DE19709366C1 - Verfahren und Einrichtung zur Behandlung von in einer Entsorgungseinrichtung zu vernichtendem Gefahrengut - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Behandlung von in einer Entsorgungseinrichtung zu vernichtendem Gefahrengut

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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von in einer Entsorgungseinrichtung zu vernichtendem Gefahrengut und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Einrich­ tung.
Mit der DE 41 17 504 C1 ist eine Sprengeinrichtung bekannt, deren Sprengkammer eine Schleusenkammer mit wenigstens einer Außen- und Innentür vorgeordnet ist. Die Schleusenkammer ist an das Vakuumsystem der Sprengeinrichtung angeschlossen. Mit einer solchen Schleusenkammer kann die Sprengkammer beschickt werden, ohne daß das Vakuum in der Sprengkammer aufgehoben werden muß. In ähnlicher Weise kann eine Aus­ laßschleuse vorgesehen sein, wie sie z. B. die DE 195 21 204 C1 zeigt. Die Schleusen erlauben einen quasi-kontinuierli­ chen Betrieb der Sprengkammer, indem in zeitlichen Abstän­ den, die von dem jeweiligen Spreng- bzw. Verbrennungsvorgang abhängen, eine neue Beschickung über die Eingangsschleuse erfolgt.
Das zu entsorgende Gefahrengut kann Alt- oder Fundmunition sein oder Giftstoffe, die z. B. in der industriellen Produk­ tion als Produktionsabfälle entstehen. Mit der Anlage können auch C-Waffen entsorgt werden, die sowohl Spreng- als auch Giftstoffe enthalten.
Das Gefahrengut wird vor einer Behandlung in einer Spreng­ einrichtung, was die Sprengung, die Verbrennung, die Pryro­ lyse oder Kombinationen dieser Verfahren bedeuten kann prä­ pariert, um eine anschließende optimale Behandlung in der Sprengkammer zu gewährleisten. Dazu gehört z. B. das Zerklei­ nern großer Geschosse, die in der Sprengkammer nicht im gan­ zen detoniert werden sollen, das Entleeren größerer Giftbe­ hälter und Aufteilen in handhabbare Portionen usw. Die ent­ sprechende Gefahrengutmenge wird in Behälter, z. B. Pappcon­ tainer gepackt, wobei ggf. noch geeignete Chemikalien zuge­ geben werden können. Die Behälter werden dann in geringer Menge z. B. in einem der Sprengkammer vorgeordneten Delabora­ tionsraum gelagert, um zum gegebenen Zeitpunkt einzeln bis zur Eingangsschleuse der Sprengeinrichtung befördert und der Schleuse übergeben zu werden, was mit entsprechenden mecha­ nischen Förder- und Hilfsmitteln mehr oder weniger von Hand geschieht.
Ggf. können bestimmte Zusatzstoffe erst in der Schleusenkam­ mer oder in dem Delaborationsraum zugegeben oder Gemische von Sprengstoffen erst hier zusammengeführt werden, um etwaige Reaktionsprodukte, die bereits vor der Sprengung oder Verbrennung entstehen, nicht in die Umwelt gelangen zu lassen.
Neben den Vorbereitungsarbeiten, die nur unter Beachtung scharfer Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden können, stellen die Schleusung und die Beförderung zur Eingangs­ schleuse eine erhebliche Gefährdung des beteiligten Perso­ nals dar, da die Container bewegt und ggf. angehoben oder in anderer Weise manipuliert oder wie oben erwähnt fertigge­ stellt werden müssen.
In der Vergangenheit ist es in diesem Bereich deshalb bereits oft zu schweren und schwersten Unfällen gekommen.
Darüberhinaus ist der Prozeß des Einschleusens des Gefah­ rengutes arbeits- und zeitintensiv und teilweise mit erheb­ licher körperlicher Arbeit verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Einrichtung anzugeben, mit denen ein gefahrloses und rationelles Arbeiten mit dem Gefahrengut in unmittelbarer Nähe einer Sprengeinrichtung möglich wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren gelöst bei dem das Gefahrengut
vorportioniert wird,
die einzelnen Portionen in ein explosionsfestes Zwischenla­ ger verbracht und dort jeweils voneinander abgeschottet gelagert werden
und die Portionen zu den geeigneten Beschickungszeitpunkten der Spreng- und Brennkammer aus dem Zwischenlager entnommen, zur Schleusenkammer transportiert und dieser übergeben wer­ den.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Einrichtung besteht erfindungsgemäß aus
mindestens einem in einem Vorraum der Entsorgungseinrichtung mit Gefahrengutbehältern bestückbaren Schrank, welcher druckfeste Fächer zur Aufnahme von in den Gefahrengutbehäl­ tern befindlichem, vorportioniertem Gefahrengut aufweist,
und einem den oder die Schränke aufnehmenden Zwischenlager, das aus einem mit der Schleusenkammer verbundenen, nach außen abdichtbaren Vorratsraum besteht, der durch mindestens eine Bersteinrichtung von einem Implosionsbehälter getrennt mit diesem in Verbindung steht und der
eine Entnahmevorrichtung für die Entnahme der Gefahrengutbe­ hälter aus den Fächern des oder der Schränke und die Über­ gabe an eine
zu einer Einlaßöffnung der Schleusenkammer hin bewegbare Transporteinrichtung
und eine mit der Transporteinrichtung zusammenwirkende Über­ gabevorrichtung für die Übergabe der Gefahrengutbehälter an die Schleusenkammer enthält,
wobei die Entnahme-, Übergabe- und Transporteinrichtungen fernsteuerbar oder automatisiert arbeiten.
Das Zwischenlager kann in erfindungsgemäß bevorzugter Weise so aufgebaut sein, daß der oder die Schränke von der Trans­ porteinrichtung durch eine mindestens ein druckdicht ver­ schließbares Übergabefenster aufweisende Abschottung vonein­ ander getrennt sind. Die Entnahme der Gefahrengutbehälter geschieht durch die Übergabefenster hindurch. Ein Übergabe­ fenster wird nur zum Zweck der Entnahme eines Gefahrengutbe­ hälters geöffnet und bleibt ansonsten verschlossen. Nach dem Entnehmen erfolgt die Übergabe auf eine Transporteinrich­ tung.
Die Transporteinrichtung kann z. B. ein auf Schienen verfahr­ barer Transportwagen sein. Andere Einrichtungen, z. B. Band­ anlagen, sind denkbar.
Bevorzugt sind die Fächer eines Schrankes in horizontalen und vertikalen Reihen angeordnet.
In ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugter Weise ist für jeden Schrank eine Hubeinrichtung vorgesehen, mit der die Fächer auf die Höhe des Übergabefensters positionierbar sind. In diesem Fall ist für jeden Schrank nur ein Übergabe­ fenster pro vertikaler Reihe vorzusehen.
Die Gefahrengutbehälter werden in einem Vorraum mit dem Gefahrengut befüllt und in die Fächer eines Schrankes einge­ lagert, der dann mittels eines automatisch gelenkten Flur­ förderfahrzeugs in den Vorratsraum verbracht wird. Hierzu können im Boden des Vorratsraumes elektrische Leitungen für die Flurförderfahrzeuge verlegt sein. Aus den Fächern werden die Gefahrgutbehälter dann ferngesteuert oder automatisch entnommen und in die Schleusenkammer der Entsorgungseinrich­ tung befördert.
Das Zwischenlager weist z. B. eine solche Schrankkapazität auf, daß dort Gefahrengut in einer Menge vorrätig gehalten werden kann, das innerhalb einer Tagesschicht in der Entsor­ gungseinrichtung entsorgt werden kann. Das Lager wird in diesem Fall nur einmal am Tag neu aufgefüllt, indem die lee­ ren Schränke durch gefüllte Schränke ersetzt werden. Es ist jedoch genausogut möglich, einen entleerten Schrank zwischen oder auch während der Beschickungsvorgänge der Schleusen­ kammer sofort gegen einen gefüllten auszuwechseln.
Die Beschickung der Schrankfächer und deren Entleerung kann so erfolgen, daß die Vorgänge in der Sprengeinrichtung gezielt beeinflußt werden. Z.B. kann das Gefahrengut so aus­ gewählt werden, daß sich exotherm verbrennendes und endo­ therm verbrennendes abwechseln, so daß die Entsorgungsein­ richtung energetisch rationell betrieben wird. Eine Auswahl nach chemischen Gesichtspunkten ist ebenso möglich. Die Schränke und Fächer sind zu diesem Zweck z. B. numerisch ansteuerbar.
In den Behältern können Sprengstoffe, Munition, Geschosse, Treibstoffe usw. in einer Menge bis zu jeweils 200 kg, davon bis zu 25 kg Explosivstoffe, aufgenommen werden. In besonde­ ren Fällen wird das Gefahrengut zuvor in Kunststoffsäcken verpackt.
Für eine Schichtkapazität reicht etwa eine Bevorratung von 5 bis 6 Schränken mit jeweils 20 Fächern.
Nach dem Beschicken eines Schrankes kommt das Bedienpersonal mit dem Gefahrengut nicht mehr in Berührung. Sämtliche wei­ teren Prozesse sind fernsteuerbar oder automatisiert und werden videoüberwacht.
Das Zwischenlager kann erfindungsgemäß so ausgebildet sein, daß die Schränke jeweils in gegeneinander abgeschotteten Kammern angeordnet sind.
Es kann außerdem erfindungsgemäß so ausgebildet sein, daß der Vorratsraum mit einer Panzertür verschließbar ist.
Der Vorraum und der Vorratsraum, in den die Schränke gelan­ gen, können unter geringem Vakuum gehalten werden. Damit ist gewährleistet, daß keine Dämpfe oder anderen Reaktionspro­ dukte in die Umwelt gelangen.
Um evtl. Reaktionen im Vorratsraum schnell zu beherrschen kann dieser außerdem mit einer Sprinkleranlage ausgerüstet sein.
Der Vorratsraum ist bevorzugt mit der Spreng- und Brennkammer der Entsorgungseinrichtung und/oder einer Was­ serreinigungsanlage und/oder mit einer Gasreinigungsanlage verbunden. Z.B. nach einer Beregnung anfallendes Schmutzwas­ ser kann so der Brennkammer zugeleitet werden, in der die giftigen Bestandteile dann verbrennen. Der Dampf wird später auskondensiert und der Wasserreinigungsanlage zugeführt.
In eben der Weise kann der Implosionsbehälter mit der Spreng- und Brennkammer der Entsorgungseinrichtung und/oder einer Gasreinigungsanlage verbunden sein.
Im Falle einer ungewollten Explosion in einem Schrankfach wird durch den Explosionsdruck die Bersteinrichtung, die beispielsweise aus einem dünnen Blech besteht, am Implosi­ onsbehälter zerstört und der Druck vom Implosionsbehälter aufgenommen. Bei der Explosion entstehende Gase und Schwaden werden anschließend über den Implosionsbehälter abgesaugt.
Der Implosionsbehälter ist zweckmäßig in einem separaten Sicherheitsraum untergebracht.
Die Einrichtung kann erfindungsgemäß so ausgebildet sein, daß die Fächer der Schränke mit verschieblich gelagerten, zu einer Entnahmeseite offenen Einschüben versehen sind.
Außerdem kann die Einrichtung erfindungsgemäß so ausgebildet sein, daß die Anzahl der auf die Einschübe einwirkenden Schieber der Zahl der Fächer der Schränke in horizontaler Richtung entspricht.
Für besondere Fälle kann erfindungsgemäß im Boden des Vor­ ratsraumes ein Einlaß vorgesehen sein, so daß die Transport­ einrichtung direkt beschickbar ist.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei­ spiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnun­ gen zeigen
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Zwischenlagers in Draufsicht.
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 4 einen erfindungsgemäßen Schrank für die Zwischen­ lagerung in Vorderansicht und
Fig. 5 einen Schrank gem. Fig. 4 in geschnittener Seiten­ ansicht.
Fig. 1 zeigt einen Gesamtüberblick über das erfindungsgemäße Zwischenlager. Das Zwischenlager ist in einen Vorratsraum 1 und einen Sicherheitsraum 2 geteilt. Der Sicherheitsraum 2 wird von einem Implosionsbehälter 3 ausgefüllt, der über noch später zu erläuternde Bersteinrichtungen mit dem Vor­ ratsraum 1 verbunden ist.
Im Vorratsraum 1 befinden sich Kammern 4, die, wie aus Fig. 2 dann besser zu sehen ist, als vertikale Schächte ausgebil­ det sind. Sämtliche Wände der Räume bestehen aus armiertem Beton. In die Kammern 4 werden nun mehrere Schränke 5, im vorliegenden Ausführungsbeispiel jeweils sechs Schränke, eingebracht. Die Schränke 5 enthalten in Fächern 6 ein oder mehrere Behälter 7 mit dem vorbereiteten Gefahrengut, wie aus Fig. 2 zu ersehen und später zu den Fig. 4 und 5 noch zu erklären sein wird.
Das Gefahrengut wird in einem hier nicht gezeigten Vorberei­ tungsraum portioniert in die Gefahrengutbehälter 7 einge­ bracht, die z. B. einfach aus Pappe bestehen und später in der Entsorgungseinrichtung mit verbrannt werden. Die Gefah­ rengutbehälter 7 werden in den Fächern 6 eines Schrankes 5 deponiert. Die Fächer 6 enthalten zu diesem Zweck spezielle Schubladen 8, die aus den Fig. 4 und 5 am besten ersichtlich sind.
Mittels eines automatisch gelenkten Flurförderfahrzeuges wird der Schrank 5 dann in den Vorratsraum 1 transportiert und mittels einer Hubeinrichtung 9 in eine der Kammern 4 abgesenkt. Für die automatische Beförderung der Schränke 5 sind Leiterschleifen 10 für die Steuerung des Flurförder­ fahrzeuges in den Boden des Vorbereitungsraumes und des Vor­ ratsraumes 1 eingelassen.
Der Vorratsraum 1 wird nur für den Transport eines Schrankes 5 geöffnet und ist ansonsten durch eine Panzertür 11 verschlossen.
Die Schränke 5 werden in den Kammern 4 so positioniert, daß sie mit der Seite, an der später die Gefahrengutbehälter 7 entnommen werden, unmittelbar an einer Zwischenwand 12 zu stehen kommen. In der Zwischenwand 12 befindet sich ein schlitzförmiges Übergabefenster 13, das mit Verschlußklappen 14 für jedes Fach 6 verschlossen ist.
Um einen Gefahrengutbehälter 7 aus einem Fach 6 entnehmen zu können, wird der betreffende Schrank 5 mittels seiner zuge­ ordneten Hubeinrichtung 9 so angehoben, daß das zu entlee­ rende Fach 6 vor das Übergabefenster 13 fährt.
Dem Übergabefenster 13 gegenüberliegend ist für jedes Fach 6 ein Schieber 15 angebracht, mit dem die Schubladen 8 aus den Fächern 6 herausgeschoben werden können. Um einen Gefahren­ gutbehälter 7 dann aus einem Fach 6 zu entnehmen, wird zunächst die entsprechende Verschlußklappe 14 geöffnet und die Schublade 8 dann auf einen Transportwagen 16 verschoben, der zuvor an der betreffenden Verschlußklappe 14 positio­ niert wurde. Der Transportwagen 16 ist dann parallel zur Zwischenwand 12 bis zu der Eingangsschleuse 17 der hier nur angedeuteten Entsorgungseinrichtung 18 verfahrbar.
An ihrer Rückseite werden die Schränke 5 noch durch Winkel­ eisen 19 gehalten und bei der Aufwärts- und Abwärtsbewegung geführt.
Auf dem Transportwagen 16 befindet sich eine hier nicht näher gezeigte Übernahmeeinrichtung, mit der die Gefahren­ gutbehälter 7 aus der Schublade 8 auf den Tisch des Trans­ portwagens 16 übernommen werden. Z.B. können hierzu im Boden der Schublade 8 Schlitze eingebracht sein, in die gabelar­ tige Werkzeuge der Übernahmeeinrichtung eingreifen und den oder die Gefahrengutbehälter 7 geringfügig anheben, während die Schublade 9 wieder in ihr Fach 6 zurückfährt.
Der Transportwagen 16 fährt sodann automatisch bis zur Ein­ gangsschleuse 17, wo die Gefahrengutbehälter 7 mittels einer weiteren Übergabeeinrichtung mit einem Schieber 20 in die Eingangsschleuse 17 verbracht werden. Fig. 3 zeigt die Ein­ gangsschleuse 17, die aus mehreren Kammern besteht, im Schnitt.
Hier werden die Gefahrengutbehälter 7 dann mittels eines speziellen mehrstufigen Sicherheitskolbens 21 bis in den Eingangstrichter der Entsorgungseinrichtung 18 verschoben.
In besonderen Fällen, wenn z. B. Altmunition wegen nicht ent­ fernbarer Zünder vor der Entsorgung nicht zerteilt werden kann, kann das Gefahrengut über einen Einlaß 22 im Boden des Vorratsraums 1 auch direkt auf dem Transportwagen 16 abge­ legt werden.
Sämtliche Prozesse im Zwischenlager laufen automatisch oder fernsteuerbar und videoüberwacht ab. Der Vorratsraum 1 steht, wie auch der Vorbereitungsraum, ständig unter einem geringen Vakuum, beispielsweise 0,9 bar. Von dem Gefahrengut ausgehende Dämpfe werden aus dem Vorratsraum 1 ständig abge­ saugt und der Brennkammer der Entsorgungseinrichtung 18 oder einer Gasreinigungsanlage zugeführt und damit entsorgt.
Kommt es zu einer ungewollten Detonation in einem Fach 6 eines Schrankes 5, so kann sich, durch die Konstruktion der Schränke 5 und ihrer Aufstellung bedingt, die Reaktion nicht auf weitere Fächer 6 ausbreiten. Das wird einmal durch die Unterbringung der Gefahrengutbehälter 7 in geschlossenen Schubladen 8 sowie die Anordnung der Schubladen 8 in druck­ festen Fächern 6 der Schränke 5 gewährleistet. Außerdem wird der Detonationsdruck sofort abgebaut, indem in einem solchen Fall Bersteinrichtungen 23 am Implosionsbehälter 3 wirksam werden und einen Durchbruch zum Implosionsbehälter 3 her­ stellen.
Im Implosionsbehälter 3 herrscht ein entsprechend hohes Vakuum, z. B. 0,09 bar. Der Implosionsbehälter 3 ist außerdem entsprechend großvolumig angelegt, so daß alle Detonations­ gase sofort abgesaugt werden und eine Druckwelle sich gar nicht voll aufbauen kann. Auch der Implosionsbehälter 3 ist selbstverständlich mit der Brennkammer der Entsorgungsein­ richtung 18 verbunden.
Der Vorratsraum 1 ist außerdem mit einer in den Figuren nicht gezeigten Sprinkleranlage ausgerüstet, so daß brennen­ des Material schnellstens gelöscht werden kann. Das Lösch­ wasser wird gesammelt und einer Wasserreinigungsanlage bzw. ebenfalls der Sprengkammer der Entsorgungseinrichtung 18 zugeführt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen einen Schrank 5 und eine Schublade 8 in den Fächern 6 noch einmal im einzelnen. Der Schrank 5 besteht aus Stahl mit druckfest gegeneinander abgeschotteten Fächern 6, die an einer Seite bis auf ein Durchgangsloch für den Schieber 15 verschlossen sind. Die Schubladen 8 sind auf Rollen 24 gelagert.

Claims (20)

1. Verfahren zur Behandlung von in einer Entsorgungs­ einrichtung zu vernichtendem Gefahrengut, bei der das Gefah­ rengut durch eine Schleusenkammer in eine Spreng- und Brenn­ kammer der Entsorgungseinrichtung eingebracht und dort gesprengt und/oder verbrannt und/oder pyrolysiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefahrengut vorportioniert wird,
daß die einzelnen Portionen in ein explosionsfestes Zwi­ schenlager verbracht und dort jeweils voneinander abgeschot­ tet gelagert werden
und daß die Portionen zu den geeigneten Beschickungszeit­ punkten der Spreng- und Brennkammer aus dem Zwischenlager entnommen, zur Schleusenkammer transportiert und dieser übergeben werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
mindestens einen in einem Vorraum der Entsorgungseinrichtung (18) mit Gefahrengutbehältern (7) bestückbaren Schrank (5), welcher druckfeste Fächer (6) zur Aufnahme von in den Gefah­ rengutbehältern (7) befindlichem, vorportioniertem Gefahren­ gut aufweist,
und ein den oder die Schränke aufnehmendes Zwischenlager, das aus einem mit der Schleusenkammer (17) verbundenen, nach außen abdichtbaren Vorratsraum (1) besteht, der durch minde­ stens eine Bersteinrichtung (23) von einem Implosionsbehäl­ ter (3) getrennt mit diesem in Verbindung steht und der
eine Entnahmevorrichtung für die Entnahme der Gefahrengutbe­ hälter (7) aus den Fächern (6) des oder der Schränke (5) und die Übergabe an eine
zu einer Einlaßöffnung der Schleusenkammer (17) hin beweg­ bare Transporteinrichtung
und eine mit der Transporteinrichtung zusammenwirkende Über­ gabevorrichtung für die Übergabe der Gefahrengutbehälter (7) an die Schleusenkammer (17) enthält,
wobei die Entnahme-, Übergabe- und Transporteinrichtungen fernsteuerbar oder automatisiert arbeiten.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der oder die Schränke (5) von der Transporteinrich­ tung durch eine mindestens ein druckdicht verschließbares Übergabefenster (13) aufweisende Abschottung (12) voneinan­ der getrennt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung ein auf Schie­ nen verfahrbarer Transportwagen (16) ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fächer (6) eines Schrankes (5) in horizontalen und vertikalen Reihen angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Schrank (5) eine Hubeinrichtung (8) vorgesehen ist, mit der die Fächer (6) auf die Höhe des Übergabefensters (13) positionierbar sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schränke (5) jeweils in gegeneinander abgeschotteten Kammern (4) angeordnet sind.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (1) mit einer Panzertür (11) verschließbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (1) mit einer Sprinkleranlage ausgerüstet ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (1) mit der Spreng- und Brennkammer der Entsorgungseinrichtung (18) verbunden ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (1) mit einer Wasserreinigungsanlage der Entsorgungseinrichtung (18) verbunden ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsraum (1) mit einer Gasreinigungsanlage der Entsorgungseinrichtung (18) verbun­ den ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Implosionsbehälter (3) mit der Spreng- und Brennkammer der Entsorgungseinrichtung (18) verbunden ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Implosionsbehälter (3) mit einer Gasreinigungsanlage der Entsorgungseinrichtung (18) verbunden ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Implosionsbehälter (3) in einem separaten Sicherheitsraum (2) untergebracht ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden des Vorratsraumes (1) elektrische Leitungen (10) für automatisch gelenkte, die Schränke (5) befördernde Flurförderfahrzeuge verlegt sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Fächer (6) der Schränke (5) mit verschieblich gelagerten, zu einer Entnahmeseite offenen Einschüben (9) versehen sind.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch der Anzahl der Fächer (6) der Schränke (5) in horizontaler Richtung entsprechende, auf die der Entnahmeseite gegenüber­ liegende Seite der Einschübe (9) einwirkende Schieber (15).
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung durch einen verschließbaren Einlaß (22) im Vorratsraum (1) direkt beschickbar ist.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Bersteinrichtung (23) eine Metallmembran ist.
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