DE19701729A1 - Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einem gesplitteten Phasenleiter - Google Patents
Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einem gesplitteten PhasenleiterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertra
gung mit mindestens einem gesplitteten Phasenleiter gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
In der Umgebung von Freileitungen wird - bedingt durch die Übertragungsströme - un
vermeidlich ein Magnetfeld erzeugt. Es ist unter anderem durch den Effektivwert seiner
magnetischen Induktion gekennzeichnet.
Um schädliche Wechselwirkungen dieses Magnetfeldes mit der menschlichen Gesund
heit zu vermeiden, sollte es an Orten, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt
von Menschen bestimmt sind, möglichst niedrig sein und darf in Empfehlungen verein
barte und/oder festgesetzte gesetzliche Grenzwerte keinesfalls überschreiten.
In diesem Zusammenhang ist aus der WO 95/20835 A1 die Kombination von "passive
shielding", "phase splitting" und "kapazitiver Kompensation" bekannt. Bei "passive
shielding" umfaßt eine geschlossene Leiterschleife die stromführenden Phasenleiter
eines Drehstromsystems oder mehrerer Drehstromsysteme. Die in der Schleife indu
zierte Spannung treibt einen Strom, der dem Magnetfeld - erzeugt von den Strömen der
Phasenleiter - entgegenwirkt. Beim "phase splitting" wird mindestens ein Phasenleiter
im allgemeinen in zwei Teilleiter aufgesplittet, wobei beide Teilleiter die Hälfte des
Stromes führen. Die Teilleiter werden weit voneinander als Außenleiter angeordnet.
Das überlagerte Magnetfeld ist in der Nähe der Erdoberkante reduziert. Die Impedanz
der Schleife kann durch einen Reihenkondensator reduziert und dadurch der Strom
erhöht werden. Diese "kapazitive Kompensation" führt in bestimmten Grenzen zu einer
weiteren Reduktion des Magnetfeldes.
Bei der Kombination von "passive shielding" und "phase splitting" werden die gesplitte
ten und weit auseinander liegenden Phasenleiter in gewissen Abständen miteinander
verbunden, damit geschlossene Schleifen entstehen, in denen Ströme fließen, die das
Magnetfeld reduzieren.
Dabei ist es jedoch für häufig eingesetzte Freileitungskonfigurationen nicht möglich,
das Magnetfeld extrem zu reduzieren. Beispielsweise bilden der für maximale Feldre
duktion notwendige Kompensationsstrom in der Schleife und die in der Schleife indu
zierte Kompensationsspannung, die diesen Strom antreiben müßte, bei einer Horizon
talanordnung der Phasenleiter einen Phasenwinkel von 90°. Deshalb könnte der not
wendige Kompensationsstrom in diesem Fall nur fließen, wenn die Schleifenimpedanz
rein induktiv wäre und die Schleife keinen ohmschen Widerstand hätte. In der Praxis
bedeutet dies, daß die Magnetfeldreduktion nur unvollkommen ist, weil der ohmsche
Widerstand der Schleife nicht Null sein kann. Um die Magnetfeldreduktion trotz dieses
prinzipiellen Nachteils zu optimieren, sind die gesplitteten Leiter mit großem Quer
schnitt, d. h. niedrigem längenbezogenen Widerstand, und damit hohem Materialauf
wand auszuführen - ganz im Gegensatz zu der Erwartung, daß man die gesplitteten
Leiter mit verkleinertem Querschnitt und damit materialsparend ausführen könne, weil
nur der halbe Phasenstrom zu tragen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bezüglich des Materialeinsatzes opti
mierte Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung anzugeben, die in ausge
wählten Abschnitten der Leitung und insbesondere im Bereich unterhalb der Leiter und
in der Nähe der Erdoberkante, vorzugsweise bis zu einer Höhe von 2 bis 3 m über der
Oberfläche, ein wesentlich reduziertes Magnetfeld erzeugt.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sowohl
das Maximum des Effektivwertes der magnetischen Induktion Beffmax im Bereich 2 bis 3 m
Höhe über dem Erdboden als auch der Abstand x0,2µT zu der Freileitungsachse, bei
dem der Effektivwert der magnetischen Induktion in 2 m Höhe über der Erdoberkante
den Wert von 0,2 µT erreicht und für größere Abstände unterschreitet, extrem redu
ziert werden. Dies hat seine Ursache darin, daß Kompensationsschleife (insbesondere
Phase und Amplitude des Kompensationsstromes) und Freileitung hinsichtlich der ma
gnetischen Kopplung aufeinander abgestimmt sind, d. h. Kompensationsschleife, Zu
satzschleife und Freileitung werden als geometrische und elektrische Einheit betrach
tet.
Ein besonderer Vorteil der vorgeschlagenen Leiterkonfiguration ist es, daß die maximal
mögliche Magnetfeldreduktion unter Einsatz lediglich vier stromführender Leiter bei
einer Einfachleitung (ein Drehstromsystem) erzielt wird, wobei die vorzusehenden Lei
terquerschnitte der Teilleiter relativ gering sind. Dies führt zu einer hinsichtlich des
Materialeinsatzes optimierten magnetfeldreduzierten Drehstrom-Freileitungsanord
nung.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsformen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer magnetfeldreduzierten Freileitung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer magnetfeldreduzierten Freileitung,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform einer magnetfeldreduzierten Freileitung,
Fig. 4 ein Zeigerbild interessierender Ströme und Spannungen, passend zur
Ausführungsform nach Fig. 1.
Bei allen drei Ausführungsformen werden "phase splitting", passive shielding",
"kapazitive Kompensation" und "active shielding" vorteilhaft kombiniert. "Active shiel
ding" geht davon aus, daß in einer Leiterschleife, die die Phasenleiter umfaßt, ein
Kompensationsstrom eingespeist wird. Der Betrag des vom Drehstromsystem selbst
erzeugten Kompensationsstromes, dessen Phasenlage sowie die Lage der Leiter der
Kompensationsschleife sind unter Beachtung der Wirk- und Blindwiderstände der
Strombahn, der Geometrie der Anordnung und der Phasenströme so berechenbar, daß
eine höchstmögliche Reduktion des Magnetfeldes in vorgegebener Höhe über der Erd
oberkante und deren Umgebung erreicht wird. Die Stromeinspeisung mit optimaler Hö
he und Phasenlage wird durch Kompensationsschleife mit einer Zu
satzschleife realisiert. Hierzu wird ausdrücklich auf die Ausführungen der DE 196 45 001 A1
verwiesen.
Bei der Drehstrom-Freileitung wird in eine Kompensationsschleife mittels einer treiben
den Kompensationsspannung ein Kompensationsstrom eingespeist, dessen Phasenla
ge und Amplitude derart bezüglich der Phasenlage und der Amplitude des im Phasen
leiter fließenden Phasenstromes eingestellt ist, daß der hierdurch erzeugte Magnetfluß
dem vom Phasenstrom erzeugten Magnetfluß entgegenwirkt, wobei die treibende Kom
pensationsspannung für den Kompensationsstrom in der Kompensationsschleife und in
mindestens einer Zusatzschleife erzeugt wird, welche mit der Kompensationsschleife
verbunden ist, so daß die Freileitung in mindestens zwei Hauptabschnitte unterteilt ist,
nämlich in mindestens einen Abschnitt mit Kompensationsschleife und in mindestens
einen Abschnitt mit Zusatzschleife.
Bei allen Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2, 3 weist die magnetfeldreduzierte
Freileitung drei übereinander angeordnete Phasenleiter L1 (beispielsweise R), L2
(beispielsweise S), L3 (beispielsweise T) eines Drehstromsystems (mit drei je 120°
phasenverschobenen Strömen iR, iS, iT, wobei Phasenwinkel ϕ(iR) = 0°, Phasenwinkel
ϕ(iS) = -120°, Phasenwinkel ϕ(iT) = -240°) auf, wobei der Phasenleiter L1 (beispiels
weise R) in zwei Teilleiter L1a, L1b gesplittet ist. Phasenleiter L2 ist nacheilend bezüglich
Phasenleiter L1 und Phasenleiter L3 ist voreilend bezüglich Phasenleiter L1. Die Freilei
tung ist horizontal in vier aufeinanderfolgende Abschnitte unterteilt, in einen Abschnitt a
ohne maximale Magnetfeldreduktion, in einen Abschnitt b mit Kompensationsschleife 1
in einen Abschnitt c mit Zusatzschleife 2 und in einen Abschnitt d ohne maximale Ma
gnetfeldreduktion.
In den beschriebenen Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2, 3 wird beispielhaft
stets eine vertikale Leiterkonfiguration mit übereinander angeordneten Leitern behan
delt. Die Erfindung ist jedoch in gleicher Weise auch bei horizontalen Leiterkonfigura
tionen mit nebeneinander angeordneten Leitern anwendbar. Bei einer horizontalen
Leiterkonfiguration entspricht beispielsweise der linke Leiter der horizontalen Leiter
konfiguration dem oberen Leiter der vertikalen Leiteranordnung und der rechte Leiter
der horizontalen Leiterkonfiguration entspricht dem unteren Leiter der vertikalen Lei
teranordnung. Die in den Fig. 1, 2, 3 für vertikale Leiteranordnungen dargestellten
Seitenansichten sind somit gleichzeitig Draufsichten bei horizontalen Leiteranordnun
gen.
In den Abschnitten a und b ergibt sich eine vertikale Leiterkonfiguration L1a, L2, L3, L1b
von unten nach oben. Am Übergang des Abschnitts a zum Abschnitt b befindet sich ein
seitlicher Verbindungsleiter zwischen den Teilleitern L1a und L1b, so daß die Kompen
sationsschleife 1 im Abschnitt b von den Teilleitern L1a, L1b und diesem seitlichen Ver
bindungsleiter gebildet wird. Die mit der Kompensationsschleife 1 direkt verbundene
Zusatzschleife 2 im Abschnitt c wird durch die Leiter L1a, L1b und einen die beiden Lei
ter L1a, L1b am Übergang des Abschnitts c zum Abschnitt d verbindenden seitlichen
Verbindungsleiter mit Reihenkondensator 5 gebildet. Die vorstehenden Ausführungen
sind für alle Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2 und 3 gültig.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ergibt sich am Übergang des Abschnitts b zum
Abschnitt c eine Kreuzung 3, an der die Leiter L1a und L2 ihre Positionen vertauschen.
Im Abschnitt c ergibt sich eine vertikale Leiterkonfiguration L2, L1a, L3, L1b von unten
nach oben. Am Übergang vom Abschnitt c zum Abschnitt d befindet sich eine Kreuzung
4, an der die Leiter L1a und L2 spiegelbildlich zur Kreuzung 3 ihre Positionen tauschen,
so daß sich im Abschnitt d wiederum die Leiterkonfiguration des Abschnittes a einstellt.
Die Ausführungsform nach Fig. 1 ist gleichermaßen für horizontale und vertikale Leiter
konfigurationen geeignet. Die Ausführungsform nach Fig. 1 ist notwendig, wenn die
gesplitteten Leiter L1a und L1b als Zusatzschleife einen zum Strom iR in L1a und L1b vorei
lenden Strom iT in L3 umfassen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ergibt sich am Übergang des Abschnitts b zum
Abschnitt c eine Kreuzung 3, an der alle Leiter mit Ausnahme von L2 ihre Positionen
verändern. Im Abschnitt c ergibt sich eine vertikale Leiterkonfiguration L1b, L2, L1a, L3
von unten nach oben. Am Übergang vom Abschnitt c zum Abschnitt d befindet sich ei
ne Kreuzung 4, an der die Leiter L3, L1a ihre Positionen tauschen, so daß sich im Ab
schnitt d die Leiterkonfiguration L1b, L2, L3, L1a von unten nach oben einstellt. Die Aus
führungsform nach Fig. 2 ist insbesondere für horizontale und weniger für vertikale
Leiterkonfigurationen geeignet. Die Ausführungsform nach Fig. 2 ist notwendig, wenn
die gesplitteten Leiter L1a und L1b als Zusatzschleife einen zum Strom iR in L1a und L1b
nacheilenden Strom iT in L2 umfassen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ergibt sich am Übergang des Abschnitts b zum
Abschnitt c eine Kreuzung 3, an der alle Leiter mit Ausnahme von L1b ihre Positionen
verändern. Im Abschnitt c ergibt sich eine vertikale Leiterkonfiguration L2, L3, L1a, L1b
von unten nach oben. Am Übergang vom Abschnitt c zum Abschnitt d befindet sich ei
ne Kreuzung 4, an der die Leiter L2, L3, L1a spiegelbildlich zur Kreuzung 3 ihre Positio
nen ändern, so daß sich im Abschnitt d wiederum die Leiterkonfiguration des Abschnit
tes a einstellt. Die Ausführungsform nach Fig. 3 ist gleichermaßen für horizontale und
vertikale Leiterkonfigurationen geeignet, jedoch weniger wirkungsvoll als die Ausfüh
rungsform nach Fig. 1.
Bei allen Ausführungsformen gemäß den Fig. 1, 2, 3 kompensiert der in der Zusatz
schleife 2 angeordnete Reihenkondensator 5 allgemein den induktiven Spannungsab
fall in der Zusatzschleife und bewirkt eine gewünschte Phasendrehung des Kompensa
tionsstromes in die erforderliche Phasenlage.
Wie allgemein aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, wird die Magnetfeldreduktion
in bestimmten Freileitungsabschnitten erzielt, indem eine Kombination
von "phase splitting", "passive shielding", "kapazitiver Kompensation" und "active
shielding" gewählt wird. In dem Abschnitt b mit reduziertem Magnetfeld wird die Kom
pensationsschleife 1 jedoch nicht geschlossen, sondern mit der Zusatzschleife 2 in ei
nem benachbarten Abschnitt c der Freileitung verbunden. Die Zusatzschleife 2 umfaßt
beispielsweise einen der beiden ungesplitteten Phasenleiter und wird unverkreuzt mit
der Kompensationsschleife 1 verbunden, wenn ein zum gesplitteten Leiter voreilender
Phasenleiter umfaßt wird. Umfaßt die Zusatzschleife 2 einen nacheilenden Phasenlei
ter, so wird die Zusatzschleife verkreuzt mit der Kompensationsschleife 1 verbunden.
Bei einer vertikalen Leiteranordnung ist der Effekt der Magnetfeldreduzierung größer,
wenn der obere Phasenleiter umfaßt wird.
Mit der Zusatzschleife 2 wird allgemein erreicht, daß der Impedanzwinkel zwischen
induzierter Gesamtspannung in beiden Schleifen 1, 2 und dem notwendigen Kompen
sationsstrom verkleinert wird (siehe hierzu auch Fig. 4). Hierdurch kann der ohmsche
Widerstand und damit auch der längenbezogene Widerstand der Teilleiter größere
Werte als im bekannten Fall (WO 95/20835 A1) annehmen. Demzufolge können Teil
leiter mit geringerem Querschnitt verwendet werden, was vorteilhaft eine Materialer
sparnis und Kostenersparnis zur Folge hat.
Je länger Kompensationsschleife 1 und Zusatzschleife 2 sind, desto niedriger ist die
zur Kompensation notwendige Kapazität des Reihenkondensators 5.
Kommt es nicht darauf an, das Magnetfeld auf den minimal möglichen Wert zu reduzie
ren, sondern nur abzusenken, führt die Kombination von Kompensations- und Zusatz
schleife - gebildet aus einem gesplitteten Phasenleiter - zu einem höheren Effekt als
der Einsatz der Kompensationsschleife ("passive shielding") allein.
Für die optimale Magnetfeldreduktion muß der Impedanzwinkel ϕk zwischen dem erfor
derlichen Kompensationsstrom Ikomp und der induzierten Gesamtspannung Uges in der
zusammengeschalteten Kompensations- und Zusatzschleife kleiner als 90° sein, damit
mittels kapazitiver Reihenkompensation die erforderliche Phasenlage des Kompensati
onsstromes eingestellt werden kann. Allgemein wird in der Zusatzschleife eine solche
Spannung Uzus induziert, daß die Überlagerung (Addition oder Subtraktion) beider
Spannungen (in Zusatzschleife und Kompensationsschleife) die vorstehend angege
bene Phasenbedingung erfüllt.
In Fig. 4 ist an Hand eines Zeigerbildes beispielhaft die Bildung einer geeigneten trei
benden Spannung durch Addition von Kompensationsspannung und Zusatzspannung
dargestellt. Die Spannungsaddition ist für die Ausführungsform gemäß Fig. 1 für eine
vertikale Anordnung mit Phasenfolge von unten nach oben R/2, S, T, R/2 gültig (bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 2 erfolgt eine Spannungssubtraktion). Es sind die not
wendige Lage und Größe des Kompensationsstromes Ikomp, der halbe Strom IR/2 der
Bezugsphase (im Ausführungsbeispiel entspricht der Phasenleiter L1 der Bezugsphase
R), der Gesamtstrom IL1b im oberen Teilleiter, der Gesamtstrom IL1a im unteren Teillei
ter, die in der Kompensationsschleife induzierte Leerlaufspannung Ukomp, die in der Zu
satzschleife induzierte Leerlaufspannung Uzus, die gesamte induzierte Spannung Uges
und der notwendige Impedanzwinkel ϕk zwischen Ikomp und Uges zu erkennen. Wie er
sichtlich ist, wird durch vektorielle Addition der Leerlaufspannungen Uzus + Ukomp eine
Gesamtspannung Uges erzeugt, welche in Richtung der gewünschten Phasenlage des
Kompensationsstromes Ikomp so gedreht wird, daß der Impedanzwinkel ϕk zwischen Ikomp
und Us kleiner als 90° ist. Uzus erhöht die Gesamtspannung Uges.
Im Abschnitt b mit der Kompensationsschleife 1 werden vorteilhaft Beffmax und x0,2µT sehr
stark reduziert, während diese das Magnetfeld kennzeichnenden Größen im Abschnitt
c mit der Zusatzschleife 2 aufgrund des Einsatzes der Zusatzschleife geringfügig er
höht werden. Dies ist bei der Projektierung der Freileitung und insbesondere bei der
Wahl der Länge und Lage der Kompensationsschleife 1 und Zusatzschleife 2 zu be
achten.
Claims (4)
1. Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einer,
aus den Teilleitern (L1a, L1b) mindestens eines gesplitteten Phasenleiters (L1) gebilde
ten und mindestens einen ungesplitteten Phasenleiter (L2, L3) umfassenden Kompen
sationsschleife (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationsschleife mit einer
ebenfalls aus den gleichen Teilleitern mindestens eines gesplitteten Phasenleiters
gebildeten Zusatzschleife (2) verbunden ist und zusammen mit dieser eine geschlos
sene Schleife bildet, so daß die Freileitung in mindestens zwei Hauptabschnitte unter
teilt ist, nämlich in mindestens einen Abschnitt mit Kompensationsschleife und in min
destens einen Abschnitt mit Zusatzschleife und daß die Zusatzschleife entweder kei
nen ungesplitteten Phasenleiter oder lediglich einen ungesplitteten Phasenleiter um
faßt und einen Reihenkondensator (5) aufweist, wobei in die Kompensationsschleife
mittels einer in der Kompensationsschleife und der Zusatzschleife erzeugten treiben
den Spannung ein Kompensationsstrom eingespeist wird, dessen Phasenlage und
Amplitude derart bezüglich der Phasenlage und der Amplitude des im umfaßten Pha
senleiter fließenden Phasenstromes eingestellt ist, daß der hierdurch erzeugte Ma
gnetfluß dem vom Phasenstrom erzeugten Magnetfluß entgegenwirkt.
2. Freileitung zur Elektroenergieübertragung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zusatzschleife (2) einen ungesplitteten, zum gesplitteten Pha
senleiter (L1) voreilenden Phasenleiter (L3) umfaßt und unverkreuzt mit der Kompensa
tionsschleife (1) verbunden ist (Fig. 1).
3. Freileitung zur Elektroenergieübertragung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zusatzschleife (2) einen ungesplitteten, zum gesplitteten Pha
senleiter (L1) nacheilenden Phasenleiter (L2) umfaßt und verkreuzt mit der Kompensati
onsschleife (1) verbunden ist (Fig. 2).
4. Freileitung zur Elektroenergieübertragung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzschleife (2) bei einer Leiterkonfiguration mit
übereinander angeordneten Leitern den oberen ungesplitteten Phasenleiter (L3) umfaßt
(Fig. 1).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101729 DE19701729A1 (de) | 1997-01-20 | 1997-01-20 | Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einem gesplitteten Phasenleiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997101729 DE19701729A1 (de) | 1997-01-20 | 1997-01-20 | Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einem gesplitteten Phasenleiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701729A1 true DE19701729A1 (de) | 1998-07-23 |
Family
ID=7817784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997101729 Withdrawn DE19701729A1 (de) | 1997-01-20 | 1997-01-20 | Drehstrom-Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einem gesplitteten Phasenleiter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19701729A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4314718A1 (de) * | 1992-12-30 | 1994-07-07 | Fischer Ag | Elektrisches Leitungssystem |
WO1995020835A1 (en) * | 1994-01-31 | 1995-08-03 | Vattenfall Ab | Three phases conductor arrangement |
WO1996033541A1 (en) * | 1995-04-21 | 1996-10-24 | Vattenfall Ab (Publ) | Circuitry for reduction of the magnetic field in the vicinity of multiphase power lines |
-
1997
- 1997-01-20 DE DE1997101729 patent/DE19701729A1/de not_active Withdrawn
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