DE19718886A1 - Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern - Google Patents
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- B29K2105/00—Condition, form or state of moulded material or of the material to be shaped
- B29K2105/04—Condition, form or state of moulded material or of the material to be shaped cellular or porous
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern, sowie
einen Formkörper, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist.
Darüberhinaus bezieht sich die Erfindung auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Poröse Formkörper werden in unterschiedlichsten Bereichen der Technik eingesetzt.
Beispielsweise werden diese als Brennerplatten für Gasbrenner eingesetzt. Da bei wird
der Brennerplatte Brenngas zugeleitet, das den Formkörper durchströmt. Das Brenngas
entzündet sich innerhalb des Formkörpers, so daß hier eine vollständige Verbrennung
erfolgen kann. Damit das Brenngas nicht von der Verbrennungszone ausgehend in den
Gaszuführtrakt rückgezündet wird, dürfen die Poren im Formkörper ein gewisses Maß
nicht übersteigen. Andererseits soll jedoch in der eigentlichen Verbrennungszone eine
veränderte Porösizität vorliegen. Hierbei soll vor allem der Wärmetransport gesteuert
werden. Aus diesem Grund wird der Formkörper aus einzelnen Teil-Formkörpern
zusammengesetzt die unterschiedliche Porengrößen besitzen. Ein solcher Formkörper
ist beispielsweise in der DE 43 22 109 A1 beschrieben.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für poröse Formkörper ist der Leichtbausektor. Hier
werden beispielsweise Wabenstrukturen verwendet, um Bauteilen mit kleinem Gewicht
eine ausreichende Festigkeit zu verleihen. Die porösen Formkörper werden dabei im
Sinterverfahren oder durch mechanische Nachbearbeitung hergestellt. Dies bedingt
jedoch einen hohen Fertigungsaufwand. Zudem lassen sich Formkörper mit einer
komplexen Porengeometrie nicht herstellen.
Zur Herstellung von Katalysatoren bei Automobilen werden ebenfalls Formkörper
eingesetzt, die aus einem Keramikschaum mit einer stöcheometrischen Porenverteilung
bestehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art bereitzustellen,
mit dem sich poröse Formkörper einfach und wirtschaftlich herstellen lassen.
Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß Füllkörper aneinanderliegend in
eine Form eingelegt werden, daß die zwischen den Füllkörpern gebildeten Hohlräume
mit einem flüssigen Material ausgegossen werden, daß nach dem Vergießen das
Material in einen festen Aggregatzustand überführt wird, und daß nach der Verfestigung
die Füllkörper vom festen in den flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand überführt
und aus dem Formkörper ausgeleitet werden.
Die Geometrie der Füllkörper legt bei diesem Verfahren die Porenstruktur des
Formkörpers fest. Es läßt sich damit sowohl die Geometrie als auch die Größe der
einzelnen Poren einstellen. Insbesondere können innerhalb eines Formkörpers gezielt
Porenverläufe verändert werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können
beliebige Materialen vergossen werden. Insbesondere metallische Bauteile lassen sich
mit geringem Aufwand einfach herstellen. Auch die Außengeometrie des Formkörpers
kann nahezu beliebig gestaltet werden, da sich die Füllkörper als Schüttung auch in sehr
komplexe Formen einbringen lassen. Somit lassen sich beispielsweise teure
Sinterverfahren ersetzen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, die aus technischen Salzen
gebildeten Füllkörper mittels Wasser aufgelöst und aus dem Formkörper ausgewaschen
werden. Technische Salze haben den Vorteil, daß sie billig und temperaturbeständig
sind. Infolge ihrer Temperaturbeständigkeit lassen sich daher auch Metalle mit einer
relativ hohen Schmelztemperatur zu Formkörpern verarbeiten. Die technischen Salze
können nach dem Erstarren der Schmelze mit Wasser absolut rückstandsfrei ausgefüllt
werden, da sie chemisch gesehen eine echte Lösung mit Wasser eingehen.
Wenn vorgesehen ist, daß in die Form Füllkörper mit unterschiedlicher Größe eingelegt
werden, dann kann auf einfache Weise eine variable Porenstruktur erzeugt werden.
Beispielsweise können damit Brennerplatten gefertigt werden, die in der Brennzone eine
sich verändernde Porenstruktur aufweisen.
In die zwischen den Füllkörpern gebildeten Hohlräume lassen sich beliebige Materialien
eingießen. Beispielsweise können Metallschmelzen, Kunststoffschmelzen oder
Schmelzen aus einem Kunststoff-Verbundmaterial eingebracht werden.
Wenn vorgesehen ist, daß die Füllkörper über eine Heizvorrichtung mit Wärmeenergie
beaufschlagt werden, und daß das Maß der eingebrachten Wärmeenergie über eine
Steuervorrichtung vorbestimmt wird, dann kann auch die Temperatur der zwischen den
Füllkörpern gehaltenen Schmelze kontinuierlich heruntergefahren werden. Damit wird
erreicht, daß sämtliche Hohlräume gleichmäßig ausgefüllt werden. Zudem kann
vorgesehen sein, daß während des Ausgießens ein kleinerer Druck in den Hohlräumen
erzeugt wird als er in dem flüssigen Material vorherrscht. Das flüssige Material wird
dann zielgerichtet in jeden Hohlraum eingeleitet.
Eine vorteilhafte Weitergestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor daß
nach dem Ausleiten der in den flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand überführten
Füllkörper die Hohlräume in dem Formkörper mit einem Füllmaterial zumindest teilweise
ausgefüllt werden. Dies ermöglicht auf einfache Weise die Ausbildung von Ver
bundwerkstoffen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der einzigen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch in Seitenansicht eine Form 13, die teilweise mit
Füllkörpern 10 ausgefüllt ist. In der rechten Bildhälfte sind dabei Füllkörper 10 in Form
von gleich großen Kugeln übereinander gelegt.
In der linken Bildhälfte ist exemplarisch die Verwendung von eiförmigen Füllkörpern 10
angedeutet. Die Füllkörper 10 haben dabei unterschiedliche Größenabmessungen. Unten
auf dem Boden der Form 13 sind kleine Füllkörper 10 angeordnet. Die darüberliegenden
Füllkörper 10 haben vergrößerte Volumina.
Wenn die Form 13 mit den Füllkörpern 10, die in Form von Schüttgut vorliegen können,
ausgefüllt ist, dann kann flüssiges Material M in die Form 13 eingegossen werden. Das
Material M kann hierbei eine Metallschmelze, flüssiger Kunststoff oder dgl. sein. Es
dringt in die Hohlräume 12 ein, die zwischen den einzelnen Füllkörpern 10 entstanden
sind. Damit sich die Form 13 gleichmäßig mit dem Schmelzbad ausfüllt, wird mittels
einer Heizvorrichtung und Wärmeenergie die Füllkörper 10 eingebracht.
Weiterhin kann die Form 13 Luftaustrittskanäle aufweisen, durch die überschüssige
Luft, die sich zwischen den Hohlräumen 12 befindet, entweichen kann. Insbesondere
kann mittels einer Absaugvorrichtung ein Druck erzeugt werden, der geringer ist als der
Druck der Schmelze. Damit wird dieser in sämtliche Hohlräume 12 eingesaugt.
Wenn die Form 13 mit dem flüssigen Material M komplett ausgefüllt ist, wird die
Wärmeeinbringung durch die Heizvorrichtung 11 zurückgefahren, bis die Schmelze
erstarrt. Der so gebildete Formkörper kann aus der Form 13 dann entnommen und einer
Nachbehandlung unterzogen werden. Hierbei werden die Füllkörper in einen flüssigen
oder gasförmigen Aggregatzustand überführt. Beispielsweise sind als Füllkörper
technische Salze (z. B. Natriumchlorid) verwendet, die ausgewaschen werden können.
An der Stelle, an denen ursprünglich die Füllkörper in den Formkörpern vorlagen, sind
nun Poren entstanden.
Dabei weist der Formkörper dort, wo gleich große Füllkörper 10 verwendet wurden,
eine einheitliche Porenstruktur auf. Infolge der unterschiedlich großen Füllkörper 10
verändert sich auch die Porenstruktur im Formkörper. Anstelle der in der Zeichnung
gezeigten Füllkörper 10 lassen sich auch beliebige andere Geometrien von Füllkörpern
10 verwenden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern,
dadurch gekennzeichnet,
daß Füllkörper (10) aneinanderliegend in eine Form (13) eingelegt werden,
daß die zwischen den Füllkörpern (10) gebildeten Hohlräume (12) mit einem flüssigen Material (M) ausgegossen werden,
daß nach dem Vergießen das Material (M) in einen festen Aggregatzustand überführt wird, und
daß nach der Verfestigung die Füllkörper (10) vom festen in den flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand überführt und aus dem Formkörper ausgeleitet werden.
daß Füllkörper (10) aneinanderliegend in eine Form (13) eingelegt werden,
daß die zwischen den Füllkörpern (10) gebildeten Hohlräume (12) mit einem flüssigen Material (M) ausgegossen werden,
daß nach dem Vergießen das Material (M) in einen festen Aggregatzustand überführt wird, und
daß nach der Verfestigung die Füllkörper (10) vom festen in den flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand überführt und aus dem Formkörper ausgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus technischen Salzen gebildeten Füllkörper (10) mittels Wasser
aufgelöst und aus dem Formkörper ausgewaschen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Form (13) Füllkörper (10) mit unterschiedlicher Größe eingelegt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume (12) zwischen den einzelnen Füllkörpern (10) mit einer
Metallschmelze oder mit einem Kunststoff oder einem Kunststoff-Verbund
material ausgegossen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllkörper (10) über eine Heizvorrichtung (11) mit Wärmeenergie beaufschlagt werden und
daß das Maß der eingebrachten Wärmeenergie über eine Steuervorrichtung vorbestimmt wird.
daß die Füllkörper (10) über eine Heizvorrichtung (11) mit Wärmeenergie beaufschlagt werden und
daß das Maß der eingebrachten Wärmeenergie über eine Steuervorrichtung vorbestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Ausgießens ein kleinerer Druck in den Hohlräumen erzeugt
wird, als er in dem flüssigen Material vorherrscht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Ausleiten der in den flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand
überführten Füllkörper (10) die Hohlräume (12) in dem Formkörper mit einem
Füllmaterial zumindest teilweise ausgefüllt werden.
8. Formkörper, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
7.
9. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
7.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997118886 DE19718886A1 (de) | 1997-05-03 | 1997-05-03 | Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997118886 DE19718886A1 (de) | 1997-05-03 | 1997-05-03 | Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern |
Publications (1)
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DE19718886A1 true DE19718886A1 (de) | 1998-11-05 |
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ID=7828635
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997118886 Ceased DE19718886A1 (de) | 1997-05-03 | 1997-05-03 | Verfahren zur Herstellung von porösen Formkörpern |
Country Status (2)
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WO (1) | WO1998050186A1 (de) |
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