DE19714542A1 - Rohling - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rohling, insbesondere zur Herstellung von Schildern, Etiketten und dergleichen, vorzugsweise aus Plastik, mit mindestens zwei Abschnitten.

Als Werbeträger werden heute oft kleine Plastikkarten verwendet, auf denen beispielsweise ähnlich einer Visitenkarte, Namen und Adresse des Anbieters aufgedruckt sind. Solche Karten sind im Vergleich zu Papierkarten vergleichsweise robust. Ein potentieller Kunde wird daher eher bereit sein, einen solchen Werbeträger aufzubewahren, um bei Bedarf auf den Anbieter zurückgreifen zu können.

Diese Karten stellen Massengüter dar, die möglichst günstig hergestellt werden sollen. Sie sollen jedoch eine möglichst hohe Qualität aufweisen, um einen positiven Eindruck bei einem potentiellen Kunden zu hinterlassen.

Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Rohling zur Verfügung zu stellen, der eine möglichst günstige Herstellung qualitativ hochwertiger Schilder bzw. Etiketten erlaubt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Rohling aus mindestens zwei zusammenhängenden Abschnitten aufgebaut ist und die Abmessungen einer Scheckkarte aufweist.

Für Scheckkarten sind bereits Produktionsstraßen vorhanden. Bei niedrigem Auslastungsgrad können diese Straßen auch zur Herstellung von Karten mit einem Format verwendet werden, daß vom Scheckkartenformat abweicht. Auf diese Weise können Maschinenzeiten genutzt werden, die sonst brachliegen würden. Außerdem steht die gesamte für Scheckkarten entwickelte Herstellungstechnologie, beispielsweise zum Bedrucken der Karten, zur Verfügung. Damit können qualitativ hochwertige Werbeträger, Etiketten, Schilder usw. zu günstigen Herstellungskosten gefertigt werden.

Die Produktionskosten werden weiter gesenkt, wenn die Abschnitte gleiche Abmessungen aufweisen. Es können dann bei der Weiterbearbeitung des Rohlings in einem Produktionsschritt beispielsweise mehrere Schilder hergestellt werden.

Eine ausreichende Stabilität des Rohlings für die weitere Bearbeitung ist gewährleistet, wenn die Abschnitte durch Stege verbunden sind. Nach der Fertigstellung lassen sich die Abschnitte einfach voneinander trennen.

Weist der Abschnitt mindestens eine Öffnung auf, kann er beispielsweise auch als Anhänger zur Kennzeichnung von Gegenständen wie Gepäckstücke, Fracht oder zur Auszeichnung von Waren verwendet werden.

Um keinen Abfall bei der Herstellung der Schilder zu erzeugen, werden die Maße der Abschnitte günstig so gewählt, daß die Maße des Rohlings ein ganzzahliges Vielfaches der Maße der Abschnitte sind.

Die Rohlinge können auch als Informationsträger für Blinde ausgestaltet werden, indem in die Abschnitte, vorzugsweise an ihren Kanten, fühlbare Formelemente eingetieft sind. So können auf den Flächen der Rohlinge, beispielsweise mittels Laser, fühlbare Vertiefungen eingeformt werden. Ebenso ist denkbar, daß an den Ecken Formelemente, wie z. B. eine Schräge, eingeformt sind. Solche einfachen Formelemente können z. B. genutzt werden, um in einem Kaufhaus Größenbezeichnungen (S, M, L, XL) an Kleidungsstücken auszuzeichnen.

Faltbare Etiketten oder Schilder können erhalten werden, wenn aneinanderstoßende Kanten von zwei Abschnitten als Scharnier ausgebildet sind. Die gestalterischen Möglichkeiten werden dadurch erweitert. So ist beispielsweise denkbar, Produktinformationen als aufklappbares "Minibuch" an einem Produkt zu befestigen.

Diese Ausgestaltung des Rohlings kann weiter verbessert werden, indem zwei Kanten benachbarter Abschnitte als sich ergänzende Teile eines Verschlusses ausgebildet sind. Nach Zusammenklappen des ausgerüsteten Rohlings lassen sich die aneinander anliegenden Abschnitte lösbar zusammenheften. Es ist jedoch auch denkbar, daß zwei unabhängige Abschnitte durch entsprechende Verschlüsse aneinander befestigt werden.

Die Eigenschaften des Rohlings als Informationsträger können erweitert werden, wenn in den Abschnitten Teile einer Elektronik montiert sind.

Der Rohling läßt sich auf bekannten Produktionsstraßen für Scheckkarten Herstellen und bearbeiten.

Besonders vorteilhaft lassen sich Produktionsstraßen zum Ausrüsten von Scheckkarten nutzen. Hier finden hochwertige Drucker, beispielsweise Farb-Laserdrucker Verwendung. Auch können die von Scheckkarten bekannten Verfahren zur Individualisierung genutzt werden, beispielsweise durch Lasern. Ferner können Verfahren wie Kaschieren, Laminieren, Stanzen oder Montieren genutzt werden.

Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die Figuren zeigen im einzelnen:

Fig. 1 einen aus zwei Abschnitten aufgebauten Rohling;

Fig. 2 einen aus drei Abschnitten aufgebauten Rohling;

Fig. 3: einen aus zwei Abschnitten aufgebauten Rohling;

Fig. 4 einen aus vier Abschnitten aufgebauten Rohling;

Fig. 5 eine spezielle Ausführungsform eines Rohlings.

Fig. 1 zeigt einen aus zwei gleichförmigen Abschnitten 1 aufgebauten Rohling. Der Rohling besitzt eine Länge von 85,6 mm, eine Breite von 54,0 mm und eine Stärke von 0,76 mm, was den Normabmessungen einer Scheckkarte entspricht. Die Ecken der Karte sind mit einem Radius von 3,0 mm abgerundet. Die beiden Abschnitte 1 besitzen jeweils eine Kantenlänge von 42,4 mm × 54,0 mm und sind an den Ecken jeweils mit einem Radius von 3 mm abgerundet.

Zwischen den Abschnitten 1 ist ein Spalt 2 mit einer Weite von 0,8 mm ausgebildet. Im Spalt 2 sind Stege 3 angeordnet, welche die Abschnitte 1 verbinden. Zu einer Ecke hin weisen die Abschnitte 1 eine Öffnung 4 auf, die später zur Befestigung der fertiggestellten Karten an beispielsweise einer Kette dient.

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit drei gleichförmigen Abschnitten. Die Abschnitte 1 besitzen jeweils eine Kantenlänge von 28,0 mm × 54,0 mm. Die Weite des zwischen den Abschnitten 1 angeordneten Spalten 2 beträgt jeweils 0,8 mm. Die einzelnen Abschnitte werden wiederum durch Stege 3 verbunden.

In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform mit zwei Abschnitten 1 gezeigt. Die Abschnitte haben jeweils eine Kantenlänge von 85,6 mm × 26,6 mm. Der Spalt 3 hat wiederum eine Weite von 0,8 mm.

In Fig. 4 ist eine Ausführungsform mit vier gleichförmigen Abschnitten 1 gezeigt. Die Abschnitte 1 haben eine Kantenlänge von 42,4 mm × 26,6 mm. Die Weite des Spalts 2 beträgt wiederum 0,8 mm. Die einzelnen Abschnitte sind durch Stege 3 verbunden.

Die Form der Abschnitte ist nicht auf die eines Rechtecks beschränkt. Es können beispielsweise auch geschwungene Kantenverläufe verwirklicht werden. Ferner müssen die Ecken der Rohlinge nicht, wie in den Figuren gezeigt, abgerundet sein. Sie können beispielsweise auch in Form einer "abgeschnittenen Ecke" abgeschrägt sein. Durch die Kombination von abgerundeten und abgeschrägten Ecken lassen sich so einfach sieben unterschiedlichen Werte darstellen. Ferner können auf dem Rohling, z. B. durch Lasern, Informationen in Braille-Schrift eingetieft werden.

Eine Ausführungsform des Rohlings, in dem spezielle Ausgestaltungen vorgesehen sind, ist in Fig. 5 dargestellt. Der Rohling ist aus zwei Abschnitten 1 aufgebaut, die über ein Scharnier 5 verbunden sind. Auf den Abschnitten 1 sind jeweils Verschlüsse 6 vorgesehen. Dabei besteht der eine Teil des Verschlusses jeweils aus zwei noppenartigen Erhebungen 6a, die auf dem einen Abschnitt 1 vorgesehen sind. Beim zusammenklappen der beide Abschnitte 1 greifen diese Noppen 6a jeweils in entsprechende Vertiefungen 6b auf dem anderen Abschnitt ein. In einem der Abschnitte 1 ist ein Fach 7 vorgesehen, das zur Aufnahme eines Elektronikbausteins dient. An einer Ecke der Abschnitte ist eine Schräge 7 vorgesehen, die als Markierung dient, beispielsweise um das fertiggestellte Schild korrekt in einem Lesegerät positionieren zu können.

Claims (11)

1. Rohling, insbesondere zur Herstellung von Schildern, Etiketten und dergleichen, vorzugsweise aus Plastik, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling aus mindestens zwei zusammenhängenden Abschnitten aufgebaut ist und die Abmessungen einer Scheckkarte aufweist.

2. Rohling nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Abschnitte gleiche Abmessungen aufweisen.

3. Rohling nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte durch Stege verbunden sind.

4. Rohling nach Anspruch 1, 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß der Abschnitt mindestens eine Öffnung aufweist.

5. Rohling nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Maße des Rohlings ein ganzzahliges Vielfaches der Maße der Abschnitte sind.

6. Rohling nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, da­ durch gekennzeichnet, daß in die Abschnitte, vorzugsweise an ihren Kanten, fühlbare Formelemente eingetieft sind.

7. Rohling nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß aneinanderstoßende Kanten von zwei Abschnitten als Scharnier ausgebildet sind.

8. Rohling nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kanten benachbarter Abschnitte als sich ergänzende Teile eines Verschlusses ausgebildet sind.

9. Rohling nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in den Abschnitten Teile einer Elektronik montiert sind.

10. Verwendung einer Produktionsstraße für Scheckkarten zur Produktion von Rohlingen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.

11. Verwendung einer Produktionsstraße für Scheckkarten zum Ausrüsten eines Rohlings gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.