DE197002C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47h. GRUPPE

Zusatz zum Patente 192370 vom 26. Mai 1904.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1907 ab. Längste Dauer: 25. Mai 1919.

Umlaufräderwerke, mit denen man hohe Übersetzungen erreichen kann, sind bekannt, und .zwar in den verschiedensten Ausführungen. Der Vorteil der hohen Übersetzungen konnte jedoch nur auf Kosten der Reibungsverluste erfolgen, ganz abgesehen davon, daß bei den Umlaufräderwerken mit erheblich höherer Tourenzahl sich die Achsen für größere Belastungen sehr empfindlich zeigen, warmlaufen und Brüche verursachen.

In den Patenten 192370 und 185071 wird nun die Achsenentlastung in den Fällen nur unzulänglich erreicht, in welchen eine auf Bruchteile von Millimetern zu bemessende Ungeriauigkeit in der Lage der Teile zueinander unterläuft. Liegt z. B. die Achse a (Fig. ι und 2) nicht genau in der Richtung der Achse c, so treten leicht Klemmungen ein zwischen α und den auf den Zahnkränzen angebrachten Wälzungsringen w. Diese Klemmungen verursachen wesentliche, aber unnötige Belastungen der Achsen α und b.

Der Zweck der Erfindung ist es nun, der Achse b in allen Richtungen Spielraum zu verschaffen, außer in der Richtung, in der die Arbeitsübertragung stattfindet. Hierdurch wird den Wälzungsringen bzw. dem kardanischen Gelenk die ausschließliche Führung des Umlaufkörpers übertragen und die vollkommene Entlastung der Achsen α und b dauernd sichergestellt.

Beiliegende Zeichnung stellt den Gegenstand der Erfindung dar.

Fig. ι und 2 stellen die Fig. 1 und 2 des Patents 192370 dar, nur mit dem Unterschied, daß die Wälzungsringe w eingezeichnet sind. Fig. 3 bis 5 zeigen in drei zueinander senkrechten Schnitten in vergrößertem Maßstabe den schon in den Fig. 1 und 2 angegebenen Zapfen V, der die Verlängerung der Achse b bildet. V ist in einem symmetrisch geteilten Lagerstück k gelagert. Letzteres weist zwei eben abgehobelte, der Teilungsebene parallele Flächen F, F auf, mit denen es zwischen zwei weiteren, einerseits gleichfalls abgehobelten, andererseits abgedrehten Backen E und H eingepaßt ist. Da letztere in einer entsprechenden, in dem auf der Achse a festen, mit einem Gegengewicht G versehenen Stück T enthaltenen und zur Richtung X der Achse α senkrechten Bohrung D um die Achse Y drehbar liegen, so wird erzielt, daß der im Lagerstück k drehbare Zapfen V Spielraum hat:

1. zu Verschiebungen in Richtung X samt dem Lagerstück k innerhalb der Backen E und H,

2. zu Verschiebungen in Richtungen Y samt dem ■ Lagerstück k innerhalb der Backen E und H,

3. zu Drehungen um die Achse Z samt dem Lagerstück k innerhalb der Backen E und H,

4. zu Drehungen um die Achse Y samt dem Lagerstück k und den Backen E und H innerhalb der Bohrung D.

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Da nun an einem starren Körper nur drei Drehbewegungen und drei Verschiebungen möglich sind, so ist der Zapfen V ausschließlich an der bisher nicht angegebenen Ver-Schiebung in Richtung Z verhindert. Da aber in dieser Richtung die ausschließlich der Arbeitsübertragung dienenden Kräfte wirken, so wird durch die beschriebene Anordnung der verlangte Zweck erreicht.

ίο Die Wirkungsweise ist folgende: ,

Während des Stillstandes des Umlaufräderwerkes liegt der Zapfen V samt dem Lagerstück k im allgemeinen in seiner tiefsten, nur punktiert gezeichneten Lage (Fig. 3 und 4).

Während des Ganges aber entfernt sich V und k infolge der am Umlaufkörper auftretenden Schleuderkräfte in die ausgezogen gezeichnete Lage. Die Achse b neigt sich dabei so weit auswärts, bis sich die Wälzungsringe w vollständig aufeinandergepreßt haben. Während des Betriebes nun gehen die angeführten vier kleinen Bewegungen des Zapfens V samt dem Lagerstück k gleichzeitig vor sich, so weit als für ihn Spielraum verlangt wird, sowohl von der Ungenauigkeit, um welche die Richtung der Achse a von der von c abweicht, als von derjenigen, um. welche die Wälzungsringe unrund oder nicht genau zentriert sind, als von der Durchbiegung der Achsen α und b während der Arbeitsübertragung. Keine dieser praktisch nicht zu vermeidenden Abweichungen vermag eine Klemmung bzw. Belastung der Achsen a und b zu veranlassen. Die ausschließliche Wirksamkeit der Arbeit übertragenden Kräfte ist daher gesichert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Umlaufräderwerk mit Vorrichtung zur • Entlastung der Achse des Umlaufrades nach Patent 192370, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (b) des Umlauf rad körpers mit einem auf ihrem Zapfen (V) drehbaren prismatischen Gleitstück (k) in einem Lagerstück der. Antriebskurbel gelagert ist, welches aus zwei gleichgestalteten Backen (E und H) besteht, die einerseits eben abgehobelt, andererseits zylindrisch abgedreht sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsdrüCkerei.