren den
Einlässen 26 abgewandten Enden (s. das Bezugszeichen 34
in der Zeichnung) miteinander verbunden sind. An dieser
Verbindungsstelle 34 ist auch der Nutzfluid-Zuführkanal
16 mit den Zuführkanälen 32 verbunden. An die Verbin
dungsstelle 34 ist ferner eine Verbindungsleitung 36
angeschlossen, die in einem Behälter 38 für Spülflüs
sigkeit endet. In der Leitung 36 befindet sich eine
Förderpumpe 42.
In die Druckkammer 12 läßt sich wahlweise eines der
Nutzfluide oder das Spülfluid einbringen. Die jeweils
eingebrachte Flüssigkeit tritt über einen Auslaß 40 aus
der Druckkammer 12 aus. Dieser Auslaß 40 befindet sich
an dem den Einlässen 14 und 26 gegenüberliegenden Ende
der Druckkammer 12, die sich zum Auslaß 40 hin durch
entsprechende Formgebung der Seitenwände 30 verjüngt.
In der Zeichnung ist bei 44 eine Druckimpuls-Erzeu
gungsvorrichtung in Form eines Piezoaktuators gezeigt,
der bei Betätigung die Kammerwandung 46, auf der er
angeordnet ist, in Schwingung versetzt, so daß inner
halb der Druckkammer 12 eine akustische Welle entsteht,
die zum Austragen eines Mikrotropfens aus dem Auslaß 40
führt. Auf diese Weise läßt sich Nutzfluid, das über
die Zuführleitung 16 und den Einlaß 14 in die Druckkam
mer 12 eingebracht wird, als Mikrotropfen aus der
Druckkammer 12 ausbringen. Diese Situation ist durch
den durchgezogenen Pfeil in der Zeichnung dargestellt.
Um die Druckkammer 12 zu spülen, wird die Nutzfluid-
Zufuhr unterbrochen und Spülfluid aus dem Behälter 38
in die Druckkammer 12 eingebracht. Dieses Spülfluid
gelangt infolge seines hydrostatischen Druckes, der
durch die Pumpe 42 eingestellt wird, über den Zuführ
kanal 16 sowie über die Zuführkanäle 32 in die Druck
kammer 12 hinein. Durch die Ausrichtung der Einlässe 26
der Zuführkanäle 32 in die Druckkammer 12 in Richtung
auf deren Seitenwände 30 gelangt das Spülfluid in die
wandnahen Bereiche der Druckkammer 12, so daß sich dort
angesammelte Partikel/Gasblasen aus der Druckkammer 12
herausbringen lassen. Ferner gelangt das Spülfluid auch
über den Einlaß 14 in die Druckkammer 12. Diese Situa
tion ist durch die gestrichelten Pfeile in der Zeich
nung dargestellt.
Die Druckkammer 12 weist bevorzugt zweckmäßigerweise
ein Volumen zwischen 200 und 1000 nl auf. Der Durch
messer des Auslasses 40 liegt bevorzugt zwischen 1 und
300 µm, insbesondere zwischen 10 und 100 µm, während
die Durchmesser der Zuführleitungen 16, 32 insbesondere
zwischen 5 und 30 µm betragen. In einer bevorzugten
Ausführungsform besteht das Substrat aus einem Wafer
eines in der Mikroelektronik und/oder Mikromechanik
verwendeten Materials (etwa Si, SiO2, Si3N4, GeAs) oder
aus Kunststoff. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
auch aus einem Glas-Silizium-Schichtaufbau bestehen,
wobei der dreidimensional mikrostrukturierte Silizium
körper mit einer Glasabdeckplatte durch anodisches Bon
den atomar verbunden ist. Die gesamten Strukturen, d. h.
die Druckkammer 12, der Auslaß 40 und die Zuführleitun
gen 16, 32 sind durch Ätzen oder mikromechanische Be
arbeitung des Substrats 10 in diesem ausgebildet.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner
Tropfen eines Nutzfluids, mit
- - einer Druckkammer (12) mit mindestens einem Einlaß (14) für das Nutzfluid und einem Auslaß (40) zum Ausgeben eines Tropfens Nutzfluids und
- - einer Druckimpuls-Erzeugungsvorrichtung (44) zum Erzeugen eines Druckimpulses in der Druck kammer (12) zwecks Ausstoßes eines Tropfens Nutzfluids aus dem Auslaß (40) der Druckkammer (12) dadurch gekennzeichnet
- - daß die Druckkammer (12) mindestens einen Ein laß (26) für ein Spülfluid zum Spülen der Druckkammer (12) aufweist, wobei das über den Einlaß (26) in die Druckkammer (12) einbring bare Spülfluid über den Auslaß (40) der Druck kammer (12) abführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der mindestens eine Spülfluid-Einlaß (26)
identisch mit dem Nutzfluid-Einlaß (14) ist und
daß zu dem Nutzfluid-Einlaß (14) ein Kanal (16)
führt, der einen Anschluß (34) für eine mit einem
Spülfluid-Reservoir (38) verbindbare Leitung (36)
und mindestens einen Anschluß (18) für eine mit
einem Nutzfluid-Reservoir (22) verbindbare Leitung
(20) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der mindestens eine Spülfluid-
Einlaß (26) und der mindestens eine Nutzfluid-Ein
laß (14) zwei separate Einlässe sind, die in
Fluidverbindung mit Reservoiren (22, 38) für min
destens ein Nutzfluid und für das Spülfluid bring
bar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Druckkammer (12) zwischen dem Nutz
fluid-Einlaß (14) und dem Auslaß (40) einen größe
ren Durchmesser als die der Einlässe (14, 26) und
des Auslasses (40) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der mindestens eine Spülfluid-Einlaß
(26) seitlich neben dem Nutzfluid-Einlaß (14) der
Druckkammer (12) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Spülfluid-Einlässe (26) vorgesehen
sind, zwischen denen der Nutzfluid-Einlaß (14)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Spülfluid-Einlaß (26) auf
jeweils eine von zwei einander gegenüberliegenden
Wandungen (30) der Druckkammer (12) gerichtet ist,
zwischen denen der Nutzfluid-Einlaß (14) angeord
net ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandungen (30) zwischen den Spül
fluid-Einlässen (26) und dem Auslaß (40) konkav
gewölbt verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Druckkammer
(12) zum Auslaß (40) hin verjüngt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß mit dem Nutzfluid-Einlaß
(14) eine Nutzfluid-Zuführleitung (16) verbunden
ist, an die mindestens ein Reservoir (22) für ein
Nutzfluid anschließbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem mindestens
einen Spülfluid-Einlaß (26) eine Spülfluid-Zuführ
leitung (32) verbunden ist, an die ein Reservoir
(38) für Spülfluid anschließbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß mit jedem Spülfluid-Einlaß (26) jeweils
eine Spülfluid-Zuführleitung (32) verbunden ist,
die untereinander verbunden sind und einen gemein
samen Anschluß (34) für das Spülfluid-Reservoir
(38) aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzfluid-Zuführ
leitung (16) stromauf des mindestens einen
Reservoir-Anschlusses (18) mit der Spülfluid-Zu
führleitung (32) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckimpuls-Er
zeugungsvorrichtung (44) einen Piezoaktuator zur
Erzeugung einer Schwingung mindestens einer die
Druckkammer (12) begrenzenden Wand (46) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckimpuls-Er
zeugungsvorrichtung (44) mindestens ein Heiz
element zur Erzeugung einer Dampfblase innerhalb
des Nutzfluids der Druckkammer (12) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (12),
die zu deren Einlässen (14, 26) führende Zuleitun
gen (16, 32) und die Druckimpuls-Erzeugungsvorrich
tung (44) auf einem Substrat (10) integriert sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor zur Ermitt
lung von Gasblasen, Partikeln und/oder Phasengren
zen im in der Druckkammer (12) befindlichen Fluid
vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19720066A DE19720066A1 (de) | 1997-05-14 | 1997-05-14 | Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner Tropfen eines Nutzfluids |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19720066A DE19720066A1 (de) | 1997-05-14 | 1997-05-14 | Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner Tropfen eines Nutzfluids |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19720066A1 true DE19720066A1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7829362
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19720066A Ceased DE19720066A1 (de) | 1997-05-14 | 1997-05-14 | Vorrichtung zum Erzeugen und Ausstoßen kleiner Tropfen eines Nutzfluids |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19720066A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD272421A1 (de) * | 1988-06-15 | 1989-10-11 | Zeiss Jena Veb Carl | Dosiervorrichtung zum auftragen von klebsubstanzen |
DE4202561A1 (de) * | 1992-01-30 | 1993-08-05 | Boehringer Mannheim Gmbh | Vorrichtung zum dosierten zufuehren einer analysefluessigkeit |
EP0719592A2 (de) * | 1994-12-30 | 1996-07-03 | Focke & Co. (GmbH & Co.) | Düsenaggregat zum Auftragen von Leim |
-
1997
- 1997-05-14 DE DE19720066A patent/DE19720066A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DD272421A1 (de) * | 1988-06-15 | 1989-10-11 | Zeiss Jena Veb Carl | Dosiervorrichtung zum auftragen von klebsubstanzen |
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EP0719592A2 (de) * | 1994-12-30 | 1996-07-03 | Focke & Co. (GmbH & Co.) | Düsenaggregat zum Auftragen von Leim |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: EVOTEC BIOSYSTEMS AG, 22525 HAMBURG, DE |
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8131 | Rejection |