DE19716540A1 - Elektromagnet zur Betätigung des Stellglieds eines Ventils - Google Patents
Elektromagnet zur Betätigung des Stellglieds eines VentilsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Elektromagnet zur Betäti
gung des Stellglieds eines Ventils nach der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 näher angegebenen Gattung.
Es ist bereits ein solcher Elektromagnet zur Betätigung des
Steuerschiebers eines Wegeventils aus der DE 36 05 216 C2
bekannt, der als Tauchankermagnet mit einem Druckrohr ausge
führt ist. Bei diesem Elektromagnet ist außerhalb des Druck
rohrs in den magnetischen Kreis über die Flußleitteile ein
Sensorelement geschaltet, das die Größe des Magnetflusses
mißt, um davon abhängig den Erregerstrom der Spule im Elek
tromagnet zu steuern und somit verschiedene Anzugskräfte
bzw. Ankerstellungen zu erreichen. Mit einem solchen Elek
tromagnet mit dem magnetflußmessenden Sensorelement lassen
sich im Betrieb eine Vielzahl von Vorteilen erreichen. Von
Nachteil bei diesem Tauchanker-Elektromagnet ist jedoch, daß
er nur für eine einfach wirkende Funktion ausgeführt ist und
sich nicht zur Steuerung eines Wegeventils mit drei oder
mehr Schaltstellungen eignet. Für die Betätigung eines 3-Stel
lungsventils werden normalerweise zwei derartige Elek
tromagnete verwendet, so daß sich der Aufwand für zwei der
artige Sensorelemente, deren Montage, deren Auswerteelektro
nik und deren Verkabelung erheblich steigert. Obwohl bei
solchen Elektromagneten die Bauart mit Druckrohr vorteilhaft
ist, sind auch Anwendungsfälle möglich, die kein derartiges
Druckrohr erfordern.
Ferner ist aus der DE-OS 21 09 770 ein 4/3-Wegeventil in
Kompaktbauweise bekannt, das einen Doppelhubmagnet als An
trieb aufweist. Bei diesem Doppelhubmagnet ist dessen Anker
über einen Querstift mit einem stößelartigen, hohlen, längs
beweglichen Steuerschieber verbunden, der durch eine Rück
stelleinrichtung mit zwei gegensinnig wirkenden Federn in
einer Mittelstellung zentriert ist und durch den Doppelhub
magnet nach beiden Seiten in Arbeitsstellungen auslenkbar
ist. Der Anker ist hier längsbeweglich im Inneren eines An
kerrohrs gelagert, an dessen Außenumfang die magnetflußlei
tenden Teile des Gehäuses anliegen. Dabei weist das Gehäuse
ein ringscheibenförmiges Jochteil auf, das zwischen den zwei
eng aneinanderliegenden Spulen liegt und das in die Magnet
kreise beider Spulen des Doppelhubmagneten geschaltet ist.
Von Nachteil ist hier, daß kein Sensorelement zur Magnet
flußerfassung vorliegt, so daß auch die Bestromung der
beiden Spulen im Doppelhubmagnet nicht davon abhängig beein
flußbar ist.
Ferner ist aus der DE 41 05 705 A1 eine Ventileinrichtung
bekannt, bei der das zum Steuern des Druckmittels dienende
Stellglied einen Permanentmagneten trägt und über einen zu
geordneten Feldsensor bzw. Hallgenerator die Lage des Stell
glieds abgefragt bzw. über den Elektromagnet geregelt werden
kann. Der Einbau des Sensors in druckmittelgefüllten Räumen
des Ventils sowie die Verkabelung mit der Steuerelektronik
des Elektromagneten erhöht den Bauaufwand und macht anfällig
gegen Betriebsstörungen.
Der erfindungsgemäße Elektromagnet zur Betätigung des Stell
glieds eines Ventils mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß er bei der
Betätigung eines Ventils mit einem drei Stellungen aufwei
senden Stellglied mit einem einzigen Sensorelement auskommt.
Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige
Bauweise, da sich der Aufwand für Sensor, dessen Montage,
die Auswerteelektronik und die Verkabelung erheblich ver
ringert. Trotzdem können dabei die grundsätzlichen Vorteile
einer Flußmessung im Magnetkreis und damit die Möglichkeit
der Flußregelung voll ausgenutzt werden. So kann die Hubar
beit des Elektromagneten optimal ausgenutzt werden. Ferner
läßt sich eine kontrollierte Übererregung der Magnetkreise
mit zeitoptimaler Stromabsenkung erreichen, wodurch sich
einerseits die Stellzeiten des Ventils verkürzen lassen, in
Schaltstellungen Energieeinsparungen erzielbar sind und die
hydraulische Schaltleistung insgesamt verbessert werden
kann. Ferner ist es möglich, die Änderung des Sensorsignals
über den Magnethub zur Generierung eines Wegsignals für das
Stellglied zu nutzen. Weiterhin ist es möglich, die Stärke
des magnetischen Feldes durch Kombination der Polform und
der Flußregelung zu beeinflussen. Der Elektromagnet mit
Flußregelung läßt sich platzsparend und kostengünstig reali
sieren.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Hauptanspruch angegebenen Elektromagneten möglich. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn gemäß Anspruch 2 der Elektromagnet
als Tauchanker-Magnet mit zugehörigem Druckrohr ausgeführt
wird. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus
den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeich
nung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch
einen Doppelhubmagneten mit angebautem Wegeventil in verein
fachter Darstellung.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Doppelhub
magneten 10 in vereinfachter Darstellung, der an ein üb
liches 4/3-Wegeventil 11 angebaut ist. Der Doppelhubmagnet
10 ist hier als ein Tauchanker-Elektromagnet ausgeführt,
dessen Gehäuse 12 ein Druckrohr 13 aufweist, das stirnseitig
in das Ventilgehäuse 14 des Wegeventils 11 eingeschraubt
ist.
Das Druckrohr 13 ist in an sich bekannter Weise einstückig
ausgebildet und besteht aus einem ein Befestigungsgewinde 15
tragenden, zylindrischen Innenjochteil 16, an den nachein
ander ein erster Zwischenring 17, ein mittlerer Rohrab
schnitt 18, ein zweiter Zwischenring 19 und ein äußerer
Rohrabschnitt 20 anschließen. Während die beiden Zwischen
ringe 17, 19 aus nicht magnetischem Material bestehen, sind
die übrigen Teile des Druckrohrs 13 aus magnetisch leitendem
Material hergestellt. Im Bereich des äußeren Rohrabschnitts
20 ist das Druckrohr 13 durch ein zylindrisches Außenjoch 21
verschlossen, wodurch im Druckrohr 13 ein Innenraum 22 ge
bildet ist, der einen Anker 23 aufnimmt. Der Anker 23 ist
über einen Querstift 24 auf einem axial verlaufenden Stößel
25 fixiert, der im Innenjochteil 16 und im Außenjochteil 21
beweglich gelagert ist.
Auf dem Außenumfang des Druckrohrs 13 sind hintereinander
eine erste Spule 26 sowie eine zweite Spule 27 des Elektro
magneten angeordnet, wobei die räumlich eng beieinanderlie
genden Spulen 26, 27 durch eine ringförmige Flußleitscheibe
28 voneinander getrennt sind. Auf der dem Wegeventil 11 zu
gewandten Stirnseite der ersten Spule 26 ist als Teil des
Gehäuses 12 eine erste, ringförmige Abschlußplatte 29 ange
ordnet, während auf der entgegengesetzt liegenden Stirnseite
der zweiten Spule 27, die nach außen gewandt ist, eine
zweite Abschlußplatte 31 anliegt. Beide Spulen 26, 27 sowie
beide Abschlußplatten 29, 31 sowie die Flußleitscheibe 28
sind von einem zylindrischen Rohrteil 32 umgeben, das eben
falls ein Teil des Gehäuses 12 darstellt und aus magnetisch
leitendem Material besteht, um die Magnetkreise für die
beiden Spulen 26 und 27 zu schließen.
Das Außenjochteil 21 ist in nicht näher gezeichneter Weise
im Druckrohr 13 befestigt und trägt eine Ringmutter 33,
welche das freie Ende des Druckrohrs 13 übergreift und die
beiden Spulen 26, 27 des Elektromagneten am Ventilgehäuse
14 anliegend hält.
In der radialen Ebene der Flußleitscheibe 28 ist an deren
Innendurchmesser eine Aussparung ausgebildet, in der ein
Sensorelement 34 liegt. Das Sensorelement 34 liegt unmittel
bar am Außendurchmesser des Druckrohrs 13, insbesondere des
mittleren Rohrabschnitts 18 an und liegt somit in einer
Stelle, die den Magnetkreisen beider Spulen 26 bzw. 27 zuge
ordnet ist. Das Sensorelement 34, mit dem der Magnetfluß an
einer für beide Magnetkreise repräsentativen Stelle gemessen
wird, läßt sich vorzugsweise als Hall-Generator ausführen.
Das vom Doppelhubmagnet 10 bestätigte Wegeventil 11 ist ein
an sich bekanntes Ventil für vier Wege und drei Stellungen,
dessen als Stellglied dienender Steuerschieber 35 durch eine
mechanische Rückstelleinrichtung 36 mit zwei entgegengesetzt
zueinander wirkenden Federn 37, 38 in der gezeichneten
Mittelstellung zentriert wird. Der den Anker 23 tragende
Stößel 25 durchdringt das Innenjochteil 16 und liegt mit
seinem Ende 39 stirnseitig am Steuerschieber 35 an.
Die Wirkungsweise eines üblichen Doppelhubmagneten ist her
kömmlich bekannt und wird deshalb hier nicht näher erläu
tert. Bei einem 3-Stellungs-Wegeventil wird zur Auslenkung
des Steuerschiebers 35 aus seiner Mittelstellung nach beiden
Seiten in Arbeitsstellungen jeweils eine der Magnetspulen 26
bzw. 27 bestromt, während die andere Magnetspule unbestromt
bleibt. Bei jeder Art von Auslenkung nutzen die Spulen 26,
27 die gemeinsame Flußleitscheibe 28, so daß das Sensorele
ment 34 unabhängig von der Richtung der Auslenkung stets den
Magnetfluß in repräsentativer Form mißt. Damit läßt sich mit
einem einzigen Sensorelement 34 wechselweise die Flußdichte
in beiden Magnetkreisen messen und davon abhängig die ein
gangs genannten Vorteile einer Flußmessung im Magnetkreis
für die Steuerung bzw. Regelung des Wegeventils 11 aus
nutzen.
Durch die Anordnung des Sensorelements 34 in der gemeinsamen
Flußleitscheibe 28 können derartige Doppelhubmagneten in
verschiedener Weise betrieben werden, ohne vom Gedanken der
Erfindung abzuweichen. So kann das Stellglied bei unbe
stromten Spulen durch eine mechanische Rückstelleinrichtung
in einer Mittelstellung zentriert werden und durch ab
wechselnde Bestromung einer der beiden Spulen in beide Ar
beitsstellungen ausgelenkt werden. Weiterhin ist es möglich,
durch eine Teilbestromung beider Spulen deren entgegenge
setzten Kräfte auf den Anker in einer Mittelstellung aus zu
gleichen und zum Auslenken des Ankers die Bestromung der
einen Spule zu erhöhen und die Bestromung der anderen Spule
gleichzeitig zu senken. Fernerhin ist es möglich, in dem
Wegeventil 11 eine Rückstelleinrichtung mit unterschiedlich
starken Federn zu verwenden, so daß bei einer Auslenkung des
Stellglieds aus einer Mittelstellung in einer Richtung die
eine Spule gegen eine schwache Feder arbeitet, während bei
der Auslenkung in Gegenrichtung die andere Spule gegen eine
Differenzkraft beider Federn arbeitet.
Am Gehäuse 12 des Doppelhubmagneten 10 ist am Außenumfang
des Rohrteils 32 ein Anschlußstecker 41 angebaut, in dem die
Ansteuerelektronik für das Sensorelement 34 und die beiden
Spulen 26, 27 einfach, kompakt und kostengünstig unterge
bracht werden kann.
Claims (7)
1. Elektromagnet zur Betätigung des Stellglieds eines Ven
tils, insbesondere des Steuerschiebers eines Wegeventils,
mit einem Gehäuse, in dem ein einen beweglich gelagerten An
ker des Elektromagneten aufnehmendes Ankerrohr angeordnet
ist, und welcher Elektromagnet mit einer Schaltung zur Ver
änderung bzw. Regelung des Erregerstroms der Spulen für ver
schiedene Anzugskräfte und Ankerstellungen versehen und fer
ner mit einem in Abhängigkeit von der magnetischen Fluß
dichte des Elektromagneten eine elektrische Steuergröße er
zeugenden Sensorelements verbunden ist, wobei das Sensorele
ment außerhalb des Ankerrohrs und innerhalb des magnetischen
Flusses des Elektromagneten im Bereich von Flußleitteilen
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektroma
gnet als Doppelhubmagnet (10) ausgebildet ist und eine
zweite Spule (27) aufweist, die neben der ersten Spule (26)
auf dem Ankerrohr (13) angeordnet ist, daß zwischen den
beiden Spulen (26, 27) ein den Magnetflüssen beider Spulen
zugeordnetes, gemeinsames Flußleitteil (28) angeordnet ist
und daß das Sensorelement (34) im Bereich dieses gemeinsamen
Flußleitteils (28) liegt.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er als Tauchanker-Magnet ausgebildet ist, dessen Anker
rohr ein innen von Druckmittel beaufschlagtes Druckrohr (13)
ist.
3. Elektromagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (12) des Doppelhubmagneten (10)
eine zwischen den beiden Spulen (26, 27) angeordnete Fluß
leitscheibe (28) aufweist, die sich insbesondere radial
zwischen dem Druckrohr (13) und einem außenliegenden, zy
lindrischen Rohrteil (32) erstreckt.
4. Elektromagnet nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sensorelement (34) zwischen dem Außen
durchmesser des Druckrohrs (13) und dem Innendurchmesser des
gemeinsamen Flußleitteils (28) insbesondere der Flußleit
scheibe, angeordnet ist.
5. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sensorelement (34) ein magnetfeldab
hängiger Widerstand ist.
6. Elektromagnet nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (34) ein Hall-Generator ist.
7. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker (23) mit dem Steuerschieber
(35) eines Wegeventils (11) in Wirkverbindung steht, der we
nigstens drei Schaltstellungen aufweist und in seiner
Mittelstellung durch eine mechanische Rückstelleinrichtung
(36) zentriert ist.
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