DE1965078B2 - Verfahren zum gleitdruckbetrieb eines zwanglaufdampferzeu gers - Google Patents
Verfahren zum gleitdruckbetrieb eines zwanglaufdampferzeu gersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gleitdruckbetrieb
eines bei höherer Leistung im Bereich des kritischen Druckes betriebenen Zwanglaufdampferzeugers
mit mindestens zwei vom Arbeitsmittel parallel durchströmten Verdampfer-Rohrsystemen, die
je aus einer Vielzahl parallelgeschalteter Rohrgestänge bestehen, die mit mindestens einem Teil ihrer Länge
eine Kesselwand bekleiden, wobei bei bis nahe an den kritischen Druck heranführendem Lastzustand mindestens
ein Teil des noch flüssigen Arbeitsmittels mit Hilfe eines Umwälzorgans an eine Stelle stromoberhalb
der Kesselwand zurückgeführt wird, während mindestens ein Teil des Dampfes in nachgeschalteten
Heizflächen überhitzt wird.
Wird dieses Verfahren an Zwanglaufdampferzeugern mit den Verdampfer-Rohrsystemen nachgeschalteten
Wasserabscheidern ausgeübt, so stellt sich der Nachteil ein, daß die Enthalpie des nach dem Abscheiden
des umgewälzten Arbeitsmittels verbleibenden, in die nachgeschalteten Heizflächen weitergeleiteten Restes
des Arbeitsmittels stark lastabhängig ist, und zwar mit steigender Last gegen den kritischen Druck hin rasch
abnimmt. Dies bedeutet eine starke Verschiebung des Wärmebedarfes von den Verdampferheizflächen an
die Nachschaltheizflächen, dem durch entsprechende Überdimensionierung der Nachschaltheizflächen und
starke Wassereinspritzung bei Teillast, durch Variation der Beheizung mittels besonderer Brenner oder durch
zu- und abschaltbare Nachschaltheizflächen begegnet werden kann. Solche Lösungen sind aber unzweckmäßig
und teuer, da sie eine wesentliche Vergrößerung der teuren Nachschaltheizflächen bedingen. .
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren für den Betrieb eines
Dampferzeugers zu schaffen, der bei hohen unterkritischen Drücken und gegebenenfalls bis in überkritischen
Druck hinein mit Arbeitsmittelumwälzung im Gleitdruck betrieben werden kann und bei dem die
Eintrittsenthalpie der dem Verdampfer nachgeschalteten Heizflächen sich möglichst nahe an die Beruhrungscharakteristik
der nachgeschalteten Heizfläche anschmiegt.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei Erhöhung der Last an den kritischen Druckbereich
heran und darüber eine Differenz von mindestens 30 kcal/kg zwischen der Enthalpie des aus
einem der Rohrsysteme austretenden Arbeitsmittels und der Enthalpie des aus einem der anderen Rohrsysteme
austretenden Arbeitsmittels geschaffen wird, wobei das den nachgeschalteten Heizflächen zugeführte
Arbeitsmittel vorwiegend dem Rohrsystem mit höchster Enthalpie des austretenden Arbeitsmittels
und das dem Umwälzorgan zugeführte Arbeitsmittel vorwiegend dem Rohrsystem mit tiefster Enthalpie
des austretenden Arbeitsmittels entnommen wird.
Die Erfindung wird nun auf Grund der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 zeigt an einem Enthalpie-Druck-Diagramm die Enthalpieverhältnisse bei konventionellem Gleitdruckbetrieb
eines Zwanglaufdampferzeugers mit Wasserabscheidern;
F i g. 2 stellt eine Dampferzeugungsanlage dar, an welcher die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert wird;
F i g. 3 zeigt ein Enthalpie-Druck-Diagramm für das erfindungsgemäße Verfahren; an
F i g. 4 wird der Verlauf der Mengenströme in Funktion der Last erläutert;
F i g. 5 stellt eine zweite Ausführung einer Dampferzeugungsanlage
zur Durchführung-des;Verfahrens dar.
F i g. 1 zeigt in einem z-p-Diagramm als Parameter
Isothermen, Kurven gleicher Feuchtigkeit sowie die Grenzkurven beginnender und endender Verdampfung
für den Stoff Wasser. Es sind darin ferner für einen konventionellen, nach dem Gleitdruckverfahren betriebenen
Zwanglaufdampferzeuger mit Arbeitsmittelumwälzung, in Funktion des Druckes/? bzw. der
Last L, die Eco-Austrittsenthalpie Z1, die Verdampfereintrittsenthalpie
z2, die Verdampferaustrittsenthalpie z3
sowie die Enthalpien z4 und z5 des an einem der Verdampfer
nachgeschalteten Trenner anfallenden Wassers bzw. Dampfes aufgetragen. Es ist dabei angenommen,
der Massenfluß durch den Verdampfer betrage stets das l,5fache der bei Vollast im Verdampfer verdampften
Arbeitsmittelmenge. Die Kurve z'6 zeigt die
am Überhitzerende einzuhaltende Enthalpie, die einer Temperatur von 5400C entspricht. Beim Betrachten
des Verlaufes des zwischen den Kurven zs und z6 liegenden
Ordinatenabschnittes über der Last, der der in den Nachschaltheizflächen pro Kilogramm Arbeitsmittel
zu übertragenden Wärmemenge entspricht, wird es klar, daß wegen des starken Abfalles der Kurve z5 in
der Nähe des kritischen Punktes Schwierigkeiten auftreten müssen, da dieser Abfall zu einer plötzlichen
Verlagerung des Wärmebedarfes vom Verdampfer auf die Nachschaltheizflächen führt, die, wie schon erwähnt,
nur durch sehr nachteilige Maßnahmen beherrscht werden kann.
F i g. 2 zeigt schematisch einen Dampferzeuger, an dem das erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden
soll. Über ein Speiseventil 11 und eine Speisewasserleitung 12 tritt Speisewasser in eine Eco-Heizfläche 13
und von dort über eine Eco-Austrittsleitung 14 zu einem Mischgefäß 15, aus dem es mittels einer Umwälzpumpe
16 über Zweigleitungen 17 und 18 einem ersten Verdampfer I bzw. einem zweiten Verdampfer II
zugeführt wird. Vom Austritt der Verdampfer I und II strömt das Arbeitsmittel über Verbindungsleitungen 19
bzw. 20 zu je einem Wasserabscheider 21 bzw. 22. Das dort abgeschiedene Wasser strömt über Rücklaufleitungen
23, 24 zum Mischgefäß 15 zurück, während in den Abscheidern 21 und 22 separierter Dampf über
Verbindungsleitungen 25 bzw. 26 und eine Sammelleitung 27 zu Nachschaltheizflächen 28 und von dort
über eine Frischdampf leitung 29 mit Ventil 30 zum Verbraucher, einer Turbine 31, fließt. Der Abdampf
der Turbine 31 wird in einem Kondensator 32 niedergeschlagen und das Kondensat mittels einer Kondensatpumpe
33 über einen Vorwärmer 34 in ein Speisewassergefäß 35 geleitet, aus welchem es mittels einer
Speisepumpe 36 über einen Hochdruckvorwärmer 37 wieder dem Kessel zugeführt wird.
Erfindungsgemäß wird das Gleitdruckverfahren nun derart geführt, daß bei Erhöhung der Last an den
kritischen Druckbereich heran die Austrittsenthalpie des Rohrsystems II durch Herabsetzung der Durchflußmenge
mittels eines in der Leitung 18 angeordneten Ventils 39 um in diesem Fall gegen 100 kcal/kg höher getrieben wird als die des Rohr
systems I. Es fällt daher im Abscheider 21 eine prozentual bedeutend größere Wassermenge an
als im Abscheider 22. Entsprechend wird über die Leitung 23 wesentlich mehr Wasser zum Mischgefäß 15
zurückgeführt als durch die Leitung 24, während über die Zweigleitung 26 mehr Dampf strömt als über die
Zweigleitung 25. Trotz dieser ungleichen Enthalpie- somit im 80 o/o-Lastpunkt die Enthalpie um mehr als
Verhältnisse weichen die Rohrwandtemperaturen nicht 60 kcal/kg, von Z25 = 500 kcal/kg auf z27 = 564 kcal/
erheblich voneinander ab, da auch im überkritischen kg, erhöht werden.
Gebiet in der Nachbarschaft des kritischen Punktes Bei von 80 auf 100 % steigender Last steigt die Ent-
die spezifische Wärme des Dampfes sehr hoch ist. 5 halpie Z26 des Verdampfers II leicht an, während vor-
Die Enthalpieverhältnisse für einen erfmdungs- ausgesetzt ist, daß diejenige des Verdampfers I bei
gemäß im Gleitdruck bis 280 ata betriebenen Dampf- 500 kcal/kg konstant bleibt. Da in diesem Bereich der
erzeuger nach F i g. 2 sind in F i g. 3 in einem i-p-Dia.- Dampf strom des Verdampfers I wächst, während dergramm
dargestellt. Die Kurve z14 zeigt den Enthalpie- jenige des Verdampfers II konstant bleibt, sinkt die
verlauf über der Last in der Austrittsleitung 14 des io Mischenthalpie z27 leicht ab. Die Temperaturdifferenz
Economisers, Z15 stellt den Enthalpieverlauf im Aus- zwischen dem Mediumstrom im Verdampfer II und
tritt des Mischgefäßes 15, Z19 und Z20 die Enthalpie- demjenigen im Verdampfer I steigt bei von 80 auf
verlaufe am Austritt aus den beiden Verdampferheiz- 100 % steigender Last von etwa 5 auf etwa 10 Celsiusflächen
I bzw. II, schließlich die Kurve Z23, Z24 die grade an, was noch erlaubt, die Rohrsysteme I und II
Wasserenthalpie am unteren Austritt der Abscheider 21 15 zusammenzuschweißen, ohne daß unzulässige Wärme-
und 22 und Z25, Z26 die Enthalpie in den Dampfleitungen spannungen zu befürchten wären,
der Wasserabscheider dar. In diesem Beispiel ist an- Zwischen 70 und 78,5 % Last ist die Enthalpie Z27
der Wasserabscheider dar. In diesem Beispiel ist an- Zwischen 70 und 78,5 % Last ist die Enthalpie Z27
genommen, die durch die Umwälzpumpe 16 geförderte des Dampfes in der Sammelleitung 27 der fallenden
Arbeitsmittelmenge betrage das l,6fache der bei Voll-' Sattdampfenthalpie z25 und Z26 gleich. Sie steigt sodann
last in beiden Verdampfern verdampften Arbeitsmittel- 20 auf 80% wachsender Last auf den vorher besprochemenge.
Beim 40 %-Lastpunkt verläßt das Speisewasser nen Punkt an. Es ergibt sich somit für die z'27-Kurve
mit Z14 = 262 kcal/kg den Economiser, es wird darauf im Bereich 70 ... 800/o Last vom glatten Verlauf einer
im Mischgefäß 15 durch Zufuhr von den Abscheidern punktiert eingetragenen ideellen Berührungskennlinie
21 und 22 entnommenem Arbeitsmittel der Enthalpie eine dreieckartige Abweichung nach unten. Das
Z23 = 347 kcal/kg auf z1B = 325 kcal/kg heraufgesetzt. 25 Maximum dieser Abweichung beträgt etwa 20 kcal/kg.
Während sodann im Verdampfer I die Enthalpie des Da bei dieser Last in den Nachschaltheizflächen etwa
Arbeitsmittels um 77 kcal/kg auf Z19 = 402 kcal/kg 250 kcal/kg aufgenommen werden, muß wegen dieser
zunimmt, wird die Enthalpie des den Verdampfer II Abweichung die Überhitzerfläche um etwa
durchströmenden Arbeitsmittels um den l,65fachen
durchströmenden Arbeitsmittels um den l,65fachen
Betrag auf Z20 = 453 kcal/kg erhöht. Der Verdampfer II 30 20 kcal/kg . 100 = g 0/
weist daher einen Dampfanteil von χ = 0,35 auf, 250 kcal/kg
während am Austritt des Verdampfers I der Dampfanteil bei nur χ = 0,18 liegt. Diese ungleichen Verhält- größer gewählt werden als ideal, während sie ohne das
nisse werden im vorstehenden Ausführungsbeispiel erfinderische Verfahren etwa
dadurch erreicht, daß der Verdampfer I mit 100 %, 35
dadurch erreicht, daß der Verdampfer I mit 100 %, 35
der Verdampfer II jedoch durch Drosselung des Ven- 60 kcal/kg _ _ .
tils 39 mit nur 60% der im gesamten verdampften 250 kcal/kg ~~
Arbeitsmittelmenge beschickt werden, während die
Wärme zu gleichen Teilen auf die Verdampfer verteilt größer auszuführen wäre. Die Erfindung gestattet sowird.
Mit steigender Last steigen die Enthalpien Z19 40 mit, den Überhitzer etwa 15 % kleiner auszuführen,
und Z20, worauf bei etwa 78,5 % Last am Austritt des Es wird später zu zeigen sein, wie auch die dreieck-Verdampfers
II die obere Grenzlinie erreicht wird, was förmige Abweichung ausgeglättet werden kann,
bedeutet, daß im Abscheider 22 kein Wasser mehr aus- In F i g. 4: sind über der Last L bzw. über dem
bedeutet, daß im Abscheider 22 kein Wasser mehr aus- In F i g. 4: sind über der Last L bzw. über dem
geschieden, sondern das ganze Arbeitsmittel als Satt- Dampfdruck/? für den Verdampfer I wie auch für den
dampf abgeführt wird. Bei diesem Lastpunkt beträgt 45 Verdampfer II die Massenströme Ml bzw. MIl aufam
Eintritt des Abscheiders 21 der Dampfgehalt etwa getragen, die in beiden Systemen über der Last kon-
x — 0,18, es werden somit rund 82 % des in den Ver- stant sind, nämlich 100 % der bei Vollast gesamthaft
dämpfer I eingespeisten Arbeitsmittels als Wasser ab- verdampften Arbeitsmittelmenge im System I und
geschieden und in das Mischgefäß 15 zurückgeführt, 60% der bei Vollast gesamthaft verdampften Arbeitswährend
18% der dem Verdampfer I zugeführten 50 mittelmenge im System II betragen. Ferner ist die
Arbeitsmittelmenge als Dampf, mit dem Dampf des Aufteilung dieser Massenströme in den verdampften
Verdampfers II gemischt, dem Verbraucher zuströmen. bzw. an die Nachschaltheizflächen abgeführten Teil
Erhöht sich die Last auf 80 %, wobei der Druck auf (schraffiert) und den nichtverdampfen bzw. um-■den
kritischen Wert steigt, so wird der aus dem Ver- gewälzten Teil (nicht schraffiert) dargestellt. Werden
dämpfer II tretende Dampf um etwa 5 Celsiusgrade 55 die beiden schraffierten Bereiche einander unmittelbar
überhitzt. Es stellt sich somit zwischen den Austritten überlagert, so stoßen sie an die strichpunktiert geder
Verdampf er I und II eine Temperaturdifferenz von zeichnete Gerade g, die vom Nullpunkt des Diaetwa
5 Celsiusgraden ein, die unbedeutend ist und noch grammsll zum 40%-Punkt des Diagramms I bei
gestattet, die Rohre der Verdampfer I und II zu einer 100 % Last verläuft. Dieses Mengendiagramm zeigt
gasdichten Wand zusammenzuschweißen, ohne daß 60 deutlich, wie die Verdampfung hauptsächlich im Verim
Betrieb unzulässige Wärmespannungen zu befürch- dämpfer II stattfindet^ während im Verdampfer I das
ten wären. Durch die Mischung der beiden Dampf- Wasser vorwiegend nur auf Sattdampftemperatur gegtrcme
ergibt sich eine -neue Enthalpie I21, die nur bracht und sodann nur zu einem geringen Anteil verwenig
vom allgemeinen Verlauf der Enthalpie Z26 ent- dampft wird. Deutlich ist zu erkennen, daß von 78,5 %
fernt ist und sich gut an eine leicht realisierbare Über- 65 Last an die gesamte Durchflußmenge des Verdamphitzer-Berührungskennlinie
(relativ zunehmender War- fers II verdampft ist, so daß die gesamte Dampfmehrmeübergang
bei steigender Last) anschmiegt. Durch lieferung bei von diesem Lastpunkt an steigender Last
Anwendung, des. erfindungsgemäßen Verfahrens kann vom Verdampfer I geliefert werden muß. Eigenartig
ist der gekrümmte Verlauf der Kurve AfI, der aus einer Mengen- und Wärmebilanz hervorgeht.
F i g. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Dampfkraftanlage. Es unterscheidet sich
von F i g. 2 durch eine andere Ausbildung der Wasserabscheider, durch die Anordnung einer dem Verdampfer
I vorgehängten Überhitzerheizfläche und durch die Einspeisung von Eco-Wasser in den Wasserabscheider
des Verdampfers I. Überdies sind einige Regelmaßnahmen angedeutet.
Das Arbeitsmittel strömt aus dem Verdampfer I in einen konventionellen Wasserabscheider 42, der aus
einem obenliegenden Trennraum und einem darunterliegenden Wassersammeiraum besteht. Der Wasserabscheider
des Verdampfers II, in F i g. 5 mit 41 bezeichnet, enthält nur den Trennraum. Sein Auslaß ist
über eine Leitung 43 mit dem Wassersammeiraum des Wasserabscheiders 42 verbunden. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß der Abscheider 41 kurzer und billiger ausgeführt werden kann und daß überdies nur
ein Wasserniveau zu regeln ist. Die Höhe des Niveaus wird mittels eines Niveaufühlers 44 gemessen. Das gebildete
Niveausignal wirkt über einen Regler 45 auf das Speiseventil 11.
Die Dampf austritte der Wasserabscheider 41 und 42 münden in eine gemeinsame Verbindungsleitung 49,
die zu einer Wandheizfläche 50 führt. Diese Heizfläche 50 ist dem Verdampfer I, der zusammen mit
dem Verdampferll die vertikale, zu einer dichten Wand verschweißte Brennkammerberohrung des
Dampferzeugers bildet, vorgelagert. Es wird dadurch erreicht, daß der Wärmeeinfall in den Verdampfer I
reduziert wird, was erlaubt, die gesamte dichtende Wand mit Verdampferrohren auszukleiden und damit,
zwecks Erzielung gleichmäßiger Wärmedehnungen, auf etwa gleicher Temperatur zu halten.
Von der Eco-Austrittsleitung 14 führt in F i g. 5
eine Leitung 52 über ein Regelventil 53 zu einer Einspritzdüse 54 im Wasserabscheider 42. Dieses Einspritzsystem
gestattet, durch Zufuhr von Wasser mit der Enthalpie Z14 Dampf der Enthalpie Z19 zu kondensieren.
Dabei wird die Austrittswassermenge der Enthalpie z23 erhöht und die über die Leitung 14 in das
Mischgefäß 15 eingespeiste Wassermenge der Enthalpie Z14 verkleinert, was zu einer Erhöhung der Eintrittsenthalpie Z15 der Verdampfer I und II führt. Dies bringt
eine Erhöhung der Enthalpien Z19 und Z20. Vor allem
interessant ist die Erhöhung der Enthalpie Z20 im Lastbereich
nahezu überkritischen Druckes (70 bis 78,5 % Last im Beispiel F i g. 3), weil dadurch im Verdampferll
der Punkt vollständiger Verdampfung in den Bereich kleinerer Last verschoben wird, was bedeutet, daß
durch diese Einspritzung die früher erwähnte dreieckförmige Abweichung der Enthalpie Z27 von der idealen
Berührungskennlinie ausgeglättet werden kann.
Im Beispiel nach F i g. 5 geschieht diese Ausglättung mit Hilfe eines von einer Temperaturregelkaskade
stammenden Signals,
Die Nachschaltheizflächen sind in F i g. 5 unter- 6q teilt in die erwähnte, dem Verdampfer I vorgelagerte
Heizfläche 50 (erster Überhitzer), in einen zweiten Überhitzer 61 und in einen Endüberhitzer 62. Die
Frischdampftemperatur am Austritt des Endüberhitzers 62 wird mittels eines Temperaturf ühlers 63
gemessen und über einen Regler 64, dem über eine Leitung 65 ein Sollwertsignal zugeführt wird, ein entsprechendes
Signal auf ein Einspritzventil 66 gegeben.
Dieses Einspritzventil sitzt in einer Einspritzwasserleitung 70, die von der Speisewasserleitung 12 abzweigt
und an der Stelle 67 in die Verbindungsleitung zwischen
zweitem Überhitzer 61 und Endüberhitzer 62 mündet. Stromoberhalb der Einspritzstelle 67 ist ein
Temperaturfühler 68 angeordnet, der zu einem Regler 69 führt, dem als Sollwert das Ausgangssignal eines
I-Reglers 71 auf geschaltet ist, dem als Regelgröße ein
der Stellung des Ventils 66 entsprechendes Signal eingegeben wird. Der Ausgang des Reglers 69 wirkt auf
ein Einspritzventil 72, das in einer Zweigleitung der Einspritzwasserleitung 70 angeordnet ist. Die Zweigleitung
endet an der Stelle 73, die zwischen erstem Überhitzer 50 und zweitem Überhitzer 61 liegt.
Die Stellung des Ventils 72 bildet das Regelsignal für einen Regler 55, dem über eine Signalleitung 56
ein beispielsweise lastabhängiges Sollwertsignal zugeführt
wird. Der Ausgang des Reglers 55 wirkt auf das Ventil 53. Ein an der Leitung 23 angeordneter
Temperaturmsßf ühler 57 beeinflußt den Regler 55 in dem Sinne, daß beim Ansteigen der Temperatur auf
einen mittels einer Signalleitung 58 dem Regler zugeführten Grenzwert das Ventil 53 geschlossen wird.
Dadurch wird ausgeschlossen, daß in der Umwälzpumpe 16 Kavitation auftreten kann. Die genannten
Regler sind derart geschaltet, daß beim Ansteigen der
Temperatur an der Meßstelle 63 das Ventil 66 öffnet, mit größer werdendem Hub des Ventils 66 wie auch
mit steigender Temperatur an der Meßstelle 68 das Ventil 72 öffnet und daß schließlich mit größer
werdendem Hub des Ventils 72 das Ventil 53 sich in Schließrichtung bewegt.
Der Regler 55 kann auch als Grenzregler gebaut sein, in dem Sinne, daß er das Ventil 53 dann öffnet,
wenn das Ventil 72 eine bestimmte Schließstellung unterschreitet, d. h. nahezu ausgeregelt ist. Das Ventil
53 könnte auch von einem Lastgeber oder abhängig vom Frischdampfdruck gesteuert werden.
Es versteht sich, daß die pro Kilogramm Arbeitsmittel
ungleiche Wärmeaufnahme der Verdampfer-Rohrsysteme nicht nur erzielt werden kann durch
ungleiche Beschickung der Systeme, wie am Beispiel nach F i g. 2 erläutert, oder durch Beschattung des
einen Rohrsystems, wie in F i g. 5 dargestellt, sondern auch durch andere Mittel, beispielsweise durch Wahl
ungleich großer Heizflächen, durch Exposition der Heizflächen an unterschiedlichen Wärmeeinfall usw.
oder durch beliebige Kombination solcher Mittel.
Claims (6)
1. Verfahren zum Gleitdruckbetrieb eines bei höherer Leistung im Bereich des kritischen Druckes
betriebenen Zwanglaufdampferzeugers mit mindestens zwei vom Arbeitsmittel parallel durchströmten
Verdampferrohrsystemen, die je aus einer Vielzahl parallelgeschalteter Rohrstränge bestehen,
die mit mindestens einem Teil ihrer Länge eine Kesselwand bekleiden, wobei bei bis nahe an
den kritischen Druck heranführendem Lastzustand mindestens ein Teil des noch flüssigen Arbeitsmittels
mit Hilfe eines Umwälzorgans an eine Stelle stromoberhalb der Kesselwand zurückgeführt wird,
während mindestens ein Teil des Dampfes in nachgeschalteten
Heizflächen überhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erhöhung
der Last an den kritischen Druckbereich heran und darüber eine Differenz von mindestens
30 kcal/kg zwischen der Enthalpie des aus einem der Rohrsysteme austretenden Arbeitsmittels und
der Enthalpie des aus einem der anderen-Rohrsysteme austretenden Arbeitsmittels geschaffen
wird, wobei das den nachgeschalteten Heizflächen zugeführte Arbeitsmittel vorwiegend dem Rohrsystem
mit höchster Enthalpie des austretenden Arbeitsmittels und das dem Umwälzorgan zugeführte
Arbeitsmittel vorwiegend dem Rohrsystem mit tiefster Enthalpie des austretenden Arbeitsmittels
entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Lastzustand im Bereich
nahe unterhalb des kritischen Druckes das Verdampfer-Rohrsystem mit tiefster Austrittsenthalpie
stets ein Dampf-Wasser-Gemisch führt, während im Verdampfer-Rohrsystem mit höchster Austrittsenthalpie
das Arbeitsmittel überhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitsmittel aus dem Verdampfer-
Rohrsystem mit tiefster Austrittsenthalpie in einen Wasserabscheider geleitet wird und der darin abgetrennte
Dampf den nachgeschalteten Heizflächen und das Wasser dem Umwälzorgan zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Verdampfer-Rohrsystem mit
einem Wasserabscheider versehen ist und daß diese Wasserabscheider wasserseitig so miteinander verbunden
sind, daß sich ein einziges Niveau bildet.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kondensation von Sattdampf
mindestens im Abschnitt zwischen dem Verdampfer-Rohrsystem mit tiefster Enthalpie und dem Niveau
im Wasserabscheider Speisewasser in den Arbeitsmittelstrom eingeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des Sattdampfes
in einer dem Verdampfer-Rohrsystem mit tiefster Austrittsenthalpie vorgelegten Heizfläche überhitzt
wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 109532/134
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