DE19650424A1 - Federanordnung für eine Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Federanordnung für eine Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse mit einem axial ver­ schiebbar an einem Bremsträger gelagerten Schwimmsattel, der mittels einer Federanordnung gegenüber dem Bremsträger ver­ spannt ist.

Derartige Federanordnungen für gattungsgemäße Schwimmsattel- Teilbelagscheibenbremsen, insbesondere Faustsattel-Scheiben­ bremsen, sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen be­ kannt.

Beispielsweise offenbart die DE 40 24 484 A1 einen Schwimm­ sattel für eine Teilbelagscheibenbremse, die mittels einer Gehäusehaltefeder aus Draht gegenüber dem Bremsträger ver­ spannt ist. Die Gehäusehaltefeder ist mit ihren freien Fede­ renden in Bohrungen am axial äußeren Schwimmsattelschenkel eingehangen und mit den sich in entgegengesetzte Umfangs­ richtung erstreckenden Federarmen radial gegenüber dem Bremsträger verspannt. Weiterhin ist die Gehäusehaltefeder mit ihren die beiden Federarme verbindenden Federbügel axial am äußeren Schwimmsattelschenkel verrastet. Die Befestigung der Gehäusehaltefeder in gegenüber der Bremszylinderachse geneigten Bohrungen erfordert einen aufwendigen zusätzlichen Bearbeitungsschritt, bei dem zudem der Schwimmsattel in eine neue geneigte Bearbeitungslage umgespannt werden muß.

In der DE 33 04 904 A1 wird eine ähnliche Gehäusehaltefeder aus Draht beschrieben, die mit ihren freien Federenden in­ nerhalb einer radial nach innen geöffneten U-förmigen Aus­ nehmung im äußeren Schwimmsattelschenkel an diesem fixiert ist. Dabei ist die Erzeugung von Einhaköffnungen an der die Ausnehmung begrenzenden Kontur des äußeren Schwimmsattel­ schenkels erforderlich. Ein sicherer Halt der Gehäusehalte­ feder am Schwimmsattel kann jedoch nicht bei allen Betriebs­ zuständen, insbesondere bei starken Erschütterungen, sicher­ gestellt werden.

Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Fe­ deranordnung anzugeben, die Bremsträger und Schwimmsattel einer Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse klapperfrei ge­ geneinander verspannt und auf einfache Weise verliersicher am Schwimmsattel befestigt ist.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1. Danach enthält die Federanordnung eine Gehäusehaltefeder aus Draht, die im wesentlichen parallel zur Bremsscheibe verläuft. Die Gehäusehaltefeder besitzt einen schlingenförmigen Mittelabschnitt sowie zwei sich in entgegengesetzte Umfangsrichtungen erstreckende Federarme, die als freie Federenden ausgebildet sind. Mit ihrem schlin­ genförmigen Mittelabschnitt ist die Gehäusehaltefeder in einer U-förmigen, radial nach innen offenen Ausnehmung im axial äußeren Schwimmsattelschenkel lösbar verklemmt und liegt weiterhin mit ihren Federarmen unter radialer Vorspan­ nung axial verschiebbar an den die Bremsscheibe übergreifen­ den Bremsträgerarmen an. Idealerweise ist die Gehäusehalte­ feder dabei einteilig ausgeführt.

In einer bevorzugten Ausführung der Federanordnung ist der schlingenförmige Mittelabschnitt der Gehäusehaltefeder unter radial nach außen gerichteter Vorspannung an der U-förmigen Umrandung der radial nach innen offenen Ausnehmung des Schwimmsattelschenkels lösbar verklemmt. Die Umrandung der Ausnehmung wird dabei von der der Bremsenmitte zugewandten Seite der sich im wesentlichen radial nach innen erstrecken­ den Gehäusefinger des äußeren Schwimmsattelschenkels gebil­ det. Eine derartige Befestigungsmethode ergibt einen siche­ ren Halt der Gehäusehaltefeder am Schwimmsattel und wird durch die Anlage der Federarme unter radialer Vorspannung an der Unterseite der Bremsträgerarme, insbesondere bei einer eventuellen radialen Anhebung des Schwimmsattels, noch ver­ stärkt.

In einer Weiterbildung ist der schlingenförmige Mittelab­ schnitt in einer zum Bremszylindermittelpunkt konzentrischen Nut in der U-förmigen Umrandung der Ausnehmung unter radialer Federvorspannung angeordnet. Dadurch ergibt sich vor­ teilhafterweise auch eine axiale Verriegelung der Gehäuse­ haltefeder am Schwimmsattel.

Zur Verbesserung des sicheren Haltes der Gehäusehaltefeder am Schwimmsattel liegt der im wesentlichen runde, schlingen­ förmige Mittelabschnitt der Gehäusehaltefeder bei radialer Federvorspannung über einen Winkel von mehr als 180° an der Umrandung der Ausnehmung im axial äußeren Schwimmsattel­ schenkel an. Ein mögliches Herausfallen der Feder kann da­ durch erfolgreich vermieden werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­ nung dargestellt und im folgenden näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse mit Federanordnung zur Verspannung des Schwimmsattels am Bremsträger,

Fig. 2 eine teilweise aufgebrochene Draufsicht auf die Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse 1.

Die Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Bremsträger 2 sowie einem axial verschiebbar dazu gelagerten Schwimm­ sattel 3. Der Bremsträger 2 ist mittels zweier Gewindeboh­ rungen 4 insbesondere am Achsschenkel eines Kraftfahrzeuges fest verschraubt. Der Schwimmsattel 3, der in den Fig. 1 und 2 als Faustsattel ausgeführt ist, umgreift U-förmig eine gestrichelt angedeutete Bremsscheibe 5 sowie beiderseits der Bremsscheibe angeordnete Bremsbeläge 6, 7. Auf der axial in­ nenliegenden Seite des Schwimmsattels 3 besitzt dieser eine hydraulische Betätigungseinrichtung 8, mit der der axial innere Bremsbelag 6 direkt und der axial äußere Bremsbelag 7 infolge Axialverschiebung des Schwimmsattels indirekt an die Bremsscheibe 5 angedrückt werden kann. Dabei erfolgt die axial verschiebbare Lagerung des Schwimmsattels 3 am Brems­ träger 2 über zwei beabstandete axial orientierte Bolzenfüh­ rungen 9, die fest mit dem Bremsträger 2 verbunden sind. Zur radial klapperfreien Verspannung des Schwimmsattels 3 am Bremsträger 2 ist eine Federanordnung 10 vorgesehen, die im wesentlichen aus einer einteiligen Gehäusehaltefeder 11 aus Draht besteht.

Die Gehäusehaltefeder 11 besitzt einen schlingenförmigen Mittelabschnitt 12 sowie zwei sich in entgegengesetzte Um­ fangsrichtung erstreckende Federarme 13. Mit dem im wesentlichen runden schlingenförmigen Mittelabschnitt 12 ist die Gehäusehaltefeder 11 unter radialer Federvorspannung an der U-förmigen Umrandung 14 einer radial nach innen geöffneten Ausnehmung 15 des axial äußeren Schwimmsattelschenkels 16 verklemmt. Die U-förmige Umrandung 14 der Ausnehmung 15 wird dabei in erster Linie von den radial nach innen sich er­ streckenden Gehäusefingern 17 des axial äußeren Schwimmsat­ telschenkels 16 gebildet. Mit den sich in unterschiedliche Umfangsrichtung erstreckenden Federarmen 13, die als freie Federenden ausgeführt sind, liegt die Gehäusehaltefeder 11 mit radialer Federvorspannung auf der Unterseite von Brems­ trägerarmen 18 an, die im Abstand voneinander den Rand der Bremsscheibe 5 axial überragen und zur axial verschiebbaren Abstützung der Bremsbeläge 6, 7 dienen. Die Anlage der Feder­ arme 13 an der Unterseite der Bremsträgerarme 18 ist eben­ falls axial verschiebbar, wodurch die Gehäusehaltefeder 11 einer Axialverschiebung des Schwimmsattels 3 gegenüber dem Bremsträger 2 bei Bremsbetätigung folgen kann.

Zur axialen Sicherung der Gehäusehaltefeder 11 ist in der Umrandung 14 der Ausnehmung 15 eine zum Bremszylindermittel­ punkt konzentrische Nut 19 vorgesehen, in der der schlingen­ förmige Mittelabschnitt 12 der Gehäusehaltefeder 11 lösbar befestigt ist. Eine derartige Nut 19 kann idealerweise unter Beibehaltung einer einzigen Einspannung für den Schwimmsat­ tel 3 unmittelbar anschließend an die spanende Bearbeitung der Bremszylinderbohrung erzeugt werden. Dadurch ergibt sich eine besonders günstige spanende Gesamtbearbeitung bei ge­ ringem Zeit- und Kostenaufwand. In einer fertigungstechnisch zusätzlich verbesserten Variante wird die Nut 19 zur Auf­ nahme des Mittelabschnitts 12 der Gehäusehaltefeder 11 di­ rekt beim Gießen des Schwimmsattels 3 an der Umrandung 14 angeformt. Vorteilhafterweise kann hierdurch ein zusätzli­ cher spanender Bearbeitungsgang eingespart werden.

Die Anlage des Mittelabschnittes 12 unter radialer Vorspan­ nung an der U-förmigen Umrandung 14 bzw. innerhalb der Nut 19 erfolgt dabei insbesondere über einen Winkelbereich von mehr als 180° und erhöht damit den sicheren Halt der Gehäuse­ haltefeder 11 im äußeren Schwimmsattelschenkel 16. Die Ge­ häusehaltefeder ist damit verliersicher am Schwimmsattel 3 gehalten und muß bei einer Montage an der Bremse, beispiels­ weise Belagwechsel, nicht vom Schwimmsattel 3 entfernt wer­ den. Ergänzend dazu führt ein mögliches radiales Ausheben des Schwimmsattels 3 gegenüber dem Bremsträger 2 zu einer Erhöhung der Federkraft innerhalb des schlingenförmigen Mit­ telabschnittes 12, wodurch die Klemmwirkung des Mittelab­ schnittes 12 innerhalb der U-förmigen Umrandung 14 bzw. der Nut 19 noch verstärkt wird.

Claims (5)

1. Federanordnung (10) für eine Schwimmsattel-Teilbelag­ scheibenbremse (1) mit einem axial verschiebbar an einem Bremsträger (2) gelagerten Schwimmsattel (3), der mit­ tels einer Federanordnung (10) gegenüber dem Bremsträger (2) verspannt ist, wobei die Federanordnung (10) eine am axial äußeren Schwimmsattelschenkel (16) befestigte Ge­ häusehaltefeder (11) aus Draht aufweist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gehäusehaltefeder (11) mit ihrem schlingenförmigen Mittelabschnitt (12) in einer U-förmi­ gen, radial nach innen offenen Ausnehmung (15) im axial äußeren Schwimmsattelschenkel (16) lösbar fixiert ist und mit ihren im wesentlichen sich in entgegengesetzte Umfangsrichtungen erstreckenden Federarmen (13), die als freie Federenden ausgebildet sind, axial verschiebbar und unter Federvorspannung am Bremsträger anliegt.

2. Federanordnung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die einteilige Gehäusehaltefeder (11) mit ihren Federarmen (13) unter radialer Federvorspannung axial verschiebbar an der Unterseite der die Bremsschei­ be (5) überragenden Bremsträgerarme (18) anliegt.

3. Federanordnung (10) nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der schlingenförmi­ ge Mittelabschnitt (12) der Gehäusehaltefeder (11) unter radial vorgespannter Anlage an der U-förmigen Umrandung (14) der radial nach innen offenen Ausnehmung (15) des äußeren Schwimmsattelschenkels (16) lösbar verklemmt ist, wobei die Umrandung (14) der Ausnehmung (15) von der der Bremsenmitte zugewandten Seite der sich im we­ sentlichen radial nach innen erstreckenden Gehäusefinger (17) des äußeren Schwimmsattelschenkels (16) gebildet wird.

4. Federanordnung (10) nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der schlingenförmi­ ge Mittelabschnitt (12) der Gehäusehaltefeder (11) in einer zum Bremszylindermittelpunkt konzentrischen Nut (19) in der U-förmigen Umrandung (14) der Ausnehmung (15) mit radialer Federvorspannung lösbar befestigt ist.

5. Federanordnung (10) nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen runde, schlingenförmige Mittelabschnitt (12) der Gehäu­ sehaltefeder (11) unter radialer Federvorspannung über einen Winkel von mehr als 180° an der Umrandung (14) der Ausnehmung (15) im axial äußeren Schwimmsattelschenkel (16) anliegt.