DE19710402A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schläuchen bzw. Hüllen in gekrümmter Form - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schläuchen bzw. Hüllen in gekrümmter FormInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schläuchen bzw. Hüllen in
gekrümmter Form, Schläuche als solche sowie eine Vorrichtung zum Verformen von
Schläuchen oder Hüllen.
Im allgemeinen sind Schläuche und Hüllen zum Abpacken von Lebensmitteln, wie
Schinken, Wurst, Fisch- oder Fleischpasteten, Käse oder dergleichen, von gerader
zylindrischer Gestalt. Würste, die in Schweine- oder Schafdärmen abgepackt werden,
haben im allgemeinen von Natur aus eine gewölbte, gekrümmte, d. h. eine sogenannte
kranzförmige Gestalt, die ein ansprechenderes Aussehen besitzt als gerade zylin
drische Würste. Aus diesem Grund sind im Stand der Technik Verfahren bekannt
geworden, kranzförmige Würste und Schinken unter Verwendung von Kunststoffolien
schläuchen herzustellen, beispielsweise durch Heißformen von geraden Schläuchen
in einer gebogenen Haltevorrichtung, um den Schläuchen eine gewölbte Form zu
verleihen. Dabei treten jedoch Schwierigkeiten in der Weise auf, daß die Heißformung
einen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert und daß die heißgeformten Schläuche in
einem derartigen Ausmaß Falten enthalten, daß sie das Aussehen der Endprodukte
und somit deren Verkäuflichkeit herabsetzen.
In der GB-A-1163248 ist ein Verfahren zum Herstellen eines gewölbten Schlauches
beschrieben, bei dem zuerst ein geradliniger Schlauch hergestellt wird, und dann
durch Erhitzen eines bestimmten Umfangsabschnittes des Schlauches eine Wärme
schrumpfung herbeigeführt wird, die zu einem Wölben des Schlauches führt. Des
weiteren ist ein Verfahren aus der GB-A 1 227 249 bekannt, bei dem ein Umfangs
abschnitt eines geraden Schlauches in Längsrichtung des Schlauches erhitzt wird, um
im erhitzten Bereich Veränderungen des Wärmeschrumpfkoeffizienten in der Um
fangsrichtung eines Querschnitts des Folienschlauches herbeizuführen. Wenn der
Schlauch nach dem Füllen, beispielsweise mit Wurstbrät, erhitzt wird, verbiegt er sich
mitsamt seinem Inhalt von selbst aufgrund der unterschiedlichen Wärmeschrumpf
koffizienten der Schlauchfolie über ihre Länge.
Aus der DE-A 25 05 207 ist ein Verfahren zum Abfüllen und Abpacken von Lebens
mitteln in einem wärmeschrumpffähigen Schlauch aus synthetischem Harzmaterial
bekannt, bei dem zunächst eine ebene Folie aus dem Harzmaterial in eine Formvor
richtung eingebracht wird, und die sich gegenüberliegenden Kanten der Folie zum
Überlappen gebracht werden, um einen Folienschlauch zu bilden. Die sich überlap
penden Kanten werden miteinander verschmolzen, um einen Folienschlauch zu
erhalten, in den von einer Stopfdüse aus, die durch die Formvorrichtung hindurch
reicht, die einzufüllende Nahrungsmittelmasse eingebracht wird. Der gefüllte Folien
schlauch wird in festen Abständen abgebunden und in einer Erhitzungszone, wenn
erforderlich nach Schneiden der abgebundenen Teile in einzelne Stücke, erhitzt. Der
Umfang des Schlauches wird einer Wärmebehandlung unterzogen, bei der auf einen
Teil des Umfangs des Folienschlauches eine wesentlich höhere Temperatur einwirkt
als auf den restlichen Umfang. Dadurch ergeben sich Differenzen in den Wärme
schrumpfkoeffizienten des Folienschlauches über den Umfang. Wird der abgebunde
ne und mit einer Nahrungsmittelmasse gefüllte Folienschlauch erhitzt, beispielsweise
in heißem Wasser, so wird der Folienschlauch aufgrund der unterschiedlichen Wär
meschrumpfkoeffizienten über seinen Umfang unterschiedlich schrumpfen, so daß
das abgepackte Produkt eine gewölbte Gestalt annimmt. Das abgepackte Produkt
wird anschließend abgekühlt und danach kurzzeitig wieder erwärmt, um die Ober
flächenfalten zum Verschwinden zu bringen. Ein derart abgepacktes Produkt ist dann
kranzförmig gekrümmt.
Die automatische Füll- und Abpackmaschine für das Verfahren besteht aus einer
Formvorrichtung, in der die sich gegenüberliegenden Kanten einer flachen Folie
überlappt werden, einer Schmelzvorrichtung, die die überlappten Kanten miteinander
verschmilzt, einem Umfangsring, der den Durchmesser des zu bildenden Folien
schlauches festlegt, einer Wicklungswalze, auf der der Folienschlauch aufgewickelt
wird, einer Stopfdüse, die eine in den Folienschlauch einzufüllende Nahrungsmittel
masse in das Innere des Folienschlauches einbringt, und einer Bindevorrichtung, die
den Folienschlauch in vorgegebenen Abständen abbindet. Die Stopfdüse erstreckt
sich durch die Formvorrichtung hindurch und durchdringt den Umfangsring ganz oder
teilweise. Außerhalb des Umfangsrings befindet sich eine Heizvorrichtung, die den
Folienschlauch über seinen Umfang unterschiedlich beheizt und somit unterschiedlich
große Wärmeschrumpfkoeffizienten über den Umfang des Folienschlauches bewirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
schaffen, die es ermöglichen, einen kontinuierlich über die volle Schlauchlänge
S- oder schneckenförmig gekrümmten Schlauch aus wärmeschrumpffähigem Folienma
terial herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, das folgende
Schritte umfaßt:
erstes Abquetschen eines vorwärts transportierten flachen Schlauches und Aufblasen des abgequetschten Schlauches von seinem offenen Ende her mit Druck luft,
Durchlauf des aufgeblasenen Schlauches durch eine erste Führungszone und durch eine Verformungszone,
Vorwärtsbewegen und gleichzeitiges exzentrisches Drehen des Schlauches um seine Transportrichtung innerhalb der Verformungszone,
Kontakterwärmen des bewegten Schlauches innerhalb der Verformungszone,
partielles Schrumpfen der Schlauchoberfläche mit S-förmigem oder schnecken förmigem Verlauf über den Schlauchumfang in der Verformungszone,
Durchlauf des aufgeblasenen S-förmig gekrümmten Schlauches durch eine zweite Führungszone, und
zweites Abquetschen des aufgeblasenen Schlauches zu einem flachen Schlauch und Aufwickeln des flachen Schlauches.
erstes Abquetschen eines vorwärts transportierten flachen Schlauches und Aufblasen des abgequetschten Schlauches von seinem offenen Ende her mit Druck luft,
Durchlauf des aufgeblasenen Schlauches durch eine erste Führungszone und durch eine Verformungszone,
Vorwärtsbewegen und gleichzeitiges exzentrisches Drehen des Schlauches um seine Transportrichtung innerhalb der Verformungszone,
Kontakterwärmen des bewegten Schlauches innerhalb der Verformungszone,
partielles Schrumpfen der Schlauchoberfläche mit S-förmigem oder schnecken förmigem Verlauf über den Schlauchumfang in der Verformungszone,
Durchlauf des aufgeblasenen S-förmig gekrümmten Schlauches durch eine zweite Führungszone, und
zweites Abquetschen des aufgeblasenen Schlauches zu einem flachen Schlauch und Aufwickeln des flachen Schlauches.
In Ausgestaltung des Verfahrens wird der Schlauch nach dem ersten Abquetschen
und vor dem Durchlaufen der ersten Führungszone an seiner Außenoberfläche
befeuchtet. Dabei wird die Feuchte des mit Druckluft aufgeblasenen Schlauches vor
dem Verformen auf 5% bis 50%, insbesondere auf 15% bis 25%, eingestellt.
In Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das Kontakterwärmen des Schlauches in der
Verformungszone über den Schlauchumfang mit S- oder schneckenförmigem Verlauf.
Dabei wird die Temperatur beim Kontakterwärmen des Schlauches mit wachsender
Durchlaufgeschwindigkeit des Schlauches erhöht und bewegt sich innerhalb eines
Bereiches von 150°C bis 350°C. Zweckmäßigerweise wird der Schlauch kontakter
wärmt, wobei die Kontaktform elektrisch, mit Heißluft oder mit Dampf beheizt wird. Es
hat sich ferner als zweckmäßig herausgestellt, daß die Außenoberfläche des Schlau
ches nach dem Durchlaufen der zweiten Führungszone nachgetrocknet wird. Das
Schlauchmaterial bei dem Verfahren ist eine thermisch schrumpfbare, ein- oder
mehrschichtige Schlauchhülle, insbesondere auf der Basis von Cellulosehydrat,
regenerierter Cellulose, nicht-derivatisierter Cellulose (hergestellt nach dem NMMO-
Verfahren), Polyamid, Polyester und/oder Polyolefinen. Selbstverständlich kann das
Schlauchmaterial gefärbt oder ungefärbt sein. Bei dem NMMO-Verfahren erfolgt die
Behandlung der Cellulose mit N-Methylmorpholin-N-Oxid-Lösung.
Nach der Erfindung ist ein Schlauch mit S- oder schneckenförmig gekrümmter Gestalt
über Teilbereiche der Schlauchlänge oder über die volle Schlauchlänge mit einem
Nahrungsmittel gefüllt.
Im Rahmen der zu lösenden Aufgabe umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Verformen von Schläuchen oder Hüllen ein erstes Abquetschwalzenpaar zum Abquet
schen eines flachen geraden Schlauches, der durch den Spalt dieses Abquetschwal
zenpaares hindurch läuft und der über sein in Durchlaufrichtung offenes Ende mit
Druckluft aufgeblasen ist, ein erstes Rollenfenster zur Führung des aufgeblasenen
geraden Schlauches, eine Verformungseinheit mit einem Heizelement zum Kontakter
wärmen der Außenoberfläche des hindurchgeführten geraden Schlauches und, zum
partiellen Schrumpfen der Schlauchoberfläche an den Kontaktstellen, wodurch der
Schlauch seine S- oder schneckenförmig gekrümmte Gestalt erhält, ein zweites
Rollenfenster zur Führung des S-förmigen oder schneckenförmig gekrümmten Schlau
ches, ein zweites Abquetschwalzenpaar durch dessen Spalt der S- oder schnecken
förmig gekrümmte Schlauch hindurchläuft und flachgedrückt wird, und eine Aufwickel
rolle, auf die der flachgedrückte, S- oder schneckenförmig gekrümmte Schlauch
aufwickelbar ist.
Die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Verformungseinheit zwei voneinander beabstandete Zahnradkränze
umfaßt, die mit Exzenterscheiben verbunden sind, daß jede Exzenterscheibe eine
exzentrische Öffnung aufweist, durch die der Schlauch hindurchgeführt ist, daß die
Außenzahnungen der Zahnradkränze im Eingriff mit Antriebszahnrädern sind, die
oberhalb der Zahnradkränze auf einer gemeinsamen Welle aufsitzen, die ein Motor
antreibt, daß die Zahnradkränze auf Kugellagern umlaufen und daß zwischen den
Zahnradkränzen ein lagefestes Heizelement angeordnet ist, das kreisringförmig
ausgebildet ist, mit einem nach innen weisenden, über den Innenumfang des Heizel
ements verlaufenden Heiz- und Kontaktstempel, gegen den der durchlaufende
Schlauch während seiner durch die umlaufenden Exzenterscheiben bedingten Dre
hung um die Transportrichtung abschnittsweise anliegt, so daß an den beheizten
Kontaktstellen die Schlauchoberfläche partiell schrumpft.
Die weitere Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt sich aus den Merkmalen der Patent
ansprüche 20 bis 22, 24 bis 29.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Vorrich
tung nach der Erfindung zum S- oder schneckenförmigen Verformen
eines Schlauches aus thermisch schrumpfbarem Material,
Fig. 2a + 2b schematische Teilansichten eines geraden Schlauches vor dem
Verformen bzw. eines gekrümmten Schlauches nach dem Verformen,
Fig. 3 in perspektivischer Ansicht einen Radkranz einer Befeuchtungsein
richtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 in perspektivischer Darstellung eine Teilansicht einer Verformungsein
heit für den Schlauch,
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung eine Teilansicht der Verformungseinheit,
ähnlich wie die Ansicht nach Fig. 4, jedoch unter einem davon abwei
chenden Blickwinkel,
Fig. 6 perspektivisch den Einzug des aus der Verformungseinheit ausgetrete
nen gekrümmten Schlauches in ein zweites Abquetschwalzenpaar der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 7a + 7b eine Vorderansicht eines ersten und zweiten Rollenfensters zur
Halterung und Führung des Schlauches in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 8 schematisch die Anordnung einer Verformungseinheit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung zwischen den Einrichtungen einer Fertigungs
anlage für Schlauchhüllen,
Fig. 9 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung, und
Fig. 10a-10e verschiedene Formen von gekrümmten Schläuchen, gefüllt mit
Nahrungsmitteln, wobei die Schläuche erfindungsgemäß hergestellt
werden.
Eine in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zum Verformen von thermisch
schrumpffähigen Schläuchen aus Kunststoffen, Cellulosehydrat, nicht-derivatisierter
Cellulose oder regenerierter Cellulose umfaßt eine Abwickelrolle 1, ein erstes Abquet
schwalzenpaar 2, 3, eine Befeuchtungseinrichtung 4 mit einem Gehäuse 52, einem
Radkranz 31 und mit Düsen 21, ein ersten Rollenfenster 5, eine Verformungseinheit
10, ein zweites Rollenfenster 6, eine Nachtrocknungseinrichtung 7, ein zweites
Abquetschwalzenpaar 8, 9 und eine Aufwickelrolle 11. Auf der Abwickelrolle 1 befin
det sich bereits fertig getrocknete Schlauchware in Rollenform, die bedruckt oder nicht
bedruckt sein kann. Die Schlauchware wird von der Abwickelrolle 1 abgezogen und
durch den Spalt des ersten Abquetschwalzenpaares 2, 3 hindurchgeführt. Das offene
Ende in Transportrichtung des zunächst noch flachen Schlauches wird mit Druckluft
von etwa 0,2 bis 0,4 bar beaufschlagt, so daß der flache Schlauch zu einem luftgefüll
ten Schlauch 12 aufgeblasen ist. Da die Schlauchware auf der Abwickelrolle 1 ge
trocknet ist, ist es erforderlich, den mit Luft aufgeblasenen Schlauch 12 wieder zu
befeuchten, wofür die Befeuchtungseinrichtung 4 vorgesehen ist, durch deren Gehäu
se 52 der Schlauch 12 zentral hindurchgeführt wird. Das erste Rollenfenster 5, das
später noch näher beschrieben werden wird, dient zur Halterung und Führung des
aufgeblasenen geraden Schlauches 12. Die Verformungseinheit 10 weist zwei Exzen
terscheiben 28, 29 auf, von denen jede eine exzentrische Öffnung 30 besitzt, durch
die der Schlauch 12 hindurchgeführt wird. Die beiden exzentrischen Öffnungen 30, 30
können sich decken, aber auch eine Vor- oder Nacheilung im Bereich von größer 0°
bis kleiner 180° aufweisen. Die Nach- oder Voreilung wird derart gewählt, daß in
jedem Fall der Kontakt des Schlauches 12 mit einem Heizelement 16 in der Verfor
mungseinheit 10 sichergestellt ist. Die Exzenterscheiben 28, 29 werden gleichlaufend
im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn angetrieben, so daß der Schlauch 12
innerhalb der Verformungseinheit 10 eine rechts- oder linksgängige schneckenförmige
bzw. spiralförmige Bewegung ausführt. Die Drehrichtung der Exzenterscheiben 28, 29
kann jederzeit umgekehrt werden, wobei die Zeitdauer des Stillstandes der Exzenter
scheiben bei einem Wechsel der Drehrichtung über die Steuerung eines Motors 26,
der die Exzenterscheiben antreibt, wählbar ist. Zwischen den beiden Exzenterschei
ben 28 und 29 ist lagefest das Heizelement 16 angeordnet, mit dem der Schlauch 12
während seines Durchlaufes und der dabei erfolgenden Drehung um die Transport
richtung durch die Exzenterscheiben 28, 29 in Kontakt gelangt. Eine Drehung des
Schlauches 12 um die Schlauchachse findet in keinem Fall statt. An den Kontakt
stellen kommt es zu einem partiellen Schrumpfen des Schlauches 12, wodurch er eine
S- oder schneckenförmige Gestalt annimmt. Der Schlauch in gekrümmter Form ist mit
der Bezugszahl 13 belegt, um ihn von dem geraden Schlauch 12 vor der Verformung
zu unterscheiden. Nach dem Austritt aus der Verformungseinheit 10 durchläuft der
gekrümmte Schlauch 13 das zweite Rollenfenster 6 und danach die Nachtrocknungs
einrichtung 7. Zuletzt wird der Schlauch 13 durch den Spalt des zweiten Abquet
schwalzenpaares 8, 9 hindurchgeführt, bei dem es sich, ebenso wie bei dem ersten
Abquetschwalzenpaar 2, 3, um ein angetriebenes Walzenpaar handelt, das für den
Transport des Schlauches durch die einzelnen Einrichtungen der Vorrichtung verant
wortlich ist. Der Schlauch 13 ist ab einem Heiz- und Kontaktstempel 33 des Heiz
elements 16 in der Verformungseinheit 10 schneckenförmig geformt. Er wird durch das
zweite Abquetschwalzenpaar 8 und 9 flachgedrückt und kann anschließend problem
los auf die Aufwickelrolle 11 aufgewickelt werden. Der Heiz- und Kontaktstempel 33
kann über seinen Umfang entweder voll oder abschnittsweise beheizt werden, um
unterschiedlich geformte Schläuche 13 herstellen zu können, wie noch anhand der
Fig. 10a bis 10e näher beschrieben werden wird.
In Fig. 2a ist abschnittsweise der gerade Schlauch 12 dargestellt, wie er zwischen
dem ersten Abquetschwalzenpaar 2 und 3 und dem Stempel 33 des Heizelements 16
vorliegt. Fig. 2b zeigt schematisch und abschnittsweise den Schlauch 13 in ge
krümmter S- oder Schneckenform, wie er zwischen dem Stempel 33 und dem zweiten
Abquetschwalzenpaar 8 und 9 vorliegt. Der S- oder schneckenförmig gekrümmte
Schlauch 13 kann von der Aufwickelrolle 11 zur Weiterverarbeitung abgerollt werden.
Auch nach längerer Lagerungszeit auf der Aufwickelrolle 11 behält der Schlauch 13
seine gekrümmte Form bei und kann beispielsweise als Wursthülle mit Wurstbrät
gefüllt werden.
In den Fig. 3 bis 6 sind Details der erfindungsgemäßen Vorrichtung perspektivisch
dargestellt. So zeigt Fig. 3 die Befeuchtungseinrichtung 4 ohne Gehäuse 52, die
beispielsweise vier Düsen 21 aufweist, die entlang dem Umfang des Radkranzes 31
angeordnet sind. Diese Düsen sind in Richtung des geraden Schlauches 12 nach
innen gerichtet, der den Radkranz 31 mittig durchläuft. Die aus den Düsen 21 aus
tretende Flüssigkeit ist im allgemeinen Wasser, dem Zusätze hinzugefügt sein kön
nen, falls dies erforderlich sein sollte. Der Druck und die Menge der austretenden
Flüssigkeit sind regelbar. Zweckmäßigerweise wird die Feuchte an der Außenober
fläche des aufgeblasenen Schlauches 12 auf 5 bis 50% eingestellt, insbesondere auf
15% bis 25%, im Falle von Schlauchmaterial aus Cellulose. Eine Befeuchtung von
Polymeren-Schlauchmaterial erfolgt nicht.
Die Fig. 4 und 5 zeigen zwei verschiedene perspektivische Teilansichten der
Verformungseinheit 10. Diese umfaßt zwei voneinander beabstandete Zahnradkränze
19, 20, die mit den Exzenterscheiben 28, 29 verbunden sind, beispielsweise mitein
ander verschraubt sind. Jede der Exzenterscheiben 28, 29 besitzt eine exzentrische
Öffnung 30, durch die der Schlauch hindurchgeführt ist. Die Zahnradkränze 19, 20
besitzen Außenzahnungen, die im Eingriff mit Antriebszahnrädern 14 und 15 sind, die
oberhalb der Zahnradkränze auf einer gemeinsamen Welle 27 aufsitzen, die der
Motor 26 antreibt. Beim Eintritt des Schlauches 12 durch die exzentrische Öffnung 30
der Exzenterscheibe 28 besitzt der Schlauch 12 noch eine geradlinige Form bis zu
seinem Durchlauf durch das Heizelement 16, das zwischen den beiden Exzenter
scheiben 28, 29 zentral und lagefest angeordnet ist. Das Heizelement 16 hat eine
kreisringförmige Gestalt, mit dem nach innen weisenden Heiz- und Kontaktstempel 33,
der sich über den Innenumfang des Heizelements 16 erstreckt. Das Heizelement 16
bzw. sein Heiz- und Kontaktstempel 33 ist elektrisch, mit Heißluft oder mit Dampf
beheizt, wobei die Temperatur des Heiz- und Kontaktstempels 33 im Bereich von
150°C bis 350°C liegt. Der Querschnitt des Heiz- und Kontaktstempels 33 ist wulst- oder
halbkreisförmig, jedoch sind auch andere Querschnitte denkbar, wie beispielsweise
elliptische oder parabolische Querschnitte. In den Fig. 4 und 5 ist die Energie
zuleitung zu dem Heizelement 16 eingezeichnet, die im bevorzugten dargestellten Fall
ein Kabel zur elektrischen Stromversorgung des Heizelements ist. Wird das Heiz
element 16 mit Heißluft oder mit Dampf beheizt, so tritt an die Stelle eines elektrischen
Stromkabels eine entsprechende Rohrleitung für die Zufuhr von diesen Heizmedien.
Der durchlaufende Schlauch 12 wird durch die umlaufenden Exzenterscheiben 28 und
29 abschnittsweise mit dem Heiz- und Kontaktstempel 33 in Berührung gebracht, so
daß an den Kontaktstellen die Schlauchoberfläche erwärmt und somit partiell ge
schrumpft wird. Dadurch erhält der Schlauch nach dem Kontakt mit dem Heiz- und
Kontaktstempel 33 seine S- oder schneckenförmige Gestalt und tritt in dieser Form
aus der Öffnung 30 der Exzenterscheibe 29 aus.
Die Zahnradkränze 19 und 20 laufen auf Kugellagern 17, 18 um, wie dies aus der
Schnittdarstellung der Verformungseinheit 10 in Fig. 1 ersichtlich ist.
Die Temperatur des Heizelements 16 muß mit wachsender Durchlaufgeschwindigkeit
des Schlauches erhöht werden und hängt u. a. auch von dem Schlauchmaterial ab.
Die Temperatur bewegt sich innerhalb eines Bereiches von 150°C bis 350°C.
Bei dem Schlauchmaterial handelt es sich, wie schon zuvor erwähnt wurde, um eine
thermisch schrumpfbare, ein- oder mehrschichtige Schlauchhülle, insbesondere auf
der Basis von Cellulosehydrat, regenerierter Cellulose, nicht-derivatisierter Cellulose,
hergestellt nach dem NMMO-Verfahren, d. h. mittels einer N-Methylmorpholin-N-Oxid-
Lösung, Polyamid, Polyester und/oder Polyolefinen. Bei den mehrschichtigen
Schlauchhüllen kann es sich um Laminate oder um Coextrudate der genannten
Kunststoffe handeln. Bei Schlauchhüllen auf der Basis von Cellulosehydrat bzw. nicht
derivatisierter oder regenerierter Cellulose liegt im allgemeinen eine einschichtige
Schlauchhülle vor, die je nach Bedarf mit Chemikalien innen und/oder außen be
schichtet bzw. imprägniert sein kann. Bevorzugte Kaliber haben einen Durchmesser
im Bereich von 16 bis 70 mm, bei einer Wandstärke von 0,02 bis 0,07 mm.
Der Schlauch 13 mit S- oder schneckenförmig gekrümmter Gestalt, die er über seine
volle Schlauchlänge besitzt, wird bevorzugt als Wursthülle verwendet und in einem
bekannten, nicht näher beschriebenen Verfahren mit Wurstbrät gefüllt. Nach dem
Füllen haben derartige Würste eine Gestalt, die vergleichbar mit derjenigen von
Würsten ist, die in einer Hülle aus Naturdarm abgefüllt sind.
Fig. 6 zeigt den Schlauch 13 mit S- oder schneckenförmiger Gestalt nach dem
Verlassen der Verformungseinheit 10 und beim Eintritt in den Spalt des zweiten
Abquetschwalzenpaares 8, 9.
In den Fig. 7a und 7b sind jeweils schematisch die beiden Rollenfenster 5 und 6
dargestellt. Das Rollenfenster 5 besteht aus zwei vertikalen und zwei horizontalen,
sich jeweils paarweise gegenüberliegenden Rollen 22, 23 bzw. 24, 25. Die Rollen 22
bis 25 sind nicht angetrieben und liegen am Umfang des Schlauches 12 an und bilden
eine quadratische bzw. rechteckige Durchgangsöffnung 32.
Das Rollenfenster 5 haltert und führt den Schlauch 12, so daß er ohne Schwierig
keiten leicht gebogen weitergeführt und in die Öffnung 30 der Exzenterscheibe 28
eintreten kann. Wie schon erwähnt, sind die Rollen nicht angetrieben und laufen frei
um ihre Achsen.
Das zweite Rollenfenster 6 ist, wie aus Fig. 7b ersichtlich ist, ähnlich dem ersten
Rollenfenster 5 aufgebaut und besteht aus zwei vertikalen und zwei horizontalen, sich
paarweise gegenüberliegenden Rollen 22, 23 bzw. 24, 25, mit dem einen Unterschied
gegenüber dem Rollenfenster 5, daß die vertikalen Rollen 22, 23, in Durchlaufrichtung
des Schlauches 13 gesehen, hinter den horizontalen Rollen 24, 25 angeordnet sind.
Bei beiden Rollenfenstern 5 und 6 beträgt der Abstand in Durchlaufrichtung des
Schlauches der vertikalen Rollen 22, 23 gegenüber den vertikalen Rollen 24, 25 1 bis
5 cm. In den Fig. 7a und 7b erfolgt der Durchlauf des Schlauches 12 bzw. 13
durch das Rollenfenster 5 bzw. 6 in Pfeilrichtung 51. Auch bei dem zweiten Rollenfen
ster 6 sind die Rollen 22 bis 25 nicht angetrieben und laufen frei um ihre Achsen um.
Die Durchgangsöffnung 32 des zweiten Rollenfensters 6 ist gleichfalls quadratisch
bzw. rechteckig und haltert und führt den Schlauch 13, so daß er problemlos durch die
Nachtrocknungseinrichtung 7 zu dem zweiten Abquetschwalzenpaar 8, 9 transportiert
werden kann.
Zu den Rollenfenstern 5 und 6 ist noch anzumerken, daß die Anordnung der vertika
len und der horizontalen Rollen gegenüber den in den Fig. 7a und 7b gezeigten
Anordnungen geändert sein kann. Dies bedeutet dann, daß beim Rollenfenster
beispielsweise die vertikalen Rollen 22, 23, in Durchlaufrichtung des Schlauches 12
gesehen, hinter den horizontalen Rollen 24 und 25 angeordnet sind und dement
sprechend bei dem zweiten Rollenfenster 6 die vertikalen Rollen 22, 23 vor den
horizontalen Rollen 24, 25 in Durchlaufrichtung des Schlauches 13 liegen.
Die Nachtrocknungseinrichtung 7 in Fig. 1 wird üblicherweise mit Heißluft betrieben,
wobei ein Wärmegebläse den hindurchlaufenden Schlauch 13 mit Heißluft beauf
schlagt. Ebenso ist eine Variante möglich, bei der Wärmestrahler in der Nachtrock
nungseinrichtung 7 angeordnet sind, die den hindurchlaufenden Schlauch 13 mittels
Wärmestrahlung trocknen.
Wie schon zuvor erwähnt wurde, handelt es sich bei der Schlauchware auf der
Abwickelrolle 1 der Vorrichtung nach Fig. 1 um bedruckte oder unbedruckte Ware.
Ein Bedrucken nach der S- bzw. schneckenförmigen Verformung des Schlauches ist
nicht möglich, so daß ein Aufdruck, falls ein solcher gewünscht ist, auf das flache
Schlauchmaterial vor dessen Verformung schon aufgebracht sein muß. Mit anderen
Worten bedeutet dies, daß in einem solchen Fall schon bedrucktes Schlauchmaterial
auf der Abwickelrolle 1 sich befinden muß.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 befindet sich auf der Abwickelrolle 1 ein Schlauch
material, das nach seiner Herstellung getrocknet und für seine Weiterverarbeitung auf
die Abwickelrolle 1 aufgewickelt wurde. Die Verformung des Schlauchmaterials mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung stellt somit einen eigenständigen Verfah
rensschritt im Vergleich zur Herstellung des Schlauchmaterials dar.
Es ist auch möglich, die Verformung des Schlauches in dessen kontinuierlichen
Herstellungsprozeß zu integrieren, was den Vorteil hat, daß nur die Verformungsein
heit 10 zusätzlich zu den übrigen Einrichtungen, die schon Bestandteil der Vorrichtung
für die Herstellung des Schlauches sind, eingebaut werden muß, wie dies kurz an
hand der Fig. 8 erläutert wird. Bei dieser Vorrichtung handelt es sich um eine Ma
schine zur Herstellung von Cellulose-Schlauchmaterial.
Einrichtungen im Auslauf einer nicht näher gezeigten Vorrichtung zur Herstellung
eines Schlauches sind ein Abquetschwalzenpaar 42, 43, ein Rollenfenster 45, das
Rollen 34 bis 37 umfaßt, ein Trockner 47, ein weiteres Rollenfenster 46 mit Rollen 38
bis 41, eine Befeuchtungseinrichtung 44, ein weiteres Abquetschwalzenpaar 48, 49
und eine Aufwickelrolle 50. Die Verformungseinheit 10 wird dann nur zwischen der
Befeuchtungseinrichtung 44 und dem weiteren Abquetschwalzenpaar 48, 49 einge
fügt, wobei während des Herstellungsverfahrens nur darauf zu achten ist, daß der
Schlauch 12 in die Verformungseinheit 10 mit einer Feuchte eintritt, die nach erfolgter
Verformung ein Nachtrocknen des dann gekrümmten Schlauches 13 nicht erforderlich
macht.
Die Rollenfenster 45 und 46 sind ähnlich wie das erste und zweite Rollenfenster 5 und
6 ausgebildet und bestehen jeweils aus je zwei vertikalen und zwei horizontalen, sich
paarweise gegenüberliegenden Rollen 34, 35; 38, 39 bzw. 36, 37; 40, 41. Die Erläute
rungen zu den Rollenfenstern 5 und 6 gelten in analoger Weise auch für die Rollen
fenster 45 und 46.
Die in Fig. 9 dargestellte zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 nur dadurch,
daß die Verformungseinheit 10 nur eine einzige Exzenterscheibe 28 und ein einzelnes
Zahnrad 14 vor dem Heizelement 16, gesehen in Transportrichtung, aufweist und daß
der Motor 26 demgemäß nur das Zahnrad 14 antreibt, das mit dem Zahnkranz der
Exzenterscheibe 28 kämmt. Selbstverständlich können die einzige Exzenterscheibe
28 und das Zahnrad 14 auch nach dem Heizelement 16, gesehen in Transportrich
tung, angeordnet sein, auch wenn diese Ausführungsform nicht dargestellt ist. Alle
übrigen Bauteile entsprechen weitgehend den Bauteilen der ersten Ausführungsform
und sind mit den gleichen Bezugszeichen wie diese Bauteile belegt. Zur Vermeidung
von Wiederholungen werden diese Bauteile kein weiteres Mal beschrieben.
In den Fig. 10a bis 10e sind verschiedene Ausformungen der mit einem Nah
rungsmittel gefüllten, gekrümmten Schläuche dargestellt, die beim Durchgang durch
die erfindungsgemäßen Vorrichtungen ihre jeweilige Gestalt erhalten. Eine S-förmige
Gestalt des Schlauches 13 ist gegeben, wenn ein gleichförmiger S-Querschnitt in der
Mittelebene des gefüllten Schlauches 13 vorhanden ist.
Eine schneckenförmige Gestalt des Schlauches 13 liegt vor, wenn der Schlauch 13,
räumlich gesehen, einen spiralförmigen Verlauf besitzt. Die Schläuche 13 mit S- oder
schneckenförmiger Gestalt haben für die Kaliber von 16 bis 70 mm Gangsteigungen
von 30 mm bis 300 mm. Für Kaliber 30 mm betragen die Gangsteigungen beispiels
weise 30 bis 90 mm, für Kaliber 45 etwa 70 bis 180 mm und für Kaliber 70 mm ca. 140
bis 300 mm. Bei S-förmigen Schläuchen entspricht die Gangsteigung des jeweiligen
Kalibers stets der Länge eines ganzen S. Die S-förmigen Schläuche werden erhalten,
indem die Heizstempel 33 der Heizelemente 16 der Verformungseinheit gemäß den
Fig. 1 und 9 nur in zwei sich diametral gegenüberliegenden Abschnitten ihres
Umfangs beheizt sind, so daß während des Durchlaufes des Schlauches 13 durch das
Heizelement 16 jeweils abwechselnd die Ober- und die Unterseite des Schlauches mit
den sich diametral gegenüberliegenden, beheizten Abschnitten des Heizstempels in
Kontakt tritt, wodurch es zu einem partiellen thermischen Schrumpfen an den Kontakt
stellen kommt, was zu der S-förmigen Gestalt des Schlauches 13 führt. Die beheizten
Abschnitte befinden, sich oben und unten am Umfang des Heizstempels 33, während
die dazwischenliegenden beiden Abschnitte des Heizstempels 33 nicht beheizt sind.
Die beheizten Abschnitte entsprechen Kreisbögen mit einem Bogenwinkel zwischen
45° und 90°. Der Heizstempel 33 wird auch in bevorzugter Weise über den halben
oberen Umfang beheizt, während die untere Hälfte des Heizstempels 33 nicht beheizt
ist.
Fig. 10a zeigt einen Abschnitt einer Ausführungsform des schneckenförmigen
Schlauches 13, bei dem fortlaufend an eine rechtsgängige Spirale 53 eine linksgängige
Spirale 54 anschließt, was dadurch erreicht wird, daß die Drehrichtung der Exzenter
scheiben 28, 29 im Uhrzeigersinn auf die Drehrichtung im Gegenuhrzeigersinn umge
schaltet wird, wobei der Stillstand der Exzenterscheiben während des Wechsels der
Drehrichtungen möglichst kleingehalten wird.
In Fig. 10b ist ein Abschnitt eines S-förmigen Schlauches 13 gezeigt, bei dem
fortlaufend an ein liegendes S-förmiges Schlauchstück 55 an dazu spiegelbildliches,
liegendes, S-förmiges Schlauchstück 56 anschließt.
Der Schlauch der Fig. 10c hat schneckenförmige Gestalt, ähnlich derjenigen nach
Fig. 10a, mit dem Unterschied, daß zwischen der rechts- und linksgängigen Spirale 57, 58
ein geradliniges Schlauchstück 59 vorhanden ist, was dadurch erreicht wird, daß
die zunächst im Uhrzeigersinn drehenden Exzenterscheiben 28, 29 eine bestimmte
Zeitspanne angehalten werden, bevor sie in die Drehrichtung im Gegenuhrzeigersinn
umgeschaltet werden.
Der S-förmige Schlauch der Fig. 10d unterscheidet sich von dem Schlauch nach
Fig. 10b nur dadurch, daß sich zwischen zwei S-förmigen Schlauchstücken 60, 61
ein geradliniges Schlauchstück 62 befindet. Dieses wird, ähnlich wie bei dem
Schlauch gemäß Fig. 10c, dadurch geformt, daß die Exzenterscheiben 28, 29 eine
vorgegebene Zeitspanne zwischen dem Wechsel ihrer Drehrichtungen stillstehen.
In Fig. 10e ist ein Schlauch dargestellt, dessen Unterseite 63 nahezu geradlinig
verläuft, während seine Oberseite 64 spiralförmig gekrümmt ist. Dazu ist, wie vor
anstehend schon beschrieben wurde, der obere halbe Umfang des Heizstempels 33
des Heizelements 16 der Verformungseinheit 10 beheizt, während die untere Um
fangshälfte des Heizstempels 33 nicht beheizt ist. Beim Kontakt des Schlauches mit
der beheizten oberen Umfangshälfte des Heizstempels 33 erfolgt an den Kontakt
stellen ein partielles Schrumpfen, wodurch sich die Oberseite 64 spiralförmig krümmt,
während die Unterseite 63 nur mit der nicht beheizten unteren Umfangshälfte des
Heizstempels 33 in Berührung kommt und daher nicht partiell geschrumpft wird.
Eine kinematische Umkehr des partiellen Schrumpfens des Schlauches und damit der
Formgebung des Schlauches ist bei allen Ausführungsformen der Fig. 10a bis 10e
möglich, indem die Drehrichtungen der Exzenterscheiben 28, 29 und die beheizten
gegenüber den voranstehend beschriebenen Drehrichtungen geändert und die be
heizten mit den unbeheizten Abschnitten des Heizstempels 33 untereinander ausge
tauscht werden.
Claims (29)
1. Verfahren zur Herstellung von Schläuchen bzw. Hüllen in gekrümmter Form,
das folgende Schritte umfaßt:
erstes Abquetschen eines vorwärts transportierten flachen Schlauches und Aufblasen des abgequetschten Schlauches von seinem offenen Ende her mit Druck luft,
Durchlauf des aufgeblasenen Schlauches durch eine erste Führungszone und durch eine Verformungszone,
Vorwärtsbewegen und gleichzeitiges exzentrisches Drehen des Schlauches um seine Transportrichtung innerhalb der Verformungszone,
Kontakterwärmen des bewegten Schlauches innerhalb der Verformungszone, partielles Schrumpfen der Schlauchoberfläche mit S-förmigem oder schnecken förmigem Verlauf über den Schlauchumfang in der Verformungszone,
Durchlauf des aufgeblasenen S-förmig gekrümmten Schlauches durch eine zweite Führungszone, und
zweites Abquetschen des aufgeblasenen Schlauches zu einem flachen Schlauch und Aufwickeln des flachen Schlauches.
erstes Abquetschen eines vorwärts transportierten flachen Schlauches und Aufblasen des abgequetschten Schlauches von seinem offenen Ende her mit Druck luft,
Durchlauf des aufgeblasenen Schlauches durch eine erste Führungszone und durch eine Verformungszone,
Vorwärtsbewegen und gleichzeitiges exzentrisches Drehen des Schlauches um seine Transportrichtung innerhalb der Verformungszone,
Kontakterwärmen des bewegten Schlauches innerhalb der Verformungszone, partielles Schrumpfen der Schlauchoberfläche mit S-förmigem oder schnecken förmigem Verlauf über den Schlauchumfang in der Verformungszone,
Durchlauf des aufgeblasenen S-förmig gekrümmten Schlauches durch eine zweite Führungszone, und
zweites Abquetschen des aufgeblasenen Schlauches zu einem flachen Schlauch und Aufwickeln des flachen Schlauches.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch
nach dem ersten Abquetschen und vor dem Durchlaufen der ersten Führungszone an
seiner Außenoberfläche befeuchtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchte an
der Außenoberfläche des mit Druckluft aufgeblasenen Schlauches vor dem Verformen
auf 5 bis 50%, insbesondere auf 15% bis 25%, eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontakter
wärmen des Schlauches in der Verformungszone über den Schlauchumfang mit
S- oder schneckenförmigem Verlauf erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur
beim Kontakterwärmen des Schlauches mit wachsender Durchlaufgeschwindigkeit
des Schlauches erhöht wird und sich innerhalb eines Bereiches von 150°C bis 350°C
bewegt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch
kontakterwärmt wird, wobei die Kontaktform elektrisch, mit Heißluft oder mit Dampf
beheizt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenober
fläche des Schlauches nach dem Durchlaufen der zweiten Führungszone nach
getrocknet wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schlauchmaterial eine thermisch schrumpfbare ein- oder
mehrschichtige Schlauchhülle, insbesondere auf der Basis von Cellulosehydrat, rege
nerierter Cellulose, nicht-derivatisierter Cellulose, Polyamid, Polyester und/oder
Polyolefinen ist.
9. Schlauch mit S- oder schneckenförmig gekrümmter Gestalt über Teilbereiche
der Schlauchlänge oder über die volle Schlauchlänge, gefüllt mit einem Nahrungs
mittel.
10. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlauchma
terial eine thermisch schrumpfbare, ein- oder mehrschichtige Schlauchhülle, ins
besondere auf der Basis von Cellulosehydrat, regenerierter Cellulose, nicht-deri
vatisierter Cellulose, Polyamid, Polyester und/oder Polyolefinen ist.
11. Schlauch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauch
hülle innen und/oder außen beschichtet bzw. imprägniert ist.
12. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Kaliber im
Bereich von 16 bis 70 mm und eine Wandstärke von 0,02 bis 0,07 mm hat.
13. Schlauch nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaliber 16
bis 70 mm Gangsteigungen im Bereich von 30 bis 300 mm aufweisen und daß bei
S-förmiger Schlauchgestalt die Gangsteigung gleich der Länge eines ganze S ent
spricht.
14. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er schneckenför
mig gekrümmt ist und sich abwechselnd aus einer rechtsgängigen Spirale (53) und
einer linksgängigen Spirale (54) zusammensetzt.
15. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er S-förmige
Gestalt besitzt und sich fortlaufend aus einem liegenden S-förmigen Schlauchstück
(55) und einem dazu spiegelbildlichen, liegenden S-förmigen Schlauchstück (56)
zusammensetzt.
16. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er schneckenför
mige Gestalt besitzt und aus rechtsgängiger Spirale (57), geradlinigem Schlauchstück
(59) und linksgängiger Spirale (58), die sich in dieser Reihenfolge kontinuierlich
fortsetzen, besteht.
17. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er S-förmige
Gestalt hat und sich fortlaufend aus einem ersten liegenden S-förmigen Schlauch
stück (60), einem geradlinigen Schlauchstück (62) und einem zweiten liegenden
S-förmigen Schlauchstück (61) zusammensetzt, das spiegelbildlich zu dem ersten
Schlauchstück (60) angeordnet ist.
18. Schlauch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er eine weit
gehend geradlinige Unterseite (63) und eine spiralförmige gekrümmte Oberseite (64)
aufweist.
19. Vorrichtung zum Verformen von Schläuchen oder Hüllen, die folgende
Bauteile umfaßt:
ein erstes Abquetschwalzenpaar (2, 3) zum Abquetschen eines flachen gera den Schlauches (12), der durch den Spalt dieses Abquetschwalzenpaares hindurch läuft, und der über sein in Durchlaufrichtung offenes Ende mit Druckluft aufgeblasen ist,
ein erstes Rollenfenster (5) zur Führung des aufgeblasenen geraden Schlau ches (12),
eine Verformungseinheit (10) mit einem Heizelement (16) zum Kontakter wärmen der Außenoberfläche des hindurchgeführten geraden Schlauches (12) und zum partiellen Schrumpfen der Schlauchoberfläche an den Kontaktstellen, wodurch der Schlauch (12) seine S- oder schneckenförmig gekrümmte Gestalt erhält,
ein zweites Rollenfenster (6) zur Führung des S-förmigen oder schneckenför mig gekrümmten Schlauches (13),
ein zweites Abquetschwalzenpaar (8, 9), durch dessen Spalt der S- oder schneckenförmig gekrümmte Schlauch (13) hindurchläuft und flachgedrückt wird, und
eine Aufwickelrolle (11), auf die der flachgedrückte, S- oder schneckenförmig gekrümmte Schlauch (13) aufwickelbar ist.
ein erstes Abquetschwalzenpaar (2, 3) zum Abquetschen eines flachen gera den Schlauches (12), der durch den Spalt dieses Abquetschwalzenpaares hindurch läuft, und der über sein in Durchlaufrichtung offenes Ende mit Druckluft aufgeblasen ist,
ein erstes Rollenfenster (5) zur Führung des aufgeblasenen geraden Schlau ches (12),
eine Verformungseinheit (10) mit einem Heizelement (16) zum Kontakter wärmen der Außenoberfläche des hindurchgeführten geraden Schlauches (12) und zum partiellen Schrumpfen der Schlauchoberfläche an den Kontaktstellen, wodurch der Schlauch (12) seine S- oder schneckenförmig gekrümmte Gestalt erhält,
ein zweites Rollenfenster (6) zur Führung des S-förmigen oder schneckenför mig gekrümmten Schlauches (13),
ein zweites Abquetschwalzenpaar (8, 9), durch dessen Spalt der S- oder schneckenförmig gekrümmte Schlauch (13) hindurchläuft und flachgedrückt wird, und
eine Aufwickelrolle (11), auf die der flachgedrückte, S- oder schneckenförmig gekrümmte Schlauch (13) aufwickelbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befeuch
tungseinrichtung (4), ausgerüstet mit Düsen (21), zwischen dem ersten Abquet
schwalzenpaar (2, 3) und dem ersten Rollenfenster (5) angeordnet ist, daß die Be
feuchtungseinrichtung (4) einen Radkranz (31) aufweist, durch dessen Mitte der
gerade Schlauch (12) hindurchläuft und daß die Düsen (21) entlang dem Umfang des
Radkranzes (31) angeordnet und in Richtung des Schlauches (12) nach innen
gerichtet sind, dessen Oberfläche eine aus den Düsen (21) austretende Flüssigkeit
befeuchtet.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der
beiden Rollenfenster (5, 6) aus je zwei vertikalen und zwei horizontalen, sich paar
weise gegenüberliegenden Rollen (22, 23 bzw. 24, 25) besteht, die eine rechteckige
bzw. quadratische Durchgangsöffnung (32) bilden und am Umfang des Schlauches
(12; 13) anliegen, um diesen zu haltern und zu führen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen
(22, 23 bzw. 24, 25) nicht angetrieben sind und frei um ihre Achsen um laufen, daß die
vertikalen Rollen (22, 23), in Durchlaufrichtung des Schlauches (12; 13) gesehen, vor
bzw. hinter den horizontalen Rollen (24, 25) angeordnet sind und daß die vertikalen
Rollen (22, 23) gegenüber den horizontalen Rollen (24, 25) einen Abstand von 1 bis
5 cm in Durchlaufrichtung des Schlauches aufweisen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, daß die Verfor
mungseinheit (10) zwei voneinander beabstandete Zahnradkränze (19, 20) umfaßt,
die mit Exzenterscheiben (28, 29) verbunden sind, daß jede Exzenterscheibe (28, 29)
eine exzentrische Öffnung (30, 30) aufweist, durch die der Schlauch (12; 13) hin
durchgeführt ist, daß die Außenzahnungen der Zahnradkränze (19, 20) im Eingriff mit
Antriebszahnrädern (14, 15) sind, die oberhalb der Zahnradkränze auf einer gemein
samen Welle (27) aufsitzen, die ein Motor (26) antreibt, daß die Zahnradkränze (19,
20) auf Kugellagern (17, 18) umlaufen und daß zwischen den Zahnradkränzen (19,
20) ein lagefestes Heizelement (16) angeordnet ist, das kreisringförmig ausgebildet
ist, mit einem nach innen weisenden, über den Innenumfang des Heizelements (16)
verlaufenden Heiz- und Kontaktstempel (33), gegen den der durchlaufende Schlauch
(12) während seiner durch die umlaufenden Exzenterscheiben (28, 29) bedingten
Drehung um die Transportrichtung abschnittsweise anliegt, so daß an den beheizten
Kontaktstellen die Schlauchoberfläche partiell schrumpft.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizel
ement (16) elektrisch, mit Heißluft oder mit Dampf voll oder abschnittsweise über
seinen Umfang beheizt ist und daß die Temperatur des Heiz- und Kontaktstempels
(33) 150°C bis 350°C beträgt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Heiz- und
Kontaktstempel (33) einen wulstförmigen Querschnitt aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem zweiten Rollenfenster (6) und dem zweiten Abquetschwalzenpaar (8, 9) eine
Nachtrocknungseinrichtung (7) angeordnet ist, in der Heißluft den hindurchlaufenden
Schlauch (13) beaufschlagt.
27. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenter
scheiben (28, 29) im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn gleichlaufend an
getrieben sind und daß die beiden exzentrischen Öffnungen (30, 30) sich decken.
28. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
exzentrischen Öffnungen (30, 30) eine Vor- oder Nacheilung im Bereich von größer 0°
und kleiner 180° aufweisen.
29. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfor
mungseinheit (10) einen Zahnradkranz (19) aufweist, der mit einer Exzenterscheibe
(28) verbunden ist, durch deren exzentrische Öffnung (30) der Schlauch (12; 13)
hindurchgeführt ist, daß die Außenzahnung des Zahnradkranzes (19) mit einem
Antriebszahnrad (14) kämmt, das auf einer Welle eines Motors (26) aufsitzt, daß der
Zahnradkranz (19) auf einem Kugellager (17) umläuft, daß die Exzenterscheibe (28),
der Zahnradkranz (19), das Antriebszahnrad (14) und der Motor (26) vor oder hinter
einem Heizelement (16), gesehen in Transportrichtung des Schlauches, angeordnet
sind und daß das lagefeste Heizelement (16) kreisringförmig ist, mit einem nach innen
weisenden, über den Innenumfang des Heizelements (16) verlaufenden Heiz- und
Kontaktstempel (33), gegen den der durchlaufende Schlauch (12; 13) während seiner
durch die umlaufende Exzenterscheibe (28) bedingten Drehung um die Transport
richtung abschnittsweise anliegt, so daß an den beheizten Kontaktstellen die
Schlauchoberfläche partiell schrumpft.
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