DE19650334C2 - Vorrichtung und Verfahren zum elektrolytischen Anodisieren eines Gegenstands aus Aluminium und Anwendung des Verfahrens - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum elektrolytischen Anodisieren eines Gegenstands aus Aluminium und Anwendung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfah
ren zur Schnell-Anodisierung der Oberfläche eines Gegenstands aus Aluminium
oder aus einer Aluminiumlegierung.
In den letzten Jahren tendiert man dazu, daß anodisierte (eloxierte) Ober
flächenfilme auf einem Gegenstand aus Aluminium oder einer Aluminiumlegie
rung, so wie Kolben in einem inneren Verbrennungsmotor, Halbleitervorrichtun
gen und ähnliches, eine immer größere Dicke von beispielsweise 80 µm oder
mehr aufweisen müssen, im Vergleich zur üblichen Dicke, die normalerweise
zwischen 20 und 50 µm liegt. Diese Bedingung ist üblich für Kolben von Die
selmotoren, denn mit einem anodisierten Oberflächenfilm der herkömmlichen
Dicke auf den Gegenständen aus Aluminium kann keine volle Schutzwirkung
erzielt werden, da im übrigen oben auf den Kolben Risse entstehen können, und
auch wegen der Anforderung, die Emission von Stickoxiden aus Gründen der
Verringerung von Umweltverschmutzung zu reduzieren, und wegen des Bemü
hens, dem Trend zu immer höherer Leistung der Motoren Folge zu leisten.
Zwar sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen im Stand der Tech
nik für das Anodisieren (Eloxieren) eines Gegenstands aus Aluminium oder aus
einer Aluminiumlegierung unter Verwendung einer sauren wäßrigen Elektrolyt
lösung, welche Schwefelsäure, Oxalsäure, Chromsäure oder ähnliches enthält,
bekannt, jedoch kann ein anodisierter Oberflächenfilm mit der oben erwähnten
großen Dicke nur erhalten werden, wenn er unangemessen lange, beispielsweise
80 Minuten oder länger, der elektrolytischen Anodisier-Behandlung unterzogen
wird, obwohl dies von dem Material des Gegenstandes, dessen Oberfläche an
odisiert werden soll, abhängt. Insbesondere dauert die Anodisier-Behandlung
noch länger bei einem Gegenstand aus hitzebeständiger Aluminiumlegierung mit
einem Gehalt an Silicium, wie beispielsweise der Qualität AC8A, die für die
Herstellung von Kolben in einem Verbrennungsmotor geeignet ist, so daß die
Produktivität des Anodisier-Verfahrens sehr gering ist.
Es wäre naheliegend, die Stromdichte in der elektrolytischen Anodisier
behandlung auf beispielsweise 10 bis 30 A/dm2 oder noch mehr zu erhöhen, um
die Behandlungsdauer zu verkürzen und die Produktivität zu steigern. Es wäre
anzunehmen, daß diese Maßnahme weitere Vorteile hinsichtlich der
Eigenschaften des anodisierten Oberflächenfilms und der Kompaktheit der
Produktionsanlagen bietet und die Automatisierung der Fließbänder erleichtert.
Wenn jedoch die Anodisierbehandlung bei hoher Stromdichte von 10 bis
30 A/dm2 oder mehr durchgeführt wird, kommt es vor, daß aufgrund von Ent
wicklung der Joulewärme und der Oxidationswärme auf der zu behandelnden
Oberfläche eine örtliche Stromkonzentration auftritt, was zum Phänomen der
sogenannten Verbrennung führt, so daß der Ertrag von akzeptablen ober
flächenanodisierten Gegenständen wegen schlechtem Erscheinungsbild sehr
gemindert wird.
Zur Lösung der oben erwähnten Probleme bei der Oberflächenanodisie
rung von Aluminiumgegenständen hat Professor Hoshino vom Musashi Institute
of Technology, Japan, in der japanischen Patentveröffentlichung 60-23196 ein
verbessertes Verfahren vorgeschlagen, das auf seiner einzigartigen Theorie ba
siert, durch Regelung des Elektrolysestroms das Phänomen des Verbrennens zu
verhindern. Gemäß seiner Theorie besteht folgende Gleichung zwischen der
Elektrolysestromdichte und der Mindestdicke des anodisierten Oberflächenfilms,
über welcher das Phänomen der Verbrennung auftritt:
ab = B√i (1)
worin ab die Dicke des anodisierten Oberflächenfilms, i die Elektrolysestrom
dichte und B eine Konstante ist, die von dem behandelten Material, der Zusam
mensetzung der Elektrolytlösung und den Elektrolysebedingungen abhängt. Es
wird gelehrt, daß, wenn folgende Gleichung (2) oder (3) besteht:
wenn 0 < t ≦ t0, i = i0 (2)
und
wenn t ≧ t0, i = i0/[1 + β(t - t0)]2/3 (3)
worin β = 3K.i0 3/2/SB, t die Elektrolysedauer, t0 die ursprüngliche Elektrolyse
dauer, i0 die ursprüngliche Elektrolyse-Stromdichte, i die Elektrolysestromdichte
zum Zeitpunkt t; K die Bildungskonstante des anodisierten Oberflächenfilms, B
die Verbrennungskonstante und S eine Sicherheitskonstante ist, das Phänomen
der Verbrennung sogar bei einer Schnell-Anodisierbehandlung verhindert werden
kann. Das oben erwähnte Patentdokument offenbart eine auf dieser Theorie ba
sierende Vorrichtung zur Durchführung der Anodisierbehandlung, die aus einem
Funktionsgenerator, der die zeitliche Veränderung des Elektrolysestromes in
elektrische Signale der Spannung oder des Stroms umwandelt, einem Stromde
tektor und einem automatischen Stromregler, der die aus dem Stromdetektor
kommenden Signale abgleicht, besteht.
Wenn die elektrolytische Anodisierbehandlung unter Benutzung des oben
erwähnten Apparates unter fortwährender Verringerung des Elektrolysestroms
entlang der Verbrennungskurve durchgeführt wird, um die obigen Gleichungen
(2) und (3) zu erfüllen, kann ein anodisierter Oberflächenfilm mit relativ großer
Dicke in kurzer Zeit erhalten werden, ohne Verbrennungen aufzuweisen. Man
fand heraus, daß wenn die gewünschte Dicke des anodisierten Oberflächenfilms
beispielsweise 90 µm beträgt, die Badspannung der Elektrolyse 100 V übersteigt
und der anodisierte Oberflächenfilm manchmal ungleichmäßige Bereiche der
Schicht einschließt, die eine geringe Härte von HMV 200 oder weniger aufwei
sen. Da die Oberflächenanodisierbehandlung unter Regelung des Elektrolyse
stroms durchgeführt wird, liegt der Grund für dieses nachteilige Phänomen
wahrscheinlich darin, daß die Badspannung während der Elektrolyse so stark
ansteigt, daß sie eine ungleichmäßige Beschaffenheit des anodisierten Ober
flächenfilms verursacht.
Um dies zu verhindern, schlägt die japanische Patentanmeldung (Kokai) 2-
325480 ein Verfahren zur Anodisierungsbehandlung vor, in dem der Elektroly
sestrom so geregelt wird, daß die Stromdichte in der Anfangsphase der Elektro
lyse konstant ist, bis die steigende Badspannung einen bestimmten kritischen
Wert erreicht und der Elektrolysestrom danach immer mehr verringert wird, so
daß die Badspannung bei diesem kritischen Wert gehalten wird, nachdem sie ihn
erreicht hat.
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß zwar die Elektrolyse
mit Regelung auf konstante Spannung, wobei der Anstieg der Badspannung
unterdrückt wird, so daß sie den vorbestimmten kritischen Wert nicht über
schreitet, einen gleichmäßigen anodisierten Oberflächenfilm liefert, aber die
Elektrolysezeit, welche für die vollständige Elektrolyse benötigt wird, länger als
die Mindest-Elektrolysezeit ist, die theoretisch erwartet werden kann, wenn der
Elektrolysestrom fortwährend entlang der Verbrennungskurve verringert wird.
Wenn die Anodisierbehandlung unter hoher Stromdichte durchgeführt
wird, müssen einige Probleme berücksichtigt werden, nämlich daß erstens die
Elektrolyse nicht länger fortgesetzt werden kann, wenn nicht die Joule-Wärme
und die Oxidationswärme, die während der Elektrolyse entstanden sind, sofort
und gleichmäßig von der zu behandelnden Oberfläche entfernt werden, zwei
tens, daß die Kontaktbedingungen zwischen der Elektrolytlösung und der Ober
fläche nicht über die gesamte Oberfläche genügend gleichmäßig sein können, da
die Elektrolytlösung von einer Mehrzahl fester rohrförmiger Düsen auf die zu be
handelnde Oberfläche ausgestoßen wird und daß drittens, als Konsequenz aus
den oben erwähnten ungleichmäßigen Kontaktbedingungen zwischen der Ober
fläche und der ausgestoßenen Elektrolytlösung der so gebildete anodisierte
Oberflächenfilm auch nicht gleichmäßig ist und hohen Glanz, aber geringere
Dicke in den Oberflächenbereichen aufweist, wo gute Kontaktbedingungen zwi
schen der Oberfläche und der Lösung erreicht werden konnten, aber schlechten
Glanz in Bereichen der Oberfläche aufweist, wo kein direkter Kontakt zwischen
der Oberfläche und der ausgestoßenen Lösung erreicht werden konnte aufgrund
von ungenügender Entfernung der Wärme, die Wärmeausdehnung des anodisier
ten Oberflächenfilms und eine Verringerung der mechanischen Festigkeit dessel
ben bewirkt.
Aufgrund der oben erläuterten Schwierigkeiten im Stand der Technik ha
ben die Erfinder ausgedehnte Untersuchungen betrieben, um die Probleme zu
lösen, und haben die vorliegende Erfindung geschaffen, die zum Ziel hat, ein
verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur schnellen Anodisie
rungsbehandlung von Gegenständen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegie
rung bei hoher Elektrolysestromdichte zu schaffen, welche für die industrielle
Herstellung von oberflächenanodisierten Gegenständen geeignet sind.
Die vorliegende Erfindung verbessert also eine Vorrichtung zur Oberflä
chen-Anodisierungsbehandlung eines Gegenstandes aus Aluminium oder einer
Legierung auf Aluminium-Basis, bei der in dem Stromzufuhrkreis, welcher den
als Anode geschalteten Gegenstand und die Kathode im Elektrolytbad mit der
Stromquelle verbindet, ein Funktionsgenerator vorgesehen ist, welcher die zeitli
chen Veränderungen des Elektrolysestroms in elektrische Signale von Spannung
oder Strom umwandelt, und die Vorrichtung einen Stromdetektor und einen au
tomatischen Stromregler aufweist, welcher den Elektrolysestrom in solcher
Weise regelt, daß die vom Stromdetektor durch den Stromrückkopplungskreis
gehenden Signale egalisiert werden. Erfindungsgemäß wird im Anodenkreis ein
Stromverteilungsregler vorgesehen und für das Ausstoßen der Elektrolytlösung
jeweils eine Ejektordüse vorgesehen, die einen drehbaren Düsenkopf mit
Schlitzöffnungen aufweist, durch welche die Elektrolytlösung gleichmäßig auf
die der Anodisierungsbehandlung unterworfene Oberfläche ausgestoßen wird.
Insbesondere dient der Stromverteilungsregler dazu, Elektrolyseströme
einer Mehrzahl von Elektrolysegefäßen gleichmäßig zu liefern, so daß die Anodi
sierungsbehandlung einer Mehrzahl von Gegenständen aus Aluminium gleichzei
tig erfolgen kann.
Die im Stand der Technik vorhandenen Probleme können durch die be
schriebene Verbesserung der Vorrichtung behoben werden, in der die Elektrolyt
lösung auf die zu behandelnde Oberfläche durch einen rotierenden Düsenkopf
ausgestoßen wird, um die Wirksamkeit und Gleichmäßigkeit der Entfernung der
während der Elektrolyse erzeugten Wärme zu verbessern, und die Vorrichtung
kann als eine Mehrfachkombination von Einheiten aufgebaut werden, in denen
jeweils der Elektrolysestrom gleichmäßig verteilt und der Fluß der Elektrolytlö
sung aufgeteilt ist. Aufgrund dieser Maßnahmen ermöglicht die Erfindung eine
Anodisierungsbehandlung von Gegenständen aus Aluminium mit hoher Ge
schwindigkeit mit einer hohen Stromdichte, selbst wenn der Gegenstand ein
Kolben eines Verbrennungsmotors oder durch Formguß aus einer Aluminium
legierung hergestellt ist, die beim üblichen Verfahren für die Anodisierungsbe
handlung schlecht geeignet ist.
Im folgenden wird die Erfindung mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm der Vorrichtung der Erfindung für die Anodisie
rungsbehandlung eines Gegenstandes aus Aluminium;
die Fig. 2-1A und 2-1B jeweils perspektivische Ansichten eines übli
chen stationären Ejektor-Düsenkopfes mit rohrförmigen Düsenöffnungen und
den mit dessen Hilfe anodisierend behandelten Kolbenkopf;
die Fig. 2-2A und 2-2B jeweils eine perspektivische Ansicht eines er
findungsgemäßen drehbaren Ejektor-Düsenkopfes mit Schlitzöffnungen und den
Kolbenkopf nach der hiermit erfolgten Anodisierungsbehandlung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines vertikalen Querschnitts des
Elektrolysegefäßes und des Mechanismus zum Drehen der erfindungsgemäßen
Ejektordüse.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Stromversorgungskreis, der die Anode 5 und
Kathode 3 mit der Gleichstromquelle A verbindet, mit einem automatischen
Stromregler 13 versehen, und ein Kathodenstromdetektor C ist durch den Strom
rückkopplungskreis verbunden, und die im Kathodenstromdetektor C erzeugten
Signale werden dem automatischen Stromregler B als Input zugeführt. Der vom
automatischen Stromregler B gelieferte Strom wird im Stromverteiler E aufgeteilt
und durch einen Widerstand 10, Detektor 11 und Leistungsschalter 12 der Ano
de 5 zugeführt. Getrennt davon erzeugt ein Funktionsgenerator D ein Signal, das
sich entsprechend dem zuvor eingestellten Schema der Elektrolysestromdichte
verändert, und die Signale werden durch einen Regelkreis in den automatischen
Stromregler B eingeführt, so daß die Stromzufuhr durch den automatischen
Stromregler B so geregelt wird, daß zwischen den Eingangssignalen vom Katho
denstrom-Detektor C und den Eingangssignalen vom Funktionsgenerator D eine
Anpassung erhalten wird.
Das Elektrolysegefäß 1 enthält die Elektrolytlösung 2 und die Kathoden 3,
und der für die Anodisierungsbehandlung bestimmte Gegenstand 4 ist mit der
Anode 5 verbunden und gestützt vom Maskensockel 6 in der Elektrolytlösung 2
gehalten. Eine Ejektordüse 8 mit einem Düsenkopf 7 ist am Boden des Elektroly
segefäßes 1 installiert. Der Ejektordüsenkopf 7 weist eine Mehrzahl von
Schlitzöffnungen auf, die beispielsweise radial oder wenn die Zahl der
Schlitzöffnungen vier beträgt, in einer Kreuzanordnung, wie in Fig. 2-2A gezeigt,
angeordnet sind und von denen die Elektrolytlösung als ein Flüssigkeitsstrahl auf
die Oberfläche des behandelten Gegenstandes ausgestoßen wird. Die Anord
nung der Schlitzöffnungen ist nicht auf die in der Figur gezeigte radiale Anord
nung begrenzt, sondern kann auch in jeder anderen Weise erfolgen, vorausge
setzt, daß die Gleichmäßigkeit der Verteilung der Flüssigkeitsstrahlen gewähr
leistet werden kann. Die Zahl der radial angeordneten Schlitzöffnungen beträgt
vorzugsweise drei bis sechs und besonders bevorzugt vier.
Die Elektrolytlösung 2 zirkuliert durch den Kreis, der den Vorratstank F,
die Pumpe P, das Verteilerventil 13, den Durchflußmesser 14, das Elektrolyse
gefäß 1 und (in der Figur nicht gezeigte) Wärmeaustauscher verbindet. Die Lö
sung wird in das Gefäß 1 durch die Ejektordüse 8 eingeleitet.
Das wichtigste Merkmal in der oben beschriebenen Vorrichtung ist, daß
die Ejektordüse 8 mittels einer Drehvorrichtung 9 um die vertikale Achse drehbar
ist.
Bei einem Versuch unter Verwendung der in Fig. 2-1A gezeigten stationä
ren Ejektordüse hatte der Düsenkopf zum Ausstoßen der Elektrolytlösung eine
Mehrzahl von rohrförmigen Düsenöffnungen, so daß, da der Düsenkopf nicht
drehbar, sondern stationär ist, die Flüssigkeitsströme der Elektrolytlösung auf
den Kolbenkopf nicht gleichmäßig über dessen Oberfläche ausgestoßen werden,
sondern die Intensität der Flüssigkeitsströme an der Oberfläche ist größer an den
den Düsenöffnungen gerade gegenüberliegenden Stellen, so daß die Wirkung
der Anodisierung nicht gleichmäßig sein kann wegen der ungleichmäßigen Wär
meabgabe, die sich aus der Ungleichmäßigkeit des Anodisierungseffekts ergibt,
wie in Fig. 2-1B gezeigt, wo die nicht schattierten Flächen solche von geringerer
Strahlintensität sind und manchmal eine Ausdehnung, verringerte Härte oder
Verringerung im Glanz des anodisierten Oberflächenfilms bewirken.
Im Gegensatz dazu wird die Elektrolytlösung bei der Erfindung durch eine
Mehrzahl von Schlitzöffnungen in einem rotierenden Ejektordüsenkopf 8 ausge
stoßen, wie in Fig. 2-2A gezeigt, so daß eine Gleichmäßigkeit der Flüssigkeits
strahl-Intensität über die ganze Oberfläche des behandelten Gegenstandes ge
währleistet wird, was zu einer hohen Gleichmäßigkeit des Effekts der Anodisie
rungsbehandlung über die gesamte Fläche führt, wie in Fig. 2-2B durch die
schattierte Fläche gezeigt.
Es ist wichtig, daß die Öffnungen im Düsenkopf jede die Form eines läng
lichen Schlitzes haben, da wenn die Öffnung die Form eines kreisrunden Loches
oder einer vorstehenden Röhre haben der Flüssigkeitsstrom an der Oberfläche
einen kreisförmigen Bereich überstreicht und die Gleichmäßigkeit der Flüssig
keitsstromverteilung über die gesamte Oberfläche nicht gewährleistet ist. Wenn
der rotierende Düsenkopf mit länglichen Schlitzöffnungen versehen ist, ist es
erwünscht, die Umdrehungsgeschwindigkeit des Düsenkopfes zu erhöhen, um
eine genügende Wärmeableitung von der behandelten Oberfläche zu erreichen.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Düsenkopfes kann jedoch nicht zu hoch
gewählt werden, da bei zu hoher Geschwindigkeit durch Zentrifugalwirkung eine
Wirbelbildung der Flüssigkeitsströme stattfindet, was zu einer Verringerung der
Flüssigkeitsstrom-Intensität im Mittelbereich der Drehung führt. Daher sollte die
Umdrehungsgeschwindigkeit von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Sekunde oder
vorzugsweise 0,5 bis 5 Umdrehungen pro Sekunde, oder besonders bevorzugt
0,5 bis 3 Umdrehungen pro Sekunde betragen, wenn der Düsenkopf mit vier
Öffnungen in einer Kreuzanordnung versehen ist, wie in Fig. 2-2A gezeigt, um
eine Gleichmäßigkeit der Flüssigkeitsstrom-Verteilung zu gewährleisten.
Fig. 3 ist eine genauere Ansicht im vertikalen Schnitt des Hauptteils der
Anodisierungsvorrichtung der Erfindung mit einer etwas anderen Ausführungs
form des Elektrolysegefäßes 1 als der in Fig. 1 gezeigten. Bei dieser Ausfüh
rungsform ist der in Fig. 1 einen Teil des Kreises der Elektrolytlösung bildende
Vorratstank F ersetzt durch ein Mantelgefäß 1A mit einem Deckel 1B, jedoch ist
das Arbeitsprinzip der Vorrichtung identisch, wie sich aus den Pfeilen ergibt,
welche die Stromlinien der Elektrolytlösung zeigen. Der Spalt zwischen dem be
handelten Gegenstand 4, beispielsweise einem Kolbenkopf und dem Masken
sockel 6, ist durch eine O-Ring-Dichtung 16 flüssigkeitsdicht abgedichtet, die
auch dazu dient, die der Anodisierungsbehandlung unterworfene Fläche H des
Gegenstandes 4 zu definieren. Die Ejektordüse 7 wird mittels des Rotors 9 ge
dreht, der vier Turbinenschaufeln 15 hat und durch die Energie der Flüssig
keitsströmung angetrieben wird.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, sind eine Mehrzahl der in Fig. 3 gezeigten Ano
disierungseinheiten parallel zueinander mit ein und dem gleichen geregelten
Stromzufuhrsystem verbunden und werden gleichzeitig betrieben, da die vom
Vorratsgefäß F durch einen Wärmetauscher und die Pumpe P kommende
Elektrolytlösung mittels der Verteilerventile 13 in eine Mehrzahl von Teilströmen
aufgeteilt wird, während der vom automatischen Stromregler B gelieferte ge
samte Elektrolysestrom durch den Stromverteilungsregler E gleichmäßig aufge
teilt wird und die Teilströme den jeweiligen Anoden 5 zugeführt werden, wobei
der Strom in den Detektoren 11 überwacht wird. Wenn vom Detektor 11 eine
Abweichung gefunden wird, die auf Verbrennen oder andere Schwierigkeiten am
behandelten Gegenstand 4 im Strom zu einer der Anoden 5 zurückgeht, wird
der Kreis durch den Leistungsschalter 12 unterbrochen, der mit dem Stromver
teiler-Regler E verbunden ist. Das dem Öffnen des Teilkreises entsprechende
erzeugte Signal wird vom Stromverteilungs-Regler E dem Stromregler B zugelei
tet, so daß der dem bestimmten behandelten Gegenstand 4 zugeführte Strom
einer strombegrenzenden Regelung unterliegt.
Im folgenden wird anhand eines Beispiels die durch die Erfindung erzielte
Verbesserung beschrieben.
Zwölf Elektrolysegefäße 1 wurden parallel entsprechend dem in Fig. 1 ge
zeigten Blockdiagramm mit einer einzigen Gleichstromquelle A verbunden. Ein
Kolbenblock 4 für Automobilmotoren, der aus einer Aluminiumlegierung AC8A
mit 18 bis 23% Silicium hergestellt wurde, wurde in den Maskensockel 6 jedes
der Elektrolysegefäße 1 eingesetzt, und die Kopfflächen der zwölf Kolbenblöcke
4 wurden gleichzeitig einer Anodisierungsbehandlung unterworfen. Der Düsen
kopf 7 der drehbaren Ejektordüse 8 war mit vier länglichen Schlitzöffnungen
versehen, die sich radial kreuzweise erstreckten, wie in Fig. 2-2A gezeigt. Die
elektrolytische Anodisierung wurde unter Drehung der Ejektordüse 8 mit einer
Geschwindigkeit von einer Umdrehung pro Sekunde durchgeführt, um eine gute
Rührwirkung der Elektrolytlösung und eine genügende und gleichmäßige Wär
meableitung von der der Behandlung unterworfenen Oberfläche zu erreichen, so
daß ein anodisierter Oberflächenfilm mit einer Dicke von 75 µm bis 100 µm durch
die etwa 6 Minuten bis etwa 10 Minuten dauernde Anodisierungsbehandlung
erhalten werden konnte. Die anodisierte Oberflächenfläche war 0,78 dm2. Die
Bildungskonstante K des anodisierten Oberflächenfilms und die Verbrennungs
konstante B in den Gleichungen (1) bis (3) waren 0,52 bzw. 450. Tabelle 1 zeigt
die Daten für die Stromdichte in A/dm2, den Sicherheitskoeffizienten S, die für
die Anodisierungsbehandlung benötigte Zeitdauer T in Sekunden und die Zeit t
des konstanten Stroms in Sekunden für jeden Versuch.
Wenn dagegen die Anodisierungbehandlung von Kolbenblöcken unter
Verwendung der stationären Ejektordüse für die Elektrolytlösung, wie in Fig. 2-
1A gezeigt, durchgeführt wurde, wurde eine Ungleichmäßigkeit im Glanz der
anodisierten Oberfläche festgestellt, und obgleich kein Verbrennen bemerkt
wurde, bis die Stromdichte etwa 10 A/dm2 erreichte, zeigte sich ein bemer
kenswertes Verbrennungsphänomen, bevor die Dicke des anodisierten Films den
in Tabelle 1 angegebenen Wert erreichte, so daß wegen fehlenden Oberflä
chenglanzes keiner der zwölf Kolbenblöcke die Produktinspektion passieren
konnte.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Oberflächen-Anodisierungsbehandlung eines Gegenstandes
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung in einer Elektrolytlösung mit einem
Stromzufuhrkreis, der die Anode und die Kathode eines Elektrolysegefäßes mit
einer Gleichstromquelle verbindet und mit einem Funktionsgenerator versehen
ist, der elektrische Signale entsprechend der zeitlichen Veränderung des Elektro
lysestroms erzeugt, und mit einem Stromdetektor und einem automatischen
Stromregler, der den Elektrolysestrom so regelt, daß die vom Stromdetektor
durch den Stromrückkopplungskreis gehenden Signale egalisiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine drehbare Ejektordüse (7) zum Fördern der
Elektrolytlösung in einem auf die zu behandelnde Oberfläche auftreffenden
Strahl aufweist, wobei die Ejektordüse (7) eine Mehrzahl von Schlitzöffnungen
(8) hat, durch welche die Elektrolytlösung beim Drehen der Ejektordüse ausge
stoßen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ejektordüse
(7) mit einer Mehrzahl von radial angeordneten Schlitzöffnungen (8) versehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, worin die Anzahl der Schlitzöffnungen (8) drei
bis sechs beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Stromverteiler (E) aufweist, welcher den Strom vom automatischen
Stromregler (B) gleichmäßig in Teilströme aufteilt, die eine Mehrzahl von parallel
verbundenen Elektrolysegefäßen (1) zugeführt werden.
5. Verfahren zur Oberflächen-Anodisierungsbehandlung eines Gegenstandes aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung in einer Elektrolytlösung, die von einer
Ejektordüse von einem auf die zu behandelnde Oberfläche gerichteten Strom
ausgestoßen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolytlösung durch eine
Mehrzahl von in einer rotierenden Ejektordüse (7) radial angeordneten
Schlitzöffnungen (8) ausgestoßen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ejektordüse
(7), die vorzugsweise drei bis sechs radiale Schlitzöffnungen aufweist, mit einer
Geschwindigkeit im Bereich von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Sekunde gedreht
wird.
7. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 5 oder 6 auf die Anodisierungs
behandlung eines Kolbens eines Verbrennungsmotors.
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- 1996-12-04 DE DE1996150334 patent/DE19650334C2/de not_active Expired - Fee Related
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