DE19717208C1 - Rotorkopfverkleidung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotorkopfverkleidung, insbesondere für einen Hubschrauber, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist bekannt, den Rotorkopf von Hubschraubern zum Schutz vor Witterungseinflüssen, vor allem aber aus aerodynamischen Gründen mit einer Rotorkopfverkleidung zu versehen, die aus zwei Faserverbund- Halbschalen besteht, welche im Hinblick auf die einwirkenden hohen statischen und dynamischen Belastungen jeweils mehrfach mit dem Rotorkopf verschraubt und gegen ein Lösen der Verschraubungen gesichert sind. Für Wartungs- oder Montagearbeiten am Rotorkopf müssen die Schraubensicherungen entfernt, die Verschraubungen gelöst und die Verkleidungsschalen abgenommen, beschädigungsfrei gelagert und nach Beendigung der Arbeiten am Rotorkopf erneut mit diesem verschraubt und gesichert werden. Dies ist ein mühsamer und zeitraubender Vorgang.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rotorkopfverkleidung der eingangs ge­ nannten Art so auszubilden, daß sie einen raschen und einfachen Zugang zum Rotorkopf ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 ge­ kennzeichnete Rotorkopfverkleidung gelöst.

Erfindungsgemäß werden die Wartungs- und Reparaturarbeiten am Rotor­ kopf dadurch ganz wesentlich erleichtert, daß die Verkleidung im geöffneten Zustand mit dem Rotorkopf verbunden bleibt und somit ein umständliches Abnehmen und Zwischenlagern der Verkleidung bei Arbeiten am Rotorkopf entfällt, und daß in der Schließlage der Verkleidung die beim Umlauf des Rotors auf diese einwirkenden Lasten über die ständige Verbindung zum Rotorkopf mitübertragen werden, so daß die hierfür sonst erforderlichen Mehrfachverschraubungen oder -verbindungen, die zum Freilegen des Rotorkopfes in aufwendiger Weise entsichert und gelöst werden müssen, in Fortfall geraten. Hierdurch werden die Montagezeiten bei Arbeiten am Rotorkopf deutlich verkürzt.

In weiterer, besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die die Verkleidung bildende Abdeckhaube gemäß Anspruch 2 vorzugsweise mittels eines kombinierten Schwenk-/Schiebemechanismus in Öffnungsrich­ tung zunächst radial verschieblich und anschließend hochklappbar am Rotorkopf gelagert, wodurch in der Öffnungslage der Verkleidung ein großflächiger Zugang zum Rotorkopf garantiert und zugleich erreicht wird, daß die Abdeckhaube in der Schließlage lediglich in einer einzigen, rein translatorischen Bewegungsrichtung verriegelt werden muß, in allen anderen Richtungen aber durch den Schwenk-/Schiebemechanismus gesichert ist. Nach Anspruch 3 ist die Abdeckhaube in der hochgeklappten Lage aus Sicherheitsgründen zweckmäßigerweise schwenkfest am Rotorkopf arretierbar, wobei eine handhabungsmäßig besonders einfache Arretierung nach Anspruch 4 darin besteht, daß diese in der hochgeklappten Lage unter dem Einfluß der Schwerkraft selbsttätig formschlüssig wirksam ist.

Wie bereits erwähnt, ist die Abdeckhaube in der Schließlage durch den Ver­ stellmechanismus bereits weitgehend gegen die einwirkenden Lasten ge­ sichert, so daß, wie nach Anspruch 5 bevorzugt, Schnellverschlüsse, etwa Haken-Schnellverschlüsse, die einfach zu bedienen sind, bei Mehrfachbela­ stungen aber, wie sie an Rotorkopfverkleidungen ohne den beanspruchten Verstellmechanismus auftreten, aus Sicherheitsgründen normalerweise nicht verwendet werden können, zur Verriegelung der Abdeckhaube in der Schließlage vollständig ausreichen.

Vor allem bei größeren Rotorköpfen oder solchen, bei denen der Rotormast nach oben über die Abdeckhaube hinaus verlängert ist, ist die Abdeckhaube nach Anspruch 6 zweckmäßigerweise in mehrere, bezüglich der Rotorkopf­ mitte radial voneinander getrennte, jeweils verstellbar am Rotorkopf gela­ gerte und in der Schließlage gegenseitig verriegelbare Haubensegmente unterteilt, und zwar im einfachsten Fall nach Anspruch 7 in zwei entgegen­ gesetzt zueinander verstellbare Haubenhälften. In diesem Fall empfiehlt es sich zur gegenseitigen Versteifung der Haubensegmente, daß diese nach Anspruch 8 an ihren radial zur Rotormitte verlaufenden Randabschnitten mit in der Schließlage der Haube ineinandergreifenden Fixierungen versehen sind.

Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbin­ dung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer aus zwei Haubensegmenten bestehenden Rotorkopfverkleidung in der Schließlage;

Fig. 2 eine etwas vergrößerte, perspektivische Ansicht der Rotorkopf­ verkleidung nach Fig. 1 mit dem rechten Haubensegment im teilweise geöffneten Zustand und dem linken Haubensegment in der vollständigen Öffnungslage,

Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht des kombinierten Schwenk-/­ Schiebemechanismus, in der linken Figurenhälfte in der Schließ- und in der rechten Figurenhälfte in der schwenkfest arretierten Öffnungslage der Abdeckhaube; und

Fig. 4 eine der in der Schließlage ineinandergreifenden Hauben-Fixie­ rungen.

Der in den Figuren gezeigte Vierblatt-Rotorkopf 2, bestehend aus einer oberen und einer unteren, die Blattanschlußarme 4 bildenden Rotorkopfplatte 6, 8, ist auf der Oberseite zum Schutz vor Witterungseinflüssen, vor allem aber aus aerodynamischen Gründen mit einer Rotorkopfverkleidung in Form einer Abdeckhaube 10 versehen, welche in zwei diametral zur Rotorkopfmitte voneinander getrennte Faserverbund-Halbschalen 10.1 und 10.2 unterteilt ist, die mit dem Rotorkopf 2 über einen insgesamt mit 12 bezeichneten Ver­ stellmechanismus verbunden sind.

Wie aus den Fig. 2 und 3 am deutlichsten zu ersehen, besteht der Verstell­ mechanismus 12 aus einem kombinierten Schwenk-/Schiebemechanismus mit zwei parallel zueinander am Rotorkopf 2 befestigten Führungsschienen 14.1 und 14.2, auf denen die Halbschalen 10.1 und 10.2 jeweils über Gleit­ stücke 16 in Schienen-Längsrichtung verschieblich gelagert sind. Jede Füh­ rungsschiene 14 besteht aus einem mittleren, starr am Rotorkopf 2 befestig­ ten Schienenteil 18 sowie zwei äußeren Schienenteilen 20, die mit dem mittleren Schienenteil 18 jeweils über einen Drehzapfen 22 am mittleren Schienenteil 18 Sowie ein Langloch 24 am äußeren Schienenteil 20 derart verbunden sind, daß das äußere Schienenteil 20 aus der zum mittleren Schie­ nenteil 18 fluchtend ausgerichteten Lage (linke Hälfte der Fig. 3) bis zur Anlage an einer Anschlagfläche 26 des mittleren Schienenteils 18 nach oben schwenkbar ist und aus dieser Position unter dem Einfluß der Schwerkraft selbsttätig im Langloch 24 nach unten gleitet und dann durch die Anschlag­ fläche 26 gegen ein Zurückschwenken arretiert ist (rechte Hälfte der Fig. 3). Zum Lösen der Arretierung wird das Schienenteil 20 angehoben und läßt sich dann erneut in die gestreckte Lage zurückschwenken, in der es durch den Kontakt der Anschlagfläche 26 mit einer entsprechenden Gegenfläche 28 gegen ein weiteres Verschwenken nach unten fixiert ist.

Dementsprechend werden die Halbschalen 10.1 und 10.2 zum Öffnen der Abdeckhaube 10 zunächst in Radialrichtung des Rotorkopfes 2 von den mittleren Schienenteilen 18 bis zu einem Anschlag 30 an den äußeren Schie­ nenteilen 20 verschoben und dann gemeinsam mit diesen hochgeklappt und abgesenkt, woraufhin sie am Rotorkopf 2 arretiert sind und einen freien Zu­ gang für Inspektions- oder Montagearbeiten am Rotorkopf 2 ermöglichen. Fig. 2 zeigt die beiden Halbschalen 10.1 und 10.2 in der linear zurückge­ schobenen Zwischenstellung bzw. der vollständigen Öffnungslage.

Nach Beendigung der Arbeiten am Rotorkopf 2 werden die Halbschalen 10.1 und 10.2 angehoben, zurückgeklappt und zusammengeschoben und in der Schließlage durch Haken-Schnellverschlüsse 32 in Schienen-Längs­ richtung unverschieblich verriegelt. Zusätzlich sind zur gegenseitigen Versteifung der Halbschalen 10.1 und 10.2 an ihren einander zugekehrten Randabschnitten Fixierungen in Form von Verbindungsstiften 34 angebracht, die in der Schließlage der Halbschalen 10.1, 10.2 in ein entsprechendes Gegenstück 36 am jeweils anderen Halbschalenrand eingreifen (Fig. 4).

Claims (8)

1. Rotorkopfverkleidung, insbesondere für einen Hubschrauber, mit einer auf der Rotorkopf-Oberseite angeordneten Abdeckhaube, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) zwischen einer bewegungsfest verriegelten Schließ- und einer den Rotorkopf (2) freigebenden Öffnungslage ver­ stellbar am Rotorkopf gelagert ist.

2. Rotorkopfverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) mittels eines kombinierten Schwenk-/Schiebe­ mechanismus (12) in Öffnungsrichtung zunächst radial verschieblich und anschließend hochklappbar am Rotorkopf (2) gelagert ist.

3. Rotorkopfverkleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) in der hochgeklappten Lage schwenkfest am Rotorkopf (2) arretierbar ist.

4. Rotorkopfverkleidung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) in der hochgeklappten Lage unter dem Einfluß der Schwerkraft selbsttätig formschlüssig schwenkfest am Rotorkopf (2) arretiert ist.

5. Rotorkopfverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) in der Schließlage durch Schnellverschlüsse (32) bewegungsfest verriegelbar ist.

6. Rotorkopfverkleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) in mehrere, bezüglich der Rotorkopfmitte radial voneinander getrennte, jeweils verstellbar am Rotorkopf (2) gelagerte und in der Schließlage gegenseitig verriegelbare Haubenseg­ mente (10.1, 10.2) unterteilt ist.

7. Rotorkopfverkleidung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube (10) in zwei entgegengesetzt zueinander verstellbar am Rotorkopf (2) gelagerte Halbschalen (10.1, 10.2) unterteilt ist.

8. Rotorkopfverkleidung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haubensegmente (10.1, 10.2) an ihren radial verlaufenden Rand­ abschnitten mit in der Schließlage ineinandergreifenden Fixierungen (34, 36) versehen sind.