DE19708596C1

DE19708596C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen, Befüllen und Verschließen von Säcken

Info

Publication number: DE19708596C1
Application number: DE19708596A
Authority: DE
Inventors: Konrad Tetenborg
Original assignee: Windmoeller and Hoelscher KG
Current assignee: Windmoeller and Hoelscher KG
Priority date: 1997-02-03
Filing date: 1997-03-03
Publication date: 1998-06-10
Anticipated expiration: 2017-03-04

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen, Befüllen und Verschließen von Säcken, die aus einer mit Seitenfalten versehenen, bedruckten Schlauchfolienbahn aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, bei dem das jeweils vorauslaufende Ende der Schlauchfolienbahn mit einer Querschweißnaht versehen, von der Schlauchfolienbahn ein einen offenen Sack bildender Abschnitt abgetrennt, der Sack sodann befüllt und die offene Seite des Sacks durch eine Querschweißnaht ge schlossen wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Beispielsweise aus EP 0 290 879 B1 und aus DE 41 31 810 A1 sind Verfahren die ser Art bekannt, nach denen sich beispielsweise mit Schüttgütern befüllte Säcke die ser Art herstellen lassen, die an ihren Kopf- und Bodenseiten durch sogenannte Klotzböden geschlossen sind. Diese Klotzböden weisen eine grundsätzlich rechteckige Form auf, so daß sich im wesentlichen quaderförmige Säcke ergeben, die sich gut stapeln und handhaben lassen. Die sich aufgrund der Seitenfalten ergebenden Klotzböden weisen seitlich offene dreieckige Taschen auf, in denen sich diese gut ergreifen lassen.

Da die mit den Klotzböden versehenen Säcke auf ihren breiten Seiten liegend ge stapelt werden, sind im Stapel grundsätzlich nur die aus den gespreizten Seitenfal ten bestehenden schmalen Seiten der Säcke ersichtlich. Um die Säcke besser iden tifizieren zu können, ist es daher erwünscht, auch diese schmalen Seiten, also die aufeinander liegenden Teile der Außenseiten der Seitenfalten der flachliegenden Säcke, mit einem Aufdruck zu versehen. Diese Aufdrucke können mit einem soge nannten Streudruck, also einem durchgehenden Druck mit sich ständig wiederholen den Motiven, Texten oder Bildern, oder aber auch aus einem formatmäßigen Druck bestehen. Werden die Säcke formatmäßig bedruckt, ist die Schlauchfolienbahn mit Druckmarken versehen, die von entsprechenden Einrichtungen abgetastet werden, um die Querschweißnähte und Quertrennschnitte lagerichtig zwischen den format mäßigen Drucken anbringen zu können. Um die Schlauchfolienbahn bedrucken zu können, ist es erforderlich, die zu bedruckenden Außenseiten der Schlauchfolien bahn einer elektrischen Vorbehandlung zu unterziehen, damit die Druckfarbe über haupt an der Folie haftet. Diese ein Bedrucken ermöglichende Vorbehandlung hat nun aber den Nachteil zur Folge, daß diese eine Verschweißung der aufeinanderlie genden Innenseiten der Seitenfaltenbereiche der Schlauchfolienbahn behindern oder ausschließen. Werden also die nach entsprechender Vorbehandlung bedruck ten Schlauchfolienbahnen zur Bildung der Boden- und Kopfschweißnähte mit Quer schweißnähten versehen, so ergeben sich zwar dichte Boden- und Kopfschweiß nähte, weil die unbehandelten Innenseiten der Schlauchfolienbahn einwandfrei mit einander verschweißen. Andererseits verschweißen aber die aufeinanderliegenden Bereiche der Außenseiten der Seitenfalten nicht miteinander, so daß die seitlichen dreieckigen Taschen der Klotzböden offen sind und die gespreizten Eckbereiche der nur an ihren Innenseiten miteinander verschweißten Seitenfalten, in die das Füllgut eindringen kann, zipfelartig abstehen. Hierdurch ergibt sich nicht nur ein unschönes Aussehen, sondern die Handhabungsfähigkeit der Säcke ist darüber hinaus auch beeinträchtigt, da sich keine durch die miteinander verschweißten Seitenfalten gebil dete dreieckige Taschen mehr ergeben, die gleichsam Handgriffe zum Ergreifen der Säcke bilden.

Der Nachteil unverschweißter Seitenteilbereiche ergibt sich auch dann, wenn nur die breiten Vorder- und Rückseiten der Säcke bedruckt sind und zur Druckvorbereitung die Schlauchfolienbahn über ihre gesamte Breite einer den Druck ermöglichenden Vorbehandlung unterzogen worden ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, nach dem sich auch dann Säcke mit Klotzböden, die durch miteinander verschweißte Bereiche der Seitenfalten gebildete seitliche dreieckige Taschen auf weisen, herstellen lassen, wenn die Schlauchfolienbahn im Bereich der Außenseiten der Seitenfalten mit einer Bedruckung oder nur mit einer eine Bedruckung ermögli chenden Vorbehandlung versehen ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebe nen Art dadurch gelöst, daß die Schlauchfolienbahn im Bereich der Seitenfalten im Abstand der entsprechend den Sacklängen auszuführenden Querschweißnähte ei ner die Oberflächenschicht beseitigenden oder aufrauhenden Behandlung unterzo gen wird.

Nach der Erfindung wird also die Schlauchfolienbahn in der Vorrichtung zum Her stellen und Befüllen der Säcke im Seitenfaltenbereich einer besonderen Behandlung unterzogen, durch die sowohl die Wirkung der Vorbehandlung aufgehoben, als auch die Bedruckung beseitigt oder in der Weise aufgerauht wird, daß sie nicht mehr als eine das Verschweißen hindernde Schicht wirkt und auch die aufeinander liegenden Außenseiten der Seitenfalten miteinander verschweißt werden.

Die erfindungsgemäß vorgesehene Behandlung kann eine abrasive Behandlung sein, also eine Behandlung, durch die die ein Verschweißen behindernde Beschich tung durch Bürsten oder Schmirgeln abgehoben oder soweit durchbrochen wird, daß die gewünschte Verschweißung ermöglicht wird.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schlauchfolienbahn im Bereich der Seitenfalten im Abstand der entsprechend den Sacklängen auszuführenden Querschweißnähte zusätzlich mit einer eine Schwei ßung ermöglichenden Beschichtung versehen wird. Diese Beschichtung kann bei spielsweise aus einem Schmelzkleberauftrag (hot melt) bestehen.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die Seitenfaltenbereiche und mit diesen auch die aufeinanderliegenden Innenseiten der Seitenfalten bereits vor dem eigentlichen Ausführen der aus den Querschweißnähten bestehenden Kopf und Bodenschweiß nähte zu verschweißen. Die bereits mit Schweißnähten versehenen Bereiche der Seitenfalten werden dann bei der Bildung der Kopf- und Bodenschweißnähte noch einmal mit durchgeschweißt oder teilweise durchgeschweißt. Eine derartige doppelte Ausbildung der Schweißnähte im Bereich der Seitenfalten ist eher vorteilhaft, weil in den Seitenfaltenbereichen die Folie vierfach liegt.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Abwickeleinrichtung für Bahnrollen, einer Einrichtung zum Abziehen der Schlauchfo lienbahn von dieser, Führungseinrichtungen zum Zuführen der Schlauchfolienbahn zu der Bodenschweißnähte ausführenden Querschweißeinrichtung, einer Quer trenneinrichtung, Einrichtungen zum Transportieren der offenen Säcke zu einer Fülleinrichtung, Einrichtungen zum Füllen, Ausführen der die Säcke verschließenden Kopfschweißnähte und zum Abtransport der gefüllten Säcke und mit Einrichtungen zum Bestimmen der Bereiche, an denen die späteren Boden- und Kopfschweißnähte auszuführen sind, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß in dem Gestell die Seitenfaltenbereiche spreizende Träger vorgesehen sind, die rotierende oder umlaufende Bürsten oder Schleifelemente tragen. Sollen die Bereiche der Seitenfal ten, durch die in nachfolgenden Herstellungsschritten die Querschweißnähte aus geführt werden, mit einer zusätzlichen die Querschweißung ermöglichenden Be schichtung versehen werden, sind die Träger auch mit Beschichtungen auftragenden Beschichtungsdüsen versehen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung nä her erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum Herstellen, Be füllen und Verschließen von Säcken in schematischer Darstellung, und

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des in Fig. 1 eingekreisten Teils der Vorrichtung zur Herstellung der Säcke mit die gespreizten Seitenfal tenbereiche der Schlauchfolienbahn beschleifenden Einrichtungen.

In Fig. 1 ist eine Anlage zum Herstellen, Befüllen und Verschließen von Säcken mit einem Schüttgut und zum Abtransport der gefüllten Säcke dargestellt, die aus einer Vorrichtung 1 besteht, in der ausgehend von einer zu einer Rolle aufgewickelten, mit Seitenfalten versehenen Schlauchfolienbahn Säcke hergestellt und die hergestellten Säcke nach einer kreisenden Bewegung in einem sogenannten Kühlkarussell durch nicht dargestellte Übergabegreifer der Vorrichtung 2 zum Befüllen und Verschließen der Säcke übergeben werden. In der Vorrichtung 2 werden die Säcke bei ihrem Be füllen auf einen mit Stütznocken versehenen Förderer abgesetzt und mit ihre Öff nungsränder verschließenden Schweißnähten versehen. Von diesem Förderband werden sodann die Säcke auf ein weiterförderndes Förderband 3 abgeworfen.

Die durch übliche Abzugseinrichtungen von der Rolle 4 abgezogene und mit Seiten falten versehene Schlauchfolienbahn 5 ist im Bereich ihrer aufeinanderliegenden Innenseiten ihrer Seitenfalten 6 vorbehandelt und bedruckt, so daß ein Verschwei ßen der aufeinanderliegenden Innenseiten dieser Seitenfalten durch die Quer schweißvorrichtungen nicht möglich ist.

In der Vorrichtung zur Herstellung der Säcke 1 werden die Innenseiten der Seiten faltenbereiche in der in Fig. 1 eingekreisten Station 7 in der Weise vorbehandelt, daß sich durch die nachfolgenden Querschweißeinrichtungen die Seitenfalten in den vor behandelten Bereichen an ihren aufeinanderliegenden Innenseiten miteinander ver schweißen lassen.

Aus Fig. 2 ist eine Ausführungsform der in Fig. 1 eingekreisten Einrichtung 7 vergrö ßert dargestellt.

In dem nicht dargestellten Maschinengestell sind beidseits der flach liegenden Schlauchfolienbahn 5 zwischen den Führungs- und Umlenkrollen 8, 9 ein- und aus fahrbare Träger vorgesehen, die an ihren vorderen Enden keilförmige Köpfe 10 tra gen, die an ihren winkelig zueinander stehenden vorderen Seiten mit Bürsten oder schleifenden oder schmirgelnden Einrichtungen versehen sind, die die Außenseiten 11, 12 der gespreizten Innenbereiche der Seitenfalten 6 in der Weise bearbeiten, daß diese von ihrer Bedruckung befreit werden und die Wirkung der Vorbehandlung aufgehoben wird.

In der Herstellungsvorrichtung 1 ist die Länge der Schlauchfolienbahn 5 von den die Böden bildenden Querschweißeinrichtungen zu der Station 7 bekannt, so daß sich die die Aufdrucke bzw. Vorbehandlungen beseitigenden Einrichtungen 10 durch ent sprechendes Verfahren in dem Gestell auf die Bereiche der Seitenfalten einstellen lassen, durch die die späteren Boden- und Kopfschweißnähte ausgeführt werden.

Die mit einer abrasiven Behandlung zu versehenden Bereiche der Außenseiten der Seitenfalten sind in der Fig. 2 schematisch durch die Felder 16,17 dargestellt.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen, Befüllen und Verschließen von Säcken, die aus ei ner mit Seitenfalten (6) versehenen, bedruckten Schlauchfolienbahn (5) aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, bei dem
das jeweils vorauslaufende Ende der Schlauchfolienbahn (5) mit einer Quer schweißnaht versehen,
von der Schlauchfolienbahn ein einen offenen Sack bildender Abschnitt abge trennt,
der Sack sodann befüllt und die offene Seite des Sackes durch eine Quer schweißnaht geschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchfolienbahn (5) im Bereich der Seitenfalten (6) im Abstand der entsprechend den Sacklängen auszuführenden Querschweißnähte einer die Oberflächenschicht beseitigenden oder aufrauhenden Behandlung unterzogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung ei ne abrasive Behandlung ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchfolien bahn im Bereich der Seitenfalten im Abstand der entsprechend den Sacklän gen auszuführenden Querschweißnähte zusätzlich mit einer eine Schweißung ermöglichenden Beschichtung versehen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus einem Schmelzkleberauftrag besteht.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Abwickeleinrichtung für Bahnrollen, einer Einrichtung zum Abziehen der Schlauchfolienbahn von dieser, Führungseinrichtungen zum Zuführen der Schlauchfolienbahn zu der die Bodenschweißnähte ausführenden Quer schweißeinrichtung, einer Quertrenneinrichtung, Einrichtungen zum Transpor tieren der offenen Säcke zu einer Fülleinrichtung, Einrichtungen zum Füllen, Ausführen der die Säcke verschließenden Kopfschweißnähte und zum Ab transport der gefüllten Säcke und mit einer Einrichtung zum Bestimmen der Be reiche, an denen die späteren Boden- und Kopfschweißnähte auszuführen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gestell die Seitenfaltenbereiche spreizende Träger vorgesehen sind, die rotierende oder umlaufende Bürsten oder Schleifelemente tragen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5 zum Ausführen des Verfahrens nach den An sprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger zusätzlich Be schichtungen auftragende Düsen tragen.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger in die Seitenfaltenbereiche ein- und ausfahrbar sind.