DE19653333A1 - Abgastester - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Abgastester für Brennkraftmaschinen (BKM) nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bekannt ist aus der DE 44 10 231 C2 eine Abschaltvorrichtung für ein Gasmeß­ system. Hierbei besitzt das Gasmeßsystem eine erste Pumpe, die das Gas in das Meßsystem saugt. Ferner enthält sie eine Wasserabscheidevorrichtung (Kondensatabscheider), von der mittels einer zweiten Pumpe das Wasser abge­ saugt wird. Überschreitet der Wasserstand in der Wasserabscheidevorrichtung einen vorgegebenen Grenzwert, so wird über eine Steuereinrichtung ein Steuer­ signal zum Abschalten an die erste Pumpe gegeben, während die zweite Pumpe weiter läuft. Dies hat den Nachteil, daß in der Zeit, in der die erste Pumpe ab­ geschaltet ist, kein Gas in das Meßsystem angesaugt wird. Bedingt durch das Pumpenabschalt- und -einschaltverhalten ergeben sich Zeitverzögerungen im Meßablauf.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Abgastester zu schaffen, bei dem bei erhöhtem Wassergehalt im Meßsystem eine schnelle Absaugung und ein schneller Wiedereinsatz des außerbetriebgesetzten Meßsystems möglich wird.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 angegebenen kenn­ zeichnenden Merkmale. Durch das kurzzeitige Umschalten eines Frischluftven­ tils und der damit verbundenen Gaswegumschaltung gelangt an eine Meßzelle statt des Gases mit Kondensat Frischluft, so daß die Meßzelle nicht zerstört wird und gleichzeitig entfällt das Ab- und Zuschalten einer Pumpe für das Gasan­ saugsystem.

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungen enthalten.

Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in Blockdarstellung eine Schaltung für ein Gasmeßsystem.

In der Figur ist mit 1 ein Abgastester (Meßeinheit) dargestellt. Dieser enthält ei­ nen Kondensatabscheider 2, in den eine Abgasmischung z. B. eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges angesaugt wird. Eine Ansaugleitung 3 ist mit ei­ nem Gaseinlaßanschluß 4 des Kondensatabscheiders 2 verbunden. Eine weitere Leitung 5 (Kondensatleitung) am unteren Ende des Kondensatabscheiders 2 an einem Kondensatabflußanschluß 6 ist an eine Pumpe 7 zur Kondensatabführung angeschlossen. Von einem oberen Gasauslaßanschluß 8 des Kondensatabschei­ ders 2 führt eine Leitung 9 zu einer weiteren Pumpe 10 zur Gasabsaugung aus dem Kondensatabscheider 2 in eine Meßzelle 11, hier kann es sich um eine In­ frarot-Meßzelle handeln. In der Leitung 9 befindet sich ein Magnetventil 12, beispielsweise ein Zwei/Drei-Wege-Ventil, das eine Frischluftleitung 13 in das System einbindet. Das Magnetventil 12 wird von einer Steuereinheit 14, bei­ spielsweise einem Rechner mit Steuersignalen, die durch eine weitere Meßein­ richtung 15, beispielsweise eine Reflexlichtschranke, generiert werden, über ei­ ne elektrische Leitung geschaltet. Dabei schaltet das Magnetventil 12 einmal die Frischluftleitung 13 und einmal die Leitung 9 auf die Meßzelle 11. Die erste Pumpe 7 und die zweite Pumpe 10 sind gleichfalls elektrisch mit der Steuerein­ heit 14 über eine elektrische Leitung verbunden. Die Messung der Gasanteile­ konzentration im Abgas erfolgt in der Meßzelle 11, die mit einer Auswerte- und Anzeigeeinheit 16 elektrisch verbunden ist. Die Auswerte- und Anzeigeeinheit 16 kann auch Bestandteil der Steuereinheit 14 sein, wenn diese beispielsweise einen Rechner mit Bildschirmanzeige beinhaltet.

Dabei läuft das Verfahren wie folgt ab.

Durch die Pumpe 10 wird das Gasgemisch des Kraftfahrzeuges über die An­ saugleitung 3 in den Kondensatabscheider 2 angesaugt. In bekannter Art und Weise erfolgt im Kondensatabscheider 2 eine Trennung des Gasgemisches von Wassertröpfchen im Gas, so daß die Wassertröpfchen als Kondensat vom Kon­ densatanschluß 6 und der zweiten Pumpe 7 über die Kondensatleitung 5 aus dem Gasmeßgerät 1 herausgeführt werden. Über die Pumpe 10 in der Leitung 9 am Gasauslaßanschluß 8 wird das wasserfreie Gas der Meßzelle 11 zugeführt, die die Gasanteilekonzentration mißt und als Meßdaten an die Auswert- und Anzei­ geeinheit 16 gibt. Das Magnetventil 12 schaltet dabei die Leitung 9 auf die Meßzelle 11 durch.

Befindet sich nun im Gasgemisch des Kraftfahrzeuges ein höherer Wasser­ dampfanteil, so daß das Kondensat im Kondensatabscheider 2 unzureichend ab­ geführt wird und ein voreingestellter Grenzwert überschritten wird, reagiert die Meßeinrichtung 15 derart, daß an der Steuereinheit 14 Signale generiert werden, die der Pumpe 7, der Pumpe 10 und dem Magnetventil 12 aufgeschaltet werden. Das Magnetventil 12 trennt die Leitung 9 von der Meßzelle 11, wobei gleich­ zeitig über die Frischluftleitung 13 Frischluft in die Meßzelle 11 eingespeist wird, so daß bereits in die Meßzelle eingetretenes feuchtes Abgas ausgeblasen wird. Zeitgleich kann eine Erhöhung der Pumpendrehzahl an der Pumpe 7 er­ folgen, um eine erhöhte Kondensatabführung zu erreichen.

Wird der Grenzwert unterschritten, wird die Pumpe 7 wieder wie für den nor­ malen Meßvorgang betrieben. Dabei findet die Reduzierung der Pumpendreh­ zahl der Pumpe 7 statt. Der Abgastester 1 ist wieder im Gleichgewicht und führt weitere Messungen durch.

Claims (5)

1. Abgastester für Brennkraftmaschinen, bei dem das Meßgas durch eine Meßzelle gepumpt wird, wobei der Wasserdampfanteil im Meßgas durch einen Kondensa­ tabscheider abgeschieden und aus dem Kondensatabscheider abgepumpt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erkennen eines über einem vorgegebenen Grenzwert liegenden Wasserstandes im Kondensatabscheider (2) eine zur Meßzelle (11) führende Meßgasleitung (9) zum Kondensatabscheider (2) hin verschlossen und über eine Leitung (13) zur Frischluft hin geöffnet wird, bis ein vorgegebener, unter dem ersten Grenzwert liegender Wasserstand im Kondensatabscheider (2) unterschritten wird.

2. Abgastester nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (15) zur Wasserstandsmessung außerhalb des Kondensa­ tabscheiders (2) angeordnet ist.

3. Abgastester nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Meßeinrichtung (15) eine Reflexlichtschranke ist.

4. Abgastester nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper des Konden­ satabscheiders (2) aus lichtdurchlässigem Material besteht.

5. Abgastester nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine das Kondensat absaugende Pumpe (10) zur Meßzelle (11) gelangender Frischluft mit höherer Leistung betrieben wird.