DE19703060A1 - Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanalmodells während einer Datendetektion - Google Patents
Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanalmodells während einer DatendetektionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kanalschätzung mit
Anpassung eines Kanalmodells während einer Datendetektion und
eine derart ausgestaltete Empfangsstation.
Bei der Übertragung von digitale Symbole darstellenden Signa
len über zeitvariante Übertragungskanäle, beispielsweise
nicht stationäre Funkkanäle einer Funkverbindung, zwischen
einer Basisstation und einer Mobilstation eines Mobilfunk
systems, treten infolge einer Mehrwegeausbreitung Laufzeit
differenzen der über die einzelnen Umwege des Übertragungs
kanals empfangenen Signalkomponenten auf, die bei der Detek
tion von Signalen zu zeitvarianten Intersymbolstörungen der
gesendeten Symbole führen. Dabei kann die gegenseitige zeit
liche Verschiebung von Signalkomponenten mehrere Symbole der
Nutzinformation betragen. Um unter solchen Einflüssen die
Symbole noch erkennen zu können, werden adaptive Entzerrer
eingesetzt, die beispielsweise den Viterbi-Algorithmus zur
schnellen Findung eines hinreichenden Entzerrungs-Optimums
anwenden.
Ein Beispiel für ein Mobilfunksystem, bei dem die obengenann
ten Probleme auftreten, ist das unter der Bezeichnung GSM
(Global System for Mobile Communication) bekannte Mobilfunk
system.
Es ist allgemein bekannt, für die Entzerrung, insbesondere
der Intersymbolstörungen, in der Empfangsstation ein Modell
des Funkkanals, ein sogenanntes Kanalmodell zu Hilfe zu neh
men. Dieses wird beispielsweise durch ein Transversalfilter
realisiert, dessen Kanalkoeffizienten durch Schätzung, z. B.
durch Korrelation, gewonnen werden. Hierzu ist ein Kanal
schätzer vorgesehen, der bei einem Übertragung der Symbole in
Form von Funkblöcken den Übertragungskanal durch Auswertung
einer in jedem Funkblock enthaltenen Synchronisier- oder
Trainingssequenz hinreichend beschreibt. Diese komplexen
Kanalkoeffizienten bewerten die durch die Mehrwegeausbreitung
verursachte zeitliche Verteilung der Empfangskomponenten, die
auch als komplexe Impulsantwort des Übertragungskanals be
zeichnet wird.
Jeder dieser Kanalkoeffizienten, die auch als Tap-Koeffi
zienten bezeichnet werden, stellt somit das Ergebnis der
Kreuzkorrelation des Empfangssignals mit der darin enthal
tenen, der Empfangsstation bekannten Trainingssequenz dar.
Für die Kanalschätzung sind auch andere Standard-Anpassungs
algorithmen wie LMS (Least Mean Square) oder RLS (Recursive
Least Square), einsetzbar. Der Einsatz von LMS-Algorithmen
wurde von B. Widrow in "Adaptive Signal Processing", Prentice
Hall, 1985 beschrieben. Die Kanalkoeffizienten werden der Si
gnaldetektion zugeführt und stellen jeweils für die Dauer ei
nes Funkblocks eine Basis für eine hinreichend zuverlässige
Detektion der in diesem Funkblock übertragenen Symbole dar.
Da es sich um nichtstationäre Funkkanäle handelt, werden, wie
aus DE 196 44 965 bekannt, die Kanalkoeffizienten den Ver
änderungen des Funkkanals während eines Funkblocks nachge
führt. Fehlentscheidungen bei der Anpassung gefährden die
Stabilität der Signaldetektion und führen letztlich zu Detek
tionsfehlern. Es wird deshalb eine Anpassung des Kanalmo
dells durchgeführt, so daß die Zuverlässigkeit der Signal
detektion auch bei einer hohen Veränderungsgeschwindigkeit
des Funkkanals steigt.
Die Veränderungsgeschwindigkeit des Funkkanals ist eine Folge
der Bewegung der Mobilstation. Grundsätzlich gibt es zwei
Arten von Veränderungen. Einerseits gibt es die durch die
Umwege verursachten Signalverzögerungen, die sich zwar orts
abhängig, aber nur relativ langsam verändern und innerhalb
eines Bereiches von vielen Symbolen, z. B. innerhalb eines
Funkblocks, als konstant angenommen werden können.
Andererseits gibt es die geschwindigkeits- und ortsabhängigen
stochastischen Schwankungen, die als Rayleigh-Fading und
parasitäres Phasenrauschen bekannt sind. Diese Effekte
entstehen dadurch, daß eine Vielzahl von Wellenkomponenten,
die im Nahfeld der Mobilstation durch die vielfach höheren
umgebenden Objekte, wie beispielsweise Bäume und Häuser,
reflektiert oder gestreut werden, die Antenne aus allen
Richtungen erreichen oder von ihr ausgehen. Jede der Wellen
komponenten besitzt dabei sowohl eine individuelle Phasenlage
als auch eine individuelle Amplitude. Die Amplituden der
Wellenkomponenten liegen dabei in erster Näherung in der
gleichen Größenordnung. In der Empfangsantenne der Mobilsta
tion oder der Basisstation werden die Wellenkomponenten über
lagert und bilden somit einen Summenvektor, der als Summenam
plitude und Summenphase des Funkkanals beschreibbar ist.
Bei Bewegung der Mobilstation führen die gegenseitigen Verän
derungen der Phasenlagen der einzelnen Wellenkomponenten, die
durch die bewegungsbedingten Veränderungen der Laufzeiten
entstehen, zum Rayleigh-Fading und zum sogenannten parasi
tären Phasenrauschen. Die bewegungsbedingten Veränderungen
der Phasenlagen der aus allen Richtungen einfallenden Wellen
komponenten führen überdies dazu, daß jede der Wellenkompo
nenten eine individuelle positive oder negative Dopplerver
schiebung erleidet, die, soweit deren Amplituden in der glei
chen Größenordnung liegen, zu einem relativ symmetrischen
Dopplerspektrum führen, dessen spektrale Breite geschwindig
keitsabhängig ist.
In Mobilkommunikationssystemen, beispielsweise dem GSM-Mobil
funksystem, steht nur eine begrenzte Anzahl von Kanalkoeffi
zienten zur Verfügung, mit denen das Kanalmodell gebildet
werden kann. Unter bestimmten Kanalbedingungen kann der Funk
kanal durch diese Kanalkoeffizienten nur ungenau modelliert
werden. Unter diesen Bedingungen führt eine Anpassung des
Kanalmodells während der Datendetektion zu einer erhöhten Un
genauigkeit der Kanalschätzung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur
Kanalschätzung mit einer Anpassung des Kanalmodells während
der Datendetektion zu verbessern. Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 und die Empfangsstation mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 8 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Kanalschätzung wird
ein Empfangssignal empfangen und Datensymbole einer Trai
ningssequenz des Empfangssignals mit Referenzsymbolen ver
glichen. Durch den Vergleich wird eine Anzahl N Korrelations
werte bestimmt. Aus den N Korrelationswerte wird ein Quali
tätsparameter bestimmt und mit einer Referenzgröße vergli
chen. Anhand des Vergleichsergebnisses wird die Anpassung des
Kanalmodells während der Datendetektion ein- bzw. ausgeschal
tet.
Bei der Bestimmung und dem Vergleich des Qualitätsparameters
und der Referenzgröße werden vorteilhafterweise drei alterna
tive oder in Kombination einsetzbare Weiterbildungen ange
geben.
Gemäß der ersten Weiterbildung wird aus den N Korrelations
werten eine Anzahl M Korrelationswerte zum Aufstellen des
durch Kanalkoeffizienten gebildeten Kanalmodells für die
Datendetektion ausgewählt. Die ausgewählten M Korrelations
werte werden mit weiteren von den N-M Korrelationswerten ver
glichen und anhand des Vergleichsergebnisses die Anpassung
des Kanalmodells während der Datendetektion ein- bzw. ausge
schaltet.
Durch diese Art der Auswertung der Datensymbole der Trai
ningssequenz können Aussagen über die Zuverlässigkeit der
bestimmten Kanalkoeffizienten gewonnen werden, insbesondere
darüber, ob die Anzahl der Kanalkoeffizienten ausreicht, um
den Funkkanal ausreichend genau zu modellieren. Wird anhand
des Vergleiches der ausgewählten Korrelationswerte mit den
übrigen Korrelationswerten oder einem anderweitigen Ver
gleichswert ein ungenaues Kanalmodell festgestellt, so wird
die schnelle Anpassung des Kanalmodells während der Daten
detektion ausgeschaltet. Damit geht zwar die schnelle
Anpassung auf Veränderungen des Funkkanals während der
Auswertung eines Funkblockes verloren, es wird jedoch eine
fehlerhafte Anpassung und damit eine verschlechtertes
Kanalmodell und eine verschlechterte Detektion vermieden.
Konsequenz einer festgestellen ungenügenden Anzahl von
Kanalkoeffizienten könnte auch eine Erhöhung der Anzahl
dieser Kanalkoeffizienten sein, in diesem Falle muß die
schnelle Anpassung nicht ausgeschaltet werden.
Ein unsicheres Kanalmodell kann ebenso durch eine Schätzung
einer Gleichkanalstörung nachgewiesen werden. Die Gleichka
nalstörung wird beispielsweise dadurch abgeschätzt, daß von
zumindest einer weiteren, auf dem gleichen Funkkanal senden
den Basisstation die verwendete Trainingssequenz einer wei
teren Funkverbindung bekannt ist. Die Datensymbole dieser
Trainingssequenz werden als Referenzsymbole verwendet. Bei
einer hohen Korrelation kann auf eine große Gleichkanalstö
rung geschlossen werden. Nach einem Vergleich mit einem
Schwellwert als Referenzgröße wird die Anpassung des Kanal
modells während der Datendetektion ausgeschaltet. Nach einer
weiteren Ausprägung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
während der Kanalschätzung eine Rauschleistung als Qualitäts
parameter bestimmt und mit einem Schwellwert als Referenz
größe verglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren vereint die Vorteile einer
schnellen Anpassung bei genauer Kanalschätzung durch eine
zusätzliche Anpassung des Kanalmodells während der Daten
detektion mit den Vorteilen einer stabilen Datendetektion
trotz ungenauer Kanalschätzung.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden die Korrela
tionswerte an aufeinanderfolgenden Zeitpunkten der Trainings
sequenz bestimmt, wobei nur zwei den ausgewählten M Korre
lationswerte benachbarte weitere Korrelationswerte in den
Vergleich einbezogen werden. Es werden M zeitlich aufein
anderfolgende Korrelationswerte bestimmt, die mit dem Korre
lationswert vor und dem Korrelationswert nach dieser Folge
von beispielsweise M=5 Korrelationswerten verglichen werden.
Damit bleibt der Aufwand einer Realisierung des erfindungs
gemäßen Verfahrens gering. Bezieht man mehr als zwei Korre
lationswerte außerhalb der ausgewählten in den Vergleich ein,
dann steigt der Rechenaufwand entsprechend.
Gemäß einer weiteren Ausprägung der Erfindung werden zum Ein-
bzw. Ausschalten der Anpassung des Kanalmodells während der
Datendetektion die Energien der Korrelationswerte verglichen.
Die durch die Korrelationswerte repräsentierten Energien oder
äquivalente Größen geben einen Aufschluß über den durch die
bestimmten Kanalkoeffizienten erfaßten Anteil der Energie
der Trainingssequenz, also über die Genauigkeit des Kanal
modells.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere für eine An
wendung in Empfängern von Basisstationen oder Mobilstationen
für Mobilkommunikationssysteme geeignet, bei denen mit der
durch den Vergleich ermittelten Länge der Kanalimpulsantwort
die Adaptation des Kanalmodells gesteuert wird.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Empfangsstation,
Fig. 2 einen Kanalschätzer mit Anpassung des Kanalmodells
während der Datendetektion, und
Fig. 3 Korrelationswerte einer Kanalschätzung.
Die Empfangsstation FS nach Fig. 1 ist Teil eines Funkkom
munikationssystems, z. B. eines GSM-Mobilfunksystems. Von ei
ner Datenquelle werden kodierte Datenzeichen in Form eines
Sendesignals abgegeben und über einen als Funkkanal ausgebil
deten Übertragungskanal zur Empfangsstation FS übertragen.
Das Sendesignal besteht aus mindestens einer als Trainings
sequenz bezeichneten vorgegebenen Folgen von Datensymbolen
und mindestens einem, die Datenzeichen enthaltenden Informa
tionsteil. Das Sendesignal unterliegt den zeitvarianten
Einflüssen des mehrwegebehafteten Funkkanals, den Funkstö
rungen, die als Impuls-, Burst- oder Dauerstörer auftreten
können, sowie dem Einfluß des Rauschens. Zwischen der sende
seitigen Datenquelle und der Empfangsstation FS erfolgt eine
Umsetzung in eine Hochfrequenz.
Über eine Antenneneinrichtung AE der Empfangsstation FS wer
den Empfangssignale rx empfangen und einer Empfangseinrich
tung EE zugeführt. Die Funkstation FS ist beispielsweise eine
Basisstation, die über einen Funkkanal mit Mobil teilen ver
bunden ist. Im weiteren wird für die Basisstation der Emp
fangsfall dargestellt, es besteht üblicherweise jedoch eine
zweiseitige Verkehrsbeziehung, d. h. die Basisstation weist
auch eine Sendeeinrichtung auf.
Aus den Empfangssignalen rx werden in der Empfangseinrichtung
EE z. B. durch eine Übertragung ins Basisband und eine darauf
folgende Analog/Digitalwandlung digitale Signale erzeugt, die
innerhalb der Empfangseinrichtung EE einem Kanalschätzer KS
zugeführt werden. Der Kanalschätzer KS ist mit einem Detektor
DT verbunden und führt diesem aus den digitalen Empfangssig
nalen rx abgeleitete Antennendaten z und im Kanalschätzer KS
bestimmte Kanalkoeffizienten h zu. Der Detektor DT, der bei
spielsweise als Viterbi-Detektor ausgebildet ist, nimmt eine
Entzerrung und Datendetektion der Antennendaten z unter Zu
hilfenahme der Kanalkoeffizienten h vor und erzeugt Symbole
s, die weiteren Einrichtungen der Empfangseinrichtung EE
zugeführt werden (nicht dargestellt). In diesen weiteren
Einrichtungen wird daraufhin eine Dekodierung und gegeben
enfalls weitere Verarbeitungsvorgänge ausgeführt. Die Symbole
s repräsentieren die rekonstruierten Signale der Sendeseite.
Eine Steuereinrichtung SE ist mit dem Kanalschätzer KS ver
bunden und wertet bei der Kanalschätzung erzeugte Korrela
tionswerte k aus, die die Grundlage zur Bestimmung der Kanal
koeffizienten h bilden. Abhängig von dieser Auswertung wird
die Kanalschätzung in der Weise gesteuert, daß vom Detektor
DT ermittelte Werte über eine Nachführeinheit NE wahlweise in
die Kanalschätzung einbezogen werden.
In Fig. 2 wird die Funktionsweise des Kanalschätzers KS
während der Bestimmung der Kanalkoeffizienten h dargestellt.
Diese Bestimmung findet während des Empfangs einer Trai
ningssequenz mit Testdaten d statt. Während dieser Trainings
sequenz werden die Testdaten d von einer sendenden Funk
station zu der in Fig. 1 dargestellten Empfangsstation FS
übertragen. Die Empfangssignale rx treffen durch Mehrwege
ausbreitung, Störung und Verzögerung beeinträchtigt bei der
Empfangsstation FS ein und stehen dem Kanalschätzer KS als
Empfangssignale rx zur Verfügung.
Diese die verzerrten Testdaten d enthaltenden digitalen
Empfangssignale rx werden daraufhin in einem Speicherelement
rx-M gespeichert und verzögert ausgegeben. Die ausgegebenen
digitalen Empfangssignale sind die Datensymbole, d. h. die
Antennendaten z der Trainingssequenz. Es ist anzumerken, daß
die Antennendaten z und die im folgenden zu berechnenden
Kanalkoeffizienten h komplexe Werte darstellen, wenn die
Basisbandumsetzung in In- Phase und Quadraturkomponenten
unterscheidet.
Die in der Empfangseinrichtung EE vorbekannten Testdaten d,
jedoch im unverzerrtem Zustand, werden einem Kanalmodell KM
zugeführt. Dieses Kanalmodell KM modelliert Verzögerungs
glieder Z-1, die kettenförmig angeordnet sind. Die Testdaten
d durchlaufen diese Verzögerungsglieder Z-1. Die unverzöger
ten Testdaten d und die am Ausgang eines jeden Verzögerungs
gliedes Z-1 anliegenden verzögerten Testdaten d werden je
weils mit einem Kanalkoeffizienten h in einer Bewertungsein
heit BE bewertet und anschließend zu Modelldaten, d. h. Refe
renzsymbolen y aufsummiert. Im Kanalmodell KM wird die Mehr
wegeausbreitung simuliert, wobei nacheinander eintreffende
Signalkomponenten zu einem gemeinsamen Signal überlagert
werden. In Mobilfunksystemen reichen vier Verzögerungsglieder
Z-1, d. h. fünf Kanalkoeffizienten h aus, um die Mehrwegeaus
breitung auszugleichen. Somit ist das Kanalmodell KM durch
ein Filter mit endlicher Impulsantwort realisiert.
Weiterhin enthält der Kanalschätzer KS ein Rechenwerk RW, das
die Antennendaten z der Trainingssequenz und die Modelldaten
y vergleicht und die Abweichung e beider Werte bestimmt. Die
Abweichung e wird innerhalb des Rechenwerkes RW einer Einheit
LS zugeführt, die die für eine minimale Abweichung e erfor
derlichen Kanalkoeffizienten h bestimmt.
Beispielsweise wird vor Bestimmung der Kanalkoeffizienten h
eine Verzögerung M zur Synchronisation der empfangenen Test
daten d mit den vorliegenden Testdaten d bestimmt. Diese
Synchronisation ist nötig, da der Zeitpunkt des Eintreffens
der empfangenen Testdaten d in der Empfangseinrichtung EE
nicht genau vorhersehbar ist. Die Einheit LS löst das Problem
der kleinsten Fehlerquadrate an mehreren, z. B. 13 Positionen
des Empfangsdatenstromes, der durch die Antennendaten z der
Trainingssequenz gebildet wird. Die Position mit dem klein
sten quadratischen Fehler stellt die Synchronisationsposition
dar. Damit ist auch eine Verzögerung M bestimmt, die im wei
teren bei der Bearbeitung der Empfangssignale rx auch außer
halb der Trainingssequenz verwendet wird. Gleichzeitig liegen
damit auch N=13 Korrelationswerte k vor.
Durch diese Verfahrensweise wird die Synchronisation zusammen
mit der Bestimmung der Kanalkoeffizienten h bewirkt. Bei der
Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate kann die
Abweichung e vorteilhafterweise durch die Summe der quadrier
ten Kanalkoeffizienten h normalisiert werden, wodurch sich
die Synchronisation weiter verbessern läßt. Anstelle der
Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate können
jedoch auch andere geeignete Algorithmen verwendet werden,
die eine Minimierung der Abweichung e herbeiführen.
Die durch das Rechenwerk RW bestimmten Kanalkoeffizienten h
und die Verzögerung M werden daraufhin auch außerhalb der
Trainingssequenz zur Verbesserung des Empfangs der Empfangs
einrichtung EE verwendet. Die im Kanalschätzer KS enthaltenen
Einrichtungen KM, RW, rx-M sind vorteilhafterweise in einem
digitalen Signalprozessor implementiert. Durch entsprechende
Algorithmen, können im digitalen Signalprozessor neben der.
Lösung des Problems der kleinsten Fehlerquadrate auch ent
sprechende Verzögerungen von Datenelementen und eine Simu
lation gemäß dem Kanalmodell KM erfolgen.
Anhand der schematischen Darstellung von Fig. 3 wird die
Auswahl von M Korrelationswerten k aus der Gesamtzahl N der
Korrelationswerte k näher erläutert. Für jeden der 13,
i=0. .N=12 Korrelationswerte k ist ein mit der Energie äqui
valenter Balken angegeben. Ein langer Balken bedeutet einen
hohen Energieanteil des entsprechenden Korrelationswertes k
an der Gesamtenergie der Datensymbole z der Trainingssequenz.
Aus den N Korrelationswerten k wird eine Folge von M=5 Korre
lationswerten k mit der größten Summenenergie Ein ausgewählt:
Entsprechend Fig. 3 ist p der Index des ersten Werte der
Folge von fünf Korrelationswerten k mit der größten Energie:
p∈max{j;max(Ej)}.
Die fünf ausgewählten Korrelationswerte k werden als Kanal
koeffizienten h für das Kanalmodell KM eingesetzt:
h=[kp,kp+1,kp+2,kp+3,kp+4].
Es werden neben der Energie Ein der M=5 ausgewählten Kanal
koeffizienten h auch die Energie der zwei benachbarten
Korrelationswerte kp-1, kp+M zu einer Größe Eout aufsummiert:
Das Verhältnis von Ein zu Eout ist das Kriterium zum Ein-
bzw. Ausschalten der Anpassung des Kanalmodells KM auch
während der Datendetektion.
Dazu wird ein Schwellwert S eingeführt, z. B. S=0,12, so daß
für die Steuereinrichtung SE bei:
Eout < S.Ein die Anpassung eingeschaltet wird, und
Eout ≧ S.Ein die Anpassung ausgeschaltet wird.
Eout < S.Ein die Anpassung eingeschaltet wird, und
Eout ≧ S.Ein die Anpassung ausgeschaltet wird.
Der Schwellwert S kann vorteilhafterweise entsprechend unter
schiedlichen Kanaltypen eingestellt werden.
Algorithmen zur Anpassung des Kanalmodells KM sind aus Kam
meyer, "Nachrichtenübertragung", Teubner Verlag, Stuttgart,
Kapitel 14.6.2, 1992, bekannt. Auf die Funktionsweise der
Nachführeinheit NE sei deshalb nur kurz eingegangen.
Der Detektor DT hat die Aufgabe, aus der Folge von Antennen
daten z die über den Funkkanal mit der höchsten Wahrschein
lichkeit übertragene Zeichenfolge s zu ermitteln. Zu jedem
Symbol wird ein Qualitätswert ausgegeben, der ein Maß für die
Zuverlässigkeit der Detektion des Symbols darstellt. Abhängig
von der Lage der Trainingssequenz im Funkblock wird im Detek
tor DT maximal ein ganzer Funkblock abgespeichert, bevor mit
der Signalauswertung begonnen wird.
Mit dem im Kanalschätzer KS bestimmten Kanalkoeffizienten h
wird mit der Datendetektion begonnen, wobei in der Nachführ
einheit NE die detektieren Datensymbole remoduliert, im
Kanalmodell KM bewertet und in einem Subtrahierer mit in
einem Zwischenspeicher verzögerten Antennendaten z der Daten
symbole verglichen werden. Das entstehende Fehlersignal wird
in der Nachführeinrichtung NE ausgewertet und zur Anpassung
der Kanalkoeffizienten während der Datendetektion benutzt.
Aus dem Qualitätswert wird ein Gewichtsfaktor für die
Schrittweite der Anpassung des jeweils zugehörigen Kanal
koeffizienten h berechnet. Außerdem wird in der Nachführ
einheit NE das detektierte Symbol s selbst berücksichtigt.
Die Anpassung kann für jedes Symbol oder für bestimmte Unter
bereiche des Funkblockes erfolgen. Die Aktualisierung pro
Symbol führt zu einem sehr hohen Rechenaufwand. Deshalb kann
ein Kompromiß eingegangen und der Kanalkoeffizienten h be
vorzugt in definierten Zeitabständen innerhalb eines Funk
blocks aktualisiert werden. Dieser Kompromiß ist möglich,
weil einerseits die Detektion mit definierten Kanalkoeffi
zienten einen bestimmten Zuverlässigkeitsbereich aufweist,
innerhalb dessen praktisch keine Fehler auftreten und ander
erseits eine beliebig hohe Geschwindigkeit für Funkeinrich
tungen nicht vorgesehen ist.
Zusätzlich zum Aus- und Einschalten der Anpassung des Kanal
modells KM während der Datendetektion kann anhand des Ver
gleiches von Ein und Eout auch die Zeitabstände innerhalb
eines Funkblocks, für die eine Anpassung vorgenommen wird,
oder die Anzahl der für das Kanalmodell KM zu berücksichti
genden Kanalkoeffizienten h eingestellt werden.
Zwei alternative Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens werden in Folge bezugnehmend auf Fig. 2 erläutert.
Parallel zur Kanalschätzung mit den Referenzsymbolen der
Trainingssequenz der eigenen Funkverbindung wird zumindest
eine zweite Trainingssequenz einer weiteren, auf dem gleichen
Funkkanal sendenden Basisstation verwendet und eine Korre
lation mit dem Empfangssignal bestimmt. Bei einer hohen
Korrelation kann auf eine große Gleichkanalstörung geschlos
sen werden. Nach einem Vergleich mit einem Schwellwert als
Referenzgröße wird die Anpassung des Kanalmodells während der
Datendetektion ausgeschaltet, fall die Gleichkanalstörung zu
groß ist.
Ebenso wie die Gleichkanalstörung führt auch eine zu hohe
Rauschleistung zu einem unsicheren Kanalmodell. Deshalb wird,
wie aus der DE 196 44 965 bekannt, nach einem weiteren Aus
führungsbeispiel während der Kanalschätzung eine Rauschlei
stung als Qualitätsparameter bestimmt und mit einem Schwell
wert als Referenzgröße verglichen. Übersteigt die Rausch
leistung den Schwellwert, wird die Anpassung des Kanalmodells
ausgeschaltet.
Claims (12)
1. Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanal
modells (KM) während einer Datendetektion,
bei dem in einer Empfangsstation
- - ein Empfangssignal (rx) empfangen wird,
- - Datensymbole (z) einer Trainingssequenz des Empfangssignals (rx) mit Referenzsymbolen (y) verglichen werden,
- - durch den Vergleich eine Anzahl N Korrelationswerte (k) be stimmt wird,
- - aus den Korrelationswerten (k) ein Qualitätsparameter be stimmt wird,
- - der Qualitätsparameter mit einer Referenzgröße verglichen wird,
- - anhand des Vergleichsergebnisses die Anpassung des Kanal modells (KM) während der Datendetektion ein- bzw. ausge schaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
- - eine Anzahl M aus der Gesamtzahl der N Korrelationswerte (k) zum Aufstellen des Kanalmodells (KM) mit Kanalkoeffi zienten (h) für die Datendetektion ausgewählt wird,
- - der Vergleich der den Qualitätsparameter darstellenden, ausgewählten M Korrelationswerte (k) mit weiteren von N-M, die Referenzgröße darstellenden Korrelationswerten (k) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
- - Symbole der Trainingssequenz einer weiteren Funkverbindung als Referenzsymbole (y) benutzt werden,
- - als Qualitätsparameter eine Gleichkanalstörung durch die zumindest eine weitere Funkverbindung bestimmt wird, und
- - als Referenzgröße ein Schwellwert für die Gleichkanalstö rung angegeben ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
- - bei der Bestimmung der N Korrelationswerte (k) eine Rausch leistung als Qualitätsparameter bestimmt wird, und
- - als Referenzgröße ein Schwellwert für die Rauschleistung angegeben ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
bei dem die Korrelationswerte (k) an aufeinanderfolgenden
Zeitpunkten der Trainingssequenz bestimmt werden, wobei nur
zwei den ausgewählten M Korrelationswerte (k) benachbarte
weitere Korrelationswerte (k) in den Vergleich einbezogen
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 5,
bei dem zum Ein- bzw. Ausschalten der Anpassung des Kanal
modells während der Datendetektion die Energien der Korre
lationswerte (k) verglichen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 5 oder 6,
bei dem für eine Anwendung in Empfängern von Mobilkommuni
kationssystemen anhand der durch den Vergleich ermittelten
Länge der Kanalimpulsantwort die Adaptation des Kanalmodells
(KM) gesteuert wird.
8. Empfangsstation mit einer ein Kanalmodell (KM) während
einer Datendetektion angepaßten Kanalschätzung,
- - mit einer Empfangseinrichtung (RX) zum Empfangen eines Empfangssignals (rx),
- - mit einem Kanalschätzer (KS) zum Vergleichen von Daten symbolen (z) einer Trainingssequenz des Empfangssignals (rx) mit Referenzsymbolen (y), zum Bestimmen von einer Anzahl N Korrelationswerte (k) und zum Auswählen einer Anzahl M aus der Gesamtzahl der N Korrelationswerte (k) zur Aufstellung des Kanalmodells (KM) mit Kanalkoeffizienten (h) für die Datendetektion,
- - mit einer Steuereinrichtung (SE) zum Vergleichen der ausge wählten M Korrelationswerte (k) mit weiteren von N-M Korre lationswerten (k), wobei anhand des Vergleichsergebnisses die Anpassung des Kanalmodells (KM) während der Datendetek tion ein- bzw. ausgeschaltet wird.
9. Empfangsstation nach Anspruch 8, bei der
der Kanalschätzer (KS) die Korrelationswerte (k) an aufein
anderfolgenden Zeitpunkten der Trainingssequenz bestimmt, und
die Steuereinrichtung (SE) zwei den ausgewählten M Korrela
tionswerte (k) benachbarte weitere Korrelationswerte (k) in
den Vergleich einbezieht.
10. Empfangsstation nach Anspruch 8 oder 9, bei der
die Steuereinrichtung (SE) zum Ein- bzw. Ausschalten der
Anpassung des Kanalmodells (KM) während der Datendetektion
die Energien der Korrelationswerte (k) vergleicht.
11. Empfangsstation nach Anspruch 10,
die als Basisstation eines Mobilkommunikationssystems aus
gebildet ist.
12. Empfangsstation nach Anspruch 10,
die als Mobilstation eines Mobilkommunikationssystems aus
gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103060 DE19703060B4 (de) | 1997-01-28 | 1997-01-28 | Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanalmodells während einer Datendetektion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103060 DE19703060B4 (de) | 1997-01-28 | 1997-01-28 | Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanalmodells während einer Datendetektion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703060A1 true DE19703060A1 (de) | 1998-08-20 |
DE19703060B4 DE19703060B4 (de) | 2004-02-26 |
Family
ID=7818588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103060 Expired - Fee Related DE19703060B4 (de) | 1997-01-28 | 1997-01-28 | Verfahren zur Kanalschätzung mit Anpassung eines Kanalmodells während einer Datendetektion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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