Diese Erfindung bezieht sich auf Schaltungen und Vorrichtun
gen zum Schützen von Hochfrequenzgeräten ("HF") vor einer
unbeabsichtigten Einspeisung von HF-Signalen hoher Leistung.
Insbesondere ist die vorliegende Erfindung eine Rücklei
stungsschutz-Begrenzer/Detektor-Schaltung ("RPP"-Begren
zer/Detektor-Schaltung; RPP = reverse power protection). Das
Relais ist ohne weiteres auf einer gedruckten Schaltungs
platine ("PCB"; PCB = printed circuit board) montierbar und
arbeitet zuverlässig bis zu näherungsweise 5 GHz. Die
RPP-Begrenzer/Detektor-Schaltung arbeitet gut bis zu 4 GHz.
Es ist möglich, daß HF-Geräte, wie z. B. Signalgeneratoren,
Spektrumanalysatoren, Netzwerkanalysatoren und Meßempfänger
Hochleistungs-HF-Signalen von 50 Watt oder mehr ausgesetzt
sind, wenn derartige Signale unbeabsichtigt an ein externes
Signaltor der Geräte angelegt werden. Der empfindliche inne
re Schaltungsaufbau dieser Geräte kann beschädigt werden,
wenn er solchen Hochleistungssignalen ausgesetzt wird. Um
den inneren Schaltungsaufbau zu schützen, werden RPP-Begren
zer/Detektor-Schaltungen und Relais verwendet.
Typischerweise ermöglichen Begrenzungsdioden mit einer vor
bestimmten Vorspannungsspannung, die als Nebenschlüsse mit
dem externen Signaltor gekoppelt sind, nominelle Signalpegel
in eine Vorwärtsrichtung, begrenzen jedoch jede Rücksignal
eingabe auf den vorbestimmten Spannungspegel. Die Größe der
Dioden ist durch die Notwendigkeit begrenzt, Impedanzen ent
lang des Signalwegs anzupassen, wodurch eine Signalreflexion
und eine resultierende Signalverschlechterung über den Be
triebsfrequenzbereich minimiert wird. Kleine Dioden weisen
nur eine kleine Kapazität auf und beeinflussen daher die Ge
samtimpedanz der Schaltung wenig. Aufgrund ihrer geringen
Größe können diese Dioden den inneren Schaltungsaufbau nur
für eine kurze Zeit vor Hochleistungssignalen schützen. Nach
dieser kurzen Zeit fallen die Dioden aus, was das Gerät dem
Hochleistungs-HF-Signal aussetzt.
Um den Schutz des inneren Schaltungsaufbaus des HF-Geräts zu
erhöhen, wird ein Relais in den Signalweg zwischen dem HF-
Ausgangsverbinder und den Begrenzungsdioden plaziert. Norma
lerweise ist das Relais geschlossen, was ermöglicht, daß
Signale in jede Richtung fließen. Als Reaktion auf die Ein
speisung eines Rückleistungssignals über einer vorbestimmten
Schwelle wird die Öffnung des Relais durch eine RPP-Begren
zer/Detektorschaltung ausgelöst. Das offene Relais bewahrt
die Begrenzungsdioden und den inneren Schaltungsaufbau vor
einer Beschädigung.
Die Begrenzungsdioden liefern eine Zwischenzeitperiode zum
Schützen des inneren Schaltungsaufbaus, während der Rücklei
stungsstoß durch die RPP-Begrenzer/Detektorschaltung erfaßt
wird und das Relais geöffnet wird. Die Dioden, das Relais
und die Koppelkondensatoren desselben, sowie die RPP-Begren
zer/Detektor-Schaltung müssen zusammen die Impedanz des HF-
Geräts exakt anpassen, um eine Signalreflexion und eine zu
geordnete Signalverschlechterung während des normalen Be
triebs zu vermeiden.
Bekannte RPP-Begrenzer/Detektorschaltungen und Relais ver
wenden Mikrostreifen-Übertragungsleitungen sowohl für die
Dioden als auch die Übertragungsleitungsstrukturen. Die Rei
heninduktivität, die durch die längliche Verbindung zwischen
den Oberflächen-montierten Dioden und der Masseebene erzeugt
werden, legen die obere Frequenzgrenze dieser Mikrostreifen
entwürfe aus gedruckten Schaltungen auf näherungsweise 3,5
GHz fest. Um RPP-Begrenzer/Detektorschaltungen herzustellen,
die bei Frequenzen über 4 GHz funktionsfähig sind, muß die
Weglänge auf Masse reduziert sein. Dies wurde früher er
reicht, indem ein dünnes Schaltungsmaterial und ein Mikro
schaltungsentwurf verwendet wurden, bei dem der Diodenchip
auf den Mikrostreifen gebondet wurde. Derartige Mikroschal
tungen sind typischerweise aufwendiger als PCBs und werden
nur verwendet, wenn das gewünschte Verhalten nicht auf eine
andere Art erreicht werden kann. Selbst die besten bekannten
RPP-Begrenzer/Detektorschaltungen und Relais unter Verwen
dung von Dickfilm-Mikroschaltungen und Drahtverbindungen
arbeiten über 2 GHz relativ schlecht, wobei dieselben einen
reduzierten Leistungsschutz bei diesen höheren Frequenzen
liefern und dies bei relativ hohen Kosten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Rückleistungsschutzschaltung zu schaffen, die einen guten
Schutz von internen Schaltungen eines HF-Geräts in Frequenz
bereichen über 2 GHz bei relativ geringen Kosten liefern.
Diese Aufgabe wird durch eine Rückleistungsschutzschaltung
gemäß Anspruch 1 gelöst.
Ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung weist eine sehr schnelle RPP-Begrenzer/Detektor
schaltung auf. Die RPP-Begrenzer/Detektorschaltung, mit der
das Relais gekoppelt ist, kann ein Rückleistungssignal sehr
schnell erfassen und kann das Koaxialrelais innerhalb von 8
bis 10 Mikrosekunden (µs) bezüglich der Zuführung des Rück
leistungssignals öffnen. Die Verwendung einer Hochspan
nungs-Zenerdiode und von Hochspannungstransistoren in der
RPP-Begrenzer/Detektorschaltung ermöglichen diese schnelle
Ansprechzeit.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a und 1b eine Seiten- bzw. eine Querschnitt-Ansicht
der Metallröhre, die bei einem Relais verwendet ist;
Fig. 2 eine Seitenquerschnittansicht des Spulenhalters, der
bei dem Relais verwendet ist;
Fig. 3 eine Seitenquerschnittansicht des fertigen Relais;
Fig. 4 eine Querschnittansicht einer koplanaren Wellenlei
ter-Übertragungsleitung;
Fig. 5 eine Draufsicht des Koplanar-Wellenleiters und der
PBC-Anordnung, die bei der vorliegenden Erfindung
verwendet ist; und
Fig. 6a und 6b schematische Darstellungen der RPP-Schal
tung, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
ist.
Relais
Ein Koaxialrelais 10 (siehe Fig. 3), das hierin beschrieben
ist, ist ein kostengünstiges Relais mit einer Anpassung ei
ner Rückflußdämpfung von 20 dB und einem VSWR von 1,22 : 1
(VSWR = voltage standing wave ratio = Spannungsstehwellen
verhältnis) bis zu 4 GHz und darüber hinaus. Das Relais 10
behält die Charakteristika einer 50Ω -Übertragungsleitung
bis zu 4 GHz und darüber hinaus, wenn dasselbe auf einer PCB
oberflächenmontiert ist. Wenn das Relais 10 mit einer RPP-
Begrenzer/Detektor-Schaltung 100 (siehe Fig. 6a und 6b)
gekoppelt ist, kann dasselbe innerhalb von 6 Mikrosekunden
("µs") geöffnet werden.
Um diese Verhaltenscharakteristika zu erreichen, muß die
Verbindung der äußeren Abschirmung des Relais 10 sorgfältig
an die PCB angepaßt werden. Eine Verbindung geringer Impe
danz zwischen der äußeren Abschirmung 12 (siehe Fig. 1a) des
Relais 10 ist möglich, indem zwei Abschirmungskontakte 14
von jedem Ende der Relaisabschirmung 12 herausstehen sind.
Diese werden direkt auf die PCB gelötet.
Bei zumindest einem bekannten Relais ist eine Folienabschir
mung um den Glas-Reed-Schalter gewickelt, der verwendet ist,
um das Relais zu öffnen und zu schließen. Die Folie ließ
Luftlücken um die Vollglasenden des Reed-Schalters, was Im
pedanzschwankungen unter unterschiedlichen Relais zur Folge
hatte. Dies wurde teilweise durch die Verwendung einer ela
stischen leitfähigen Röhre anstelle der Folienabschirmung
gelöst, wie in dem U.S.-Patent 5,258,731 gelehrt wird. Frü
her bekannte PCB-Relais wiesen ferner eine lange Anschluß
leitung an jedem Ende für die koaxiale Masseverbindung auf.
Die erhöhte Masseimpedanz, die durch die langen Anschlußlei
tungen bewirkt wurde, hatte eine Verhaltensverschlechterung
über 2 GHz zur Folge.
Das Relais 10 (siehe Fig. 3) ist durch das Erzeugen einer
Tiefpaßfilterstruktur mit gestufter Impedanz gebildet. Der
Reed-Schalter 16 ist derart gebildet, daß der Reed-Schal
ter-Draht 18 vollständig an beiden Enden des Reed-Schalters
16 in Glas eingeschlossen ist. In der Mitte des Reed-Schal
ters 16 sind die Kontakte von Luft umgeben. Abschnitte 21,
in denen der Reed-Schalter-Draht 18 durch Glas eingekapselt
ist, bilden eine niederohmige Übertragungsleitung. Ein Ab
schnitt 23, in dem der Reed-Schalter-Draht 18 von Luft umge
ben ist, bildet eine hochohmige Übertragungsleitung. Folg
lich weist der Reed-Schalter 16 einen niederohmigen Ab
schnitt 21, einen hochohmigen Abschnitt 23 und einen zweiten
niederohmigen Abschnitt 21 auf. Die Reihe von Abschnitten
bildet ein Tiefpaßfilter.
Der Impedanzwert der niederohmigen Abschnitte 21 muß von
einem Relais zum nächsten konsistent sein. Daher ist, wie in
dem U.S.-Patent 5,258,731, eine leitfähige elastische Röhre
25 verwendet, um den Glas-Reed-Schalter 16 abzudecken. Die
Röhre 25 paßt sich formmäßig dem Schalter 16 an und mini
miert jede potentielle Luftlücke, was einen konsistenten
äußeren Abschirmungsdurchmesser erzeugt, was einen konsi
stenten Impedanzwert zur Folge hat.
Um das Relais zusammenzubauen, wird die Metallröhre 12
(siehe Fig. 1a und 1b) aus Messing und Zinn, plattiert mit
zwei Massekontakten 14 an beiden Enden der Röhre 12, gebil
det. Ein Schlitz 35 wird durch die Länge der Röhre 12 ge
schnitten und verhindert, daß die Röhre 12 eine kurzge
schlossene Wicklung wird, was einen Stromfluß in der Röhre
12 verhindert und die Öffnungszeit des fertigen Relais redu
ziert. Wenn kein Stromfluß vorliegt, kann das magnetische
Feld, das die Kontaktdrähte zusammenhält, nicht beibehalten
werden, wobei sich das Relais öffnet. Eine elastische Röhre
25 (siehe Fig. 3), im wesentlichen identisch zu der, die in
dem U.S.-Patent 5,258,731 beschrieben ist, wird in der Röhre
12 plaziert. Der Glas-Reed-Schalter 16 wird dann in die kom
binierte Anordnung der Metallröhre 12 und der elastischen
Röhre 25 gedrückt. Eine Magnetspulen- und Spulenhalter-An
ordnung 41 (siehe Fig. 2 und 3) wird dann innerhalb eines
Kunststoffgehäuses 51 plaziert. Die Kombination des Reed-
Schalters 16, der elastischen Röhre 25 und der Metallröhre
12 wird durch ein Loch 35 in dem Kunststoffgehäuse 51 und
durch ein Loch 43 in dem Spulenhalter 41 eingebracht, bis
dieselbe in der Gehäuse/Spulenhalter-Anordnung zentriert
ist. Die fertige Anordnung wird dann unter Verwendung einer
bekannten Epoxidverbindung eingekapselt, um zu verhindern,
daß sich die verschiedenen Komponenten positionsmäßig ver
schieben. Um den Zusammenbau des Relais abzuschließen, wer
den dünne isolierende Beilagscheiben 55, die aus Kapton be
stehen, über jedem Ende der elastischen Röhre 25 plaziert,
um zu verhindern, daß die Röhre 25 einen Kurzschluß zu dem
mittleren Leiter des PCB-Koplanarleiters (siehe Fig. 3) her
stellt. Dieser Leiter muß so nahe wie möglich an das Relais
verlängert werden, um die Induktivität der Verbindung zwi
schen dem Relais und dem Leiter zu minimieren.
Das fertige Relais 10 kostet etwa $ 7,00 in der Massenher
stellung, im Gegensatz zu Kosten von $ 130 des in dem U.S.-
Patent 5,258,731 offenbarten Relais, liefert eine sehr gute
50Ω-Impedanzanpassung bis zu mindestens 5 GHz mit einem
Rückflußdämpfung von 20 dB und kann auf einer PCB oberflä
chenmontiert werden. Die Gehäusehöhe des fertiggestellten
Relais ist ebenfalls kritisch für seine ordnungsgemäße Funk
tionsfähigkeit. Indem die Höhe innerhalb einer vorbestimmten
Höhe über und unter der PCB gehalten wird, ist die Erzeugung
unerwünschter Moden in dem Durchlaßband des Relais besei
tigt. Die zwei Massekontakte 14 ermöglichen einen guten Mas
sekontakt und eine gute Impedanzanpassung zwischen der PCB
und dem Relais 10. Genauso wichtig ist, daß dieselben das
Ausgleichen des elektromagnetischen Feldes auf beiden Seiten
des Koplanarwellenleiters erleichtern.
Rückleistungsschutz-Begrenzer /Detektorschaltung
Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer Koplanarwellenleiter-
Übertragungsleitung 70, die mit einem Mittelleiter 71, der
von zwei Nasseebenen 73 umgeben ist, aufgebaut ist. Die Ko
planarwellenleiter-Übertragungsleitung, die in Fig. 4 ge
zeigt ist, ist bekannt und gleichartig zu der, die bei der
vorliegenden Erfindung verwendet ist.
Fig. 5 zeigt die Koplanarwellenleiter-Übertragungsleitung
und Abschnitte der RPP-Begrenzer/Detektorschaltung, die bei
der vorliegenden Erfindung verwendet ist. Bei bekannten
PCB-Herstellungsverfahren wird das leitfähige Material ge
ätzt und dann aufplattiert. Um das gewünschte Verhalten bei
der vorliegenden Erfindung zu erreichen, werden viel engere
Verfahrenssteuerungen bei der Herstellung der PCB verwendet,
als typischerweise bisher verwendet wurden. Dies ermöglicht
viel engere Toleranzen. Bei dem bevorzugten Ausführungsbei
spiel können die Breite des Leiters und der Masseebenen auf
± 12,7 µm (± 1/2 mil) gesteuert werden. Die Spurdicke und
die Abstände zwischen den Masseebenen und den Spuren kann
innerhalb ± 7,62 µm (± 3/10 mil) gesteuert werden. Der Lei
ter 81 weist HF-Verbinder 87 und 89 an seinen jeweiligen En
den auf. Der Abstand zwischen den Masseebenen 83 und dem
Leiter 81 ändert sich entlang seiner Länge. Zwischen dem
Verbinder 87 und dem Relais 10 verschmälert sich der Abstand
von 482,6 µm (19 mil) an dem Verbinder 87 auf 304,8 µm (12
mil) an dem Relais 10. Der Abstand zwischen den Masseteil
flächen 82 und dem Leiter 81 beträgt 292,10 µm (11,5 mil).
Dioden 85 sind in einer Umkehrvorspannungskonfiguration zwi
schen den Mittelleiter 81 und die Masseebenen 83 geschaltet,
so daß dieselben unter normalen Bedingungen nicht leiten und
die Signalausgabe nicht beeinflussen. Die Kapazität der Dio
den 85 muß angepaßt sein, derart, daß die Übertragungslei
tung die ordnungsgemäße Impedanzanpassung beibehält. Das
Machen der Diodenkapazität zu einem Teil einer Tiefpaßfil
terstruktur ist eine Möglichkeit, diesen Anpassungsprozeß zu
erleichtern. Ferner muß die Länge der Verbindung zwischen
dem Leiter und der Masse einschließlich der Diodenweglänge
so kurz wie möglich gehalten sein, um parasitäre Impedanzen
zu minimieren. Unter der Voraussetzung dieser Beschränkungen
müssen die Dioden 85 wechselsignalmäßig mit den Masseebenen
83 gekoppelt sein (AC-gekoppelt). Die AC-Verbindung muß eine
gute Masseverbindung bis zu mindestens 4 GHz und vorzugswei
se bis zu 5 GHz liefern.
Eine Masse-Teilfläche 82 auf beiden Seiten des Leiters 81
ist isoliert von dem Rest der Masseebenen 83. Die Teilflä
chen 82 müssen so klein wie möglich gehalten sein, um die
Ausbreitung unerwünschter Moden zu vermeiden. Eine Mehrzahl
von Kondensatoren 86, wobei die Kondensatoren 86 unter
schiedliche Werte aufweisen, sind zwischen die Masse-Teil
flächen 82 und die Masseebenen 83 geschaltet. Der Wert der
Kondensatoren 86 variiert von 51 Pikofarad ("pF") bis 680
pF. Jede Masse-Teilfläche weist ferner einen etwas unter
schiedlichen Gesamtkapazitätswert, der dieselbe mit den Mas
seebenen 83 koppelt, auf, um alle Resonanzen, die den Kon
densatoren und der Ausbreitung unerwünschter Moden zugeord
net sind, zu minimieren. Die Kondensatoren mit kleinerem
Wert liefern eine Hochfrequenzerdung, während die Kondensa
toren mit größerem Wert eine Niederfrequenzerdung liefern.
Die exakten Werte der Kondensatoren können nach Bedarf für
unterschiedliche Frequenzbereiche variiert werden. Die Mas
se-Teilflächen 82 liegen einander ferner nicht direkt gegen
über. Bekannte Verfahren sind verwendet, um den notwendigen
lateralen Abstand zu berechnen. Da die Masse-Teilflächen
selbst ebenfalls eine Resonanz zu der RPP-Schaltung hinzufü
gen, sind die Masse-Teilflächen 82 so klein wie möglich ge
halten.
Eine zusätzliche AC-Erdung zwischen den Masse-Teilflächen 82
und den Masseebenen 83 ist durch das Hinzufügen von Masse
schichten (nicht dargestellt) in anderen inneren Ebenen der
PCB vorgesehen. Viele Durchgangslöcher sind hinzugefügt, um
alle zusätzlichen Masseschichten und die Masseebenen 83 mit
einander zu koppeln. Nach dem Durchführen dieser Kopplung
weisen die Masse-Teilflächen 82 einen parallelen Plattenkon
densator, der mit den Masseebenen 83 auf der zweiten Schicht
der PCB gebildet ist, auf. Diese Kombination der Masseebenen
und Durchgangslöcher liefert eine exzellente Erdung bei Fre
quenzen bis zu 4 GHz.
Die Massekontakte 14 (siehe Fig. 1a und 5) des Relais 10
sind direkt ohne die Verwendung von Durchgangslöchern an den
Masseebenen 83 befestigt. Bei bekannten Rückleistungsschutz
schaltungen koppeln schmale Kontaktstreifen die Masseverbin
dungen des Relais mit der Mikrostreifenübertragungsleitung.
Diese Kontaktstreifen fügten eine Induktivität hinzu und
begrenzten das Hochfrequenzverhalten der Schaltung. Bei der
vorliegenden Erfindung führt die direkte Kopplung des Relais
mit den Masseebenen eine geringere Induktivität ein und ver
bessert das Hochfrequenzverhalten.
Um zu verhindern, daß Masseungleichgewichte und Moden zwi
schen den Masseebenen der Koplanarwellenleiter-Übertragungs
leitung auftreten, koppeln schmale Riemen auf der Rückseite
der Schaltungsplatine die Masseebenen miteinander.
Die Verbindung zwischen den SMA-Koaxialverbindern 87 und 89
und der PCB der vorliegenden Erfindung reduziert die Induk
tivität verglichen mit dem Stand der Technik weiter, da der
äußere Leiter des Koaxialverbinders direkt mit den Masseebe
nen gekoppelt ist. Wie in den Fig. 5 und 6a und 6b gezeigt
ist, koppeln Kondensatoren 91 die Abschnitte des Leiters 81
zwischen dem Relais 10 und den Dioden 85 miteinander.
Dieselben wirken als Gleichstrom-Sperrkondensatoren und
ermöglichen, daß eine höhere Gleichsignal-Spannung an den
Eingang der RPP-Begrenzer/Detektorschaltung angelegt wird,
ohne zu bewirken, daß die Schaltung auslöst. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind die Kondensatoren 91 an ihren
Seiten für eine ordnungsgemäße Impedanzanpassung angebracht.
Bezugnehmend nun auf Fig. 6a und 6b ist während des normalen
Betriebs das Relais 10 geschlossen und ein Ausgangssignal
bewegt sich von RF_IN zu RF_OUT. Bei einer Rückleistungs
situation beginnen, wenn der Signalpegel auf der RF_OUT-Lei
tung 6,2 Volt erreicht, die Spitzendioden 85. zu leiten, was
die Spannung über Übergangsabsorbern ("Transorbs") 92 und 93
erhöht. Die Transorbs 92 und 93 und die Dioden 85 begrenzen
den ankommenden Rückleistungssignalverlauf auf ± 7,7 Volt.
Dieselben können für eine Millisekunde bis zu 600 Watt ab
sorbieren. Der Vorspannungspunkt der Transorbs 92 und 93 ist
so hoch wie möglich eingestellt. Dies beschleunigt die
Schaltung und erhöht den Schutzpegel durch das Vorladen der
Kapazität der Transorbs 92 und 93.
Während die Spannung über den Transorbs 92 und 93 zunimmt,
erzeugt ein Spannungsteiler 101, der aus Widerständen 103,
104 und 105 besteht, ein Ausgangsspannungssignal, das an den
negativen Eingang eines Komparators 110 angelegt wird. Bei
diesem Ausführungsbeispiel wird nur die positive Seite des
Rückleistungssignals verwendet, um ein Eingangssignal zu der
RPP-Begrenzer/Detektorschaltung zu liefern. Bei anderen Aus
führungsbeispielen könnte ein ähnlicher Spitzendetektor ver
wendet werden, um ausschließlich die negative Seite des
Rückleistungssignals zu erfassen. Alternativ könnten beide
Seiten des Rückleistungssignals erfaßt werden, indem sowohl
ein Positiv- als auch ein Negativ-Spitzendetektor vorgesehen
wird. Die Schaltung 120 liefert ein Temperatur-kompensier
tes, sehr stabiles Spannungsschwellensignal zu dem positiven
Eingang des Komparators 110. Wenn das Ausgangsspannungssig
nal von dem Spannungsteiler 101 über die Schwellenspannung,
die durch die Schaltung 120 geliefert wird, zunimmt, erfaßt
der Komparator 110 die Zunahme und erzeugt, wenn dasselbe
die Schwellenspannung überschreitet, ein tiefes Ausgangs
signal. Die Schwellenspannung des Komparators 110 ist ober
halb der Vorspannungsspannung auf den Transorbs 92 und 93
eingestellt. Je höher die Vorspannungsspannung auf den
Transorbs 92 und 93 ist, desto stärker können dieselben vor
geladen werden, was einen besseren Schutz vor elektrostati
schen Entladungen ("ESD"-Schutz; ESD = electro-static dis
charge) liefert. Das Ausgangssignal des Komparators 110 wird
einem Setzen-Rücksetzen-Flip-Flop zugeführt, das aus NAND-
Gattern 130 und 140 besteht. Wenn das Ausgangssignal des
Flip-Flops einen hohen Pegel annimmt, nimmt das Ausgangssi
gnal des NAND-Gatters 141 einen tiefen Pegel an. Dies wiede
rum schaltet einen Transistor 151 an, der einen Transistor
153 ausschaltet. Das Ausschalten des Transistors 153 beendet
einen Stromfluß durch die Spule des Relais 10, was dasselbe
öffnet. Eine Zenerdiode 171, die eine sehr hohe Schwellen
spannung von 160 Volt aufweist, ermöglicht, daß das Relais
10 sehr schnell öffnet. Je mehr Energie in dem elektrischen
Feld der Diode 171 absorbiert wird, desto weniger Strom ist
für einen Fluß in die magnetische Spule des Relais 10 ver
fügbar. Da der Strom reduziert ist, ist das magnetische Feld
abgeschwächt, was ermöglicht, daß die Kontakte schneller
öffnen. Der gesamte Prozeß von der Zeit, zu der der Signal
pegel ansteigt, zu der Zeit, zu der die Relaiskontakte öff
nen, erfordert 8 bis 10 µs. Während der Zeit, die benötigt
wird, damit das Relais öffnet, begrenzen die Transorbs 92
und 93 die Amplitude des Rückleistungssignals. Eine Ein
impuls-Rücksetzschaltung 160 (one-shot reset circuit) be
steht aus Komparatoren 161 und 163. Sobald das Relais 10
geöffnet hat, muß die RPP-Begrenzungs/Detektorschaltung ein
Rücksetzsignal auf einer Rücksetzleitung 170 empfangen, um
das Relais wieder zu schließen. Wenn das Rückleistungssi
gnal, das bewirkt hat, daß das Relais 10 öffnet, noch vor
liegt, ermöglicht die Einimpuls-Rücksetzschaltung 160, daß
die RPP-Begrenzer/Detektorschaltung das Relais 10 wieder
öffnet, selbst wenn das Rücksetzsignal fortlaufend aktiviert
ist. Die Einimpuls-Rücksetzschaltung leitet nur einen schma
len Puls zu dem Setzen-Rücksetzen-Flip-Flop der RPP-Begren
zer/Detektorschaltung, jedesmal, wenn das Rücksetzsignal ak
tiviert wird.
Die vorliegende Erfindung zeigte eine geringere Einfügedämp
fung, eine höhere Frequenzantwort und eine bessere Impedanz
anpassung gegenüber bekannten gedruckten Schaltungsentwürfen
mit Mikrostreifenübertragungsleitungen. Die vorliegende Er
findung schützt ferner gegen höhere Pegel einer Rückleistung
als bekannte Schaltungen. Die vorliegende Erfindung zeigte
eine bessere Rückflußdämpfung als 20 dB (1,22 : 1 VSWR) bei
Frequenzen bis zu 4 GHz.