Die Erfindung betrifft eine Kontrollvorrichtung für elektro
nische Personendosimeter mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1, wie sie aus der US 5 221 842
bekannt ist.
Eine bekannte Kontrollvorrichtung für solche Dosimeter weist
zunächst in einem Gehäuse angeordnet eine Halterung zur
steckbaren Einführung eines Dosimeters auf. Ferner ist im Ge
häuse innerhalb einer Strahlungsabschirmung eine Strahlungs
quelle angeordnet, mit deren Strahlung ein Detektor des in
die Halterung eingesetzten Dosimeters beaufschlagt werden
kann.
Bei der bekannten Kontrollvorrichtung kann zu Prüfzwecken im
mer nur ein Personendosimeter einer Strahlungsquelle zugeord
net werden. Dafür ist im Gehäuse nur eine Halterung oder ein
Dosimetersteckplatz angeordnet, dem die spezielle Strahlungs
quelle zugeordnet ist, nämlich eine β- oder eine γ-Quelle.
Deshalb ist die zyklische Kontrolle von elektronischen Dosi
metern zwischen gewissen vorgeschriebenen Benutzungsinterval
len relativ aufwendig. Mit einer bekannten Kontrollvorrich
tung kann immer nur ein einzelnes Dosimeter mit nur einer
Strahlungsart vermessen oder kontrolliert werden.
Aus der US 5 221 842 ist eine Kontrollvorrichtung bekannt,
die mehrere Plätze für Dosimeter in einem Gehäuse aufweist.
Dieses Gehäuse ist um ein Strahlungsquellen enthaltendes Zen
tralgehäuse herum drehbar angeordnet.
Ein solches mit mehreren Dosimetern bestücktes, drehbares Ge
häuse erfordert eine aufwendige Drehmechanik.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Kon
trollvorrichtung derart weiterzubilden, daß auf einfache
Weise gemeinsam und mit unterschiedlichen Strahlungsquellen
eine Mehrzahl von
identischen Dosimetern einer Überprüfung unterzogen werden
kann. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-18.
Als Kern der Erfindung kann es angesehen werden, in nur einem
gemeinsamen Gehäuse mehrere Dosimetersteckplätze oder Halte
rungen anzuordnen, in die jeweils ein Dosimeter zur Kontrolle
einführbar ist. Die Anordnung der Halterungen ist derart ge
wählt, daß jedes eingesteckte Dosimeter mit seinem Sensorfen
ster zu einer mittleren Quellenposition weist und alle einge
steckten Dosimeter von dieser mittleren Quellenposition einen
identischen Abstand aufweisen. Ferner ist im Bereich der
mittleren Quellenposition ein drehbares Quellenlager zur Auf
nahme mehrerer Strahlungsquellen angeordnet, und zwar mit ei
nem solchen Abstand, daß durch Verdrehen des Quellenlagers
die Strahlungsquellen selektiv und einzeln in die mittlere
Quellenposition verbringbar sind, in welcher ihre Strahlung
die eingesetzten Dosimeter beaufschlagt. Damit wird zum einen
eine um einen Mittelpunkt (mittlere Quellenposition) im we
sentlichen kreis- oder kreissegmentartig verlaufende Anord
nung der Dosimetersteckplätze gelehrt, außerzentrisch bezogen
auf die Quellenposition ist das Quellenlager angeordnet, das
seinerseits verdrehbar ist, wodurch die Strahlungsquellen in
die mittlere Quellenposition eingeschwenkt werden können.
In der mittleren Quellenposition kann die dort befindliche
Strahlungsquelle die Dosimeter mit ihrer Strahlung ohne Ab
schirmung erreichen, wozu unterschiedliche Maßnahmen vorgese
hen werden können, beispielsweise ein Zurückziehen einer zu
geordneten beweglichen Abschirmeinrichtung oder ein Heraus
schieben der Quelle aus einer festen Abschirmung.
Vorteilhafterweise ist das Quellenlager ein zylinderförmiger
Körper, der um seine Mittellängsachse verdrehbar in der Ab
schirmvorrichtung gehalten ist. Das Quellenlager hat eine
Mehrzahl von parallel zu seiner Drehachse verlaufende Lager
bohrungen, um die Mehrzahl der Strahlungsquellen, beispiels
weise je eine β- und eine γ-Quelle, aufzunehmen.
Die Lagerbohrungen haben von der Drehachse des Quellenlagers
einen Abstand, der dem Abstand zwischen der Drehachse des
Quellenlagers und der mittleren Quellenposition entspricht.
In den Lagerbohrungen des Quellenlagers sind Quellenhaltestä
be angeordnet, die von einer oberen Abschirmposition in eine
untere Strahlungsposition verschiebbar sind. Im Bereich der
unteren Enden der Quellenhaltestäbe sind die ihnen zugeordne
ten Strahlungsquellen befestigt. Diese Lösung geht damit von
einer festen Abschirmvorrichtung aus, aus der die Strahlungs
quellen an den Quellenhaltestäben in die Strahlungsposition
herausgefahren werden. Durch Rastvorrichtungen ist dafür ge
sorgt, daß die Quellenhaltestäbe in ihren beiden Positionen
eine definierte Lage einnehmen.
Ferner ist aus Sicherheitsgründen eine Sperreinrichtung vor
gesehen, über die das Verschieben der Quellenhaltestäbe dann
gesperrt wird, wenn sich die Quellenhaltestäbe nicht in der
mittleren Quellenposition befinden. Dann ist die Absenkung in
die freie Lage nicht möglich, so daß nicht irrtümlicherweise
zwei Strahlungsquellen gleichzeitig die Dosimeter mit ihrer
jeweiligen Strahlung erreichen können.
Die Abschirmvorrichtung ist nach Art einer Zylinderwandung
ausgebildet, die außerzentrisch zur mittleren Quellenposition
angeordnet ist und das drehbare Quellenlager umgibt. Dadurch
hat das Quellenlager gleichzeitig eine Rotationsführung. Auf
einfache Weise können auch Rastmittel in die Abschirmvorrich
tung integriert werden, um die Drehposition des mittleren
Quellenlagers genau zu definieren.
Das Gehäuse der Kontrollvorrichtung weist im unteren Gehäuse
bereich eine Kammer auf, in der sich die eingesteckten Dosi
meter mit ihrer mit den Sensorfenstern versehenen Frontseite
und die jeweilige in Strahlungsposition abgesenkte Strah
lungsquelle frei gegenüberliegen. Dieser Strahlungsraum ist
somit frei von Abschirmmitteln. Die Strahlung der in der
mittleren Quellenposition befindlichen, abgesenkten Strah
lungsquelle kann somit ungehindert die Dosimeterfenster er
reichen. Im Bereich der Dosimetersteckplätze ist dafür ge
sorgt, daß die Dosimeter nur in eine genau definierte Meßpo
sition abgesenkt werden, so daß der Forderung nach einem ex
akt gleichen Abstand aller Dosimeterfenster von der Strah
lungsquelle genügegetan ist.
Im Quellenlager sind zwei Strahlungsquellen (β- und γ-Quelle)
äquidistant von der Drehachse des Quellenlagers angeordnet.
Durch einfache manuelle Handhaben, die oben aus der Abschir
mung herausstehen, können die Quellen in der mittleren Quel
lenposition gegen einen Anschlag in die im unteren Bereich
des Gehäuses liegende Kammer abgesenkt werden.
Der β-Strahler ist zusammen mit dem Quellenhaltestab in der
diesen umfassenden Lagerbohrung drehbar angeordnet. Über eine
Drehverrastung können definierte Drehlagen des Quellenhalte
stabs definiert werden. Dadurch wird erreicht, daß sich eine
Mehrzahl von einzelnen β-Strahlungsquellen, die unten am
Quellenhaltestab des β-Strahlers angeordnet sind, genau den
eingesteckten Dosimetern gegenüberliegen. Das untere Ende des
Quellenhaltestabs des β-Strahlers ist als Mehrkantstab ausge
bildet, die Anzahl der Kanten bzw. Flächen entspricht der An
zahl der Dosimetersteckplätze. Beispielsweise kann die Kon
trollvorrichtung sechs Dosimetersteckplätze aufweisen. Es ist
aber auch möglich, Kontrollvorrichtungen mit anderen Zahlen
von Dosimetersteckplätzen vorzusehen.
Die Erfindung ist anhand eines vorteilhaften Ausführungsbei
spiels in den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Diese zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Kontroll
vorrichtung mit sechs Dosimetersteckplätzen;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch die Kontrollvor
richtung in Schnittrichtung II-II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine erste Ausführungsform eines Quellenhaltesta
bes sowie
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform eines Quellenhalte
stabes.
Zunächst wird auf die Zeichnungsfiguren 1 und 2 Bezug genom
men.
Die Kontrollvorrichtung 1 für elektronische Personendosimeter
2 weist ein Gehäuse 3 auf, in dem mehrere Dosimetersteckplät
ze 4 angeordnet sind, in die jeweils ein Dosimeter 2 zur
Durchführung der Kontrolle eingeführt werden kann.
Im Bereich einer mittleren Quellenposition 5 sind Strahlungs
quellen 6, 7 angeordnet, wobei die erstgenannte Strahlungs
quelle 6 eine β-Quelle und die zweitgenannte Strahlungsquelle
eine γ-Quelle ist. Die beiden Strahlungsquellen 6, 7 werden
von einer Abschirmvorrichtung 8 umgeben, in der ein drehbares
Quellenlager 9 zur Aufnahme der Strahlungsquellen 6, 7 befe
stigt ist. Das Quellenlager 9 ist mit seiner Drehachse 10 mit
Abstand von der mittleren Quellenposition 5 gelagert, so daß
durch Verdrehung des Quellenlagers 9 die in diesem befestig
ten Strahlungsquellen 6, 7 selektiv und einzeln in die mitt
lere Quellenposition 5 verbracht werden können, in welche ih
re Strahlung die eingeschobenen Personendosimeter 2 beauf
schlagt.
Die Anordnung der Dosimetersteckplätze 4 um die mittlere
Quellenposition 5 herum ist so gewählt, daß jedes in einen
Dosimetersteckplatz 4 eingeführte Personendosimeter 2 mit
seinem Sensorfenster 11 zu der mittleren Quellenposition hin
weist und alle eingeschobenen Personendosimeter 2 von dieser
mittleren Quellenposition 5 den gleichen Abstand aufweisen.
Dazu sind die Dosimetersteckplätze 4 kreisförmig um die mitt
lere Quellenposition 5 herum angeordnet.
Das Quellenlager 9 ist ein zylinderförmiger Körper, der in
nerhalb der Abschirmvorrichtung 8 um eine vertikal verlaufen
de Drehachse 10 verdrehbar ist. Parallel zur Drehachse 10
verlaufen im Quellenlager 9 zwei Lagerbohrungen 12 zur Auf
nahme der Strahlungsquellen 6, 7. In den Lagerbohrungen 12
sind Quellenhaltestäbe 13, 14 angeordnet, die von einer obe
ren Abschirmposition 8, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, in
eine untere, abgesenkte Strahlungsposition verschiebbar
sind, in welcher die Strahlungsquellen 6 bzw. 7, die am unte
ren Ende der Quellenhaltestäbe 13, 14 befestigt sind, aus der
Abschirmung herausstehen und damit ihre Strahlung ungehindert
zu den eingeschobenen Personendosimetern 2 gelangen kann.
Die Quellenhaltestäbe 13, 14 sind in ihrer oberen Abschir
mungsposition und in der unteren Strahlungsposition verrast
bar, wozu in dem drehbaren Quellenlager 9 Federrastelemente
15 vorgesehen sind, die mit Rastnasen in Rastausnehmungen 16
der Quellenhaltestäbe 13, 14 eingreifen, sobald sich diese in
den beiden Endanschlagspositionen befinden.
Im Bereich der mittleren Quellenposition 5 ist in einer unter
dem Quellenlager 9 befestigten Platte 17 eine Durchgangsboh
rung 18 vorgesehen, durch die das untere Ende des abgesenkten
Quellenhaltestabes 13, 14 in eine Kammer 19 eintauchen kann.
Dadurch ist ein Absenken der Quellenhaltestäbe 13, 14 dann
gesperrt, wenn sich die Quellenhaltestäbe nicht in der mitt
leren Quellenposition 5 befinden.
Aus der Draufsicht gemäß Fig. 1 geht noch deutlich hervor, daß
die Abschirmvorrichtung 8 nach Art einer Zylinderwandung aus
gebildet ist und außerzentrisch zur mittleren Quellenposi
tion 5 liegt.
Beide Strahlungsquellen 6, 7 bzw. Quellenhaltestäbe 13, 14
sind äquidistant von der Drehachse 10 des Quellenlagers 9 an
geordnet, der jeweilige Abstand von der Drehachse 10 eng
spricht genau dem Abstand der Drehachse 10 von der mittleren
Quellenposition 5.
Zur Verschiebung der Quellenhaltestäbe 13, 14 von der oberen
in die untere abgesenkte Strahlungsposition 5 haben die Quel
lenhaltestäbe an ihrem heraus stehenden äußeren Ende eine
Handhabe 20, auf der zu dem die Strahlungsart (β oder γ) des
an dem jeweiligen Quellenhaltestab 13, 14 befestigten Strah
lers angegeben ist.
Das Quellenlager 9 wirkt an seiner radialen Außenseite mit
einem Federrastgesperre 21 zusammen, das in drei definierten
Drehpositionen des Quellenlagers 9 einrastet, nämlich den
beiden Drehpositionen, in denen eine der beiden Strahlungs
quellen 6, 7 in die Kammer 19 abgesenkt werden kann, mithin
eine der Lagerbohrungen 12 mit der Durchgangsbohrung 18
fluchtet sowie eine Abschirmdrehposition, in der die beiden
Quellenhaltestäbe 13, 14 gegenüber der mittleren Quellenposi
tion 5 die in Fig. 1 dargestellte Drehlage einnehmen.
Nachfolgend wird auf die Zeichnungsfiguren 3 und 4 Bezug ge
nommen.
In Fig. 3 ist der Quellenhaltestab 13 im Detail abgebildet,
der an seinem unteren Ende 22 als Mehrkantstab 23 ausgebildet
ist, wobei die Anzahl der Kanten bzw. Flächen 24 der Anzahl
der Dosimetersteckplätze 4 entspricht, mithin bei sechs Dosi
metersteckplätzen der Mehrkantstab 23 ein Sechskantstab ist.
Auf den Flächen 24 des Mehrkantstabes 23 sind die β-Strah
lungsquellen 6 befestigt. Eine Drehverrastung 25, die
mit dem zugeordneten Federrastelement 15 zusammenwirkt, trägt
dafür Sorge, daß in Strahlungsposition die Flächen 24 genau
zu den zugeordneten Dosimetersteckplätzen 4 hinweisen.
Der Mehrkantstab 23 ist am Quellenhaltestab 13 austauschbar
befestigt, so daß ein schneller Quellenaustausch an dem Quel
lenhaltestab 13 vorgenommen werden kann.
Der Quellenhaltestab 14 gemäß Fig. 4 entspricht weitgehend dem
Quellenhaltestab 13 in Fig. 3. Allerdings sind keine Drehver
rastungselemente 25 vorgesehen, da die Drehposition der
γ-Quelle 7 für die Kontrollmessung unwesentlich ist. Ferner ist
auch die γ-Strahlungsquelle austauschbar im unteren Ende des
Quellenhaltestabes 14 befestigt. Ein γ-Quellenhalter 26, der
in einer Bohrung 27 des Quellenhaltestabes 14 vorgesehen ist,
wird durch eine Druckfeder 28 in definierter Anschlagslage
gehalten.