DE19654347A1 - Transportband - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportband mit an seiner Oberfläche wirksamen
Wirkstoffen, zur Verhinderung einer Ansiedlung von Bakterien und Pilzen.
In vielen Einsatzbereichen von Transportbändern sind hygienische Aspekte zu beachten.
Dieses trifft z. B. dann zu, wenn unverpackte Lebensmittel auf Bändern transportiert
werden. Zudem werden z. B. in Krankenhäusern Patienten auf Transportbänder abgelegt, so
daß auch hier dafür zu sorgen ist, daß sich keine Mikroorganismen an den Transportbändern
festsetzen können. Grundsätzlich geht es in den genannten Fällen darum, zu verhindern, daß
sich Mikroorganismen, vorzugsweise Bakterien und Pilze, nach Kontakt mit den Band
oberflächen auf diesen ansiedeln und vermehren. Es kann dann zu einer Kontamination des
nachfolgenden Fördergutes kommen.
Weitgehendst pilzresistente Bänder können durch eine geeignete Rohstoffauswahl, d. h. durch
die Auswahl geeigneter Polymere, hergestellt werden und sind im Markt bekannt. Durch die
japanische Patentveröffentlichung Hei4-333405(A) ist es auch bereits bekannt geworden,
in zwei voneinander getrennten polymeren Schichten eines Transportbandes je einen
Wirkstoff, zum einen gegen eine Ansiedlung von Bakterien, und zum anderen gegen eine
Ansiedlung von Pilzen einzuarbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ausgeprägte Wirkung gegen eine Ansiedlung
von Bakterien und Pilzen zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
Indem erfindungsgemäß in eine Polymermatrix des Transportbandes eine Wirkstoff
kombination eines von einer halogenorganischen oder schwefelorganischen Verbindung ge
bildeten Wirkstoffs gegen eine Ansiedlung von Pilzen und eines von einer halogenorganischen
oder schwefelorganischen Verbindung gebildeten Wirkstoffs gegen eine Ansiedlung von
Bakterien eingearbeitet ist, wird erreicht, daß ein Schutz gegen eine mikrobielle Ansiedlung
sowohl von Pilzen als auch von Bakterien gegeben ist. Überraschenderweise zeigt es sich bei
richtiger Auswahl der Einzelkomponenten, daß deren Verträglichkeit miteinander auch bei
einer Anordnung in einer einzigen Polymermatrix des Bandes gegeben ist. Andererseits
kommt es aufgrund der Vermischung der beiden Wirkstoffe in einer einzigen Polymermatrix
und der gleichmäßigen Verteilung beider Wirkstoffe zu dem Effekt, daß sich die mit den
einzelnen Wirkstoffen erzielbaren Wirkungsspektren deutlich erhöhen. Der vorrangig gegen
eine Ansiedlung von Bakterien eingesetzte Wirkstoff unterstützt den vorrangig gegen eine
Ansiedlung von Pilzen eingesetzten Wirkstoff jeweils wechselseitig, so daß insgesamt die
Konzentration beider Wirkstoffe in vorteilhafter Weise reduziert werden kann. Dieses
ermöglicht es, unterhalb der von der BGA bzw. von der FGA zugelassenen Wirkstoffkon
zentrationen zu bleiben und dennoch eine ausgeprägte Wirkung zu erzielen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Wirkstoffkombination in
Form von p-[(Diiodomethyl]sulfonyl)toluol, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von
Pilzen, und Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von
Bakterien, in einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 3 und in einer Wirkstoffkon
zentration von jeweils 0,1 bis 10 Gew.-% eingearbeitet. Es hat sich gezeigt, daß diese
beiden Wirkstoffe als Einzelkomponenten hervorragend miteinander verträglich sind und
daß sich als Kombination der Wirkstoffe eine erhebliche, an sich nicht zu erwartende
größere Bandbreite der Wirkung gegen Mikroorganismen erzielen läßt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
eine Wirkstoffkombination in Form von p-[(Diiodomethyl]sulfonyl)toluol, als Wirkstoff
gegen eine Ansiedlung von Pilzen, und 2,4,4'-Trichlor-2-hydroxydiphenylether, als
Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von Bakterien, in einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis
1 : 3 und in einer Wirkstoffkonzentration von jeweils 0,1 bis 10 Gew.-% eingearbeitet ist.
Diese beiden Wirkstoffe sind, sofern sie in eine einzige Polymermatrix eingearbeitet
werden, sehr gut miteinander verträglich. Auch hier ergibt sich eine im Verhältnis zur
Konzentration der einzelnen Wirkstoffe erhöhte Wirkung gegen Mikroorganismen.
Die beschriebene Ausrüstung betrifft eine Vielzahl von polymeren Beschichtungswerk
stoffen, wie z. B. PU, PE, PP, Si, PA, Polyester, TPE, etc., unabhängig davon, ob sie
thermoplastischen, duromeren oder elastomeren Polymercharakter haben. Masterbatches,
die die Wirkstoffkombination enthalten, können in Verbindung mit Granulaten, Farb
batsches, Weichmachern, Verarbeitungshilfsmitteln und Lösungen mittels Extrudern,
Walzwerken und Mischern hergestellt werden.
Bei einer Verwendung von Polymerwerkstoffen, die bei der Weiterverarbeitung Tempe
raturen erfordern, die oberhalb der für die Beständigkeit der erfindungsgemäß eingesetzten
Wirkstoffe zulässigen Temperaturen liegen, können alternative Verfahren eingesetzt werden.
Bevorzugt ist hier die Verwendung von Schlußstrichen, z. B. aus Lösungen. Hier können sich
jedoch hinsichtlich der Dauer der Wirksamkeit der Wirkstoffe Einschränkungen ergeben.
Die Erfindung kann überall dort realisiert werden, wo Beschichtungswerkstoffe in sensiblen
Bereichen eingesetzt werden, die keine Ansiedlung von Mikroorganismen erlauben. Es
handelt sich hier z. B. um Transportbänder, die in Bäckereien, Käsereien, oder in der Fisch-
und Fleischverarbeitung eingesetzt werden. Auf derartig eingesetzten Förderbändern können
durch Verschmutzungen von außen Nährböden entstehen, die dann zu einer Ansiedlung von
Mikroorganismen führen. In diesen Fällen lassen die in die Polymermatrix des Förderbandes
eingearbeiteten Wirkstoffe auf den Bandoberflächen kein Wachstum von Bakterien und
Pilzen zu und können auch durch Penetration in die potentiellen Nährböden ein Wachstum
dieser Ablagerungen verhindern. Weitere Einsatzbereiche sind alle Anwendungsgebiete, in
denen mit hohen Ansprüchen an die Hygiene gearbeitet wird, vor allem auch wegen u. U.
auftretender pathogener Keime, z. B. in Krankenhäusern.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Wirk
stoffe homogen in jedem Beschichtungselement, wie z. B. in einer Funktionsschicht oder der
Laufseite eines Transportbandes, oder aber im gesamten Transportband verteilt sind. Durch
die Migrationsfähigkeit der Agentien ist eine permanente Präsenz von Wirkstoffen an der
Polymeroberfläche sichergestellt, so daß auch nach oberflächlicher Entfernung des
Substanzgemisches, z. B. durch Abwaschen oder Abreiben der Oberfläche mittels Reinigungs
medien oder durch das Transportgut, die Wirksamkeit gegen Pilze und Bakterien gegeben ist.
Die Dauer der Wirksamkeit ist abhängig von der Höhe der Dosierung.
Eine Wirkung gegen Mikroorganismen kann bekanntermaßen mit einem Wirkstoff aus den
bekannten Wirkstoffgruppen erzielt werden. Die Bandbreite der antimikrobiellen Wirkung
hängt dann ausschließlich von der Einzelsubstanz ab. Diese Wirkungsspektren sind er
fahrungsgemäß relativ eng und je nach eingesetztem Wirkstoff mehr oder weniger auf die
Wirkung gegen Pilze oder Bakterien beschränkt. Erfindungsgemäß ist es gelungen, die mit
den einzelnen Wirkstoffen erzielbaren Wirkungsspektren deutlich zu erhöhen. Indem
Gemische aus Wirkstoffen eingesetzt werden, wird eine sichere Wirkung sowohl gegen Pilze
als auch gegen Bakterien erzielt, wobei die jeweiligen Wirkstoffkonzentrationen ver
gleichsweise gering sind. Für die Anordnung der Wirkstoffe in einer einzigen Schicht wurde
die Erkenntnis genutzt, daß gewisse Wirkstoffe eine gute Verträglichkeit miteinander auch
unter den Einarbeitungsbedingungen bei z. B. erhöhten Temperaturen aufweisen. Insgesamt
konnte daraus resultierend eine erheblich größere Bandbreite in der Wirkung gegen
Mikroorganismen erzielt werden.
Claims (3)
1. Transportband mit an seiner Oberfläche wirksamen Wirkstoffen zur Verhinderung einer
Ansiedlung von Bakterien und Pilzen, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Polymermatrix
des Transportbandes eine Wirkstoffkombination eines von einer halogenorganischen oder
schwefelorganischen Verbindung gebildeten Wirkstoffs gegen eine Ansiedlung von Pilzen und
eines von einer halogenorganischen oder schwefelorganischen Verbindung gebildeten
Wirkstoffs gegen eine Ansiedlung von Bakterien eingearbeitet ist, wobei die Wirkstoffe der
Kombination jeweils in einer deutlich geringeren Konzentration vorliegen, als es für die
Erzielung einer gleichen Wirkung gegen eine Ansiedlung von Pilzen oder Bakterien bei
alleinigem Einsatz erforderlich wäre.
2. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wirkstoffkombination
in Form von p-[(Diiodomethyl]sulfonyl)toluol, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von
Pilzen, und Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von
Bakterien, in einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 3 und in einer Wirkstoffkon
zentration von jeweils 0,1 bis 10 Gew.-% eingearbeitet ist.
3. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wirkstoffkombination
in Form von p-[(Diiodomethyl]sulfonyl)toluol, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung von
Pilzen, und 2,4,4'-Trichlor-2-hydroxydiphenylether, als Wirkstoff gegen eine Ansiedlung
von Bakterien, in einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 3 und in einer Wirkstoffkon
zentration von jeweils 0,1 bis 10 Gew.-% eingearbeitet ist.
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DE19654347A Expired - Fee Related DE19654347C2 (de) | 1996-12-24 | 1996-12-24 | Transportband |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1996-12-24 DE DE19654347A patent/DE19654347C2/de not_active Expired - Fee Related
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US6994209B2 (en) | 2001-02-02 | 2006-02-07 | Habasit Ag | Conveyor belt with a polymer surface coating containing an antimicrobial additive |
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