DE19707438A1 - Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe - Google Patents
Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger FeststoffeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe mit
einer im wesentlichen waagerecht angeordneten Trommel, wobei in
der Trommel Elemente zum Durchmischen und/oder zum Transport
der Feststoffe angeordnet sind.
Die thermische Behandlung von körnigen Feststoffen ist in
vielen Produktionsprozessen ein wesentlicher Verfahrensschritt.
Zu nennen sind das Erwärmen und Kühlen, das Trocknen,
Pyrolysieren und Vergasen, das Oxidieren und Sintern von
diversen anorganischen wie auch organischen, körnigen bis
pulverförmigen Feststoffen. Gemeinsames Merkmal dieser
Verfahren ist, daß sich die Eigenschaften von Feststoffen durch
die Behandlung bei bestimmten Temperaturen gezielt verändern
lassen. Hierbei kann die thermische Behandlung in einer
inerten, oxidierenden oder reduzierenden Atmosphäre erfolgen
und auch in einem weiten Temperaturbereich. Typisch für diese
Vorgänge ist, daß Stoffe/Stoffkomponenten aus der Gasphase an
den Feststoff übergehen oder vom Feststoff in die Gasphase
gelangen. Der Stoffaustausch ist in vielen Anwendungsfällen mit
chemischen Reaktionen zwischen Gas- und Feststoffphase oder in
nur einer Phase (Gas oder Feststoff) gekoppelt. Hierfür ist
ein intensiver Kontakt der beiden Phasen erforderlich, wobei
Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art allgemein als
Drehrohröfen in den verschiedensten Bereichen Anwendung finden.
Bei der thermischen Behandlung von Feststoffen ist die
Gewährleistung eines intensiven Kontakts von Feststoff und Gas,
eine hohe Kontaktfrequenz der Feststoffpartikel an
Wärmeübertragerflächen für Heizung oder Kühlung, ein
ausreichender Bewegungsimpuls auf die Einzelpartikel bei
klebrigen oder zur Versinterung neigenden Feststoffen, ein
gerichteter Transport der Feststoff- und/oder Gasphase ohne
Strömungstoträume im Apparate- bzw. Reaktorvolumen, eine
möglichst einheitliche Verweilzeit aller Feststoffpartikel,
eine hohe Feststoffkonzentration im Reaktionsraum, eine hohe
spezifische Durchsatzleistung und Ausnutzung des
Vorrichtungsvolumens sowie geringe Investitions- und
Betriebskosten von besonderer Bedeutung. Bei den aus dem Stand
der Technik bekannten Vorrichtungen ist nachteilig, daß sie im
allgemeinen nur einzelne der vorgenannten Punkte auf
zufriedenstellende Weise erfüllen, während die meisten anderen
Anforderungen nur unzureichend erfüllt werden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, die
den Stand der Technik um eine weitere Vorrichtung der
vorgenannten Art bereichert, die eine größtmögliche Kombination
der vorgenannten Anforderungen erfüllt, wobei diese Vorrichtung
möglichst vielseitige Einsatzmöglichkeiten aufweisen soll.
Die vorliegende Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur
thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe der
eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß im Inneren der
Trommel eine drehbar gelagerte Welle angeordnet ist, und die
Elemente zum Durchmischen und/oder Transport der Feststoffe auf
der Welle befestigt sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung liegt
insbesondere darin, daß die Effizienz beim Durchmischen und
Transport der fließ- oder rieselfähigen Feststoffe hinsichtlich
der eingangs genannten Anforderungen größer als bei den aus dem
Stand der Technik bekannten Vorrichtungen ist.
Die auf der Welle bevorzugt starr befestigten Transport- bzw.
Mischelemente können sich in Form, Anzahl und dem Anstellwinkel
zur Wellenachse unterscheiden und dienen dann entweder zum
Durchmischen des Feststoffes oder zu dessen Transport. Es
können sich z. B. in einer Ebene über den Wellenumfang verteilt
sogenannte Mischelemente und Transportelemente abwechseln. Der
Anstellwinkel zwischen der Ebene der Transportelemente und der
Wellenachse beeinflußt die Transportgeschwindigkeit und
Richtung. Durch unterschiedliche Anstellwinkel der
Transportelemente kann lokal der Füllungsgrad im Reaktionsrohr
verändert werden, wodurch eine Beeinflussung der Verweilzeit
des Feststoffes in bestimmten Zonen des Reaktors ermöglicht
wird. So kann z. B. für einzelne Transportpaddel ein negativer
Anstellwinkel gewählt werden, was zu einem lokalen Anstieg des
Füllungsgrades führt.
Die Anordnung der Transportelemente kann auch in einer
gedachten aufsteigenden oder absteigenden Spirale entlang der
Wellenachse erfolgen. Bei aufsteigender Spirale wird die
geringste Transportgeschwindigkeit erreicht, während bei
absteigender Spirale die höchste Transportgeschwindigkeit
erreicht wird. Dies gilt selbstverständlich nur bei ansonsten
identischen Einstellungen (z. B. hinsichtlich der Drehzahl und
des Feststoffdurchsatzes).
Von der Anzahl der auf dem Wellenumfang angeordneten
Mischelemente hängt es ab, wie oft und intensiv der Feststoff
durchmischt wird. Da die Mischelemente den Feststoff nur lokal
begrenzt durchmischen, ist jeweils nur ein geringes
Feststoffvolumen beteiligt, wodurch eine praktisch einheitliche
Verweilzeit der Partikel gewährleistet und eine
Längsvermischung weitgehend vermieden wird. Die Mischintensität
kann dabei unabhängig von der Drehzahl der Welle über die Form
der Mischelemente beeinflußt werden. Die Mischelemente können
dabei so ausgebildet sein, daß sie z. B. eine gerade oder
gewölbte Fläche aufweisen, die gegebenenfalls mit Schlitzen
und/oder seitlichen Kanten etc. versehen sein können. Aufgrund
der genannten Variationsmöglichkeiten ergibt sich der Vorteil,
daß Materialien mit den unterschiedlichsten Eigenschaften in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelt werden können. Die
Transport- und/oder Mischelemente können entsprechend dem zu
verarbeitenden Material gewählt und in ihrem Winkel eingestellt
werden. So kann z. B. auch zur Versinterung neigendes Material
behandelt werden oder ein intensiver Kontakt des Materials mit
dem Gas sichergestellt werden, um bestimmte chemische
Reaktionen ablaufen zu lassen. Bei flachen und evtl.
geschlitzten Elementen überwiegt ein sogenannter "Rühreffekt"
und der Feststoff böscht ab. Es bildet sich eine Kaskadenzone
aus, wie sie auch bei der Feststoffbewegung in langsam bewegten
Drehrohren zu beobachten ist. Gewölbte bzw. schaufelförmig
ausgebildete Misch- und/oder Transportelemente fördern den
Feststoff über die Welle hinweg, wobei es zur Ausbildung einer
Partikelsträhne mit innigem Kontakt zu der Gasphase kommt. Dies
ist mit der Kateraktzone bei schnell umlaufenden Drehrohren
vergleichbar.
Die Beheizung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt
entweder indirekt über die Rohrwand, direkt durch Heißgase oder
durch Verbrennung von Gasen im Reaktionsraum. Reaktionen können
dabei nicht nur durch die Temperaturführung gesteuert werden,
sondern auch dadurch, daß die gasförmigen Reaktionspartner an
verschiedenen Stellen längs des Reaktionsrohres zugegeben
werden. Bei Gas-Feststoff-Reaktionen, wie z. B. beim Aktivieren
von kohlenstoffhaltigen Materialien, geschieht dies bevorzugt
von unten, da die Gase so in innigen Kontakt mit dem Feststoff
in der entsprechenden Zone des Reaktionsraumes treten können.
Bei der Durchführung homogener Reaktionen, d. h. von Reaktionen,
die in der Gasphase ablaufen, werden die gasförmigen
Reaktionspartner bevorzugt von oben in den Gasraum über dem
Feststoff eingebracht. Diese Art der Gaszuführung wird u. a. bei
der Innenbeheizung des Reaktors durch Oxidation brennbarer Gase
gewählt.
Die Zuführung des Feststoffes in die erfindungsgemäße
Vorrichtung geschieht über allgemein bekannte Dosiergeräte, wie
z. B. Dosierteller, Zellenrad und dergleichen, wobei mit dem
Dosiergerät die Durchsatzleistung der Anlage eingestellt und
geregelt werden kann. Für eine bestimmte geometrische
Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die
Feststoffverweilzeit und die Mischintensität, ferner die
Kontaktzeit des Feststoffes an der beheizten oder gekühlten
Reaktorwand durch den Feststoffdurchsatz, die Wellendrehzahl
und die Neigung des Reaktionsrohres beeinflußt werden. Die
Gesamtverweilzeit, läßt sich dabei z. B. erhöhen, wenn die
Drehzahl der Welle bei konstantem Durchsatz vermindert wird.
Das Gegenteil, d. h. die Verringerung der Gesamtverweilzeit läßt
sich dadurch erreichen, daß bei konstantem Durchsatz die
Drehzahl der Welle erhöht wird. Die Verweilzeit des Feststoffes
in den einzelnen Zonen des Reaktors läßt sich ferner durch
Neigung des Rohres verändern. Eine Abwärtsneigung führt zu
einer Zunahme des Füllungsgrades in Bewegungsrichtung, während
eine Aufwärtsneigung eine entsprechende Abnahme zur Folge hat.
Bei konstantem Durchsatz erhöht sich dabei mit dem Füllungsgrad
des Reaktionsrohres die Verweilzeit des Feststoffs. Mit der
Neigung des Rohres verändert sich gleichzeitig der wirksame
Anstellwinkel der Transport- und Mischelemente, so daß
zusätzlich Einfluß auf den Vermischungs- und Bewegungsablauf
des Feststoffes ausgeübt wird.
Die Verweilzeit und/oder der Füllungsgrad wird aber auch durch
die Geometrie der Trommel beeinflußt. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Trommel haben daher eine konische Form oder
einen Durchmesser, der sich in eine Richtung konisch oder
stufenweise vergrößert. Bei diesen Ausführungsformen ist es
zweckmäßig, wenn die Misch- und/oder Transportelemente jeweils
dem Trommeldurchmesser angepaßt sind, damit ihre Wirkung als
solche nicht beeinträchtigt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei die in der Trommel angeordnete
Welle ohne die Elemente zum Durchmischen und/oder
Transport dargestellt ist;
Fig. 2 einen Querschnitt der Trommel mit einem
Durchmesser, der sich konisch vergrößert;
Fig. 3 einen Querschnitt der Trommel mit einem sich
stufenweise vergrößernden Durchmesser;
Fig. 4a einen Ausschnitt einer Welle der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit auf dieser angeordneten Elementen
zum Durchmischen und/oder Transport der Feststoffe;
Fig. 4b eine um 90° gedrehte Ansicht des Ausschnitts der
Welle aus Fig. 4a;
Fig. 5a einen Ausschnitt der Welle der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Elementen zum Durchmischen und/oder
Transport des Feststoffs, die eine gegenüber den
Fig. 4a und 4b unterschiedliche Anordnung
aufweisen;
Fig. 5b eine um 90° gedrehte Ansicht der Welle aus Fig.
5a.
Fig.
6 und 7 Diagramme aus denen die mittlere Verweilzeit bzw.
der mittlere Volumendurchsatz in Abhängigkeit von
der Drehzahl der Welle zu entnehmen ist.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur thermischen
Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe mit einer
waagerecht angeordneten Trommel 1 und einer darin angeordneten
Welle 2. Auf der Welle 2 sind erfindungsgemäß die Elemente zum
Durchmischen und/oder Transport der Feststoffe angeordnet,
wobei aber in der vorliegenden Fig. 1 aus Gründen der
Übersichtlichkeit auf deren Darstellung verzichtet wurde. Mit
dem Bezugszeichen 3 ist allgemein die aus Heizelementen und
Isolierung bestehende Ummantelung der Trommel bezeichnet. Durch
diese Ummantelung führen Kanäle 4, die zum Einführen von
Thermoelementen sowie für die Gaszufuhr dienen können. Die
Kanäle 4 können auch so ausgebildet sein, daß sie gleichzeitig
zum Einführen der Thermoelemente und für die Gaszufuhr dienen.
Eine Gutzuführung 5 und eine Gutabführung 6 befinden sich
jeweils an den Enden der Trommel, wobei die Gutzuführung
zweckmäßigerweise von oben erfolgt und die Gutabführung nach
unten. Eine Gasabführung 7 ist an dem Ende der Trommel 1
vorgesehen an der die Gutabführung 6 angeordnet ist. Die
Gasabführung 7 ist zweckmäßigerweise nach oben gerichtet.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer Trommel 1a mit einem sich
konisch verändernden Durchmesser. In der Trommelachse ist die
Welle 2 angeordnet, wobei darauf Elemente 8 zum Durchmischen
und/oder Transport der Feststoffe angeordnet sind. Bei der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind die Elemente 8 zum
Durchmischen und/oder Transport der Feststoffe von
unterschiedlicher Länge, wobei ihre Länge entsprechend dem
Trommeldurchmesser angepaßt ist.
In Fig. 3 ist eine weitere Trommel 1b dargestellt, deren
Durchmesser sich stufenweise vergrößert. Auch hier ist die
Welle 2 in der Trommelachse angeordnet. Die auf der Welle 2
angeordneten Elemente 8 zum Durchmischen und/oder Transport der
Feststoffe weisen auch in dieser Ausführungsform
unterschiedliche Längen auf, da deren Längen entsprechend dem
Trommeldurchmesser ausgebildet sind.
In den Fig. 4a und 4b ist jeweils ein Ausschnitt einer Welle
2 dargestellt. Die Fig. 4a und 4b unterscheiden sich
dadurch, daß in der Fig. 4b die Welle 2 um 90° gegenüber der
in Fig. 4a gedreht ist. Auf der Welle 2 ist jeweils eine
Schnecke 9 angeordnet, wie sie jeweils am Ende der Welle 2 für
die Gutzufuhr und/oder -abfuhr vorgesehen sein kann. Die
Elemente 8 zum Durchmischen und/oder Transport der Feststoffe
sind in Fig. 4a und 4b so dargestellt, daß die Elemente 8 mit
einer parallel zur Wellenachse verlaufenden Fläche zum
Durchmischen dienen und die Elemente 8 mit einer in einem
Winkel zur Wellenachse ausgerichteten Fläche zum Transport der
Feststoffe.
Die Transportelemente 8 sind einzügig in aufsteigender Spirale
um 90° versetzt angeordnet (bei vorgesehener Linksdrehung der
Welle). Jedem Transportelement 8 steht ein Mischelement 8
gegenüber, d. h. auf jeder Ebene, auf der ein Transportelement 8
angeordnet ist, befindet sich ein Mischelement 8, welches
gegenüber dem Transportelement 8 um 180° versetzt ist. Der
Anstellwinkel der Transportelemente 8 zur Wellenachse ist in
Fig. 4 angedeutet und ist im tatsächlichen Ausführungsbeispiel
auf 15° eingestellt gewesen. Der in Fig. 1 dargestellte
Ausschnitt der Welle 2 gibt die Anstellungen der Transport- und
Mischelemente 8 im Ausführungsbeispiel 1 auf den ersten zwei
Dritteln wieder. Wird nun Feststoff durch die Welle 2 in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung transportiert, so verweilt die
von den Transportelementen 8 bewegte Feststoffmasse eine
dreiviertel Umdrehung in einer Zone und wird dabei lediglich
durchmischt.
In den Fig. 5a und 5b ist eine andere Ausführungsform der
Welle 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, bei der
wiederum eine Schnecke 9 auf der Welle 2 angeordnet ist und für
die Gutzuführung und/oder -abführung dient. Die Darstellungen
in den Fig. 5a und 5b unterscheiden sich dadurch, daß die
Welle 2 in Fig. 5b um 90° gegenüber der Welle 2 in Fig. 5a
verdreht ist. Die auf der Welle 2 angeordneten Elemente 8 zum
Durchmischen und Transport der Feststoffe sind in der in den
Fig. 5a und 5b dargestellten Ausführungsform so angeordnet,
daß einige dieser Elemente 8 eine Flächenausrichtung gegenüber
der Wellenachse mit negativem Vorzeichen, d. h. mit negativem
Anstellwinkel, aufweisen.
In dem Ausführungsbeispiel 1 wies das letzte Drittel (in
Förderrichtung gesehen) der Welle 2 eine derartige Anordnung
der Transport- und Mischelemente 8 auf. Die Transportelemente
waren dabei in einem Anstellwinkel von 15° zur Wellenachse
angeordnet und die Mischelemente in einem Anstellwinkel von
minus 10°.
Mit diesem Ausführungsbeispiel wurde das Verweilzeitspektrum
des Feststoffes bei horizontaler Lage des Rohres gemessen. Bei
der Messung betrug die Neigung der Welle 0°, der
Feststoffdurchsatz 1650 cm3/h, die Welle drehte sich mit einer
Geschwindigkeit von 2 U/min. und es stellte sich ein
Füllungsgrad vom 21% ein. Aus den gemessenen Daten konnte eine
mittlere Verweilzeit von 33 min. mit einer Standardabweichung
von ±5,5 min. bestimmt werden. Eine durchgeführte
Kurvenanpassung lieferte auf Basis des Dispersionsmodells bzw.
des Zellenmodells (beschrieben in: Walas, St.M., Chemical
Reaction Engineering Handbook of Solved Problems, Gordon and
Breach Publishers 1995) eine Bodensteinzahl von Bo = 90 und
eine äquivalente Zellenzahl von nZ = 45.
Aus den ermittelten Zahlenwerten ist zu folgern, daß die
Feststoffbewegung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
näherungsweise Pfropfenströmung aufweist, was eine ungefähr
gleiche Verweildauer für alle Partikel bedeutet. Dies
gewährleistet eine gleichmäßige Produktqualität und wird bei
allen kontinuierlichen Prozessen angestrebt, oftmals jedoch
nicht erreicht.
Beim Ausführungsbeispiel 2 wurde die Feststoffaufgabenmenge bei
gleicher Drehzahl der Welle gegenüber Ausführungsbeispiel 1 auf
die Hälfte reduziert. Die Neigung der Welle betrug 0°, der
Feststoffdurchsatz 830 cm3/h, die Welle drehte sich mit einer
Geschwindigkeit von 2 U/min. und es stellte sich ein
Füllungsgrad von 13% auf. Die mittlere Verweilzeit wurde bei
dem Ausführungsbeispiel 2 auf 46 min. bei einer
Standardabweichung von ±8 min. ermittelt. Eine wie im
Ausführungsbeispiel 1 durchgeführte Kurvenanpassung lieferte
für das Ausführungsbeispiel 2 eine Bodensteinzahl von 61 und
eine äquivalente Zellenzahl von 31. Hieraus ergibt sich, daß
ein Herabsetzen des Durchsatzes bei sich gleichzeitig
verringerndem Füllungsgrad die Längsvermischung des Feststoffes
geringfügig erhöht, wie an den fallenden Werten der
Bodensteinzahl und Zellenzahl zu erkennen ist.
Im Ausführungsbeispiel 3 wurde die Welle mit einem
Neigungswinkel von 1° (Abwärtsneigung in Förderrichtung)
eingestellt. Im Ausführungsbeispiel 3 herrschten folgende
Bedingungen vor: Neigung der Welle 1°, Feststoffdurchsatz 520
cm3/h, Drehzahl der Welle 1 U/min., sich einstellender
Füllungsgrad 13,7%. Die gemessene Verweilzeitverteilung ergab
eine mittlere Verweilzeit von 64 min. und eine
Standardabweichung von ±9 min.
Für die Ausführungsbeispiele 2 und 3 wurde jeweils dieselbe
Welle 2 mit denselben Einstellungen für die Transport- und
Mischelemente 8 wie in Ausführungsbeispiel 1 verwendet.
Den Fig. 6 und 7 ist der Zusammenhang zwischen mittlerer
Verweilzeit bzw. Volumendurchsatz und Drehzahl der Welle mit
dem Füllungsgrad als Parameter zu entnehmen, wobei die Werte
mit einer Versuchsvorrichtung den Ausführungsbeispielen 1 bis 3
ermittelt wurde.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder
rieselfähiger Feststoffe mit einer im wesentlichen
waagerecht angeordneten Trommel, wobei in der Trommel
Elemente zum Durchmischen und/oder zum Transport der
Feststoffe angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Inneren der Trommel (1; 1a; 1b) eine drehbar gelagerte
Welle (2) angeordnet ist und daß die Elemente zum
Durchmischen (8) und/oder Transport (8) der Feststoffe
auf der Welle (2) befestigt sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel (1; 1a; 1b) drehbar gelagert ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel eine horizontale Neigung bis ±15° aufweist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Durchmesser der Trommel (1) in eine Richtung
konisch oder stufenweise vergrößert.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transport- und Mischelemente (8) auf einer senkrecht
zur Wellenachse verlaufenden Ebene jeweils nebeneinander
angeordnet sind.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils ein Transport- und ein Mischelement (8) einander
gegenüber auf einer senkrecht zur Wellenachse
verlaufenden Ebene angeordnet sind.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer senkrecht zur Wellenachse verlaufenden Ebene
ausschließlich Transport- oder Mischelemente (8)
angeordnet sind.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf einer senkrecht zur Wellenachse verlaufenden Ebene
jeweils nur ein Transport- bzw. Mischelement (8)
angeordnet ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die verschiedenen Transport- oder Mischelemente (8)
jeweils in einem Winkel von etwa ±15 bis ±345°,
insbesondere in einem Winkel von ±15°, gegeneinander
versetzt um den Umfang der Welle angeordnet sind.
10. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportelemente (8) zur Wellenachse einen
Neigungswinkel von etwa -5 bis -30° aufweisen,
insbesondere einen Neigungswinkel von etwa -15°.
11. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnete daß
zumindest ein Teil der Mischelemente (8) einen
Neigungswinkel von etwa -5 bis -30°, insbesondere -10°,
entgegen der Förderrichtung aufweist.
12. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transport- und/oder Mischelemente (8) in ihrem
Anstell- bzw. Neigungswinkel jeweils einzeln und
unabhängig voneinander verstellbar sind.
13. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnete daß
die Transport- und/oder Mischelemente (8) jeweils
unabhängig voneinander verschiedene Formen aufweisen.
14. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transport- und Mischelemente gewölbt (8) und/oder
geschlitzt ausgebildet sind.
15. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnete daß
sowohl auf der Welle (2) als auch an der Innenwand der
Trommel Transport- und/oder Mischelemente (8) angeordnet
sind.
16. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (2) in eine horizontale Neigung von etwa ±5 bis
±15° aufweist.
17. Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der Transport- und/oder Mischelemente (8)
unterschiedlich ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19707438A DE19707438A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe |
DE29724512U DE29724512U1 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- und rieselfähiger Feststoffe |
PCT/DE1998/000346 WO1998037953A1 (de) | 1997-02-25 | 1998-02-05 | Vorrichtung zur thermischen behandlung fliess- oder rieselfähiger feststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19707438A DE19707438A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19707438A1 true DE19707438A1 (de) | 1998-08-27 |
Family
ID=7821372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19707438A Ceased DE19707438A1 (de) | 1997-02-25 | 1997-02-25 | Vorrichtung zur thermischen Behandlung fließ- oder rieselfähiger Feststoffe |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE19707438A1 (de) |
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