DE19702126C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Havariemanagement in oder an Bauwerken, zum Facility-Management und zur Gebäude-Automatisierung mittels faseroptischer Sensoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Havariemanagement in oder an Bauwerken, zum Facility-Management und zur Gebäude-Automatisierung mittels faseroptischer SensorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Havariemanagement
mittels faseroptischer Sensoren gemäß Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens (DE 195 09 129 A1).
Aus der DE 36 28 083 G2 ist eine Überwachungsanordnung mit ei
nem Lichtwellenleiter als Drucksensor bekannt, wobei der
Lichtwellenleiter im Boden einer zu überwachenden Zone ange
ordnet ist.
Der dort gezeigte Lichtwellenleiter weist Fasern auf, welche
auf eine örtliche radiale Kompression durch Veränderung ihres
Übertragungsverhaltens reagieren. Das Übertragungsverhalten
der bekannten Lichtleitfaser wird durch ein Dämpfungsmeßgerät
bestimmt, wobei die Dämpfung selbst von Mikrokrümmungen der
Faser bei Druckeinwirkung herrührt.
Der bekannte Lichtwellenleiter-Sensor ist in balkenförmigen
Bauteilen eingebracht, die zur Bildung von Bodenplatten paral
lel nebeneinander und/oder hintereinander angeordnet sind, wo
bei jeder Balken eine Deckschicht aus einem flexiblen Material
aufweist. Mittels der bekannten Überwachungsanordnung auf der
Basis der Erfassung von Druckkräften auf oder im Boden kann
festgestellt werden, ob z. B. Lagergut auf einer Fläche befind
lich ist oder von dort entfernt wurde. Gegebenenfalls kann das
Betreten von Räumen überprüft werden.
Aus der DE 195 09 159 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Kontrolle und Überwachung des Zustandes von Rohren,
Pipelines, Behältern oder dergleichen bekannt. Dort wird die
Umgebungstemperaturverteilung über Abschnitte längs und/oder
um-fangsmäßig und/oder bodenbereichsnah bei den Rohren oder
Behältern bestimmt. Diese Temperaturbestimmung erfolgt mit
einem langgestreckten, verteilten Temperatursensor,
insbesondere einem faseroptischen Sensorkabel, wobei bei
festgestellter örtliche Anomalie in der Temperaturverteilung
auf eine Leckage geschlossen und der Ort, die,
Ausbreitungsrichtung sowie die Leckagemenge aus der
Temperaturverteilung am jeweiligen Anomaliepunkt oder sich
verändernden Ort der Anomalie bestimmbar ist.
Bei dem Verfahren nach DE 37 42 331 C2 wird zur Temperaturmes
sung auf die temperaturabhängige Kopplung zwischen zwei spe
ziellen Lichtwellenleitern zurückgegriffen. Konkret wird Licht
aus einem ersten Lichtwellenleiter in einen zweiten Lichtwel
lenleiter eingekoppelt, wobei der erste Lichtwellenleiter aus
einem Glaskern und einem Mantel aus organischem Material be
steht. Durch die spezielle Gestaltung der Lichtwellenleiter
soll auch eine Tieftemperaturmessung möglich werden.
Es ist jedoch mit den bekannten Überwachungsanordnungen nicht
möglich, die bei einer Havarie auftretenden vielfältigen Er
scheinungen, insbesondere die Änderung einer Temperaturver
teilung in einem Raum eines Gebäudes oder in mehreren Räumen
zu erfassen, um Anomalien zu erkennen, sowie geeignete Maß
nahmen zu deren Beseitigung einzuleiten.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Havariemanagement in oder an Bauwerken mittels
faseroptischer Sensoren anzugeben, das bzw. die es gestattet,
frühzeitig Anti-Havariemaßnahmen einzuleiten, um das Entstehen
von Schäden zu vermeiden bzw. die Auswirkung bereits vorhan
dener Beeinträchtigungen zu begrenzen.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt verfahrensseitig
mit einem Gegenstand, wie er im Patentanspruch 1 beschrieben
ist. Vorrichtungsseitig wird auf die Merkmale des Patentan
spruches 4 verwiesen. Die in den Unteransprüchen aufgeführten
Merkmale umfassen mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht primär darin, durch fa
seroptische Sensoren, die sich integral an oder im Bauwerk be
finden, eine laufende Messung und Bestimmung der zeitlichen
Änderungen der vorhandenen linearen, flächigen oder räumlichen
Temperaturfelder vorzunehmen und die primären Meßdaten, deren
Meßorte zunächst nur als Entfernung auf dem faseroptischen
Meßkabel vom Meßgerät gegeben sind, mit Hilfe speziell ent
wickelter Computermodelle in ein Modellkoordinantensystem
(MKS) zu überführen, das die Gebäude und das Gelände, auf dem
diese stehen, als eine Hierarchie von Raumzonen beschreibt und
den Verlauf der Meßkabel integriert. Die aktuellen Meßwerte
werden über das rechnerinterne Modell der Bauwerke mit im
Modell enthaltenen Referenzmodellen oder Bezugswerten über
normale Zustände unter verschiedenen Bedingungen laufend ver
glichen, um hieraus Anomalie- oder Havariewerte zu bestimmen.
Im Falle erkannter Anomalien oder einer Havarie erfolgt das
Auslösen von Maßnahmen zur Beseitigung der Anomalie- oder
Havariesituation, indem beispielsweise gefährdete Stromkreise
abgeschaltet, Versorgungsleitungen geschlossen, Fluchtwege
geöffnet, Havarieräume abgeschlossen u. s. w. werden. Beispiel
haft kann bei Erkennung von Überhitzungen mittels der faser
optischen Temperaturmessungen über eine Computer-Aided-
Facility-Management (CAFM)-Lösung oder ein computerbasiertes
Lagerverwaltungssystem automatisch auf gefährdete Bereiche
geschlossen und Maßnahmen zur Entfernung von brennbaren oder
explosiven Materialien eingeleitet werden.
Erfindungsgemäß erfolgt mittels der erhaltenen Anomalie- oder
Havariewerte über ein CAFM- oder Gebäude-Automatisierungs
system und eine Modellierung von Verkehrswegen im Gebäude eine
Routen-Optimierung für die Personen-Evakuierung und eine auf
den vorgegebenen, jeweiligen Havariefall abgestellte Ansteue
rung von optischen und/oder akustischen Signalgebern, wobei
die Signalgeber der Lenkung von Menschenströmen, Markierung
von Fluchtwegen, Öffnen und Schließen von Sicherheitstüren
oder Fluchtwegen od. dgl. dienen und die optischen und/oder
akustischen Signale den zu evakuierenden Personen übermittelt
werden. Gleichzeitig können erfindungsgemäß die laufend
erhaltenen Temperaturfelder zur optimalen Steuerung von
Lüftung und Klima eines entsprechend ausgerüsteten Gebäudes
verwendet werden.
Es liegt im Sinne der Erfindung, die erfaßten linearen,
flächigen oder räumlichen Temperaturfelder mit weiteren
ortsaufgelösten Meßwerten zu kombinieren. Zweckmäßigerweise
kann auf an sich bekannte Lichtwellenleiter-Drucksensoren
zurückgegriffen werden, die im Boden bzw. in Geschoßzwischen
decken der Gebäude verlegt sind. Auf der Basis der Druckmeß
werte kann festgestellt werden, in welchem Gebäudeteil sich
Personen und/oder Güter aufhalten, wodurch wiederum bestimmt
werden kann, inwieweit bestimmte Gebäudeabschnitte bevorzugt
zu evakuieren bzw. zu räumen sind.
Alle vorstehend genannten Meßwerte und Daten laufen in ein
erfindungsgemäßes CAFM- und/oder Gebäude-Automatisierungs
system ein. Dieses System dient primär der optimalen Aus
nutzung bzw. Auslastung des Gebäudes sowohl hinsichtlich des
Verwendungszweckes von Räumen oder Gebäudeabschnitten als auch
des Einsatzes von Energie zur Beheizung, Beleuchtung, Lüftung
und so weiter.
Die vorrichtungsseitig vorgeschlagenen faseroptischen Sensoren
in Form von Lichtwellenleitern zur verteilten Temperatur
messung sind fest in Bauwerken integriert oder fest in diesen
Bauwerken angeordnet. Zusätzlich sind die faseroptischen
Sensoren so verlegt, daß Veränderungen an elektrischen Lei
tungen, die sich in Kabeltrassen befinden, frühzeitig erkannt
werden können. Ebenso wird vorgeschlagen, die faseroptischen
Sensoren in der Nähe von Rohrleitungen anzuordnen, die dem
Transport von flüssigen oder gasförmigen Stoffen dienen.
Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß besonders vorteilhaft
bei horizontal verlegten Rohrleitungen zum Transport flüssiger
oder gasförmiger Medien der faseroptische Temperatursensor in
einem Abstand von bis zu 20 cm unterhalb der jeweiligen
Leitung in der sogenannten 6-Uhr-Stellung als gestreckter
Sensor anzuordnen ist.
Bei geneigt oder vertikal verlegten Rohrleitungen kann der
faseroptische Sensor spiralförmig die Leitung umgebend verlegt
werden.
Vorzugsweise ist die Ummantelung des Lichtwellenleiters mit
einer nicht entflammbaren, nichtbrennbaren und schwer
schmelzbaren Umhüllung versehen. Durch ein geeignetes
Beschichten wird der Lichtwellenleiter bis zu Temperaturen von
500°C einsatzfähig.
Die Temperaturerfassung erfolgt derart, daß an mindestens
einem Ende des langgestreckten faseroptischen Sensors ein
Laserimpuls eingespeist wird und daß die vom Sensor bzw.
Lichtwellenleiter rückgestreute Strahlung untersucht wird.
Aufgrund der gegebenen Wechselwirkungen läßt sich die
Temperatur und der Ort längs des Lichtwellenleiters spektral
und laufzeitabhängig auswerten, wobei die Längenkoordinaten
des Lichtwellenleiters entsprechenden Temperaturwerten
zugeordnet werden können. Hierdurch ist die gewünschte
Erfassung von linearen, flächigen oder räumlichen Temperatur
feldern möglich.
Beim anzuwendenden Meßverfahren wird auf die Auswertung des
rückgestreuten Raman-Streulichtes eines Lichtwellenleiters zur
Temperaturmessung zurückgegriffen. Diese Temperaturmessung
beruht auf dem an sich bekannten DTS-Meßverfahren (Distributed
Optical Fibre Temperature-Sensing), bei dem, wie vorerwähnt,
das Licht eines Lasers in einen Lichtwellenleiter eingekoppelt
wird. Bei der Ausbreitung des Laserlichtes innerhalb des
Lichtwellenleiters erfolgt eine Streuung an den Molekülen
desselben, wobei die Intensität des rückgestreuten Lichtes in
Abhängigkeit von der Laufzeit in vorgebenem Maße abfällt.
Aufgrund der bekannten Ausbreitungsgeschwindigkeit des
emittierten Lichtes im Lichtwellenleiter kann aus dem ermit
telten zeitlichen Verlauf die Intensität des Rückstreulichtes
und der vom Licht jeweils zurückgelegte Weg bestimmt werden.
Bedingt durch die Wechselwirkungen des Laserlichtes mit
optischen Phononen, d. h. Schwingungsquanten einer elastischen
Deformationswelle in einem Festkörper, entsteht die Raman-
Rückstreuung. Die Intensität des Raman-Rückstreulichtes ist
direkt von der Temperatur am jeweiligen Ort der Entstehung des
Streulichtes abhängig.
In dem Falle, wenn Laserlicht in den Lichtwellenleiter einge
koppelt und die Intensität des Raman-Streulichtes laufzeit
abhängig ausgewertet wird, kann die ortsabhängige Temperatur
verteilung wie gewünscht ermittelt werden.
Mittels der vorstehend beschriebenen Erfindung ist es möglich,
frühzeitig Gefahren in Gebäuden zu erkennen und/oder die
ermittelten Meßwerte zur Steuerung von Klima, Luft und Kälte
für ein übergeordnetes Gebäude-Management zu nutzen. Dies
erfolgt durch Einsatz faseroptischer Sensoren, so daß
physikalische Zustände in den entsprechenden Gebäuden oder
Bauwerken laufend überwacht werden können. Neben der Tempe
ratur können auch die Deckenlast, die Feuchte oder weitere
Meßwerte Grundlage der laufenden Auswertung bilden. Durch
zusätzliche Druckerfassung in Verbindung mit der Temperatur
überwachung kann der Aufenthaltsort mindestens größerer
Gruppen von Personen bestimmt werden und es können unter
Berücksichtigung der jeweils momentanen klimatischen Verhält
nisse Steuerungsaufgaben gelöst werden. Im Gefahrenfall kann
mit der vorbeschriebenen Sensorik festgestellt werden, wo sich
beispielsweise noch Personen befinden, die gezielt geborgen
werden müssen.
Letztendlich können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie
der zugehörigen Vorrichtung unter Rückgriff auf die ermit
telten Anomalie- oder Havariewerte ganz gezielt Fluchtwege
freigegeben werden oder Rettungsmannschaften gezielt zum
Einsatz kommen, wobei unter Nutzung eines CAFM- und/oder
Gebäude-Automatisierungssystems eine Routen-Optimierung
möglich ist.
Die vorgeschlagenen faseroptischen, verteilt angeordneten
Sensoren liefern Signale, die in eine vorhandene Gebäu
dedatenbank eingehen, so daß die entsprechenden Havariekon
troll-, Steuerungs- und Überwachungsaufgaben wahrgenommen
werden können. Der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. des entsprechenden Verfahrens kann auch zur Erhöhung der
Reaktorsicherheit oder zur Steuerung von akustischen Eigen
schaften, z. B. eines Konzertsaales, je nach Besucheranzahl und
Auslastung der Räumlichkeiten, erfolgen. Hierbei kann
beispielsweise auch berücksichtigt werden, inwieweit anwesende
Personen, die als Wärmequelle dienen, zu berücksichtigen sind,
so daß eine Optimierung der Luft- und Klimatechnik denkbar
ist. Durch Anpassung der Referenzmodelle an jeweilige Verwen
dungs- und Nutzungssituationen kann die Genauigkeit der
Erfassung einer Havarie bzw. eines anomalen Zustandes erhöht
werden. Darüber hinaus ist es möglich, den Verlauf einer sich
ausbreitenden Temperaturanomalie zu bestimmen. Auch im Falle
von Störungen einzelner Sensoren oder Sensorabschnitte kann
durch das Setzen eines neuen Referenzmodells die Aussage
fähigkeit des Verfahrens erhalten bleiben.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher beschrieben werden.
Beim Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, daß in einem
großflächigen, mehrstöckigen Gebäude, das über eine autarke
Lüftungs- und Klimatechnik verfügt, eine Vielzahl von lang
gestreckten faseroptischen Sensoren zur verteilten Tempera
turerfassung angeordnet ist.
Die Sensoren selbst befinden sich unter Putz verlegt in
vorgegebenen Abschnitten der Gebäudewände und/oder des Bodens
und der Decke. Zusätzlich sind Sensoren in Kabeltrassen ange
ordnet und verlaufen dort parallel oder spiralförmig entlang
der eigentlichen Medienstränge.
Für jeweilige Nutzung und Auslastungsfälle bzw. unter Beach
tung unterschiedlicher klimatischer Gegebenheiten werden
Temperatur-Referenzmodelle in einer Datenbank abgelegt, die
Bestandteil eines rechnerinternen Modells zur Lüftungs- und
Klimasteuerung sowie zum Havariemanagement des Bauwerkes sind.
An einem zentralen Gebäude-Automatisierungs- und/oder CAFM-
System können laufend der Zustand, die Auslastung und der
Klima- bzw. Lüftungszustand des Gebäudes bzw. der einzelnen
Räume des Gebäudes überwacht werden.
Im Falle auftretender Temperaturanomalien kann der Entste
hungsort der Anomalie und/oder die Ausbreitung der Anomalie
bestimmt werden. Gleichzeitig ist rechtzeitig das Auslösen
eines Alarms möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Brand
detektoren sind Fehlalarme nahezu ausgeschlossen. Insbesondere
können durch die Anordnung der Sensoren in besonders
gefährdeten Kabeltrassen Entstehungsbrände leicht erkannt
werden, was mit bisherigen Mitteln nicht oder lediglich zu
einem zu späten Zeitpunkt möglich ist.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel erfolgt eine graphische Dar
stellung der in das Modellkoordinatensystem des Gebäudes
überführten Temperaturmeßwerte unter Rückgriff auf das
erwähnte Computer-Aided-Facility-Management-System. Diese
Darstellung wird z. B. durch Einblenden numerischer Meßwerte in
einer entsprechenden Grafik jeweils in unmittelbarer Nähe zum
Meßort mit Verweis auf den Meßort vorgenommen oder es erfolgt
ein Einblenden eines Symbols in der Grafik in unmittelbarer
Nähe zum Meßort mit Verweis auf den Meßort. Letztendlich kann
auch eine flächenhafte Darstellung der Meßwerte mittels
Falschfarbenkodierung vorgenommen werden, wodurch sich in
leichter Weise Zonen und ihre Gefährdung erkennen lassen.
Beim Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, daß die
faseroptischen, langgestreckten Temperatursensoren durch
weitere Sensorik ergänzt werden. Hier sind im Boden verlegte
Drucksensoren, ebenfalls als Lichtwellenleiter ausgeführt,
denkbar. Durch diese weitere Sensorik kann festgestellt
werden, ob sich Personen und/oder gefährdete Güter in
bestimmten Gebäudeabschnitten befinden.
Mit dem Erkennen einer Gefährdungssituation erfolgt zweck
mäßigerweise selbsttätig ein Abschalten von Versorgungs
strängen im gefährdeten Bereich, z. B. Gasleitungen oder
Leitungen zur elektrischen Stromversorgung. Gleichzeitig kann
beim Ausbreiten der Havarie mit Gefährdung von Personen ein
optischer und/oder akustischer Alarm ausgelöst werden, der mit
entsprechenden an sich bekannten Sicherheitsvorrichtungen im
Gebäude zusammenwirkend einen jeweils optimalen sicheren
Fluchtweg markiert. Zusätzlich können Fluchttüren geöffnet und
Brandschutztüren zu gefährdeten Bereichen automatisch
geschlossen werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Havariemanagement mittels faseroptischer
Sensoren, umfassend die Schritte
- - laufende Messung und Bestimmung der zeitlichen Änderungen des vorhandenen linearen, flächigen oder räumlichen Temperaturfeldes;
- - rechnergestützter Vergleich der Meßwerte mit einem oder mehreren Referenzmodellen zum Ermitteln von Anomalie- oder Havariewerten mittels einer den Meßorten zugeordneten Darstellung der zeitlichen Änderungen des oder der erfaßten Temperaturfelder; und
- - Auslösen von Maßnahmen zur Beseitigung von Anomaliewerten oder zur Havariebekämpfung,
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verarbeitung der Meßdaten und die Gewinnung der
erforderlichen Informationen aus den Meßdaten über ein
rechnerinternes Modell (RIM) der Bauwerke erfolgt, das u. a.
die Geometrie maßstabgerecht in beliebigen Modellkoordina
tensystemen (MKS) des Gebäudes wiedergibt und in dem insbe
sondere der Verlauf der faseroptischen Sensorkabel reprä
sentiert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines rechnerinternen Modells, das modular aufge
baut ist, und in dem Raumzonen (Einzelräume, Raumgruppen,
Kabeltrassen, Trassenabschnitte, ganze Gebäude oder Komplexe
von Gebäuden) definiert sind, eine Transformation der faser
optischen Meßwerte unter Berücksichtigung weiterer Meßwerte
über physikalische Zustände im Gebäude oder dessen unmittel
barer Umgebung in das Modellkoordinatensystem des Gebäudes
erfolgt und die nutzerorientierte Visualisierung und graphi
sche Darstellung im Rahmen eines Computer-Aided-Facility-
Management- bzw. Gebäude-Automatisierungs-Systems und die
Weiterverarbeitung der Daten zu Komponenten einer intelli
genten Steuerung und Überwachung von Gebäuden vorgenommen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der erhaltenen Anomalie- oder Havariewerte eine
vorgegebene, auf den jeweiligen Havariefall abgestellte
Ansteuerung von optischen und/oder akustischen Signalgebern
zur Lenkung von Menschenströmen, und/oder Markierung von
Fluchtwegen vorgenommen wird,
weiterhin eine Ansteuerung von Sicherheitstüren und/oder Fluchtwegen zum Freigeben von Fluchtwegen und/oder Abschließen von Havarie- und Gefahrenbereichen vorgenommen wird und
daß ein Abschalten gefährdeter Stromkreise und/oder Versor gungsleitungen erfolgt.
weiterhin eine Ansteuerung von Sicherheitstüren und/oder Fluchtwegen zum Freigeben von Fluchtwegen und/oder Abschließen von Havarie- und Gefahrenbereichen vorgenommen wird und
daß ein Abschalten gefährdeter Stromkreise und/oder Versor gungsleitungen erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei horizontal verlegten Rohrleitungen zum Transport
flüssiger und/oder gasförmiger Medien der eingesetzte
faseroptische Temperatursensor vorzugsweise in einem Abstand
von bis zu 20 cm unterhalb der jeweiligen Rohrleitung
vorzugsweise in der 6-Uhr-Stellung als gestreckter Sensor
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei von der Horizontalen abweichend verlegten Rohrlei
tungen der faseroptische Temperatursensor spiralförmig die
jeweilige Leitung umgebend verlegt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ummantelung des Lichtwellenleiters nicht entflammbar,
nicht brennbar und schwer schmelzbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter mit einer temperaturbeständigen
Beschichtung versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der faseroptische Temperatursensor über eine an sich
bekannte Kabelverbindung und/oder eine Telemetrieeinrichtung
mit einer Aufzeichnungs- und Auswerteeinrichtung zum Erhalten
ortsbezogener Temperaturwerte in Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zum faseroptischen Sensor zur verteilten
Temperaturmessung faseroptische Sensoren zur Erfassung des
Drucks im Boden der zu überwachenden Bereiche angeordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8321 | Willingness to grant licences paragraph 23 withdrawn | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HURTIG, ECKART, DR., 14480 POTSDAM, DE |
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8392 | Publication of changed patent specification | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110802 |