DE19704609A1 - Anordnung zur Messung der lokalen elektrischen Leitfähigkeit in Fluiden - Google Patents
Anordnung zur Messung der lokalen elektrischen Leitfähigkeit in FluidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung der Leitfähigkeitsverteilung in Flüssig
keiten bzw. mehrphasigen Medien mit beliebiger Strömungsrichtung insbesondere für den
Einsatz in der Verfahrens- und Kraftwerkstechnik, wobei die elektrische Leitfähigkeit vor
wiegend als Maß für weitere physikalische oder chemische Eigenschaften (z. B. volumetri
scher Gasanteil, Konzentration, Stoffart, usw.) der Flüssigkeit oder als Indikator für die Pha
senverteilung über den Meßquerschnitt eines Mehrphasenmediums dient.
Für die Bestimmung der Eigenschaften von Flüssigkeiten und Mehrphasengemischen, z. B.
des volumetrischen Gasanteils, wird verbreitet die Messung der elektrischen Leitfähigkeit ver
wendet. Dazu bringt man sowohl bei Laboreinrichtungen als auch bei großtechnischen
Anwendungen draht- oder flächenförmige Elektroden, die parallel oder konzentrisch angeord
net sind, in das zu messende Medium und mißt mittels Gleich- oder Wechselspannungs
anregung seine Leitfähigkeit durch Bestimmung des ohmschen bzw. komplexen Wider
standes. Eine spezielle Form dieser Elektrodenanordnungen sind die Nadelsonden [DE 32 01 799 C1]
zur Messung der lokalen Leitfähigkeit.
Dabei wird die Leitfähigkeit zwischen zwei konzentrisch angeordneten Elektroden, die in das
zu messende Medium eintauchen, gemessen. Die Ausführung dieser konzentrisch angeord
neten Elektroden ist sehr mannigfaltig, und hängt von dem jeweiligen Anwendungsfall ab. Es
werden auch Nadelsonden mit mehr als zwei konzentrisch angeordneten Elektroden be
schrieben. So wird in [DE 32 01 799] eine Sondenanordnung beschrieben, bei der eine
zusätzliche Elektrode als Schirmelektrode zur Ableitung von Thermospannungen einer in die
Sonde integrierten Temperaturmeßeinrichtung genutzt wird. In [DE 9 68 548] wird eine Sonde
vorgestellt, deren äußere Elektrode aus mehreren axial voneinander isolierten Teilstücken
zusammensetzt ist, und damit eine Mehrfachmessung in axialer Richtung erlaubt.
Nachteilig wirkt sich bei den Messungen aus, daß leitfähige Ablagerungen, die zu einer
elektrischen Verbindung zwischen der Meß- und der Bezugselektrode führen, einen zusätz
lichen Stromfluß verursachen, der die Messung verfälscht. Durch den zusätzlichen Strom
kommt es kommt zu einer Überbewertung der Leitfähigkeit des Meßmeßmediums. Solche
leitfähige Ablagerungen können z. B. Schichten von Korrosionsprodukten sein. Bei der
Verwendung der Leitfähigkeitsmessung zur Bestimmung des Volumenanteils der Phasen in
Flüssigkeits-Gas- oder Flüssigkeits-Dampf-Gemischen (Zweiphasenströmung) wird der
Sondenstrom zur Identifikation des momentanen Phasenzustands (flüssig oder gasförmig) an
der Sonde benutzt. Wenn die Sonde sich in der Gasphase befindet, wirken auf der Sonde
verbliebene Flüssigkeitsfilme oder sich aus der Dampfphase bildendes Kondensat als
leitfähige Ablagerungen. Dadurch wird ein Sondenstrom hervorgerufen, der im Verhältnis zur
Leitfähigkeit der Gas- bzw. Dampfphase zu hoch ist. Das führt zu Fehlinterpretation des
Sondensignals hinsichtlich der Phasendetektion, d. h. das Vorhandensein von Flüssigkeit mit
geringerer elektrischer Leitfähigkeit kann nicht eindeutig vom Vorliegen von Dampf bzw.
Gas unterschieden werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einfluß von leitfähigen
Ablagerungen, die zu einer elektrischen Verbindung von Meß- und Bezugselektrode auch im
Falle des Vorliegens der Gas- bzw. Dampfphase führen, bei der Messung von Leitfähigkeiten
in Fluiden mittels Nadelsonden auszuschalten.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß zwischen Meß- und Bezugselektrode
mindestens eine Sperrelektrode angeordnet wird, die nahezu auf dem gleichen Spannungs
potential gehalten wird, wie die Meßelektrode. Die Sonde ist konstruktiv so gestaltet, daß
eventuelle leitfähige Ablagerungen im Gebiet zwischen der Meß- und der Bezugselektrode
in jedem Fall im elektrischen Kontakt zur Sperrelektrode stehen. Dadurch erfolgt mit
Sicherheit eine Unterbindung des Fehlersstromflusses zwischen Meß- und Bezugselektrode.
Dieser Effekt ist mit eventuellen konstruktiven Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbildung
einer geschlossenen leitfähigen Ablagerung nicht erreichbar.
Die Potentialdifferenz zwischen Meß- und Sperrelektrode muß so klein sein, daß der Strom
zwischen beiden Elektroden zu vernachlässigen ist und damit die leitfähige Ablagerung, d. h.
im Fall der Zweiphasenströmung ein Flüssigkeitsfilm, zwischen beiden Elektroden keinen
Einfluß mehr auf das Meßergebnis besitzt. Dadurch wird die Meßgenauigkeit erhöht. Im Fall
einer Zweiphasenströmung wird ein zuverlässiger Nachweis der an der Sonde vorliegenden
Phase gewährleistet.
Zum besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert.
In der zugehörigen Figur ist eine Sonde mit drei konzentrisch angeordneten Elektroden
(Dreielektrodensonde) dargestellt, die mit einer Ansteuer- und Auswerteeinheit verbunden ist.
Dabei bildet die zentrale Elektrode die Meßelektrode, die mittlere die Sperrelektrode und die
äußere die Bezugselektrode. Die Meßelektrode der Sonde ist an den invertierenden Eingang
des Meßverstärkers OPV 1 angeschlossen. Der nichtinvertierenden Eingang des OPV 1 wird
mit dem Versorgungspotential Uv verbunden. Bei genügend großer Leerlaufverstärkung von
OPV 1 erzeugt das Potential am nichtinvertierenden Eingang des OPV 1 über die Gegen
kopplung ein nahezu identisches Potential am invertierenden Eingang und damit an der
Meßelektrode der Sonde.
Der OPV 1 arbeitet als Strom/Spannungswandler und der Sondenstrom zwischen Meß- und
Bezugselektrode wird somit niederohmig gemessen. Die Sperrelektrode wird mit dem
nichtinvertierenden Eingang von OPV 1 verbunden. Wegen der hohen Leerlaufverstärkung
des OPV wird die Spannungsdifferenz zwischen Meß- und Sperrelektrode auf einem sehr
geringen Wert gehalten (einige mV). Daher fließt zwischen beiden Elektroden auch nur ein
zu vernachlässigender Fehlstrom. Flüssigkeitsfilme, Ablagerungen und Tröpfchenbildung
zwischen beiden Elektroden haben praktisch keinen Einfluß mehr auf den Stromfluß
zwischen Meß- und Bezugselektrode über das zu messende Medium. Damit ist der Strom
zwischen der Meß- und Bezugselektrode ein Maß für die Leitfähigkeit des zu messenden
Mediums.
In der Auswerteschaltung wird zum Abgleich mit dem Einstellregler R3 zunächst bei offenem
Eingang (Eingangstrom I1 = 0) die Schaltung so abgeglichen, daß sich U1 = 0 ergibt. Fließt
ein Eingangsstrom I1 ≠ 0, so tritt eine Ausgangsspannung U1 auf, die proportional zum
Sondenstrom I1 ist, da durch die Beschaltung von OPV 2 als Differenzbildner die Ver
sorgungsspannung Uv von der Ausgangsspannung von OPV 1 subtrahiert wird. Die
Ausgangsspannung U1 ist damit bei vernachlässigbaren Fehlstromkomponenten, proportional
der Leitfähigkeit des Mediums zwischen der Meß- und Bezugselektrode. Mit der Art der
Gegenkopplung von OPV 1 kann der Zusammenhang U1 = f(I1) festgelegt werden. Wird z. B.
Rl durch zwei antiparallel geschaltete Dioden ersetzt, ergibt sich ein logarithmischer Zusam
menhang.
Zur Bestimmung der Funktionsfähigkeit der Sonde kann vorteilhafterweise zwischen Meß-
und Bezugselektrode ein im Vergleich zur Leitfähigkeit des zu messenden Mediums hoch
ohmiger Testwiderstand R7 eingebaut werden. Der daraus resultierende zusätzliche Stroman
teil wird über R7 so eingestellt, daß er entweder im Verhältnis zum eigentlichen Meßstrom
sehr klein, aber noch meßbar ist. Er kann dann als bekannter Fehlstromanteil bei der
Auswertung berücksichtigt oder ganz vernachlässigt werden kann. Da dieser Strom
unabhängig von der Leitfähigkeit des Mediums immer nachweisbar sein muß, gestattet er als
minimaler Schwellwert eine einfache Funktionskontrolle der Anordnung.
Mit der dargestellten Dreielektroden-Nadelsonde und Auswerteschaltung besitzen Flüssig
keitsfilme und andere leitfähige Ablagerungen zwischen Meß- und Sperrelektrode keinen Ein
fluß auf die Leitfähigkeitsmessung dieser Anordnung. Dadurch verringert sich der Meßfehler
und die zuverlässige Detektion des momentan an der Sonde vorliegenden Phasenzustands
wird gewährleistet.
Claims (2)
1. Anordnung zur Messung der lokalen elektrischen Leitfähigkeit in Fluiden, bestehend aus
einer koaxial aufgebauten Elektrodenanordnung, die sich aus einer zentralen Meßelektrode
und mindestens zweier weiterer, diese umschließenden Elektroden zusammensetzt, wobei die
äußere umschließende Elektrode als Bezugselektrode dient, die Meßelektrode gegenüber der
Bezugselektrode mit einer Spannung versorgt, und der auftretende Strom als Maß für die
Leitfähigkeit des Fluids erfaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die, bzw. eine der mittleren
umschließenden Elektroden als Sperrelektrode dient, indem sie auf einem Spannungspotential
gehalten wird, das mit dem der Meßelektrode nahezu identisch ist, und daß sie so gestaltet
ist, daß eine sich zwischen Meß- und Bezugselektrode bildende leitfähige Ablagerung
zwingend mit der Oberfläche der Sperrelektrode im Kontakt steht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strommessung an der Elek
trodenanordnung im Verhältnis zur Leitfähigkeit des Fluids niederohmig ausgeführt ist.
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