DE19651207C1 - Steuervorrichtung für den Zustrom eines Blutdruckmeßkatheters - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Steuervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, wie sie beispielsweise aus der EP 0 247 425 A2 bekannt ist.

Blutdruckmeßkatheter sind an den Blutkreislauf eines Patienten an­ geschlossen und führen zu einem Drucksensor, der den Blutdruck laufend beispielsweise an eine elektronische Meß- und Aufzeich­ nungseinrichtung meldet. Da das Blut zur Gerinnung neigt, muß mit einem ständigen kleinen Dauerstrom der Katheter in das Blutsystem des Patienten hinein gespült werden, um Blutgerinnung im Katheter zu verhindern.

Von Zeit zu Zeit kann es dennoch zu Verstopfungen kommen. Die Steuervorrichtung muß dann zum Durchlassen eines stärkeren Spül­ stromes betätigt werden, der den Katheter wieder freispült. Ferner ist es üblich, die Steuervorrichtungen zur Eichung des Druck­ sensors zu verwenden. Dazu wird eine plötzliche definierte Schließbewegung eines Ventils verwendet. Es ist dazu üblich, ein elastisch rückfederndes Ventil von hand zu öffenen und loszulassen. Die gut reproduzierbare Schließbewegung des Ventils kann zur Druckeichung des Sensors dienen.

Es ist eine Reihe gattungsgemäßer Konstruktionen bekannt, die die genannten Funktionen erfüllen.

Aus der DE 21 46 588 C3 ist eine Konstruktion bekannt, bei der das Ventil nur durch Anfassen und Ziehen am Zugglied geöffnet werden kann.

Aus der EP 0 247 425 A2 ist eine solche Steuervorrichtung be­ kannt, bei der das Zugglied an seinem freien Ende ein Griffstück aufweist, an dem gezogen werden kann, um beim Loslassen die de­ finierte Eich-Schließbewegung zu erzeugen. Zur Dauerbetätigung für ein längeres starkes Spülen ist diese Handhabung zu unbequem. Daher sieht diese Konstruktion vor, für längere Betätigung des Ventiles das Griffstück außerhalb des Gehäuses seitlich zu kippen. Über eine Aufstützbewegung des entsprechend geformten Zugglie­ des ergibt sich der erforderliche Zug an dem Ventilkörper.

Aus der EP 0 331 526 A1 ist eine Konstruktion bekannt, bei der das Zugglied nur zum Eichen des Drucksensors verwendet wird. Für eine längerfristige Spülöffnung wird der Ventilkörper auf andere Weise, nämlich durch seitlichen Druck über eine Klammer geöffnet.

Nachteilig bei allen bekannten Konstruktionen ist die schwierige und bei längerer Betätigung ermüdende Betätigung des Ventiles zur Erzeugung eines längerfristigen starken Spülstromes, wie er bei starker Verstopfung des Katheters erforderlich ist. Dazu muß ent­ weder an einem dünnen Zugglied mit den Fingerspitzen gezogen werden oder, im Falle der EP 0 247 425 A2, dieses zur Seite ge­ kippt werden. Bei diesen Konstruktionen ist die Fingerhaltung beim Angriff ungünstig und bei längerer Ventilöffnung ermüdend. Ferner können die Finger leicht abrutschen, was zu Fehlbedienungen führt.

Aus der US 4 341 224 ist eine gattungsgemäße Steuervorrichtung bekannt, bei der das Zugglied an seinem freien Ende ein Griffstück aufweist, unter das ein am Gehäuse gelagerter Kipphebel zur Zugbetätigung greift. Damit wird eine sichere und ermüdungsfreie längerfristige Betätigung zur Erzeugung eines starken Spül­ stromes ermöglicht. Nachteilig ist hierbei allerdings die aufwendige Konstruktion mit einem gesondert vorzusehenden beweglich gelagerten Hebel.

Die Aufgabe der Erfindung bestellt darin, eine Steuervorrichtung der ge­ nannten Art zu schaffen, die eine sichere, ermüdungsfreie längerfristige Betäti­ gung bei einfacherer, zuverlässigerer Konstruktion ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß ist das Zugglied im Abstand zum Gehäuse an einem Bügel zugbefestigt. Wird mit einem Finger seitlich gegen das Zugglied gedrückt, so zieht es einerseits am Bügel, an dem es jedoch zugfest gelagert ist, und anderer­ seits am Ventilkörper und öffnet diesen. Vorteilhaft dabei ist, daß am Zugglied zwischen den Enden der angreifende Finger (z. B. der Zeigefinger) einen sicheren Halt findet, ohne die Gefahr abzurutschen, wie dies beispielsweise bei einer Kippbetätigung der Fall wäre. Ferner kann beispielsweise am Bügel auf einfache Weise ein benachbarter Halt für einen weiteren Finger (z. B. den Daumen) gefun­ den werden, so daß sich eine einfache, sichere und ermüdungsfreie Betätigung zwischen zwei Fingern (Zeigefinger und Daumen) ergibt. Ferner voll Vorteil ist die sehr einfache Konstruktion der Steuervorrichtung, die insbesondere ohne be­ wegte Teile zur Zugbetätigung auskommt.

Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Das Zugglied ist auf diese Weise am Bügel zugfest aufgehängt, läßt sich jedoch bei Zug am Griffstück durch die Öffnung des Bügels ziehen. Hierdurch kann das Zugglied auf zwei Weisen betätigt werden, nämlich zum einen in der vorbeschriebenen Weise durch seitliches Eindrücken und zum anderen durch Ziehen an dem Zugglied. Bei letzterer Betätigung ergibt sich ein Zug am Zugglied in gerader Richtung. Beim Loslassen kann das Zugglied frei zurückfedern, so daß sich die standardisierte schnelle Schließbewegung des Ventilkörpers ergibt, die zu Eich­ zwecken nutzbar ist.

Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Hierdurch wird der Fingerangriff bequemer gestaltet und durch die Parallelverschiebung des steiferen Griffkörpers die Zugausübung auf den Ventilkörper verstärkt.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Steuervor­ richtung bei geschlossenem Ventil und

Fig. 2 die Steuervorrichtung der Fig. 1 bei Öffnung des Ventiles für einen längerfristigen starken Spülstrom.

Die in den Figuren dargestellte Steuervorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf mit zwei Anschlüssen 2, durch die der Spülstrom von einer nicht dargestellten Versorgungseinrichtung zu einem nicht dargestellten Blutdruckmeßkatheter verläuft. Zwischen den Anschlüssen ist ständig eine Verbindung geschaffen durch einen Dosierkanal 3, in dem eine Verengung in Form eines Kapillarrohres 4 angeordnet ist, dessen Kapillare ständig einen kleinen Dauerstrom zwischen den Anschlüssen 2 passieren läßt.

Parallel zum Dosierkanal 3 ist zwischen den Anschlüssen 2 ein Ventilkanal 5 vorgesehen, in dem ein Ventil angeordnet ist mit ei­ nem den Ventilkanal 5 in der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung verschließenden Ventilkörper 6.

Im Ausführungsbeispiel ist der Ventilkörper 6 pilzförmig darge­ stellt. Er besteht aus elastischem Material. Ein Zugglied 7 greift am Ventilkörper 6 an. Bei Zug an dem Zugglied 7 in Richtung des Pfeiles wird der Ventilkörper 6 elastisch verformt und öffnet den Ventilkanal 5, wie die Fig. 2 zeigt.

Das Zugglied 7 verläuft durch eine Öffnung 8 des Gehäuses 1 nach außen und weist an seinem freien Ende eine Verdickung 9 sowie ein Griffstück 10 auf.

Wird mit Zeigefinger 11 und Daumen 12 unter dein Griffstück 10 angegriffen, wie dies Fig. 1 zeigt, so kann am Zugglied 7 gezogen werden und damit der Ventilkörper 6 in seine Öffnungsstellung ver­ formt werden. Bei dieser Zugbetätigung kann mit den Fingern schnell losgelassen werden, so daß der Ventilkörper 6 frei rückfedern kann, um in einer definierten Schließbewegung den Ventilkanal 5 zu schließen. Diese definierte Schließbewe­ gung kann zur Eichung eines all den Blutdruckmeßkatheter angeschlossenen Drucksensors mittels des sich ergebenden Drucksprunges verwendet werden.

Wie die Figuren zeigen, ist am Gehäuse 1 ein Bügel 13 befestigt, den das Zugglied 7 im Abstand zum Gehäuse 1 durch eine Öffnung 14 passiert. Mit sei­ ner Verdickung 9 liegt das Zugglied auf der dein Gehäuse abgewandten Seite des Bügels 13 auf, ist dort also zugbefestigt.

Wird beispielsweise mit dem in Fig. 2 dargestellten Zeigefinger 11 seitlich gegen das Zugglied 7 zwischen Bügel 13 und Gehäuse 1 angegriffen und seitlicher Druck ausgeübt, so verformt sich das Zugglied 7, wie die Fig. 2 zeigt, seitlich. An seinem äußeren Ende ist es mit der Verdickung 9 auf dein Bügel 13 zugbefestigt. Es wird daher auf den Ventilkörper 6 ein Zug in Pfeilrichtung ausgeübt, der die­ sen in seine Öffnungsstellung verformt.

Dabei kann der Daumen 12, wie Fig. 2 zeigt, beispielsweise am Bügel 13 einen Gegengriff finden, so daß die in Fig. 2 dargestellte Betätigung bequem über län­ gere Zeit gehalten werden kann.

Wie die Figuren zeigen, kann dabei das Zugglied 7 im Bereich des seitlichen An­ griffes durch den Zeigefinger 11 als verdickter Griffkörper 5 ausgebildet sein, der beispielsweise eine Griffmulde 16 für den Zeigefinger 11 aufweist.

Claims (3)

1. Steuervorrichtung für den Zustrom von Spülflüssigkeit in einen Blutdruckmeßkatheter, mit Einlaß- und Auslaßan­ schlüssen (2, 2), zwischen denen ein Dosierkanal (3) ver­ läuft, der eine einen kleinen Dauerstrom kalibrierende, stän­ dig offene Verengung (Kapillarrohr 4) aufweist, und einem Ventilkanal (5) mit einem selbsttätig den Ventilkanal schlie­ ßenden Ventil, das bei Öffnungsbetätigung einen größeren Kurzzeitstrom freigibt und einen Ventilkörper (6) aus elasti­ schem Material aufweist, der mit einem aus dem Gehäuse nach außen ragenden Zugglied (7) versehen ist, welches durch Zugbetätigung von außen eine Öffnungsverformung des Ventilkörpers bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (7) im Abstand zum Gehäuse (1) an einem mit diesem verbundenen Bügel (13) zugbefestigt ist.

2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Zugglied (7) eine Öffnung (14) des Bügels (13) durchläuft und auf dessen Rückseite mit einer Verdickung (9) aufliegt, an der ein Griffstück (10) angeordnet ist.

3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Zugglied (7) im Bereich zwischen dem Gehäuse (1) und dem Bügel (13) als verdickter Griffkörper (15) aus­ gebildet ist.