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Die
Erfindung betrifft allgemein Befestigungsmittel zum Sichern zusammengesetzter
Tragflächen
an einer Stahl-Tragkonstruktion; insbesondere betrifft die Erfindung
ein selbstbohrendes Befestigungsmittel zur Verwendung als selbstbohrender Stehbolzen
in zusammengesetzten Tragflächenstrukturen,
welche in Leichtbauweise oder als normale Konstruktionen ausgeführt sind
und in modernen Gebäuden
für Decken
oder Dächer
verwendet werden.
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Beim
Bau einer solchen zusammengesetzten Tragflächenkonstruktion werden Bahnen
eines metallischen Belags, welcher häufig gewellt ist, aber auch
flach sein kann, üblicherweise
an Tragelementen aus Stahl befestigt. Längs dieser Tragelemente sind
metallische Stehbolzen angeordnet, welche von den Tragelementen
nach oben abstehen und in eine Betonplatte eingebettet sind, die
auf der Stahl-Tragfläche
hergestellt wurde, so daß die
Stehbolzen eine Scher- oder Schubbewegung zwischen der Betonplatte
und der Stahl-Tragfläche
vermindern oder begrenzen.
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In
zusammengesetzten Tragflächen
werden im allgemeinen zwei Typen von Stehbolzen verwendet, nämlich Schweiß-Stehbolzen
und selbstbohrende Stehbolzen; die üblichen Schweiß-Stehbolzen werden
an dem Belag und an den Elementen der Stahl-Tragkonstruktion unmittelbar
durch Schweißen angebracht
und sind nachgiebig, so daß sie
sich dafür
eignen, relative Scher- bzw.
Schubbewegungen zwischen der Betonplatte und der Stahlkonstruktion zu
vermindern bzw. zu beschränken.
Das Anbringen eines Schweiß-Stehbolzens
macht es erforderlich, daß sich dieser
durch den Belag hindurchbrennt, um sich an dem betreffenden stählernen
Tragelement festlegen zu können.
Während
dieses Verfahrensschrittes brennt der Belag um den stählernen Schweiß-Stehbolzen
herum weg, so daß im
allgemeinen keine Verbindung zwischen dem Belag und dem Tragelement
zustande kommt. Infolgedessen sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um den Belag
am Tragelement zu befestigen.
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Außerdem befindet
sich während
der Montage am Ende des Schweiß-Stehbolzens
ein runder Keramik-Isolator, welcher dazu dient, die Hitze zu konzentrieren
und das Anschweißen
des Stehbolzens am Tragelement zu fördern. Nachdem der Schweiß-Stehbolzen befestigt
wurde, muß der
runde Keramik-Isolator vom Stehbolzen entfernt werden, damit der
eigentliche Stehbolzen in den Beton eingebettet werden kann. Zu
diesem Zweck werden die keramischen Isolatoren im allgemeinen mit
einem Hammer weggeschlagen, und da diese keramischen Isolatoren
spröde
sind, zerspringen sie dabei, so daß Keramikstückchen über die Tragfläche verstreut
werden. Diese Keramikstückchen
müssen
von der Tragfläche
entfernt werden, ehe der Beton auf die Tragfläche gegossen wird – dies ist
sowohl aus Sicherheitsgründen
erforderlich, als auch zur Vermeidung des Einbettens von Keramikstückchen in
den Beton, was zu einer Verschlechterung der Festigkeit des Betons führen würde. Aus
alledem wird ersichtlich, daß die Verwendung
selbstbohrender Scherbolzen diese zusätzlichen Maßnahmen nicht erforderlich
macht.
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Das
Hindurchschweißen
eines Stehbolzens durch den Belag hat außerdem zur Folge, daß eine Schutzschicht
des Belags durch die Schweißhitze beschädigt wird,
so daß der
Belag später
korrodieren könnte;
deshalb wird üblicherweise
empfohlen, eine Schutzschicht auf das freigelegte bzw. beschädigte Belagsmaterial
aufzutragen, um spätere
Korrosionserscheinungen zu vermindern. Die Verwendung selbstbohrender
Scherbolzen macht auch diese zusätzlichen
Maßnahmen überflüssig.
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Aufgrund
der Art der Schweißverbindung zwischen
dem Stehbolzen und dem Stahl macht der Durchmesser des Schweiß-Stehbolzens
eine Mindestmaterialdicke für
das eigentliche Konstruktionselement erforderlich. Auch die kleinsten
derzeit im Handel befindlichen Schweiß-Stehbolzen machen eine Mindestmaterialdicke
für das
eigentliche Konstruktionselement erforderlich: Diese kleinsten,
derzeit verfügbaren
Schweiß-Stehbolzen
haben einen Durchmesser von 1/2'' (12,7 mm) und erfordern
eine Mindeststärke
des Stahls von 0,2'' (5,08 mm). Wenn der
Stahl schwächer
ist als 0,2'', so wie dies bei
typischen Gitterträgerkonstruktionen
der Fall ist, werden Schweiß-Stehbolzen
nicht empfohlen. Für
diese Fälle
stellen selbstbohrende bzw. selbst-schneidende Schub- oder Scherbolzen
eine Alternative dar.
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Infolgedessen
bilden selbstbohrende Stehbolzen eine vorteilhafte Alternative zu
Schweiß-Stehbolzen
zur Verwendung in zusammengesetzten Tragflächen bzw. Tragdecks. Selbstbohrende
Bolzen führen
nicht zu einer Begrenzung der Mindestmaterialdicke der tragenden
bzw. Konstruktionselemente. Außerdem
bewirken selbstbohrende Bolzen eine Befestigung des Belags an der
Stahlkonstruktion, so daß besondere
Befestigungsmaßnahmen
entfallen können,
die bei der Verwendung von Schweißbolzen erforderlich sind.
Selbstbohrende Bolzen vermeiden auch andere, mit Schweißbolzen
verbundene Probleme, wie das Entfernen keramischer Isolatoren von den
Bolzen nach deren Installation und wie das Entfernen der vorstehend
erwähnten
Keramikstückchen. Auch
wird der Belag nicht beschädigt,
so daß der
metallische Belag nicht nachbearbeitet und außerdem auch nicht am Bolzen
oder an der metallischen Tragkonstruktion befestigt werden muß – ein richtig
angebrachter selbstbohrender Bolzen stellt auch ein Mittel dar,
um den Belag am Stahlelement zu befestigen.
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Solche
Bolzen sind beispielsweise aus der
US 3,600,868 A bekannt. Ähnliche Bolzen, jedoch zur
Verwendung mit einer hölzernen
Tragkonstruktion, sind aus der
EP 0,432,484 A2 bekannt.
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Damit
selbstbohrende Bolzen in den Stahl bohren können, müssen sie jedoch wärmebehandelt werden,
damit sie eine relativ große
Härte aufweisen. Eine
solche Wärmebehandlung
vermindert jedoch die Nachgiebigkeit bzw. Biegbarkeit der Bolzen,
wohingegen eine gewisse Nachgiebigkeit oder Biegbarkeit erforderlich
ist, damit ein selbstbohrender Bolzen die Schub- bzw. Scherbewegung übertragen
kann, welche in einem zusammengesetzten Tragflächensystem auftritt. Um den
mit der großen
Härte des
Bolzens verbundenen Nachteil zu kompensieren, hat man schon zu der
Maßnahme
gegriffen, zwischen dem Bolzen und dem Beton ein Distanzstück bzw. Zwischenstück vorzusehen,
um zu versuchen, die von der Betonplatte hervorgerufene Schub- bzw. Scherbeanspruchung
in ein Biegemoment umzusetzen, welchem der gehärtete Bolzen eher widerstehen kann.
Durch diese Maßnahme
wird jedoch die mangelnde Duktilität der bekannten selbstbohrenden
Bolzen nicht beseitigt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten, einstückigen selbstbohrenden Bolzen
bzw. Stehbolzen zur Verwendung in zusammengesetzten Tragflächensystemen
zu schaffen, und zwar insbesondere für solche Tragflächensysteme,
für die
die üblichen
Schweißbolzen
ungeeignet sind, weil der Materialquerschnitt der Stahlelemente geringer
ist, als dies für
die Praxis akzeptiert werden kann.
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Diese
Aufgabe läßt sich
erfindungsgemäß mit einem
Befestigungselement nach Anspruch 1 lösen.
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Eine
mögliche
erfindungsgemäße Lösung der
vorstehenden Aufgabe sieht vor, einen Bolzen so wärmezubehandeln,
daß er
Bereiche mit zwei unterschiedlichen Härtegraden besitzt, um so zu
erreichen, daß sich
mit einem Bolzenabschnitt Stahl bohren läßt, während zumindest ein anderer
Bolzenabschnitt und insbesondere der ganze übrige Bolzen hinreichend duktil
ist, um in einem zusammengesetzten Tragflächensystem Schub- bzw. Scherkräfte auf die
hauptsächlichen
Konstruktionselemente zu übertragen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
lösen die gestellte
Aufgabe dadurch, daß eine
Bohrerspitze, schneidende und andere Gewindewindungen eines selbstbohrenden
Bolzens durch Wärmebehandlung auf
einen relativ hohen Härtegrad
gebracht werden, während
der restliche Bolzen in einem Zustand verbleibt, in dem er relativ
duktil bzw. nachgiebig oder biegbar ist.
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Eine
andere, durch die vorliegende Erfindung zu lösende Aufgabe wird darin gesehen,
einen selbstbohrenden Bolzen zu schaffen, welcher den Vorteil mit
sich bringt, daß sich
ein besseres Ineinandergreifen zwischen dem Bolzen und der Betonplatte eines
zusammengesetzten Tragflächensystems
ergibt.
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Ein
erfindungsgemäßer selbstbohrender Bolzen
zeichnet sich durch einen einstückigen Flansch
oder Bund aus, welcher die Höhe
oder Länge
desjenigen Bolzenabschnitts festlegt, der in die Betonplatte eingebettet
ist, um vom Beton überdeckt zu
werden, der den Belag am Stahl sichert und der so gestaltet ist,
daß er
die Scher- bzw. Schubbeanspruchungen überträgt.
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Nach
einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein selbstbohrender
Bolzen mit einem zweiten einstückigen Flansch
oder Bund versehen, der sich nahe dem dem Drehantrieb des Bolzens
dienenden Bolzenkopf befindet und mit dem Beton zusammenwirkt, um
das Abbiegen bzw. Auslenken des Stahls zu begrenzen. Dieses Merkmal
läßt sich
noch dadurch verbessern, daß für den selbstbohrenden
Scherbolzen eine Mutter vorgesehen wird, wenn der Bolzen in Verbindung
mit dünnwandigen
Konstruktionselementen aus Stahl oder dergleichen verwendet werden
soll.
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Insbesondere
besteht der erfindungsgemäße Bolzen
aus einem härtbaren
bzw. teilweise gehärteten
Stahl.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den beigefügten
Ansprüchen
und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten zeichnerischen
Darstellung zweier besonders vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung;
in der Zeichnung zeigen:
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1 einen
Teil einer typischen zusammengesetzten Tragflächenstruktur in perspektivischer Darstellung,
in welcher erfindungsgemäße selbstbohrende
Bolzen verwendet sind;
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2 einen
Schnitt nach der Linie 2-2 in 1, jedoch
in größerem Maßstab als
in 1;
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3 eine
vergrößerte Seitenansicht
eines der in den 1 und 2 gezeigten
Bolzens;
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4 eine
vergrößerte Stirnansicht
dieses Bolzens, und zwar von unten gesehen entsprechend der Linie
4-4 in 3;
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5 einen
Längsschnitt
durch den in 3 gezeigten Bolzen, wobei der
kreuzschraffierte Bereich denjenigen Bolzenbereich darstellen soll,
welcher durch Wärmebehandlung
auf eine verhältnismäßig hohe Härte
gebracht wurde;
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6 eine
vergrößerte Darstellung
des unteren Teils der 5, nämlich des selbstbohrenden Endbereichs
des Bolzens, und
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7 eine
Schnittdarstellung, und zwar entsprechend einem Ausschnitt aus 2,
mit einer modifizierten Version des erfindungsgemäßen Scherbolzens
in einer Anordnung, wie sie für
Stahlkonstruktionselemente für
den Leichtbau geeignet ist.
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Die 1 zeigt
ein selbstschneidendes bzw. selbstbohrendes Verbindungselement 10,
welches sich besonders als selbstbohrender Bolzen für zusammengesetzte
Tragwerke eignet und deshalb im folgenden als selbstbohrender Bolzen
bezeichnet werden soll; vor allem eignet sich ein solches erfindungsgemäßes Verbindungselement
für solche
Tragwerke, welche für
die Decken oder Dächer
moderner Gebäude
verwendet werden, und die 1 zeigt
ein solches Tragwerk in Form eines Tragflächengebildes 11. Eine
als Decke bzw. Boden oder Dachelement dienende Tragfläche ist
Schub- bzw. Scherkräften ausgesetzt,
welche versuchen, die Tragfläche
relativ zu der sie tragenden Konstruktion zu verschieben, und zwar
parallel zu der von der Tragfläche
definierten Ebene. Der selbstbohrende bzw. selbstschneidende Bolzen 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung beschränkt
und überträgt diese
Schub- bzw. Scherbewegung, wenn er in einem zusammengesetzten Tragflächensystem
eingesetzt wird.
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Das
zusammengesetzte Tragflächengebilde 11 wird
typischerweise an Ort und Stelle, d. h. an der Baustelle des Gebäudes, hergestellt.
Während
der Herstellung des Gebäudes
werden sekundäre,
metallische Bauwerksteile 12 mit nicht dargestellten Stützträgern des
Gebäudes
verbunden, wobei es sich bei den Bauwerksteilen 12 insbesondere
um Träger,
Querriegel oder dergleichen handelt. Die metallischen Bauwerksteile
werden im folgenden zuweilen als Metallträger bezeichnet, wobei dieser
Ausdruck in seiner allgemeinsten Bedeutung zu verstehen ist und
insbesondere sekundäre,
metallische Konstruktionselemente bezeichnen soll. Wenn Stahlträger verwendet
werden, bestehen sie typischerweise aus in vertikalem Abstand voneinander
angeordneten oberen und unteren, langgestreckten Horizontalgliedern 13A und 13B,
sowie aus Aussteifungsgliedern 14, welche sich zwischen
den Horizontalgliedern 13A und 13B erstrecken
und an diesen befestigt sind. Bei in Leichtbauweise ausgeführten zusammengesetzten
Tragflächensystemen
werden Trägerelemente
verwendet, welche aus Profilen mit relativ dünnem Querschnitt hergestellt
wurden, wobei die Wandstärke
insbesondere weniger als 0,2'' (5,08 mm) beträgt. Wie
dies für
derartige Tragflächensysteme
typisch ist, wurde auf einander benachbarten Trägern ein Metallbelag 15 verlegt,
welcher die beiden Träger überspannt,
wobei die Verlegung so erfolgte, daß Wellen oder Rippen, sofern
der Belag solche aufweist, rechtwinklig zu den Trägern verlaufen.
In den Trägern
sind die selbstbohrenden Bolzen 10 angeordnet, welche nach
oben von den oberen Horizontalgliedern 13A der Träger abstehen
und sich durch den gewellten Belag 15 hindurcherstrecken. Auf
dem gewellten Belag 15 wird eine Betonplatte 16 gegossen,
und zwar so, daß die
oberen Abschnitte der Bolzen 10 in den Beton eingebettet
sind und von diesem umschlossen werden.
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Jeder
der selbstbohrenden Bolzen 10 (siehe 3)
hat einen langgestreckten Schaft 17 mit einem integralen
Gewindeabschnitt 18, welcher mit wendelförmigen Gewindewindungen
versehen ist, und mit einem gewindefreien oder glatten Abschnitt 19.
Vom unteren Ende des Gewindeabschnitts 18 erstreckt sich
eine ausgekehlte Bohrerspitze 20 weg, während sich an das der Bohrerspitze 20 gegenüberliegende
Ende des Schafts 17 ein Antriebs- bzw. Betätigungskopf 21 anschließt. Der
letztere ist dazu vorgesehen, daß an ihm ein Antriebswerkzeug
angesetzt wird, mit dem sich der Bolzen um seine Längsachse
drehen läßt, und
der Betätigungskopf 21 hat insbesondere
die Gestalt des in 3 dargestellten Sechskants.
Mit dem Antriebswerkzeug läßt sich
die Bohrerspitze samt Gewindeabschnitt des Bolzens durch die Täler des
gewellten Metallbelags 15 und die oberen Horizontalglieder 13A des
stählernen Bauwerkteils 12 hindurchtreiben.
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Die
Bohrerspitze 20 zeichnet sich durch zwei metallische Schneidkanten 22 und
zwei Hohlkehlen oder Nuten 23 aus; die beiden letzteren
erstrecken sich vom Bolzenende nach oben bis in die ersten wenigen
wendelförmigen
Gewindewindungen des Gewindeabschnitts 18. An das Stirnende
der Bohrerspitze 20 sind zwei Schrägflächen 24 angeschliffen,
welche sich von der Längsmittelachse
des Bolzens nach oben und außen
erstrecken, um das Zentrum des Bolzenendes herum im Abstand voneinander
angeordnet sind und sich diametral gegenüberliegen, so wie dies die 4 erkennen
läßt. Auch
die beiden Kehlen 23 sind im Abstand voneinander angeordnet und
liegen sich diametral gegenüber;
sie beginnen um ungefähr
90° verdreht
gegenüber
den Schrägflächen 24.
Die Schneidkanten 22 der Bohrerspitze werden von den scharfen
Kanten gebildet, welche sich am Übergang
der Kehlen zu den Schrägflächen ergeben,
und die Schneidkanten 22 befinden sich in 4 in
der 6-Uhr-Stellung und der 12-Uhr-Stellung. Die schneidenden Gewindewindungen
bzw. Schneidgewindewindungen 25 (siehe 3)
des selbstbohrenden Bolzens 10 werden von den ersten wenigen
Gewindewindungen gebildet, welche von den Hohlkehlen 23 unterbrochen
werden, die sich der Bohrerspitze benachbart in den Gewindeabschnitt 18 hineinerstrecken.
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Erfindungsgemäß ist der
selbstbohrende Bolzen 10 (2) in ausgewählten Abschnitten
so wärmebehandelt,
daß er
zwei Bereiche mit unterschiedlichen Härtegraden besitzt – der untere
Abschnitt des Bolzens hat eine relativ hohe Härte, so daß er den Metallbelag 15 und
das stählerne
Bauwerksteil 12 (d. h. die Träger) anbohren bzw. durchbohren
sowie mit durch den Bolzen geschnittenen Gewinden versehen kann,
während
der restliche Bolzenbereich dank einer entsprechenden Wärmebehandlung
einen geringeren Härtegrad
aufweist, so daß er
verhältnismäßig duktil
bleibt und diejenigen Scher- bzw. Schubkräfte übertragen und diesen widerstehen
kann, welche durch die Betonplatte 16 hervorgerufen werden,
gemäß den Zeichnungen
nach rechts oder links gerichtet sind und sich gegenüber der
tragenden Konstruktion auswirken. Des weiteren ist der selbstbohrende
Bolzen in einzigartiger Weise so ausgebildet, daß er sich korrekt in der Betonplatte positioniert
und sich in dieser besser festlegt, und zwar zusätzlich dazu, daß er von
der Betonplatte vollständig überdeckt
wird.
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Insbesondere
ist ein mit dem eigentlichen Bolzen einstückiger Ringbund 26 zwischen
dem Gewindeabschnitt 18 und dem glatten Abschnitt 19 des Bolzens 10 vorgesehen.
Während
der Erstellung des zusammengesetzten Tragflächengebildes 11 werden die unteren
Endabschnitte der selbstbohrenden Bolzen 10 (2)
durch die Täler
des Metallbelags 15 und durch die oberen Horizontalglieder 13A des
stählernen
Bauwerksteils 12 bzw. der Träger hindurchgetrieben. Wenn
jeder der Bolzen angezogen ist, liegt die Unterseite des Bundes 26 gegen
den Belag 15 an und verspannt dadurch den Belag 15 auf
dem darunterliegenden horizontalen Trägerelement. Der Bund 26 gewährleistet
eine lokale formschlüssige
Einspannung, die sich bei den hier in Rede stehenden Anwendungsgebieten
als besonders wirksam und vorteilhaft erwiesen hat. Zusätzlich verleiht
der Bund 26 dem angezogenen Bolzen eine erhöhte Stabilität und definiert
die Höhe
des Betätigungskopfs 21 relativ
zu dem horizontal verlaufenden Trägerteil; der Bund 26 definiert
infolgedessen denjenigen Bolzenabschnitt, welcher in die Betonplatte 16 eingebettet
wird, so daß eine
sichere und vollständige Überdeckung
des Bolzens durch Beton gewährleistet
werden kann.
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Von
besonderer Bedeutung ist bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bolzens
die Querschnittsform des Bundes 26: Eine untere Fläche 30 des
Bundes ist im wesentlichen flach und geht mit einem verhältnismäßig scharfen
rechten Winkel in den Gewindeabschnitt 18 über; wenn
der Bolzen in seine in 2 dargestellte Position gebracht
wird, spannt die untere Fläche 30 des
Bundes 26 infolgedessen den Belag 15 sicher und
fest gegen den darunterliegenden Träger.
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Im
Gegensatz zu der flachen und mit einem scharfen Winkel in den eigentlichen
Bolzen übergehenden
unteren Fläche
des Bundes 26 geht dessen obere Seite bei 32 stetig
und mit einem weichen Radius in den glatten Abschnitt 19 des
Bolzens über,
d. h. die Umfangsfläche
des Abschnitts 19 baucht sich langsam aus zum Bund 26.
Es hat sich nämlich
herausgestellt, daß der gekrümmte Übergang,
d. h. ein Radius an diesem Übergang,
den Vorteil mit sich bringt, Risse in den Bolzen zu vermeiden, wenn
letztere Biegebeanspruchungen unterworfen werden. Der Übergangsradius
kann auch eine Verteilung der Scherkräfte bewirken, insbesondere
dann, wenn die Beton-Tragfläche
selbst eine wesentliche Komponente hat, die den Bund in Richtung
auf den gewellten Belag und den Träger belastet.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung hat der Bolzen einen mit ihm
einstückigen
Bund 27 unmittelbar unterhalb des Betätigungskopfes 21,
d. h. zwischen dem letzteren und dem glatten Abschnitt 19 des
Bolzens 10 (siehe 3). Der
Bund 27 hat einen größeren Durchmesser
als der Bund 26.
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Wenn
eine Scherkraft auf den oberen Bereich des Bolzens 10 einwirkt,
welcher in die Betonplatte 16 eingebettet ist (2),
neigt der glatte Abschnitt 19 des Bolzens zum Durchbiegen
(nach Art eines Auslegers), und zwar um die Mitte des unteren Bundes 26,
was gleichzeitig bedeutet, daß der
Betätigungskopf 21 und
der obere Bund 27 zum Kippen neigen. Wenn aber der obere
Bund 27 und der Betätigungskopf 21 im
Beton verkippt werden sollen, reagiert der den Bund 27 und
den Betätigungskopf 21 aufnehmende
Beton mit einem aufrichtenden Kräftepaar.
Dieses Kräftepaar
wirkt auf die untere Seite des Bundes 27 ein, und zwar
der Scherkraft gegenüberliegend,
sowie auf die obere Seite des Bundes 27 und auf den Betätigungskopf
auf der Seite der Scherkraft, wodurch die auf die Scherkraft zurückzuführende Auslenkung
reduziert wird. In dieser Art und Weise verbessert der einen verhältnismäßig großen Durchmesser
aufweisende Bund 27 die strukturelle Verbindung zwischen
dem Bolzen und der Betonplatte. Dasselbe Kräftepaar bewirkt außerdem eine
nach oben gerichtete Kraft, die an der Unterseite des oberen Bundes 27 auf
den Bolzen einwirkt und ver mittels des Gewindeabschnitts auch auf
den Träger
einwirkt, in den der Bolzen eingeschraubt wurde, und zwar im Sinne
einer Verminderung der Auslenkung der unteren Rippe bzw. des unteren
Strangs des Trägers.
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Die 7 zeigt
eine modifizierte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scherbolzens, welche
besonders für
in Leichtbauweise ausgeführte Konstruktionselemente
geeignet ist. Bei den bislang beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung beruht
die Funktion des Scherbolzens auf einer Gewindeverbindung zwischen
dem Bolzen und dem stählernen
Konstruktionselement zwecks eines Niederhaltens des Belagsystems.
Wenn jedoch das sekundäre
stählerne
Tragelement ziemlich dünn
ist, können
ein Niederhalten bewirkende Hilfsmittel nützlich sein. Die 7 zeigt
einen Scherbolzen 10, der in derselben Weise ausgebildet
ist wie die Scherbolzen der zuvor beschriebenen Ausführungsformen, dem
jedoch ein Rückhalteglied 40 zugeordnet
ist, um die Auszugsfestigkeit des Bolzens zu erhöhen, d. h. den Widerstand,
den der Bolzen dem Versuch entgegensetzt, ihn aus dem stählernen
Tragelement herauszuziehen. Das Rückhalteglied 40 ist
eine in besonderer Weise gestaltete und insbesondere zusammengesetzte
Mutter, die an eine Verwendung in Verbindung mit dem Scherbolzen 10 angepaßt ist.
Der letztere ist in dem Tragflächensystem
in derselben Weise angeordnet wie die zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
Jedoch wird entweder vor oder nach dem Gießen der Betonplatte ein Arbeiter
an die Reihe von Scherbolzen von unten herantreten und jeweils eine
Mutter auf den Gewindeabschnitt eines jeden Bolzens aufschrauben,
welcher nach unten über den
Belag und die Tragkonstruktion hinausragt. Das als Mutter ausgebildete
Rückhalteglied 40 kann
mit einem üblichen
Motorschrauber in einfacher Weise aufgebracht werden, wobei der
Arbeiter entlang der Bolzenreihe von Bolzen zu Bolzen voranschreitet und
auf jeden Bolzen eine der speziell gestalteten Muttern aufbringt.
Die Rückhalteglieder 40 bewirken bei
dünnwandigen
Tragelementen nicht nur eine beträchtliche Erhöhung der
Auszugsfestigkeit der Bolzen, sondern auch eine beträchtliche
Verbesserung hinsichtlich der Übertragung
der Scher- bzw. Schubkräfte
vom Belag auf die strukturellen Konstruktionselemente.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird der selbstbohrende Bolzen 10 so wärmebehandelt,
daß er
zwei unterschiedliche Härtegrade
aufweist, und zwar mittels eines Verfahrens, welches von der Firma
Elco Industries, Inc., Rockford, Illinois, entwickelt wurde und
unter der Marke Drill-Flex bekannt geworden ist. Insbesondere wird
der untere Bereich des selbstbohrenden Bolzens, der in den 5 und 6 durch
eine Kreuzschraffur gekennzeichnet wurde und die Bohrerspitze 20 sowie
eine Minderzahl von Gewindewindungen 28 des Gewindeabschnitts 18 einschließlich der
Schneidgewindewindungen 25 und einiger weniger nicht-schneidender
Gewindewindungen im Anschluß an
die Schneidgewindewindungen umfaßt, so wärmebehandelt, daß er eine
relativ große
Härte aufweist
und dazu in der Lage ist, den Belag 15 und das obere Horizontalglied 13A anzubohren
bzw. zu durchbohren sowie mindestens in dem letzteren ein Gewinde
zu schneiden. Der restliche Bereich des selbstbohrenden Bolzens,
d. h. der Betätigungskopf 21,
der glatte Abschnitt 19, der Bund 26, der Bund 27 und
der restliche Bereich des Gewindeabschnitts 18, welcher
in den Träger
eingreift und dem Bund 26 benachbart ist, wird so wärmebehandelt,
daß er
eine geringere Härte
aufweist und verhältnismäßig duktil
bleibt, so daß er
den Scher- bzw. Schubkräften
widerstehen und diese übertragen
kann, d. h. den Schubkräften
der sekundären
Elemente der Decke oder des Dachs, die auf die Hauptkonstruktionstragelemente
zu übertragen sind,
ohne daß die
Bolzen brechen. Insbesondere soll der untere Bereich des Bolzens
eine Mindesthärte
von 50 Rockwell C aufweisen, während
der übrige Bereich
des Bolzens nur auf eine Härte
gebracht wird, welche 50% bis 70% der Härte der Bohrerspitze beträgt. Aufgrund
dieser Angaben und der vorstehenden Erläuterungen sind weitere Beispiele
nicht erforderlich.
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Aus
Obigem ergibt sich, daß die
vorliegende Erfindung einen neuen und verbesserten selbstbohrenden
Bolzen ohne Verkleidung bzw. Bekleidung zur Verfügung stellt, der sich insbesondere
für in
Leichtbauweise ausgeführte
Tragflächengebilde
eignet, die den Einsatz üblicher
Schweißbolzen
ausschließen. Des
weiteren besitzt der erfindungsgemäße selbstbohrende Bolzen verbesserte
Eigenschaften hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber Scherkräften und
seiner Eignung zur Übertragung von
Scherkräften
innerhalb einer zusammengesetzten Tragfläche, und zwar dank der Tatsache,
daß er Bereiche
mit zwei unterschiedlichen Härtegraden aufweist,
aber auch dank des mit dem eigentlichen Bolzen einstückigen Bundes 27,
der die Verbindung zwischen dem Bolzen und der Betonplatte 16 verbessert,
aber auch die Verbindung mit den sekundären und primären Konstruktionselementen.
Außerdem bewirkt
die vorliegende Erfindung Vorteile beim Anbringen der Bolzen im
Vergleich zum Anbringen von Schweißbolzen.