Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch dämpfendes Elastomerlager mit
einer äußeren Lagerhülse, einer innerer Lagerhülse und einem zwischen der
inneren und äußeren Lagerhülse angeordneten Elastomerkörper, wobei zwi
schen den Lagerhülsen mindestens eine mit Flüssigkeit gefüllte Kammer ange
ordnet ist.
Es sind bereits hydraulisch dämpfende Elastomerlager bekannt (DE 40 15 213 A1),
bei denen ein elastisches Element zwischen einem Innenrohr und einem
elastischen Element zwischen einem Innenrohr und einem zum Innenrohr
achsparallelen Außenrohr angeordnet ist. Das elastische Element ist mit den
beiden Rohren verbunden und weist in einer der Kammern einen radial ange
ordneten Anschlagkörper auf. Der Anschlagkörper ist dabei als Metallelement
hergestellt und mit dem Innenrohr verbunden. Die Anschlagfläche weist einen
elastischen Überzug auf. Nachteilig ist hierbei, daß der elastische Überzug beim
Anschlag auf die Innenwandung des Außenrohres mit entsprechendem Druck
beaufschlagt wird, dabei hat sich in der Praxis herausgestellt, daß nach einer
bestimmten Lebensdauer die elastische Fläche zerstört wird und das metalli
sche Innenteil am Außenrohr zur Anlage kommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein hydraulisch dämpfendes Elasto
merlager derart weiterzubilden, daß nicht nur ein Anschlagkörper mit hoher Le
bensdauer, sondern auch eine sichere Fixierung des Anschlagkörpers in dem
diesen tragenden Bauteil geschaffen wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß in wenigstens
einer der Kammern ein im wesentlichen unelastischer Anschlagkörper angeord
net ist, der im unbelasteten Zustand des Elastomerlagers einen vorgegebenen
Abstand zu einer Bezugsfläche aufweist, und daß der Anschlagkörper in eine
Vertiefung der inneren Lagerhülse ragt, wobei aus der Vertiefung in eine der
Kammern eine Strömungsverbindung verläuft.
Vorteilhaft ist, daß durch die Verwendung von Anschlagkörpern das Elastomer
lager in bestimmten Richtungen einfedern kann und in anderen Richtungen
nach einem bestimmten Federungsweg starr ist. Die Anschlagkörper sind dabei
aus einem Material, welches nicht die Elastizität eines Elastomerkörpers auf
weist. Da die Anschläge wie auch das gesamte Elastomerlager innerhalb einer
Flüssigkeit montiert werden muß, ist eine exakte Fixierung der Anschlagkörper
nur dann möglich, wenn beim Einbringen der Anschlagkörper in die jeweilige
Vertiefung, das in den Kammern befindliche Fluid entweichen kann. Der Anschlagkörper
ist also in seine jeweilige Vertiefung einbringbar, ohne daß ein
Gegendruck aufgebaut wird. Dies gewährleistet einen einwandfreien Sitz des
Anschlagkörpers auch während seiner gesamten Lebensdauer.
Mit Vorteil ist der Anschlagkörper an der inneren Lagerhülse angeordnet und die
Bezugsfläche an der Innenwandung der äußeren Lagerhülse gebildet. Vorteil
haft ist hierbei, daß der im Verhältnis zum Elastomerkörper unelastische An
schlagkörper gegenüber der Innenwandung der äußeren Lagerhülse keinem
Verschleiß unterworfen ist, wie dies beispielsweise der Fall wäre wenn der An
schlagkörper mit einer elastischen Schicht überzogen wäre. Als elastisches
Material des Anschlagkörpers könnte beispielsweise ein Kunststoff verwendet
werden, der jedoch aus glykolbeständigem Material hergestellt ist.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zwei Anschlagkörper vor
gesehen sind, die auf einer gemeinsamen Querachse der inneren Lagerhülse
liegen und diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
Nach einer günstigen Ausführungsform ist vorgesehen, daß zwischen dem An
schlagkörper und dem diesen tragenden Bauteil (innere Lagerhülse) eine ela
stomere Schicht angeordnet ist und/oder daß die dem Anschlagkörper gegen
überliegende Bezugsfläche der Kammer einen Elastomerüberzug aufweist.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß zentrisch in der Senke eine zylindri
sche Vertiefung angeordnet ist, an deren Zylinderwand mindestens partiell eine
Elastomerschicht vorgesehen ist.
Eine einfache fertigungstechnisch günstige Ausführungsform sieht vor, daß zur
exakten Montage des Anschlagkörpers vorgesehen ist, daß in der sich entlang
der Zylinderwandung erstreckenden Elastomerschicht mindestens eine Strö
mungsverbindung angeordnet ist, die sich etwa vom Boden der Vertiefung bis in
die Kammer erstreckt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die innere Lagerhülse Abschnitte mit
einer größeren Wanddicke auf, in denen jeweils die Senke angeordnet ist.
Zur Erzielung einer hydraulischen Dämpfung zwischen den einzelnen Kammern
in Radial- oder Axialrichtung ist mindestens ein Kanal vorgesehen, über den die
Kammern miteinander verbunden sind.
Zur Vermeidung von Kavitationsgeräuschen im Kanal bzw. zum Abbau von
stoßartigen Belastungen ist parallel zum Kanal mindestens ein Bypaßkanal vor
gesehen, in dem ein bei einem bestimmten Überdruck öffnendes Ventil ange
ordnet ist.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß die kegeligen Flächen der Senke
die Strömungsverbindungen in Form einer Ausnehmung aufweisen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen sche
matisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 und 2 einen Längsschnitt in zwei Ansichten durch ein hydraulisch
dämpfendes Elastomerlager,
Fig. 3 und 4 einen Anschlagkörper in einer Senke montiert als Einzelteil.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte hydraulisch dämpfende Elastomerlager be
steht im wesentlichen aus der äußeren Lagerhülse 2, der inneren Lagerhülse 1
sowie dem dazwischen angeordneten Elastomerkörper 3. Der Elastomerkörper
3 ist mit der inneren Lagerhülse 1 durch Vulkanisation fest verbunden, während
zur Montage in die äußere Lagerhülse 2 Armierungsringe 14 im Elastomerkör
per 3 verwendet werden. Die Montage der inneren Lagerhülse 1 zusammen mit
dem Elastomerkörper 3 in die äußere Lagerhülse 2 wird in einem Fluidbad vor
genommen. In diesem Fluidbad werden gleichzeitig die Kammern 4 und 5 mit
einer entsprechenden Flüssigkeit gefüllt.
Bevor jedoch die äußere Lagerhülse 2 montiert wird, müssen die Anschlagkör
per 6a und 6b in den als Senke 10 ausgebildeten Bereich der inneren Lagerhül
se 1 montiert werden. Zur Vermeidung eines Überdrucks nach Montage der An
schlagkörper 6 in die Vertiefung 9 sind Strömungsverbindungen 12 vorgesehen,
die zum Abtransport des Fluids aus der Vertiefung 9 dienen.
Die Anschlagkörper 6 haben zur Fixierung in der Vertiefung 9 jeweils eine um
laufende Ringnut 8, in die Material des Elastomerkörpers 3 einrastet.
Der Anschlagkörper 6 arbeitet im Betrieb mit einer Bezugsfläche 7 der äußeren
Lagerhülse 2 zusammen. Der lichte Abstand zwischen der Oberfläche des An
schlagkörpers 6 und der Bezugsfläche 7 legt die radiale Auslenkung bei Druck
belastung in der entsprechenden Druckrichtung fest.
Zur Erzielung einer hydraulischen Dämpfung sind die Kammern 4 und 5 über
einen Kanal miteinander verbunden, so daß das Fluid bei Druckbelastung aus
der einen Kammer gedrosselt bzw. gedämpft in die andere Kammer 5 fließen
kann. Zur Vermeidung von Kavitationsgeräuschen bei plötzlicher radialer Bela
stung oder zum Abfangen von Stoßbelastungen wird dem Kanal 11 ein Bypaß
parallel geschaltet. Der Bypaß 13 kann dabei in jeweils einer Strömungsrichtung
mit einem entsprechenden Rückschlagventil versehen werden.
Aus den Fig. 3 und 4 sind als Einzelheit Anschlagkörper 6 dargestellt, dabei
zeigt die Fig. 3 im Bereich zwischen Vertiefung 9 und Senke 10 eine umlau
fende Ringnut 8 im Anschlagkörper 6, in die entsprechendes Material des Ela
stomerkörpers 3 zur einwandfreien Fixierung einrastet. Die Strömungsverbin
dung 12 ist als Ausnehmung in der Oberfläche der Senke 10 eingearbeitet.
Der Anschlagkörper 6 läßt sich wie Fig. 4 zeigt als Kunststoffelement ausbil
den, wobei die Materialpaarung Kunststoff als Anschlagkörper 6 und äußere
Lagerhülse 2 Quietschgeräusche bei der Berührung zwischen der äußeren La
gerhülse 2 und dem Anschlagkörper 6 vermeidet. Darüber hinaus ist der An
schlagkörper 6 gegenüber dem Elastomerkörper 3 formstabil. Bei der Verwen
dung eines Anschlagkörpers 6 aus Kunststoff lassen sich unterschiedliche Ma
terialhärten je nach Bedarf einsetzen.
Bezugszeichenliste
1
innere Lagerhülse
2
äußere Lagerhülse
3
Elastomerkörper
4
Kammer
5
Kammer
6
Anschlagkörper
7
Bezugsfläche
8
Ringnut
9
Vertiefung
10
Senke
11
Kanal
12
Strömungsverbindung
13
Bypaß
14
Armierungsringe
15
Hinterschnitt
16
Rand