DE19706712A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Umbugen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum UmbugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils mit von Beleg- oder
Dekormaterial bedeckter Oberfläche und Umbugen um 180° des Beleg- oder
Dekormaterialendes um das Ende des Formteils und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Derartige Verfahren sind in den deutschen Offenlegungsschriften DE-OS 30 45 898, DE-
OS 42 27 256, DE-OS 43 17 234, DE-OS 43 08 925 beschrieben.
Bei den eingangs genannten Ausführungen ist jedoch von Nachteil, daß es sich um
verhältnismäßig aufwendige Umbugverfahren mit einem zweiachsigen
Zustellmechanismus des Umbugwerkzeuges handelt. Weiterhin sind diese
Umbugwerkzeuge für Formteile mit einer komplizierten Außenkontur wie z. B. engen
Radien und Ausnehmungen nicht ohne erhöhten Aufwand einsetzbar.
In der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 30 45 898 ist ein einfaches
Umbugwerkzeug beschrieben von denen je nach Außenkontur des Formteils mehrere
nebeneinander angeordnet werden können. Auf diese Weise kann der
Umbugmechanismus individuell auf die Außenkontur des Formteiles abgestimmt
werden. Auch bei diesem Umbugwerkzeug ist jedoch eine zweiachsige
Werkzeugbewegung erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Umbugwerkzeug zu schaffen, mit dem auch Formteile
mit komplizierten Außenkonturen umgebugt werden können. Weiterhin soll das
Umbugen mit einer möglichst einfachen Werkzeugzustellbewegung erfolgen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
Weitere vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gegeben.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Umbugen durch eine einfache
Drehbewegung des Drehwerkzeuges um eine in das Drehwerkzeug gelegte Achse mit
abschließendem Anpressen des Beleg- oder Dekormaterialüberstandes auf der nicht mit
Beleg- oder Dekormaterial bedeckten Formteilseite erfolgt.
Aufgrund der Einfachheit des Umbugmechanismuses können mehrere Drehwerkzeuge in
kurzen Abständen entlang der Außenkontur des Formteiles angeordnet werden. Der
Umbugmechanismus kann somit individuell an Formteile mit komplizierter Außenkontur
angepaßt werden.
Um eine sichere Haftung zu erzielen, schlägt die Erfindung vor, vor dem Umbugen auf
das Ende des Formteils oder des Beleg- oder Dekormaterials vor dem Umbugen geeignete
Haftmittel aufzubringen.
Vorteilhafterweise wird der Beleg- oder Dekormaterialüberstand oder das Drehwerkzeug
vor dem Umbugen erhitzt, wodurch eine sichere Haftwirkung des Beleg- oder
Dekormaterialüberstandes auf dem Formteil erreicht wird.
Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in dem Drehwerkzeug eine winklige
Ausnehmung vorzusehen, in die das Formteilende mit dem Beleg- oder
Dekormaterialüberstand während des Umbugens aufgenommen wird.
Eine weitere Verbesserung der Haftwirkung wird dadurch erreicht, daß die Konturfläche
des Drehwerkzeuges, mit der der Beleg- oder Dekomaterialüberstand angepreßt wird, an
die Oberfläche des nicht mit Beleg- oder Dekormaterial bedeckten Endes des Formteiles,
an dem das Beleg- oder Dekormaterial angepreßt werden soll, angepaßt wird.
Um ein Beschädigen des Formteilendes oder des Beleg- oder Dekormaterials sicher zu
verhindern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen die Oberfläche der winkligen
Ausnehmung elastisch auszubilden. Dies kann z. B. durch Auskleiden mit Filz- oder
Textilstoffen erreicht werden. Eine weitere Möglichkeit wäre das gesamte Drehwerkzeug
oder zumindest ein Bereich der winkligen Ausnehmungen aus einem gummiartigen
elastischen Werkstoff herzustellen.
Eine Vereinfachung des Umbugwerkzeuges wird dadurch erreicht, daß mehrere
Drehwerkzeuge zusammengefaßt werden und durch einen gemeinsamen
Stellmechanismus vorzugsweise durch einen Elektromotor angetrieben werden.
Eine besonders einfache Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das
Drehwerkzeug in einem Halter drehbar gelagert ist, der mit einer Führung verbunden ist,
und die Drehbewegung durch Anlegen einer Fläche der winkligen Ausnehmung des
Drehwerkzeuges an der mit Beleg- oder Dekormaterial bedeckten Formteiloberfläche und
einer sich anschließenden linearen Vorschubbewegung der Führung in Drehung versetzt
wird. Hierdurch wird ein Umbugmechanismus durch eine einachsige
Werkzeugzustellbewegung geschaffen. Eine Weiterbildung besteht darin, daß geeignete
Mittel, vorzugsweise eine Feder zum Aufbringen einer Rückstellkraft, die das
Drehwerkzeug im Anschluß an den Umbugvorgang in seiner Ausgangsposition
zurückbewegt, vorgesehen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Drehwerkzeug mit winkliger Ausnehmung;
Fig. 2 Drehwerkzeug mit Halter und Führung;
Fig. 3 Umbugbewegung eines Drehwerkzeuges mit Halter und Führung.
In Fig. 1 ist ein Drehwerkzeug 2 gezeigt, das um die Achse 4 drehbar gelagert ist. Das
Drehwerkzeug 2 weist eine winklige Ausnehmung 13 mit einer Fläche 8 und einer
Konturfläche 9 auf, in die das Ende des Formteils 6 mit von Beleg- oder Dekormaterial 7
bedeckter Oberfläche während des Umbugvorganges aufgenommen wird. Durch die
Drehbewegung des Drehwerkzeuges 2 um die Achse 4 wird das Ende des Beleg- oder
Dekormaterials 7 über die Konturfläche 9 auf dem nicht mit Beleg- oder Dekormaterial
bedeckten Ende angepreßt. Aus Fig. 2 sind sechs verschiedene Schritte der
Umbugbewegung eines Umbugwerkzeuges 1 zu erkennen. Das Drehwerkzeug 2 ist um
die in das Drehwerkzeug gelegte Achse 4 in einem Halter 5 drehbar gelagert und
darüber mit einer Führung 3 verbunden. Zu Beginn der Umbugbewegung wird die Fläche
8, an der mit Beleg- oder Dekormaterial 7 bedeckter Oberfläche des Formteils 6
angelegt. Die Vorschubbewegung der Führung 3 wird durch das Anlegen der Fläche 8
an dem mit Beleg- oder Dekormaterial 7 bedeckten Ende des Formteils 6 über die
drehbare Lagerung in der Achse 4 in eine Drehbewegung des Drehwerkzeugs 2
umgeformt. Das Ende des mit Beleg- oder Dekormaterials 7 bedeckten Formteils 6 ragt
während der Umbugbewegung in die winklige Ausnehmung 13 des Drehwerkzeugs 2.
Das Ende des Beleg- oder Dekormaterials 7 wird während des Umbugverfahrens von der
Konturfläche 9 erfaßt und mit Abschluß der Drehbewegung an der nicht mit Beleg- oder
Dekormaterial 7 bedeckten Seite des Formteils 6 angepreßt. Die Konturfläche 9 ist als
Negativfläche zu dem nicht mit Beleg- oder Dekormaterial 7 bedeckten Ende des
Formteils 6 ausgebildet. Zur Erreichung einer guten Haftwirkung wird das Ende des
Beleg- oder Dekormaterials 7 vor dem Umbugen erhitzt. Nach Abschluß des
Umbugverfahrens wird das Drehwerkzeug 2 mit geeigneten Mitteln, vorzugsweise durch
eine Feder 10, die in einem Aufnahmepunkt 12 an dem Drehwerkzeug 2 und in dem
Aufnahmepunkt 11 an dem Halter 5 gehalten wird, in die Ausgangsposition
zurückbewegt.
Bezugszeichenliste
1 Umbugwerkzeug
2 Drehwerkzeug
3 Führung
4 Achse
5 Halter
6 Formteil
7 Beleg- oder Dekormaterial
8 Fläche
9 Konturfläche
10 Feder
11 Aufnahmepunkt
12 Aufnahmepunkt
13 winklige Ausnehmung
2 Drehwerkzeug
3 Führung
4 Achse
5 Halter
6 Formteil
7 Beleg- oder Dekormaterial
8 Fläche
9 Konturfläche
10 Feder
11 Aufnahmepunkt
12 Aufnahmepunkt
13 winklige Ausnehmung
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteils (6) mit von Beleg- oder Dekormaterial (7)
bedeckter Oberfläche und Umbugen um 180° mindestens eines Endes des Beleg- oder
Dekormaterials (7) um das Ende des Formteils (6), dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende des Beleg- oder Dekormaterials (7) durch eine Drehbewegung
mindestens eines Drehwerkzeuges (2) um eine in das Drehwerkzeug (2) gelegte
Achse (4) auf der nicht mit Beleg- oder Dekormaterial (7) bedeckten Seite des
Formteils (6) angepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ende des Beleg- oder
Dekormaterials (7) und/oder auf dem Ende des Formteils (6) vor dem Umbugen
geeignete Haftmittel aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des
Beleg- oder Dekormaterials (7) und/oder das Drehwerkzeug (2) vor dem Umbugen
erhitzt wird.
4. Vorrichtung zum Herstellen eines Formteils (6) mit von Beleg- oder Dekormaterial (7)
bedeckter Oberfläche und um das Ende des Formteils (6) um 180° umgebugten
Endes des Beleg- oder Dekormaterials (7) mit einem Drehwerkzeug (2) dadurch
gekennzeichnet, daß das Ende des Beleg- oder Dekormaterials (7) durch eine
Drehbewegung des Drehwerkzeuges (2) um eine in das Drehwerkzeug (2) gelegte
Achse (4) auf der nicht mit Beleg- oder Dekormaterial (7) bedeckten Oberfläche des
Formteils (6) anpreßbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehwerkzeug (2)
eine winklige Ausnehmung (13) mit einer Fläche (8) und einer Konturfläche (9)
aufweist, in die das Ende des Formteils (6) mit dem Ende des Beleg- oder
Dekormaterials (7) während des Umbugens aufgenommen wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die winklige
Ausnehmung (13) eine elastische Oberfläche aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konturfläche (9) an die Oberfläche des nicht mit Beleg- oder Dekormaterial (7)
bedeckten Endes des Formteils (6) angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Drehwerkzeuge (2) entlang der Außenkontur des Formteils (6) angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehbewegung von gruppenweise zusammengefaßten Drehwerkzeugen (2) durch
einen gemeinsamen Stellmechanismus auslösbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drehwerkzeug direkt oder indirekt durch einem Elektromotor antreibbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Drehwerkzeug (2) in einem Halter (5), der mit einer Führung (3) verbunden ist,
gehalten wird, und in diesem um die Achse (4) drehbar gelagert ist und die
Drehbewegung durch Anlegen der Fläche (8) an der mit Beleg- oder Dekormaterial
(7) bedeckten Oberfläche des Formteils (6) und eine anschließende lineare
Vorschubbewegung der Führung (3) zum Formteil (6) erzeugt wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
geeignete Mittel zum Aufbringen der Rückstellkräfte nach Abschluß des
Umbugvorganges vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19706712A DE19706712A1 (de) | 1996-03-01 | 1997-02-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Umbugen |
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Publications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE19706712A1 (de) |
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1997
- 1997-02-20 DE DE19706712A patent/DE19706712A1/de not_active Withdrawn
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