DE19716347A1 - Sitzmöbel mit einem in eine Ruheposition bewegbaren Sitzrückenrahmen - Google Patents
Sitzmöbel mit einem in eine Ruheposition bewegbaren SitzrückenrahmenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem
Gestell und einem Sitzrückenrahmen, bei dem der Sitzrüc
kenrahmen von einer Sitzposition in eine Ruheposition
bewegt werden kann.
Derartige Sitzmöbel sind heute weitverbreitet und werden
beispielsweise als Fernsehsessel, als Entspannungssessel
oder einfach nur als Ruhesessel angeboten. Üblicherweise
weisen diese Sitzmöbel ein Gestell auf, welches aus
Seitenteilen und einer Vorderzarge sowie einer Rückenzarge
besteht, die jeweils mit Stoff oder Leder verkleidet sind.
In diesem Gestell ist nun ein Sitzrückenrahmen beweglich
befestigt, der gepolstert und mit einer Verkleidung aus
Stoff oder Leder versehen ist. Dieser Sitzrückenrahmen
besteht aus einem Sitz und einer Rückenlehne, die gelenkig
miteinander verbunden sind und die Sitzflächen bilden.
Entweder ist nur die Rückenlehne nach hinten kippbar, oder
das Sitzmöbel ist so ausgebildet, daß beim Nachhinten
klappen der Rückenlehne der Sitz gleichzeitig nach vorne
geschoben wird.
Bei der letztgenannten Ausführungsform des Sitzmöbels mit
nach vorne geschobener Sitzfläche bei zurückgeklappter
Rückenlehne, entstehen im Gestell jedoch große Spannungen.
Diese resultieren daraus, daß der Sitzrückenrahmen sozu
sagen "auseinanderklappt" und dabei Vorderzarge und
Rückenzarge auseinanderdrückt. Hierdurch entstehen an den
Verbindungsstellen zwischen den Seitenteilen und der
Vorderzarge bzw. der Rückenzarge große Spannungen, die mit
der Zeit zu einer Lockerung der Befestigungen bzw. Ver
schraubungen führen. Mit der Zeit wird daher das Gestell
des Sitzmöbels instabil, so daß der Benutzer des Sitzmö
bels das Gefühl hat, daß er in dem Sitzmöbel "schwimmt"
und er nicht in der Lage ist, den Sitzrückenrahmen in
einer stabilen Position zu halten. Dieses unruhige Sitzen
widerspricht der gedachten Funktion der Ruhestellung, da
dann der Benutzer des Sitzmöbels in der Ruheposition eben
keine Ruhe findet.
Zur Vermeidung dieses unruhigen Sitzens hat man daher an
den gelenkigen Befestigungspunkten des Sitzrückenrahmens
mit dem Gestell des Sitzmöbels sog. Reibungsbeschläge
vorgesehen, die die Bewegung von Sitz und Rückenlehne des
Sitzrückenrahmens bremsen. Diese sind beispielsweise als
Verschraubung ausgebildet, wobei durch Anziehen der
Verschraubung die Reibung erhöht und damit die Bremswir
kung verstärkt wird und umgekehrt, so daß die Bremswirkung
wie gewünscht eingestellt werden kann.
Als nachteilig ist hier jedoch anzusehen, daß die Brems
wirkung dieser Reibungsbeschläge von der Körperkraft bzw.
dem Körpergewicht des Benutzers abhängt. So überwindet ein
schwerer Körper leicht die Bremswirkung des Reibungsbe
schlages, so daß ein schwerer Benutzer wiederum das Gefühl
hat, daß er unruhig sitzt, da er den Sitz und die Rücken
lehne des Rückenrahmens nicht in der gewünschten Position
halten kann. Ein Benutzer mit einem geringen Körpergewicht
hingegen kann kaum die Bremswirkung der Reibungsbeschläge
überwinden, so daß er den Sitzrückenrahmen kaum auf die
gewünschte Position einstellen kann. Ein Einstellen der
Reibungsbeschläge auf die jeweilige Körperkraft ist nicht
bei jedem Sitzmöbel möglich, und falls es möglich ist,
sehr umständlich. Zudem bleibt das Sitzmöbel bzw. der
Sitzrückenrahmen beim Verlassen des Sitzmöbels in der
gewählten Position, so daß der nachfolgende Benutzer sich
den sitzrückenrahmen erst einmal in die gewünschte Posi
tion bringen muß.
Vor diesem Hintergrund ist es daher Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, ein Sitzmöbel mit einem Gestell und
einem Sitzrückenrahmen, der von einer Sitzposition in eine
Ruheposition bewegt werden kann, zur Verfügung zu stellen,
das die vorstehend erläuterten Nachteile nicht aufweist.
Insbesondere soll ein Sitzmöbel mit einem Sitzrückenrahmen
zur Verfügung gestellt werden, in dem bei einer Verstel
lung des Sitzrückenrahmens Spannungen im Gestell des
Sitzmöbels im wesentlichen vermieden werden, bei dem der
Sitzrückenrahmen ohne Einsatz von Körperkraft des Benut
zers von der Ruheposition wieder in die Sitzposition
gebracht werden kann, und bei dem der Sitzrückenrahmen in
einer beliebigen Position zwischen der Sitzposition und
der Ruheposition festgestellt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Sitzmöbel mit einem
Gestell und einem Sitzrückenrahmen, der in einem Tragwerk
gelagert ist. Dieses Tragwerk verhindert, daß bei einer
Bewegung des Sitzrückenrahmens von der Sitzposition in die
Ruheposition oder umgekehrt der Sitzrückenrahmen das
Gestell des Sitzmöbel auseinanderdrückt. Da das Gestell
bzw. die Vorderzarge und die Rückenzarge nicht auseinan
dergedrückt werden, entstehen auch in den Verbindungsbe
reichen zwischen den Seitenteilen und der Vorder- bzw.
Rückenzarge keine Spannungen, so daß die Befestigungen
bzw. Verschraubungen dort unbelastet bleiben und sich
nicht lösen. Als Folge bleibt das Gestell des Sitzmöbels
auch bei häufiger Veränderung der Position des Sitzrüc
kenrahmens über einen langen Zeitraum stabil, so daß die
Funktion des Sitzmöbels mit verstellbarem Sitzrückenrahmen
für den Benutzer für einen langen Zeitraum zufriedenstel
lend ist.
Vorteilhafterweise ist der Sitzrückenrahmen mit einer
Vorrichtung verbunden, die eine vorbestimmte
Rückstellkraft auf den Sitzrückenrahmen aufbringt, um ihn
von der Ruheposition in die Sitzposition zu bewegen.
Damit ist die Rückführung des Sitzrückenrahmens von der
Ruheposition in die Sitzposition ohne Einsatz von Körper
kräften möglich, so daß die Handhabung und damit der
Komfort des Sitzmöbels deutlich verbessert ist. Beim
Hinsetzen kann der Benutzer durch Einsatz von Körperkraft
den Sitzrückenrahmen leicht in die gewünschte Position
bewegen, während die Rückstellung in die Sitzposition ohne
Einsatz von Körperkräften möglich ist. Beim Aufstehen des
Benutzers wird somit die Neutralstellung bzw. die Sitz
stellung des Sitzrückenrahmens leicht erzeugt. Als vor
teilhaft hat sich hier eine Rückstellkraft von 150-350 N,
insbesondere 200-300 N, vorzugsweise 230-280 N erwiesen,
wobei üblicherweise 250 N verwendet werden. Diese wird
leicht von durchschnittlichen Benutzern beim Hinsitzen
aufgebracht, wenn sie die Rückenlehne des Sitzrückenrah
mens zurückdrücken, um die Ruheposition des Sitzrücken
rahmens zu erreichen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sitz
rückenrahmen eine Arretiervorrichtung auf, um ihn in einer
beliebigen Position festzustellen.
Dies hat den Vorteil, daß der Benutzer den Sitzrückenrah
men in der Stellung arretieren kann, in der er gerne
liegen möchte, ohne daß der Sitzrückenrahmen in irgendei
ner Form wandert. Damit wird der Komfort des Möbels weiter
gesteigert da der Benutzer die einmal gewählte und als
bequem empfundene Sitzposition des Sitzmöbels beibehalten
kann, auch wenn er dieses einmal verläßt. Beim erneuten
Hinsetzen auf das Sitzmöbel findet er dann wieder die als
bequem empfundene Sitzposition vor. Durch Lösen der
Arretierung kann er nun wiederum jede beliebige Sitzposi
tion einstellen und diese erneut für einen längeren
Zeitraum durch die Arretiervorrichtung festlegen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, daß die Vorrichtung zur Erzeugung der Rück
stellkraft und die Arretiervorrichtung ein Gasdruckzylin
der ist.
Durch eine geeignete Auswahl des Gasdruckzylinders läßt
sich zum einen die gewünschte Rücksteilkraft bereitstel
len, zum anderen ist der Gasdruckzylinder durch Blockieren
der Kolbenstange in bekannter Weise arretierbar, so daß
damit gleichzeitig eine hervorragend geeignete Arretie
rungsvorrichtung bereitsteht.
Vorteilhafterweise ist der Gasdruckzylinder mit einem Ende
an dem Sitz des Sitzrückenrahmens, und mit dem anderen
Ende am Gestell des Sitzmöbels gelenkig gelagert. Damit
ist der Sitzrückenrahmen bezüglich des Gestells relativ
beweglich, wobei durch die Lagerung des Sitzrückenrahmens
im Tragwerk, wie obenstehend erläutert, beim Bewegen des
Sitzrückenrahmens von der Sitzstellung in die Ruhestellung
und umgekehrt keine auf das Gestell einwirkende und dieses
auseinanderdrückende Kräfte auftreten. Das Gestell bleibt
somit bei Verstellung des Sitzrückenrahmens in sich stabil
und kann diese Stabilität über einen langen Zeitraum
gewährleisten.
Es ist vorteilhaft, daß der Auslösemechanismus des Gas
druckzylinders mittels einer Betätigungsvorrichtung
betätigt wird, um die Arretierung und das Lösen des
Sitzrückenrahmens benutzerfreundlich zu gestalten. Übli
cherweise ist der Auslösemechanismus bei Gasdruckzylindern
entweder am Kolben oder an der Kolbenstange angeordnet, so
daß er vom Benutzer nicht direkt betätigt werden kann, da
der Gasdruckzylinder innerhalb des Sitzmöbels im Gestell
angeordnet ist. Zur Betätigung ist daher eine von
außerhalb des Sitzmöbels betätigbare Betätigungsvorrich
tung erforderlich.
Diese weist in einer bevorzugten Ausführungsform einen
Seilzug auf, der mit dem Auslösemechanismus des Gasdruck
zylinders verbunden ist. Dieser ist vorteilhafterweise mit
einer Drehscheibe so verbunden, daß er durch Drehen der
Drehscheibe mittels einer daran angebrachten Handschlaufe
gezogen wird. Diese Handschlaufe ist aus dem Sitzmöbel
herausgeführt, so daß der Benutzer die Betätigungsvor
richtung von außen betätigen kann. Üblicherweise ist der
Auslösemechanismus ein kleiner Druckstößel, der mittels
eines Auslösehebels betätigt wird. Das durch den Auslöse
hebel vorgegebene Übersetzungsverhältnis zur Betätigung
des Druckstößels des Auslösemechanismus wird durch eine
entsprechende Bewegung des Seilzuges umgesetzt, der
wiederum durch Ziehen an der Handschlaufe bewegt wird. Um
nun die erforderliche Bewegung des Seilzuges zu erzielen,
ist es vorteilhaft, die Drehscheibe exzentrisch zu lagern,
da auf diese Weise die Drehscheibe wie ein Kniehebel
wirkt. Um hier nun die erforderliche Auslenkung des
Seilzuges zu erzielen, ist eine entsprechende Befestigung
des Seilzuges sowie der Handschlaufe auf der Drehscheibe
zu wählen.
Um nun zum einen für den Benutzer eine spürbare Gegenkraft
an der Handschlaufe zu erzeugen, und um zum anderen eine
Rückstellung der Drehscheibe nach einer Betätigung durch
den Benutzer zu ermöglichen, ist die Drehscheibe in einer
besonders bevorzugen Ausführungsform mit einer Vorrichtung
zur Erzeugung einer Rückstellkraft verbunden. Diese ist
vorteilhafterweise eine entsprechend mit der Drehscheibe
verbundene Feder. Damit wird nach einer Betätigung der
Betätigungsvorrichtung durch den Benutzer des Sitzmöbels
sichergestellt, daß der Auslösemechanismus in seine
Grundstellung zurückkehrt und somit der Gasdruckzylinder
arretiert wird.
Bei der Verwendung des Seilzuges in der Betätigungsvor
richtung ist darauf zu achten, daß er so verlegt wird, daß
er nicht knicken kann. Dies würde ansonsten die Handhabung
der Betätigungsvorrichtung unter Umständen beeinträchtigen
und damit den Komfort des Sitzmöbels reduzieren.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
Dabei zeigt:
Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Sitzmöbels im Schnitt, mit dem Sitzrückenrahmen in
Sitzposition,
Fig. 2 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels
im Schnitt, mit dem Sitzrückenrahmen in Ruheposition,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Tragwerkes und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Betätigungsvor
richtung.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Sitzmöbel 10 in einer
Seitenansicht im Schnitt dargestellt. Das Sitzmöbel 10
weist ein Gestell auf, welches aus Seitenteilen 22 sowie
einer zwischen den Seitenteilen 22 angeordneten Vorder
zarge 24 und einer nicht dargestellten Rückenzarge
besteht. In dem Gestell ist ein Tragwerk 50 angeordnet.
Das Tragwerk 50 trägt den Sitzrückenrahmen 30 und ist an
der Vorderzarge 24 sowie an der nicht dargestellten
Rückenzarge befestigt. Der Sitzrückenrahmen 30 weist einen
Sitz 32 und eine Rückenlehne 34 auf, die mit einem Gelenk
36 beweglich miteinander verbunden sind. Der Sitzrücken
rahmen 30 ist weiterhin durch das Lager 60 und das Gleit
lager 40 gelenkig mit dem Tragwerk 50 verbunden. Die
Rückenlehne 34 des Sitzrückenrahmens 30 ist mittels des
Lagers 60 des Tragwerks 50 mit diesem verbunden, während
der Sitz 32 des Sitzrückenrahmens 30 durch das Gleitlager
40 mit dem Tragwerk 50 verbunden ist. Das Gleitlager 40
weist eine am Sitz 32 des Sitzrückenrahmens 30 angeordnete
Gleitkufe 42 auf, die in eine an der vorderen Querstrebe
52 des Tragwerks 50 angeordnete Führung 44 eingreift.
Zwischen Sitzrückenrahmen 30 und Gestell des Sitzmöbels 10
ist ein Gasdruckzylinder 70 angeordnet. Dieser ist mit
einem Ende des Kolbens 72 an einem Flansch 38 befestigt,
der wiederum am Sitz 32 des Sitzrückenrahmens 30 befestigt
ist. Mit einem Ende der Kolbenstange 74 ist der Gasdruck
zylinder 70 an der Vorderzarge 24 befestigt.
In der hier dargestellten Sitzposition ist die Kolben
stange 74 des Gasdruckzylinders 70 vollständig ausgefah
ren. Dies bewirkt durch die gelenkige Befestigung des
Gasdruckzylinders 70 mit seiner Kolbenstange 74 an der
Vorderzarge 24 sowie mit seinem Kolben 72 an dem Flansch
38, daß der Sitz 32 des Sitzrückenrahmens 30 im Sitzmöbel
10 nach hinten geschoben ist. Die Verschiebbarkeit des
Sitzes 32 wird durch das Gleitlager 40 bewirkt, wobei die
Länge der Gleitkufe 42 den Verschiebeweg des Sitzes 32
festlegt. Durch den im Sitzmöbel 10 nach hinten gescho
benen Sitz 32 befindet sich die Rückenlehne 34 in ihrer
aufrechten Position, da Sitz 32 und Rückenlehne 34 an dem
Gelenk 36 gelenkig miteinander verbunden sind und folglich
die Rückenlehne 34 um das als Festpunkt dienende Lager 60
herumgeschwenkt wird.
In Fig. 2 ist das Sitzmöbel 10 mit dem Sitzrückenrahmen 30
in der Ruheposition dargestellt, ebenfalls in einer
Seitenansicht im Schnitt. Gleiche Teile sind mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
In der hier dargestellten Ruheposition des Sitzrückenrah
mens 30 ist die Kolbenstange 74 des Gasdruckzylinders 70
vollständig eingeschoben und als Folge der Sitz 32 des
Sitzrückenrahmens 30 im Sitzmöbel 10 nach vorne ver
schoben. Entsprechend ist die Rückenlehne 34 des Sitzrüc
kenrahmens 30 nach hinten geneigt, da Rückenlehne 34 und
Sitz 32 über das Gelenk 36 miteinander verbunden sind. Das
Verschieben des Sitzrückenrahmens 30 in die dargestellte
Ruheposition erfolgt durch Zurückdrücken der Rückenlehne
34 durch einen nicht dargestellten Benutzer des Sitzmöbels
10. Dieser drückt im Sitzen mit Hilfe seiner Körperkraft
die Rückenlehne 34 nach hinten. Als Folge schwenkt die
Rückenlehne 34 um das als Festpunkt dienende Lager 60
herum und drückt damit gleichzeitig über das Gelenk 36 den
Sitz 32 nach vorne. Um dabei die Neigung des Sitzes 32
konstant zu halten, ist die Gleitkufe 42 mit einem Winkel
ansteigend ausgebildet, so daß die Vorderkante des Sitzes
32 entsprechend der Aufwärtsbewegung des Gelenkes 36
ebenfalls nach oben bewegt wird, wenn der Sitz 32 im
Sitzmöbel 10 nach vorne geschoben wird.
Das Zurückstellen des Rückenrahmens 30 aus der Ruheposi
tion in die in Fig. 1 dargestellte Sitzposition erfolgt in
umgekehrter Weise, wiederum durch den Einsatz von Körper
kraft durch den nicht dargestellten Benutzer des Sitzmö
bels 10.
Bei der hier dargestellten bevorzugten Verwendung eines
Gasdruckzylinders 70 als Vorrichtung zur Erzeugung einer
Rückstellkraft und gleichzeitig als Arretierungsvorrich
tung muß der Benutzer zum Verstellen des Sitzrückenrahmens
30 eine auf den Auslösemechanismus des Gasdruckzylinders
70 einwirkende Betätigungsvorrichtung betätigen, die
beispielsweise wie nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Fig. 4 erläutert ausgebildet sein kann, da der Auslöseme
chanismus des Gasdruckzylinders 70 von außerhalb des
Sitzmöbels 10 nicht zugänglich ist.
In Fig. 3 ist das Tragwerk 50 in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Das Tragwerk 50 besteht aus Längs
trägern 56, die durch vordere Querstreben 52 und hintere
Querstreben 54 miteinander verbunden sind. Am vorderen
Ende der Längsträger 56 sind Flansche 58 angeordnet, mit
denen das Tragwerk 50 an der Vorderzarge 24 des Gestells
des Sitzmöbels 10 befestigt wird. Die hinteren Querstreben
54 können Teil des Gestells des Sitzmöbels 10 sein. Am
hinteren Ende weisen die Längsträger 56 an ihrem nach oben
weisenden Ende jeweils ein Lager 60 auf. In diesem Lager
60 wird die Rückenlehne 34 des Sitzrückenrahmens 30
gelenkig gelagert. An der vorderen Querstrebe 52 des
Tragwerks 50 wird die Führung 44 des Gleitlagers 40
angeordnet, welche die an dem Sitz 32 angeordnete Gleit
kufe 42 aufnimmt.
Durch diese Ausbildung des Tragwerks 50 und die Lagerung
des Sitzrückenrahmens 30 mit dem Lager 60 bzw. an der
vorderen Querstrebe 52 wird erreicht, daß die bei der
Verschiebung des Sitzrückenrahmens 30 auftretenden Kräfte
im wesentlichen vollständig von diesem aufgenommen werden,
insbesondere durch die Längsträger 56. Damit entstehen im
Gestell des Sitzmöbels 10 keine dieses auseinanderdrüc
kende Kräfte, so daß die Verbindungsbereiche von
Vorderzarge und Rückenzarge jeweils mit den Seitenteilen
frei von Spannungen sind. Die dort angeordneten Befesti
gungen bzw. Verschraubungen lockern sich daher bei dem
erfindungsgemäßen Sitzmöbel 10 nicht im Laufe der Zeit, so
daß die Stabilität des Sitzmöbels 10 und damit dessen
Sitzkomfort über einen langen Zeitraum erhalten bleibt.
Das hier dargestellte Tragwerk 50 ist für ein zweisitziges
Sitzmöbel ausgebildet, bei dem die beiden Sitzrückenrahmen
jeweils unabhängig voneinander verstellt werden können,
bei entsprechender Anordnung von Gasdruckzylindern und
Betätigungsvorrichtungen. Es versteht sich jedoch von
selbst, daß das erfindungsgemäße Tragwerk auch bei ein
sitzigen sowie mehrsitzigen Sitzmöbeln anwendbar ist. Das
hier dargestellte zweisitzige Sitzmöbel schränkt somit den
Bereich der Erfindung nicht ein.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Betätigungsvor
richtung 80 schematisch dargestellt. Die Betätigungsvor
richtung 80 weist eine Grundplatte 81 auf, auf der eine
Drehscheibe 84 an einem Lager 85 drehbar befestigt ist.
Die Drehscheibe 84 ist dabei exzentrisch an dem Lager 85
gelagert. An der Drehscheibe 84 ist ein Ende eines Seil
zuges 82 an der Befestigung 83 befestigt. Das andere Ende
des Seilzuges 82 ist am Auslösemechanismus des nicht
dargestellten Gasdruckzylinders 70 befestigt. Der Seilzug
82 ist dabei in einer Hülle 87 in der Art eines Bowdenzu
ges geführt. An der Drehscheibe 84 ist weiterhin eine
Handschlaufe 88 befestigt, die nach außerhalb des nicht
dargestellten Sitzmöbels 10 führt. Die Handschlaufe 88 ist
mit einer Schraube 89 an der Drehscheibe 84 befestigt.
Weiterhin ist eine Feder 86 mit einem Ende an der Dreh
scheibe 84 und mit dem anderen Ende an der Grundplatte 81
befestigt. Die Grundplatte kann mit Schrauben 90 an einer
geeigneten Stelle des Gestells des Sitzmöbels 10, welches
nicht dargestellt ist, befestigt werden, vorzugsweise an
dem Längsträger 56 des Tragwerkes 50, welches ebenfalls
nicht dargestellt ist.
Zur Betätigung des Auslösemechanismus des nicht darge
stellten Gasdruckzylinders zieht der Benutzer des Sitzmö
bels an der Handschlaufe 88. Als Folge dreht sich die
exzentrisch an dem Lager 85 gelagerte Drehscheibe 84, so
daß der an der Befestigung 83 auf der Drehscheibe 84
befestigte Seilzug 82 gezogen wird. Durch die exzentrische
Lagerung der Drehscheibe 84 wirkt diese dabei wie ein
Kniehebel. Durch das damit erzielte Hebelverhältnis wird
der Seilzug 82 ausreichend gezogen, um den Auslösemecha
nismus des nicht dargestellten Gasdruckzylinders zu
betätigen. Die Feder 86 bewirkt dabei zum einen, daß der
Benutzer in der Hand einen leichten Gegendruck verspürt,
was das taktile Empfinden bei der Betätigung der Betäti
gungsvorrichtung 80 verbessert. Zum anderen erzeugt die
Feder 86 eine Rückholkraft, die die Drehscheibe 84 nach
der Betätigung durch den Benutzer wieder in die Ausgangs
stellung zurückdreht, so daß die Verlängerung des Seilzu
ges 82 aufgehoben wird und der Auslösemechanismus am nicht
dargestellten Gasdruckzylinder wieder freigegeben wird.
Der Gasdruckzylinder ist somit wieder arretiert.
Die hier beschriebene Betätigungsvorrichtung 80 hat sich
als vorteilhaft erwiesen, da sich damit auf einfache Weise
durch Nutzung des Übersetzungsverhältnisses der als
Kniehebel wirkenden exzentrisch gelagerten Drehscheibe 84
durch geringen Zug der erforderliche Auslöseweg zur
Auslösung des Auslösemechanismus des nicht dargestellten
Gasdruckzylinders erzielen läßt. Es sind jedoch auch
beliebige andere Betätigungsvorrichtungen denkbar.
10
Sitzmöbel
20
Gestell
22
Seitenteil
24
Vorderzarge
28
Blende
30
Sitzrückenrahmen
32
Sitz
34
Rückenlehne
36
Gelenk
38
Flansch
40
Gleitlager
42
Gleitkufe
44
Führung
50
Tragwerk
52
vordere Querstrebe
54
hintere Querstrebe
56
Längsträger
58
Flansch
60
Lager
70
Gasdruckzylinder
72
Kolben
74
Kolbenstange
80
Betätigungsvorrichtung
81
Grundplatte
82
Seilzug
83
Befestigung
84
Drehscheibe
85
Lager
86
Feder
87
Führungshülse
88
Handschlaufe
89
Schraube
90
Schraube
Claims (12)
1. Sitzmöbel mit einem Gestell und einem Sitzrückenrahmen,
wobei der Sitzrückenrahmen von einer Sitzposition in eine
Ruheposition bewegt werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sitzrückenrahmen (30) in einem Tragwerk (50)
gelagert ist.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sitzrückenrahmen (30) mit einer Vorrichtung (70)
verbunden ist, die eine vorbestimmte Rückstellkraft auf
den Sitzrückenrahmen (30) aufbringt, um ihn von der
Ruheposition in die Sitzposition zu bewegen.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Sitzrückenrahmen (30) eine Arretiervorrich
tung (30) aufweist, um ihn in einer beliebigen Position
festzustellen.
4. Sitzmöbel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung zur Erzeugung der Rückstellkraft
und die Arretiervorrichtung ein Gasdruckzylinder (70) ist.
5. Sitzmöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasdruckzylinder (70) eine Rückstellkraft von 230-280 N
aufweist.
6. Sitzmöbel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Gasdruckzylinder (70) mit einem Ende (74) an
dem Sitz (32) des Sitzrückenrahmens (30), und mit dem
anderen Ende (72) am Gestell (20) gelenkig gelagert ist.
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Auslösemechanismus des
Gasdruckzylinders (70) mittels einer Betätigungsvorrich
tung (80) betätigt wird.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungsvorrichtung (80) einen Seilzug (82) auf
weist, der mit dem Auslösemechanismus des Gasdruckzylin
ders (70) verbunden ist.
9. Sitzmöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Seilzug (82) mit einer Drehscheibe (84) so verbunden
ist, daß er durch Drehen der Drehscheibe (84) mittels
einer daran angebrachten Handschlaufe (88) gezogen wird.
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehscheibe (84) exzentrisch gelagert ist.
11. Sitzmöbel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehscheibe (84) mit einer Vorrichtung
(86) zur Erzeugung einer Rückstellkraft verbunden ist.
12. Sitzmöbel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung zur Erzeugung der Rückstellkraft eine
Feder (86) ist.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
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DE19716347A DE19716347A1 (de) | 1997-04-18 | 1997-04-18 | Sitzmöbel mit einem in eine Ruheposition bewegbaren Sitzrückenrahmen |
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DE29707003U DE29707003U1 (de) | 1997-04-18 | 1997-04-18 | Sitzmöbel mit einem in eine Ruheposition bewegbaren Sitzrückenrahmen |
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Publications (1)
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ID=48293817
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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