DE19712442C2 - Verfahren zur Herstellung von mikrostrukturierten keramischen Bauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mikrostrukturierten keramischen BauteilenInfo
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- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/622—Forming processes; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mi
krostrukturierten keramischen Bauteilen gemäß dem ersten Pa
tentanspruch.
Aus F. Nöker und E. Bayer: "Herstellung von Mikrostrukturkör
pern aus Keramik", Keramische Zeitschrift 44 (1992) [10] 677-
681 ist es bekannt, mikrostrukturierte keramische Bauteile
herzustellen, indem mit Hilfe des sogenannten LIGA-Verfahrens
eine Kunststofform hergestellt und durch Schlickergießen mit
einer keramischen Masse befüllt wird. Eine vollständige Befül
lung der Form wird durch Anwendung von Druck erreicht. Die
Kunststofform wird nach dem Trocknen zu einem Grünkörper aus
gebrannt und der Grünkörper gesintert.
Ein solches Verfahren ist auch aus H.-J. Ritzhaupt-Kleissl, W.
Bauer, E. Günther, J. Laubersheimer, J. Haußelt: "Development
of ceramic microstructures", Microsystem Technologies 2 (1996)
130-134, Springer-Verlag 1996, bekannt. Als Material für die
Kunststofform wird das üblicherweise beim LIGA-Verfahren ver
wendete Polymethylmethacrylat (PMMA) verwendet. Nach Ansicht
der Autoren ist die Co-Pyrolyse der PMMA-Form und des Grünkör
pers kritisch, denn PMMA zersetzt sich exotherm unter Bildung
von Blasen, bevor der Grünkörper eine ausreichende Härte er
hält. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens ist, daß zur
Herstellung der Kunststofform ein hoher Aufwand erforderlich
ist.
Das Zentrifugieren von Schlickern in einer Form wird in einer
Reihe von Veröffentlichungen beschrieben, u. a. in W. Huisman,
T. Graule und L. J. Gauckler: "Alumina of High Reliability by
Centrifugal Casting", Jounal of the European Ceramic Society
15, (1995) 811-821. Bei dem Verfahren, das in dieser Veröf
fentlichung beschrieben wird, verwendet man eine Aluminium
form.
In "Formstoffe und Formverfahren" von E. Flemming und W.
Tilch, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig,
Stuttgart (1993) wird auf den Seiten 384-397 das Feingießen be
schrieben. Beim Feingießen wird ein Modell des gewünschten
Bauteils aus Wachs hergestellt und mit einem Keramikgrundstoff
umkleidet. Der Keramikgrundstoff wird zu einer porösen Keramik
gebrannt. Das Wachs wird zuvor bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen ausgeschmolzen. Die Keramikform kann anschließend
beispielsweise mit einem flüssigen Metall gefüllt werden.
In der Veröffentlichung von J. Buckley: "No-draft slip-casting
with low CTE materials", Advanced structural ceramics, Ceramic
Technology International 1996 ed. by Ian Birkby, Sterling Pu
blications London 1996, S. 46-47 ist zur Herstellung von
gesinterten Körpern ein Schlickergußverfahren beschrieben, bei
dem u. a. eine verlorene Form aus Wachs eingesetzt wird. Die
Wachsform wird verwendet, um daraus eine Gipsform mit der Ne
gativstruktur der Wachsform herzustellen, mit deren Hilfe der
Grünkörper durch anschließendes Trocknen hergestellt wird. Der
Grünkörper wird zusammen mit der Gipsform gesintert. Das Ver
fahren ähnelt dem Feingießen, wobei jedoch anstelle des Me
talls ein Schlickerguß eingesetzt wird.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß bei den bekannten Zen
trifugierverfahren für Schlicker Formen eingesetzt werden, die
sich entweder schlecht mikrostrukturieren lassen wie z. B.
Gipsformen oder deren Mikrostrukturierung noch aufwendiger ist
als die Herstellung von PMMA-Formen nach dem LIGA-Verfahren;
dies gilt insbesondere für Formen aus Aluminium. In den Fäl
len, in denen Wachsformen eingesetzt wurden, handelt es sich
um die Positivform der gewünschten Bauteile; die Positivform
muß zuvor noch in die Negativform umgesetzt werden.
Die DE 43 10 068 und die Veröffentlichung von R. Knitter, E.
Günther, U. Maciejewski und C. Odemer: "Herstellung kerami
scher Mikrostrukturen", cfi/Ber. DKG 71 (1994) No. 9 beschrei
ben ein Verfahren, bei dem aus einem Schlicker eine Folie her
gestellt wird, die mit einem mikrostrukturierten Prägewerkzeug
geprägt wird.
Die US 5,217,664 beschreibt ein Verfahren zur pulvertechnolo
gischen Herstellung eines Gegenstandes, bei dem eine Form ein
gesetzt wird. Die Form muß porös sein. Sie wird evakuiert und
mit Hilfe eines Gasstroms mit dem Pulver befüllt. Auf der
Außenseite der Form wird ebenfalls ein Unterdruck aufrechter
halten. Infolge der Gasströmung durch die poröse Form verteilt
sich das Pulver gleichmäßig über die innere Oberfläche der
Form.
Die US 4,937,214 befaßt sich mit der Herstellung einer Kera
mik, bei der die Kristallkörner durch Zentrifugieren in einer
Vorzugsrichtung ausgerichtet werden.
Die EP 0 474 346 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines geformten keramischen Gegenstandes, bei dem ein
Schlicker mit speziellen rheologischen Eigenschaften durch Vi
bration in eine Form gefüllt wird. Als Form wird eine Gipsform
verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzu
schlagen, mit dessen Hilfe mikrostrukturierte Bauteile aus ei
ner Keramik hergestellt werden können, bei dem eine Form ein
gesetzt wird, die wesentlich einfacher hergestellt werden kann
als bei den bekannten Verfahren. Die Form soll die Negativform
des gewünschten Bauteils und somit ohne weitere Abformung ein
setzbar sein.
Die Aufgabe wird durch das im ersten Patentanspruch beschrie
bene Verfahren gelöst. In den weiteren Patentansprüchen sind
bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens angegeben.
Erfindungsgemäß wird zuerst in an sich bekannter Weise aus ei
nem Keramikpulver ein fließfähiger Schlicker hergestellt. Als
Keramikpulver eignen sich insbesondere Zirkondioxid, Silicium
nitrid, Blei-Zirkonat-Titanat (PZT) oder Aluminiumoxid. Zur
Herstellung des Schlickers wird beispielsweise ein Dispergie
rungsmittel in Wasser gelöst und anschließend unter intensivem
Rühren das Keramikpulver in der Lösung suspendiert. An
schließend wird dann ein Binder zugefügt.
Der Schlicker wird in eine Wachsform gegossen. Als Wachs eig
nen sich insbesondere Spritzgußwachse, etwa mit einem Schmelz
punkt von 50° bis 100°C. Aus dem Wachs wird die mi
krostrukturierte Wachsform vorzugsweise hergestellt, indem das
Wachs in eine mikrostrukturierte Siliconkautschukform gegossen
wird. Da zwischen Wachs und Siliconkautschuk kaum Ad
häsionskräfte auftreten, ist ein zerstörungsfreies Trennen und
Wiederverwenden der Gußform unproblematisch realisierbar.
Alternativ kann die Wachsform im Spritzgußverfahren oder mit
Hilfe einer Metallform hergestellt werden.
Bei der Gestaltung der Wachsform hat es sich bewährt, einen
Napf zu gießen, dessen Boden mit dem gewünschten Design struk
turiert ist. Die Seitenwände dieses Napfes sollen ausreichend
hoch dimensioniert sein, um das benötigte Schlickervolumen
aufnehmen zu können. Durch die Verwendung einer Napfform wird
berücksichtigt, daß das Wachs in der Regel ein niedrigeres
spezifisches Gewicht als der Schlicker besitzt und damit wäh
rend des Zentrifugierens sehr starken Auftriebskräften unter
liegt. Wachsformen ohne Seitenrand müssen daher fest am Boden
fixiert sein, um eine Aufschwimmen während des Zentrifugierens
zu vermeiden. Dabei hat es sich aber gezeigt, daß es beim Lö
sen von befestigten Formen leicht zur Beschädigung des emp
findlichen Grünkörpers kommt. Die Napfform verhindert dagegen
ein Aufschwimmen und bietet zusätzlich dem Grünkörper Schutz
während der nachfolgenden Trocknungsschritte.
Die Wachsform kann durch eine halbautomatische Fertigung her
gestellt werden. Hierfür wird ein Wachsinjektor verwendet, der
das Temperieren des Wachses, das Evakuieren der Form und das
Einspritzen der Wachsschmelze ermöglicht. Auch hierbei werden
Formteile aus Siliconkautschuk eingesetzt. Das Einspritzen des
Wachses erfolgt beispielsweise bei einer Wachstemperatur von
ca. 80°C und einem Druck von ca. 0,15 MPa. Eine vollständige
Formfüllung wird erreicht, wenn man die Siliconform zuvor etwa
auf 80°C temperiert.
Die mit dem Schlicker befüllte Wachsform wird anschließend
zentrifugiert. Die Zentrifugation kann in einer der im Stand
der Technik beschriebenen Vorrichtung, etwa bei einer Umdre
hungszahl von 4000 s-1 erfolgen. Geeignet sind insbesondere
Laborzentrifugen mit einem Schwenkbecherrotor. Die Zentrifuga
tionszeit beträgt meist 5 bis 60 min. die Temperatur kann da
bei bei ca. 20°C gehalten werden.
Nach dem Stillstand des Rotors wird die überstehende Flüssig
keit dekantiert und die Wachsform mit dem Grünkörper in einen
Trockenschrank gestellt.
Wegen der geringen Festigkeit des zentrifugierten Schlickers
kann zu diesem Zeitpunkt in der Regel noch keine Entformung
erfolgen. Der Grünkörper muß in der Wachsform getrocknet wer
den. Die formschlüssige Verbindung von Keramik und Wachsform
behindert dabei die Trocknungsschrumpfung und führt im Grün
körper zu Zugspannungen. um eine Rißbildung zu vermeiden, ist
eine Reduzierung der Trocknungsgeschwindigkeit vor allem im
Anfangsstadium erforderlich.
Die Trocknung wird vorzugsweise in zwei Stufen durchgeführt:
- - Im Klimaschrank bei 15°C, 90% relativer Feuchte und einer Dauer von ca. 2 Tagen;
- - bei Umgebungsbedingungen: ca. 20°C, 40-60% relativer Feuchte und einer Dauer von ca. 1 Tag.
Mit abnehmendem Wassergehalt nimmt die Festigkeit des Grünkör
pers zu. Daher wird durch einen hohen Trocknungsgrad die
Rißbildung beim nachfolgenden Entformen reduziert.
Das Entfernen der Wachsform erfolgt vorzugsweise in einem
Trockenschrank, den man mit 30 K/h von Raumtemperatur bis ma
ximal 150°C aufheizt und anschließend wieder abkühlen läßt.
Durch die niedrige Aufheizgeschwindigkeit wird sichergestellt,
daß die noch im Grünkörper vorhandene Feuchtigkeit langsam
entweicht und nicht zur Rißbildung führt. Die Wachsformen mit
dem Grünkörper können dabei auf einen Sockel aus Silicon
kautschuk gestellt werden, unter dem sich die Wachsschmelze
sammeln kann. Die Grünkörper sollen beim Ausschmelzen mög
lichst so liegen, daß das Wachs gleichmäßig aus dem mi
krostrukturierten Bereich herausfließen kann.
Ein Teil des Wachses bleibt in den Vertiefungen der Struktur
zurück oder wird von dem porösen Grünkörper aufgesaugt. Dabei
hat sich überraschenderweise gezeigt, daß sich auf diese Weise
eine Wachsimprägnierung herstellen läßt, die eine mechanische
Nachbearbeitung des Grünkörpers ermöglicht. Da die Kapillar
kräfte mit abnehmenden Strukturabmessungen zunehmen, werden
auch feinste Details durch Wachs aufgefüllt und ein vollstän
diges Abstützen der Struktur durch die Wachsschicht erreicht.
Eine mechanische Bearbeitung ist immer dann notwendig, wenn
die gewünschten Strukturen nicht unmittelbar durch Abformen
hergestellt werden können. Sollen beispielsweise durchgehende
Düsenlöcher hergestellt werden, werden Wachsformen mit Mi
krostrukturen in Form von beispielsweise säulen- oder pyrami
denartigen Erhebungen eingesetzt. Um die Wahrscheinlichkeit
von Trocknungsrissen zu reduzieren, wird ein Grünkörper herge
stellt, der in diesem Fall nichtdurchgehende Vertiefungen auf
weist. Er wird dann von seiner Rückseite her so lange abge
schliffen, bis die Düsenlöcher freigelegt sind. Beispielsweise
konnten mittels Wachseinbettung profilierte Düsen mit freiste
henden Stegen mit einem kleinsten Durchmesser von 20 µm und
einer Höhe von bis zu 1 mm in ungesintertem Zustand mechanisch
bearbeitet werden.
Nach dem Entformen sind im Grünkörper noch Schlickeradditive
und Wachsreste enthalten, die vor dem eigentlichen Sinterpro
zeß pyrolytisch entfernt werden. Da exotherme Verbrennungspro
zesse turbulent und unkontrolliert ablaufen, besteht die Ge
fahr, daß dabei die Mikrostrukturen zerstört werden. Bei der
Pyrolyse soll daher bereits unterhalb der Zündtemperatur für
eine weitgehende Zerstörung der organischen Bestandteile ge
sorgt werden. Die Pyrolyse beginnt ab ca. 150°C mit der Frei
setzung der flüchtigen Bestandteile und ist bei ca. 600°C ab
geschlossen. Dazwischen sind Haltezeiten etwa bei ca. 280°C
vorteilhaft. Anschließend wird der Grünkörper bei Temperaturen
von 1000° bis 2000°C gesintert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert.
29,7 g entionisiertes Wasser werden mit 1,0 ml konzentrierter
Salzsäure angesäuert. In diese Lösung läßt man 100 g Al2O3
langsam einrieseln, wobei der Rührer mit einer
Geschwindigkeit von 350 s-1 läuft. Die Suspension wird an
schließend mindestens 30 min bei 1000 s-1 weitergerührt, um
die Pulveragglomerate aufzubrechen. Die Binderzugabe erfolgt
aus einer vorbereiteten 10 Gew.-% Polyvinylalkohol(PVA)-Lösung
mit einer Zuschlagsmenge von 2,5 g Lösung. Der komplette
Schlicker wird abschließend über Nacht durch Rühren bei 500 s-1
homogenisiert.
Für die Abformung einer Ladeelektrode werden 10 g des homoge
nisierten Schlickers in die Wachsform gegeben.
Die Mikrostruktur bestand
aus parallelen, 20 mm langen Stegen mit einer Breite von 80 µm
und einer Höhe von 320 µm. Da die Viskosität dieses Schlickers
ausreichend niedrig ist, kann die in den Gräben eingeschlos
sene Luft beim Zentrifugieren schnell aufsteigen. Auf ein Eva
kuieren der befüllten Form kann daher verzichtet werden. Die
Abformung erfolgt unter den oben beschriebenen Zentrifugierbe
dingungen. Nach der Entnahme der Wachsform aus der Zentrifuge
wird die überstehende Flüssigkeit abgeschüttet und der Grün
körper zum Trocknen in den Trockenschrank gestellt.
Die maximale Wachsausschmelztemperatur beim Entformen beträgt
mit diesem Wachs 100°C. Da der Grünkörper nachbearbeitet
wird, soll das Bauteil während des Entformens zudem möglichst
horizontal liegen, damit ausreichend Wachs in den Gräben zu
rückbleibt. Durch die Wachsfüllung wird das Abbrechen erhabe
ner Mikrostrukturen während der mechanischen Bearbeitung ver
hindert. Die mechanische Nachbearbeitung umfaßt das Plan
schleifen der Unterseite.
Die Wachspyrolyse erfolgte bei Temperaturen bis 600°C und das
Sintern bei Temperaturen bis 1500°C. Dabei wird mit 30 K/h
auf 280°C aufgeheizt, wonach eine Haltezeit von 6 h vorgese
hen wird. Danach wird mit 30 K/h auf 600°C und mit 120° K/h
auf 1500°C aufgeheizt, wobei die Temperatur 1 h auf 1500°C
gehalten wurde.
Das herzustellende Sensorarray sollte ein regelmäßig angeord
netes Feld von Säulen mit einer Größe von jeweils 140 µm
Breite und 500 µm Höhe darstellen. Demzufolge wird eine Wachs
form in Gestalt eines Napfes eingesetzt, bei dem im Boden ent
sprechend dimensionierte Vertiefungen ausgeformt sind.
Zur Herstellung des PZT-Schlickers werden 30 g einer vorberei
teten 10 Gew.-% PVA mit 11,7 g entionisiertem Wasser und 1,2 g
eines handelsüblichen Dispergierungsmittels
gemischt. Da für das verwendete Keramik
pulver eine hohe PVA-Menge erforderlich ist, erfolgt das Zu
setzen der Binderlösung vor dem Einrühren des Pulvers. In die
Mischung läßt man 100 g PZT-Pulver
bei 350 Umdrehungen langsam einrühren. Zum Aufbrechen der Pul
veragglomerate wird die Rührergeschwindigkeit dann für 3 min
auf 2000 Umdrehungen erhöht. Der komplette Schlicker wird ab
schließend über Nacht durch Rühren bei 500 Umdrehungen homoge
nisiert. Vor der Abformung wird der Schlicker bei 25 hPa ent
gast. Vom Schlicker werden 2 g in die Wachsform gefüllt. Dazu
wird eine Vakuum-Imprägnierausrüstung
eingesetzt, die ein Füllen der Form in einer evaku
ierten Kammer erlaubt. Anschließend wird 30 min. bei 4000 Um
drehungen zentrifugiert.
Das Entformen des getrockneten Grünkörpers erfolgt bei maximal
130°C. Kappillarkräfte führen dazu, da zwischen den Säulen
noch ausreichend Wachs zurückbleibt, das die Säulen nach dem
Erstarren abstützt. Das entformte Sensorarray ist daher rela
tiv unempfindlich und läßt sich gut handhaben.
Der Fuß wird auf ca. 0,5 mm abgeschliffen, um den Bearbei
tungsaufwand im gesinterten Zustand zu vermindern.
Das Sintern des Sensorarrays erfolgt im Pulverbett, um Verlu
ste durch Bleiverdampfung zu reduzieren. Wegen der Strukturie
rung ist ein vollständiges Einbetten allerdings nicht möglich;
daher wird grobes PZT-Pulver oder Bleizirkonat-Pulver ledig
lich um den Grünkörper herum angehäuft. Um den Bleiaustrag zu
reduzieren, ist außerdem nach dem Ausbrennen der organischen
Anteile die Gaszuführ zu beenden. Die Trocknungs- und Sinter
bedingungen entsprechen denen in Beispiel 1 mit der Ausnahme,
daß mit 90 K/h auf 1200°C aufgeheizt wird. Die Haltezeit und
die Abkühlung mit Ofencharakteristik sind identisch.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von mikrostrukturierten kerami
schen Bauteilen mit den Schritten:
- a) Herstellung eines fließfähigen Schlickers aus einem Ke ramikpulver,
- b) Herstellung einer Wachsform, in der eine Negativform des mikrostrukturierten Bauteils ausgeformt ist,
- c) Einfüllen des Schlickers in die Wachsform,
- d) Zentrifugieren der Wachsform mit dem Schlicker,
- e) Trocknen des Schlickers in der Wachsform zu einem Grün körper, wobei die Wachsform durch Schmelzen entfernt wird,
- f) Sintern des Grünkörpers.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem eine Wachsform einge
setzt ist, die die Form eines Napfes mit einem Boden und
mit Seitenwänden aufweist, in dessen Boden die Mikrostruk
turen ausgeformt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Trocknen des
Schlickers nach Schritt e) und das Sintern des Grünkörpers
nach Schritt f) mit Hilfe eines Aufheizprogramms durchge
führt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Grünkörper
mechanisch bearbeitet wird, bevor er gesintert wird.
Priority Applications (1)
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DE1997112442 DE19712442C2 (de) | 1997-03-25 | 1997-03-25 | Verfahren zur Herstellung von mikrostrukturierten keramischen Bauteilen |
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