DE19712063A1 - Elektromagnetischer Antrieb - Google Patents
Elektromagnetischer AntriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Antrieb mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein derartiger elektromagnetischer Antrieb ist z. B. in der EP 0043426 B1 dargestellt
und beschrieben. Dort wird von dem Antrieb ein Ventil eines Verbrennungsmotors
angetrieben. Die Lagerung des Ankers erfolgt dort über den Stößel des
anzutreibenden Ventils, das seinerseits in einer Ventilführung verschiebbar gelagert
ist. Die Lagerung ist hier eine Gleitlagerung. Hier entstehen durch
Luftspalttoleranzen nennenswerte Querkräfte auf die Lagerung. Bei DE 38 26 975 A1
ist die Führung der Ankerplatte in einer Hülse vorgeschlagen mit
unterschiedlicher spezifischer Dichte, um eine Gleitführung zu ermöglichen. Auch
hier entstehen Querkräfte, die Reibungsverluste darstellen.
Die erfindungsgemäße Lesung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 schafft eine
verschleißfreie Lagerung mit nur geringer Reibung. Damit ist keine permanente
Ölschmierung erforderlich, die bei oben genannten Systemen notwendig ist. Eine
Verschleißproblematik, wie sie bei Gleitlagerung bei Auftreten einer Kippkraft bei
unsymmetrischem Luftspalt auftreten kann, wobei Querkräfte auf die Lager
einwirken, ist hier ausgeschlossen.
Die Unteransprüche beinhalten Ausführungsmöglichkeiten, durch die weitere
Vorteile entstehen, die im Zusammenhang mit der Zeichnungsbeschreibung
herausgestellt werden.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 Blattfederlagerungen des Ankers mit
unterschiedlicher Erzeugung der Rückstellkräfte;
Fig. 4 eine Drehstablagerung des Ankers;
Fig. 5 und 6 eine Drehstablagerung in zwei Ansichten mit einer
Zwei-Stufen-Rückstellfederkraft;
Fig. 7 ein Diagramm zur Darstellung der Zwei-Stufen-
Rückstellfederkraft gemäß den Fig. 5 und 6;
Fig. 8a und 8b Lagerungen gemäß den vorhergehenden Figuren
mit einem anderen Antrieb.
In Fig. 1 ist oben ein Doppelmagnetantrieb schematisch gezeigt, der aus
Magnetkernen 1 und 2 mit Magnetpolen 3 und 4, aus auf den Kernen aufgewickelten
Wicklungen 5 und 6 und einem Anker 7 besteht. Bei Betätigung eines der
Elektromagnete 1, 3, 5 oder 2, 4, 6 wird der Anker 7 aus der gezeigten
Zwischenstellung (z. B. Mittelstellung) zu den Magnetpolen 3 oder 4 hingezogen.
Der Anker 7 ist hier durch zwei neben dem Anker angeordneten Blattfedern 8 und 9
gelagert, die einerseits fest mit einer Wand 10 und andererseits fest mit dem Anker
7 verbunden sind. Die Federn 8 und 9 erzeugen Federkräfte, die im unteren Teil der
Fig. 1 im Diagramm "Federkraft über Federweg (= Ankerhub)" aufgezeichnet sind.
Das Diagramm zeigt daß in der Mittelstellung (0) die resultierende Federkraft 0 ist,
und daß die Summe der einander entgegengerichteten Rückstellkräfte F1 und F2
bei einer Auslenkung aus der Mittelstellung ansteigen. Hier bewirken die Blattfedern
die Lagerung, aber auch die Rückstellung des Ankers in die 0-Stellung bei nicht
vorhandener Erregung. Am Anker 7 ist eine Betätigungsstange 11 starr befestigt, die
an ihrem unteren Ende über ein Koppelglied 12 mit dem anzutreibenden Teil 13, z. B.
einem Ventilstößel verbunden ist.
Fig. 2 unterscheidet sich von Fig. 1 nur dadurch, daß zusätzlich zwei
Rückstellfederkräfte in Form von Spiralfedern 21 und 22 vorgesehen sind. Die
Charakteristiken F21 und F22 dieser Federn sind im Diagramm der Fig. 1 unten
aufgezeichnet. Auch sie bewirken die jetzt allerdings sicherere Rückstellung in die 0-Stel
lung. Hier wird die Blattfederlagerung nur zur Ankerführung benutzt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Blattfedern 38 und 39 so bemessen,
daß sie eine Federcharakteristik F38/39 gemäß Fig. 3 unten aufweisen. Die
Betätigungsstange 30 ist hier drehbeweglich mit dem Anker 37 verbunden und im
unteren Teil in einer Lagerung geführt. Das anzutreibende Teil 31 (Ventilstößel) wird
hier durch eine Betätigungsfeder 32 nach oben gegen die Betätigungsstange
gedrückt. Es besteht hier somit nur eine lose Verbindung. Die Feder 32 ist so
ausgelegt, daß sie eine Charakteristik entsprechend F32 aufweist; d. h. daß diese
Feder 32 die zweite Rückstellfederkraft erzeugt die - zusammen mit der Federkraft
F38/39 - bei Nichterregung den Anker in die Mittelstellung stellt.
Während in den Fig. 1 bis 3 Blattfederlagerungen dargestellt sind, wird in Fig. 4 eine
Drehstab- (oder Drehrohr-) Lagerung gezeigt. Bei dieser Lagerung sind die zu
beschleunigenden Massen erheblich kleiner. Hier sind die Magnetkreise in gleicher
Weise ausgebildet. Lediglich die Magnetpole 43 und 44 sind schräg ausgebildet, um
an den Verlauf des um die Achse 40 gedrehten Ankers 47 angepaßt zu sein. Der
nähere Aufbau der Drehstablagerung ist der Fig. 6 entnehmbar. Ein Drehstab 60 ist
hier bei 61 starr eingespannt. Am an sich freien Ende kann ein die Verdrehung
zulassendes Stützlager 62 vorgesehen sein. Mit dem Drehstab 60 ist ein Käfig 63
verbunden, der seinerseits den Anker 67 aufnimmt. An diesem Käfig ist auch die
Verbindungsstange 42 gelagert.
In Fig. 4 ist die Achse 40 gleich der Drehachse des Drehstabs 60. Der Käfig 63 der
Fig. 6 kann auch in Fig. 4 der Träger 41 des Ankers 47 sein. Mit dem Anker 47 oder
dem Käfig 63 ist die Betätigungsstange 42 drehbar verbunden, die ihrerseits über
ein Koppelglied 45 mit z. B. einem Ventilstößel 46 verbunden ist. Hierdurch sind die
Querkräfte gering. Beim Beispiel der Fig. 4 ist unterstellt, daß der Drehstab die
Nullstellung des Ankers selbst bewirkt (entspr. Fig. 1). Man kann jedoch wie in Fig. 2
zusätzliche Federn zur Mittelstellungseinstellung vorsehen. Auch eine Lösung
entsprechend Fig. 3 ist denkbar, so daß einerseits der Drehstab und andererseits
eine Rückstellfeder für das anzutreibende Glied die Mittelstellung miteinander
bewirken.
Fig. 5 entspricht Fig. 4 mit dem Unterschied, daß hier die Rückstellkräfte von dem
Drehstab 60 und der Ventilrückstellfeder 32 gebildet werden und bei einer
bestimmten Auslenkung in jeder Richtung eine weitere Federkraft wirksam wird, die
die Rückstellkraft in der Endstellung erhöht. In Fig. 5 ist diese zusätzliche
Rückstellkraft durch ein am rechten Ende eingespanntes Blattfederpaar 50/51 und
eine Verlängerung 52 des Ankers 57 realisiert, die ab einer bestimmten Auslenkung
zusätzlich eine der Blattfedern 50 oder 51 verbiegen muß. Dies zeigt auch Fig. 6 in
anderer Ansicht.
Die Fig. 7 zeigt ausgezogen den Verlauf der Summe der in Fig. 5 und 6 gezeigten
Zwei-Stufen-Rückstellfeder. Diese Zwei-Stufen-Feder hat den Vorteil, daß die
Federcharakteristik besser dem Magnetkraftverlauf FM angepaßt ist. Daher kann das
System bereits aus der Ruhelage ohne den üblichen Aufschwingvorgang in die
Endlage gefahren werden. Darüber hinaus bewirkt die steile Federcharakteristik der
zweiten Feder eine entsprechend hohe Abbremsung des von der
gegenüberliegenden Endlage ankommenden Ankers, was erheblich zur Dämpfung
und Stellungsregelung beiträgt. Weiterhin trägt die mögliche hohe Endkraft der
Feder zu einer hohen Anfangsbeschleunigung und damit schnellen Ventilöffnung
bei.
Der erfindungsgemäße Antrieb kann auch als Pumpantrieb verwendet werden,
wobei der Ventilstößel 13, 31 durch einen Pumpkolben ersetzt wird.
Abweichend von dem Antrieb der Fig. 1 bis 7 kann auch ein elektrodynamischer
Antrieb zum Einsatz kommen, wie er z. B. aus der Lautsprechertechnik bekannt ist.
Hier wird die Erregerspule 70 des Systems federgelagert, z. B. mit einer Blattfeder 71
gemäß Fig. 8a oder einem Drehstab 72 entsprechend Fig. 8b.
Claims (17)
1. Elektromagnetischer Antrieb mit zwei Elektromagneten, deren Polflächen
wenigstens teilweise einander zugewandt sind und mit einem beweglich
gelagerten, zwischen diesen Polflächen hin- und herbewegbaren Anker, der
bei abgeschalteten Magneten durch Federkräfte in eine Zwischenstellung
gebracht und dort gehalten wird und bei Einschalten eines der
Elektromagneten in eine der beiden Endstellung zumindest in der Nähe der
Polflächen des entsprechenden Elektromagneten gebracht wird, wobei der
Anker mit dem anzutreibenden Teil verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker federgelagert ist.
2. Elektromagnetischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerung durch Blattfedern (8, 9; 38, 39) realisiert ist (Fig. 1 bis 3).
3. Elektromagnetischer Antrieb (8, 9; 38, 39) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerung durch eine Drehfeder (Drehstab,
Drehrohr) (60) realisiert ist (Fig. 4 bis 6).
4. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Federlagerung selbst die Zwischenstellung
bestimmt ist (Fig. 1; Fig. 4).
5. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Federkräfte für die Zwischenstellung
gesonderte Rückstellfedern (21, 22) vorgesehen sind (Fig. 2).
6. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Rückstellung in die Zwischenstellung in der einen
Richtung die Federlagerung und in der anderen Richtung eine
Rückstellfederkraft (32) insbesondere des anzutreibenden Teils (31)
verantwortlich ist (Fig. 3; Fig. 5).
7. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (7) starr mit dem anzutreibenden Teil
(13) verbunden ist.
8. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen dem Anker (37) und dem
anzutreibenden Teil (31) wenigstens ein drehbewegliches Koppelglied enthält
(Fig. 1, Fig. 2).
9. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ab einer bestimmten Auslenkung des Ankers (57) aus
der Zwischenstellung ein zusätzliches, die Rückstellwirkung verstärkendes
Federkraftpaar (50; 51) wirksam wird (Fig. 5 und 6).
10. Elektromagnetischer Antrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ab weiteren bestimmten Auslenkungen wenigstens ein weiteres Federpaar
wirksam ist.
11. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Drehstab ein Stützlager (62) aufweist (Fig. 6).
12. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker mit der Federlagerung über einen Käfig (67)
verbunden ist (Fig. 6).
13. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das anzutreibende Teil ein Ventil, insbesondere eines
Verbrennungsmotors ist.
14. Elektromagnetischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch seine Anwendung in Pumpenantrieben.
15. Elektromagnetischer Antrieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsglied in zwei Richtungen antreibend ausgebildet ist und
je einen Pumpkolben antreibt.
16. Elektrodynamischer Antrieb (nach Art eines Lautsprechers), dadurch
gekennzeichnet, daß die Erregerspule des Antriebs federgelagert ist.
17. Elektrodynamischer Antrieb nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch die
Kombination mit einem oder mehreren Merkmalen der Ansprüche 2 bis 15.
Priority Applications (5)
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