DE19705588B4 - Vorrichtung zum Verstellen zweier Bauteile - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zum Verstellen zweier Bauteile zueinander, mit zumindest zwei Einstellelementen (36,
38; 64, 66), die in einem der beiden Bauteile geführt sind
und die auf einer gemeinsamen Befestigungsschraube (30), die die
beiden Bauteile (16, 18, 20) durchdringt, angeordnet und mit dieser
drehfest verbunden sind, so dass die Einstellelemente (36, 38; 64,
66) durch Drehbetätigung der
Befestigungsschraube (30) um ihre eigene Schraubenachse (32) gemeinsam
verstellbar sind, wobei die beiden Einstellelemente (36, 38; 64,
66) eine unterschiedliche Exzentrizität (e1 und
e2) und/oder eine zueinander versetzte Anordnung
derart aufweisen, dass sie einen definierten Verstell-Drehpol (i)
bilden, um den die Schraubenachse (30) eine Kippbewegung ausführt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen zweier Bauteile zuein ander, insbesondere zum Einstellen von Radführungsteilen von Kraftfahrzeugen, gemäß Patentanspruch 1.
- Eine derartige Vorrichtung zeigt beispielsweise die
DE 15 55 216 B , bei der ein karosserieseitiger Arm eines Querlenkers mittels zweier verdrehbarer Einstellelemente bzw. Exzenterscheiben im wesentlichen quer zur Fahrzeuglängsrichtung verstellbar ist. Dadurch kann der Sturz des Rades der Radaufhängung verändert werden, wobei jedoch zugleich eine Nachlauf- bzw. Vorspur-Änderung mitbewirkt wird. - Aus der gattungsbildenden
US 4,968,055 ist eine Vorrichtung zum Einstellen von zwei Radführungsteilen zueinander bekannt, die bereits zwei Einstellelemente aufweist, die als Exzenterscheiben ausgebildet sind. Die beiden Bauteile werden ebenso wie die durch Exzenterscheiben gebildeten Einstellelemente von einer Befestigungsschraube durchdrungen, die mit den beiden Exzenterscheiben nicht drehfest verbunden ist. - Eine exzentrisches Lager ist ferner auch aus der
US 996,473 bekannt, mittels der zwei Radführungsteile in ihrer Position zueinander eingestellt werden können. - Die
US 5,156,414 beschreibt einen Aufbau einer Vorrichtung, mittels dem die Geometrie eines Fahrzeugrades während dessen Drehung angepasst werden kann, wobei ein Element der Aufhängung hier am Fahrzeugaufbau exzentrisch angeordnet ist, um den Winkel zwischen dem Aufhängeelement und dem Fahrzeug einstellen zu können. - Weiter zeigt die
DE 43 27 021 C1 eine lagerveränderliche Anlenkung für Radlenker von Kraftfahrzeugen, bei der eine Schraubbolzen-Mutterver bindung eingesetzt wird. Zur Zentrierung von Schraubbolzen in Langlöchern sind diese mit endseitig angeordneten, gegeneinander gerichteten Zentriernasen versehen. - Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Verstellen zweier Bauteile zueinander, insbesondere zum Einstellen von Radführungsteilen von Kraftfahrzeugen, vorzuschlagen, bei der auf baulich einfache und kompakte Weise eine definierte und funktionssichere Verstellung schnell und einfach ermöglicht wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen entnehmbar.
- Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch eine unterschiedliche Exzentrizität und/oder Ausrichtung bzw. Phasenlage der Einstellelemente eine Verstellung um einen definierten Drehpol innerhalb der Vorrichtung erzielt. Dieser Drehpol erzeugt eine definierte Verstellung, die beispielsweise bei einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges zwischen Radträger und Querlenker die Einstellung der Vorspur ohne Verstellung des Radsturzes oder des Nachlaufes auf einfache und baulich kompakte Weise ermöglicht. Daraus ergibt sich eine relativ einfache, robuste Konstruktion, die insbesondere für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen vorteilhaft ist.
- Hinsichtlich der bevorzugten Anwendung kann das eine Bauteil ein Radträger eines nichtgelenkten Rades und das andere Bauteil ein Querlenker oder Trapezlenker einer Hinterrad-Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges sein, wobei der definierte Verstell-Drehpol im wesentlichen in der ideellen Lenkachse der Radführung zur Einstellung des Spurwinkels des Rades liegt.
- Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in
-
1 eine Vorrichtung zum Verstellen eines Radträgers relativ zu einem oberen Querlenker einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges mit einer durchgehenden Schraube und zwei Exzenterscheiben; -
2 einen Schnitt gemäß Linie II-II der1 durch die eine Exzenterverstellung; -
3 einen weiteren Schnitt entlang den Linie III-III der1 durch die zweite Exzenterverstellung; -
4 eine schematische Ansicht der Anlenkungspunkte der Radführungsteile relativ zum Radträger der Radaufhängung; -
5 eine weitere Verstellvorrichtung funktionell gemäß1 , jedoch mit einer in Nasen des Querlenkers eingreifenden durchgehenden Schraube; und -
6 eine Anschicht X der5 , wobei die Schraube in die Befestigungs-Abschnitte des Querlenkers montiert ist. - Es wird zunächst auf die
4 der Zeichnung Bezug genommen, gemäß der ein hinteres, ungelenktes Rad10 einer nicht dargestellten Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges drehbar auf einer Achse12 eines Radträges gelagert ist, wobei der Radträger an drei Aufhängungspunkten A, B und C mit der Radaufhängung verbunden ist. - Dabei können der Punkt C durch eine gelenkige Verbindung (z. B. ein Kugelgelenk) des Radträgers mit einem unteren Lenker (nicht dargestellt) und die Punkte A und B durch eine gelenkige Verbindung
14 (vgl.1 ) mit einem oberen, nicht dargestellten Querlenker oder Trapezlenker hergestellt sein. - Gemäß
1 setzt sich die gelenkige Verbindung14 zusammen aus einem rohrförmigen Endbereich16 des nicht weiter dargestellten Radträgers, zwei augenförmig auslaufenden Abschnitten18 ,20 des nicht dargestellten oberen Querlenkers und zwei Gelenkbüchsen22 ,24 , die über ringförmige Gummilager26 ,28 eine begrenzt elastische Schwenkverbindung mit den ideellen Gelenkpunkten A und B des Radträgers darstellen. - Die Gelenkverbindung
14 wird von einer durchgehenden Schraube30 zusammengehalten, mit einer durch die Schraubenmittelachse32 definierten Schwenkachse. - Zum Verstellen des Radträgers (Endbereich
16 ) relativ zum oberen Querlenker (Abschnitte18 ,20 ) sind gemäß1 –3 Exzenterscheiben36 ,38 vorgesehen, die mit ihrem rotationssymetrischem Umfang an Führungen40 ,42 der Abschnitte18 ,20 anlaufen. - Die Exzenterscheiben
36 ,38 weisen um das Maß e1 bzw. e2 desachsierte Bohrungen44 ,46 auf, durch die hindurch die Schraube30 verläuft. - Über einen in einer Längsnut
48 der Schraube30 eingreifenden, radial von der Bohrung46 abragenden Mitnehmer50 sowie andernends der Schraube30 über einen Mitnehmerstift52 sind die beiden Exzenterscheiben36 ,38 verdrehfest mit der Schraube30 verbunden, können also durch Lösen der Schraubenmutter54 und Verdrehen der Schraube30 gleichzeitig mitverdreht werden. - Zur Verstellung des rohrförmigen Endbereiches
16 des Radträgers bzw. des Rades10 relativ zum oberen Querlenker bzw. dessen Abschnitte18 ,20 innerhalb deren Langlöcher56 ,58 um einen definierten Drehpol i bzw. um eine durch den Drehpol i und den unteren Aufhängungspunkt C des Radträgers (vgl.4 ) gebildete, ideelle Lenkachse34 zur Einstellung des Spurwinkels des Rades10 werden die beiden Exzenterscheiben36 ,38 verdreht, wobei diese sowohl hinsichtlich ihrer Exzentrizität e (vgl.2 und3 ) als auch hinsichtlich ihrer Ausrichtung bzw. Phasenlage unterschiedlich sind. - So ist e1 an der Exzenterscheibe
18 größer als e2 an der Exzenterscheibe20 , wodurch sich der Gelenkpunkt i außermittig zur Gelenkverbindung14 verschiebt. Die Exzentrizität ist dabei proportional den Längen a und b der Gelenkverbindung und im gewünschten Verhältnis zum Aufhängungspunkt C so einstellbar, daß eine definierte ideelle Lenkachse (während der Verstellung) erzielt wird. - Zugleich sind die beiden Exzenterscheiben
36 ,38 hinsichtlich ihrer Ausrichtung bzw. Anordnung oder Phasenlage in Umfangsrichtung 180° zueinander verdreht, so daß bei einem Verdrehen der Schraube30 bzw. der Exzenterscheiben36 ,38 keine ausschließlich senkrecht zur Schraubenachse32 in einer einzigen Richtung gerichtete Verstellung, sondern eine um den Drehpol i erfolgende Kippbewegung resultiert, die im Ausführungsbeispiel eine Spureinstellung um die ideelle Lenkachse34 des Rades10 ergibt. - Der Vorteil der definierten, vorbeschriebenen Verstellung liegt darin, daß der Spureinstellung keine unerwünschten Sturz- und/oder Nachlaufverstellungen des Rades
10 überlagert werden. - Wie anhand der
5 und6 ersichtlich ist, kann die Verstellung auch ohne die Verwendung von Exzenterscheiben bewerkstelligt werden. Dazu sind in den Langlöchern56' ,58' der augenförmigen Abschnitte18' ,20' des Querlenkers radial nach innen ragende Nasen60 ,62 vorgesehen, die formschlüssig in Längsnuten64 ,66 der durchgehenden Schraube30' eingreifen. - Da die Nasen
60 ,62 bzw. die Längsnuten64 ,66 180° zueinander versetzt liegen, wird die Schraube30' bzw. die mit ihr gehaltenen Gelenkteile22 ,24 ,26 ,28 bzw.16 um einen definierten Verstell-Drehpol i geschwenkt, weil z. B. bei einem Verdrehen der Schraube30' im Uhrzeigersinn (vgl. Pfeil in6 ) der Schraubenabschnitt im Bereich des Abschnittes18' aufgrund des formschlüssigen Eingriffes zwischen Längsnut64 und Nase60 auf der Zeichnung nach links, hingegen gleichzeitig der Schraubenabschnitt im Bereich des Abschnittes20 (es ist nur dessen Nase62 ersichtlich) im Zusammenwirken von Nase62 und Längsnut66 nach rechts verschoben bzw. die Schraube30' senkrecht zu ihrer Längsachse32 verschwenkt wird.
Claims (4)
- Vorrichtung zum Verstellen zweier Bauteile zueinander, mit zumindest zwei Einstellelementen (
36 ,38 ;64 ,66 ), die in einem der beiden Bauteile geführt sind und die auf einer gemeinsamen Befestigungsschraube (30 ), die die beiden Bauteile (16 ,18 ,20 ) durchdringt, angeordnet und mit dieser drehfest verbunden sind, so dass die Einstellelemente (36 ,38 ;64 ,66 ) durch Drehbetätigung der Befestigungsschraube (30 ) um ihre eigene Schraubenachse (32 ) gemeinsam verstellbar sind, wobei die beiden Einstellelemente (36 ,38 ;64 ,66 ) eine unterschiedliche Exzentrizität (e1 und e2) und/oder eine zueinander versetzte Anordnung derart aufweisen, dass sie einen definierten Verstell-Drehpol (i) bilden, um den die Schraubenachse (30 ) eine Kippbewegung ausführt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellelemente Exzenterscheiben (
36 ,38 ) sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellelemente durch Längsnuten (
64 ,66 ) in der Befestigungsschraube (30' ) gebildet sind, in die Nasen (60 ,62 ) des einen Bauteiles (18' ,20' ) eingreifen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Bauteil ein Radträger (
16 ) eines nichtgelenkten Rades (10 ) und das andere Bauteil ein Querlenker (18 ,20 ) oder Trapezlenker einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges ist und daß der definierte Verstell-Drehpol (i) in Verbindung mit einem Aufhängungspunkt (C) eine ideelle Lenkachse zur Einstellung des Spurwinkels des Rades (10 ) bildet.
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