DE19650251A1 - Farbstoffzubereitungen - Google Patents
FarbstoffzubereitungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Farbstoffzubereitungen,
enthaltend, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, 0,1
bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Farbstoffe aus der Klasse der
Anthrachinone oder Chinophthalone, die frei sind von ionischen
Gruppen, 0,1 bis 20 Gew.-% eines Dispergiermittels auf Basis
eines Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukts und gege
benenfalls Wasser, sowie ihre Verwendung als Tinten im Ink-Jet-
Verfahren sowie für den Sublimations-Transferdruck.
Aus der EP-A-655 527 sind bereits Farbstoffzubereitungen, enthal
tend Dispersionsfarbstoffe und spezielle Dispergiermittel, be
kannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, neue Farbstoffzu
bereitungen, enthaltend Anthrachinon- oder Chinophthalonfarb
stoffe, die frei sind von ionischen Gruppen, bereitzustellen. Die
neuen Farbstoffzubereitungen sollten sich vorteilhaft für die An
wendung im Ink-Jet-Verfahren sowie beim Sublimations-Transfer
druck eignen.
Demgemäß wurden die eingangs näher bezeichneten Farbstoffzu
bereitungen gefunden.
Geeignete Anthrachinonfarbstoffe, die frei von ionischen Gruppen
sind, gehorchen z. B. der Formel I
in der
L1 Wasserstoff, C1-C10-Alkyl oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Halogen oder Nitro substituiertes Phenyl,
L2 und L3 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, gegebenen falls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substituiertes C1-C10-Alkoxy, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C1-C10-Alkylthio, Halogen, Hydroxypheflyl, C1-C4 -Alkoxyphenyl, C1-C6-Alkanoyl, C1-C6-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der For mel
L1 Wasserstoff, C1-C10-Alkyl oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Halogen oder Nitro substituiertes Phenyl,
L2 und L3 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, gegebenen falls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substituiertes C1-C10-Alkoxy, gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C1-C10-Alkylthio, Halogen, Hydroxypheflyl, C1-C4 -Alkoxyphenyl, C1-C6-Alkanoyl, C1-C6-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der For mel
worin G1 für Sauerstoff oder Schwefel und G2 für Wasserstoff
oder C1-C8-Monoalkylsulfamoyl, dessen Alkylkette durch 1 oder
2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
stehen, und
L4 gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substi tuiertes Amino, Hydroxy oder gegebenenfalls durch Phenyl sub stituiertes C1-C10-Alkylthio bedeuten.
L4 gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substi tuiertes Amino, Hydroxy oder gegebenenfalls durch Phenyl sub stituiertes C1-C10-Alkylthio bedeuten.
Geeignete Chinophthalonfarbstoffe, die frei von ionischen Gruppen
sind, gehorchen z. B. der Formel II
in der X Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeutet.
Alle in der obengenannten Formel I auftretenden Alkylgruppen kön
nen sowohl geradkettig als auch verzweigt sein.
Wenn in der obengenannten Formel I substituierte Alkylgruppen
auftreten, so weisen sie in der Regel 1 oder 2 Substituenten auf.
Wenn in den obengenannten Formeln substituierte Phenylgruppen
auftreten, so weisen sie in der Regel 1 bis 3, vorzugsweise 1
oder 2, Substituenten auf.
Es folgt eine beispielhafte Aufzählung von Resten, wie sie in
Formel I definiert sind.
Alkylreste sind z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl,
tert-Pentyl, Hexyl, 2-Methylpentyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl,
Isooctyl, Nonyl, Isononyl, Decyl oder Isodecyl (die Bezeichnungen
Isooctyl, Isononyl und Isodecyl sind Trivialbezeichnungen und
stammen von den nach der Oxosynthese erhaltenen Alkoholen - vgl.
dazu Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Edition,
Vol. A 1, Seiten 290 bis 293, sowie Vol. A 10, Seiten 284 und
285).
Phenylreste sind z. B. Phenyl, 2-, 3- oder 4-Methylphenyl, 2-, 3-
oder 4-Ethylphenyl, 2-, 3- oder 4-Propylphenyl, 2-, 3- oder
4-Isopropylphenyl, 2-, 3- oder 4-Butylphenyl, 2,3-, 2,4- oder
2,6-Dimethylphenyl, 2-, 3- oder 4-Methoxyphenyl, 2-, 3- oder
4-Ethoxyphenyl, 2,3-, 2,4- oder 2,6-Dimethoxyphenyl, 2-, 3- oder
4-Fluorphenyl, 2-, 3- oder 4-Chlorphenyl, 2-, 3- oder 4-Brom
phenyl oder 2-, 3- oder 4-Nitrophenyl.
Alkylthio- und Phenylthioreste sind z. B. Methylthio, Ethylthio,
Propylthio, Isopropylthio, Butylthio, Isobutylthio, Pentylthio,
Hexylthio, Heptylthio, Octylthio, Isooctylthio, 2-Ethylhexylthio,
Nonylthio, Isononylthio, Decylthio, Isodecylthio, Benzylthio oder
1- oder 2-Phenylethylthio.
Alkoxyreste sind z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, Isobutoxy, sec-Butoxy, Pentyloxy, Isopentyloxy, Neopen
tyloxy, tert-Pentyloxy, Hexyloxy, 2-Methylpentyloxy, Heptyloxy,
Octyloxy, Isooctyloxy, 2-Ethylhexyloxy, Nonyloxy, Isononyloxy,
Decyloxy, Isodecyloxy, Benzyloxy oder 1- oder 2-Phenylethoxy.
Halogen ist z. B. Fluor, Chlor oder Brom.
Alkoxycarbonylreste sind z. B. Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl,
Propoxycarbonyl, Isopropoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Isobutoxy
carbonyl, sec-Butoxycarbonyl, Pentyloxycarbonyl, Isopentyloxy
carbonyl, Neopentyloxycarbonyl oder Hexyloxycarbonyl.
Alkanoylreste sind z. B. Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl, Pen
tanoyl oder Hexanoyl.
Sulfamoylreste sind z. B. Methylsulfamoyl, Ethylsulfamoyl, Propyl
sulfamoyl, Isopropylsulfamoyl, Butylsulfamoyl, Pentylsulfamoyl,
Hexylsulfamoyl, Heptylsulfamoyl, Qctylsulfamoyl, 2-Ethyl
sulfamoyl, 2-Methoxyethylsulfamoyl, 2-Ethoxyethylsulfamoyl,
3,6-Dioxaheptylsulfamoyl, 3,6-Dioxaoctylsulfamoyl, 4,8-Dioxano
nylsulfamoyl, 3,7-Dioxaoctylsulfamoyl, 3,7-Dioxanonylsulfamoyl,
4,7-Dioxaoctylsulfamoyl, 4,7-Dioxanonylsulfamoyl oder 4,8-Dioxa
decylsulfamoyl.
Bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, enthaltend einen oder meh
rere Anthrachinonfarbstoffe der Formel I, in der L1 Wasserstoff,
C1-C4-Alkyl oder gegebenenfalls durch Methyl substituiertes Phenyl
und L4 Hydroxy, Amino oder gegebenenfalls durch Methyl substi
tuiertes Phenylamino bedeuten.
Weiterhin bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, enthaltend einen
oder mehrere Anthrachinonfarbstoffe der Formel I, in der L2
C1-C4-Alkoxy, Acetyl, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der
Formel
bedeutet, worin G1 und G2 jeweils die obengenannte Bedeutung be
sitzen, dabei steht G1 insbesondere für Sauerstoff und G2 ins
besondere für Wasserstoff.
Weiterhin bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, enthaltend den
Chinophthalonfarbstoff der Formel IIa
Bei den Farbstoffen der Formel I und II handelt es sich im allge
meinen um bekannte Farbstoffe. Die Anthrachinonfarbstoffe der
Formel I sind beispielsweise in K. Venkataraman "The Chemistry of
Synthetic Dyes", Vol. III, Seiten 391 bis 413, Academic Press,
New York, London, 1970, beschrieben. Die Chinophthalonfarbstoffe
der Formel II sind z. B. in der EP-A-83 553 oder der dort zitier
ten Literatur beschrieben.
Bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, in denen 99% der in der
Zubereitung enthaltenen Farbstoffteilchen kleiner sind als 1 µm.
Weiterhin bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, die solche Farb
stoffe aus der Anthrachinon- oder Chinophthalonreihe enthalten,
deren Sublimationstemperatur 140 bis 300°C beträgt.
Vorzugsweise verwendet man als Dispergiermittel ein Arylsulfon
säure-Formaldehyd-Kondensationsprodukt, das einen Gehalt von 3
bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Dispergiermittels,
einer oder mehrerer aromatischen oder langkettigen aliphatischen
Carbonsäuren, deren Salzen, deren Anhydriden oder einer Mischung
hieraus aufweist.
Als Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensate werden vor allem sol
che mit einem maximalen Gehalt an Sulfonsäuregruppen von
40 Gew.-% verwendet.
Als Ausgangsprodukt für die Arylsulfonsäuren kommt insbesondere
ein Gemisch solcher aromatischer Verbindungen in Betracht, die
durch thermische Spaltung eines naphthenischen Rückstandsöls und
Fraktionieren der Spaltprodukte erhältlich sind. Die naphthe
nischen Rückstandsöle fallen beispielsweise beim Cracken von
Leichtbenzin an. Sie werden z. B. in der DE-A-2 947 005 als hoch
siedende aromatische Kohlenwasserstofföle bezeichnet. Das naph
thenische Rückstandsöl wird vorzugsweise bei einer Temperatur von
1400 bis 1700°C thermisch gespalten. Die Spaltprodukte werden dann
einer fraktionierenden Destillation zugeführt. Die bei Normal
druck (1013 mbar) von 100 bis 120°C übergehende Fraktion wird ge
sammelt und als aromatische Verbindung der Sulfonierung zuge
führt. Eine solche Fraktion wird bei dem bekannten Acetylen-Öl-
Quench-Prozeß üblicherweise als Nebenprodukt erhalten (Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry, VCH Verlagsgesellschaft
mbH, Weinheim, 1985, Volume A1, Seiten 107 bis 1l2).
Diese Aromatenfraktion besteht aus einer Mischung vieler aromati
scher Substanzen, deren Struktur und Menge praktisch nicht im
einzelnen ermittelt werden kann. Folgende Arylverbindungen sind
die hauptsächlichsten Vertreter dieser Aromatenfraktion:
Die Aromatenfraktion enthält außerdem an identifizierten Bestand
teilen in Mengen von 0,1 bis etwa 2 Gew.-% folgende Arylverbindun
gen: Fluoren, Indan, Methylstyrol, Phenanthren, Methylindan, Di
methylnaphthalin, Ethylnaphthalin, Xylole, Tetralin, Styrol, Me
thylethylbenzol, Anthracen, Fluoranthren, Pyren, Acetnaphthylen
und Toluol.
Besonders geeignete Arylsulfonsäuren enthalten in der Regel (α-
und β-Naphthalinsulfonsäuren, wobei das Verhältnis der α- zu den
β-Isomeren 20 : 1 bis 1 : 8, insbesondere 10 : 1 bis 1 : 5 beträgt.
Geeignete aromatische Carbonsäuren oder deren Derivate sind bei
spielsweise Naphthalincarbonsäure, Naphthalsäure, Terephthalsäu
re, Isophthalsäure, Benzoesäure, Trimellitsäure, Phenylessigsäu
re, Phenoxyessigsäure, Salicylsäure, p-Hycroxybenzoesäure, Diphe
nylessigsäure, m-Hydroxybenzoesäure, Benzoltetracarbonsäure oder
Säureanhydride, wie Phthalsäureanhydrid, Trimellitsäureanhydrid,
Benzol-1,2,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid oder Naphthalsäureanhy
drid.
Geeignete langkettige aliphatische Carbonsäuren sind insbesondere
gesättigte oder olefinisch ungesättigte, Lineare oder verzweigte
aliphatische Monocarbonsäuren mit 8 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18
Kohlenstoffatomen natürlichen oder synthetischen Ursprungs,
beispielsweise höhere Fettsäuren wie Caprylsäure, Caprinsäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure,
Linolsäure oder Linolensäure, oder synthetisch hergestellte Car
bonsäuren wie 2-Ethylhexansäure, Isononansäure oder Isotridecan
säure.
Weiterhin sind auch Mischungen von Anhydriden, Mischungen von
Carbonsäuren, Mischungen von Salzen der in Betracht kommenden
Carbonsäuren sowie Mischungen von Carbonsäuren und Anhydriden von
Interesse. Als Salze der genannten Carbonsäuren kommen die Alka
li-, Ammonium- oder Erdalkalisalze in Betracht, die beispielswei
se durch Neutralisation dieser Carbonsäuren mit Natronlauge, Ka
lilauge, Lithiumhydroxid, Soda, Magnesiumcarbonat, Calciumoxid,
Calciumhydroxid, Ammoniak oder Alkanolaminen, wie Ethanolamin,
Diethanolamin oder Triethanolamin, erhältlich sind.
Besonders bevorzugt werden Natriumbenzoat, Natriumphenylacetat,
Natriumsalicylat, Natrium-4-hydroxybenzoat, Natriumterephthalat,
Natrium-2-hydroxy-3-naphthalincarboxylat, Naphthalin-1-carbonsäu
re, Phthalsäureanhydrid oder Benzoesäure in den Dispergiermitteln
verwendet.
In den erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen kommen vorzugs
weise solche Dispergiermittel zur Anwendung, die
- A) 50 bis 97 Gew.-%, insbesondere 70 bis 95 Gew.-%, einer oder mehrerer Arylsulfonsäure-Formaldehyd- Kondensate und
- B) 3 bis 50 Gew.-%, insbesondere 5 bis 30 Gew.-%, einer oder mehrerer aromatischen oder langkettigen aliphatischen Carbon säuren, deren Salzen oder deren Anhydriden oder einer Mi schung hieraus enthalten.
Bei den erfindungsgemäß als Dispergiermittel zur Anwendung gelan
genden Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukten handelt
es sich um an sich bekannte Produkte. Sie sind z. B. in der
US-A-5 186 846 beschrieben.
Bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, die jeweils bezogen auf
das Gewicht der Zubereitung 1 bis 15 Gew.-% eines oder mehrerer
Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone oder Chinophthalone,
0,5 bis 10 Gew.-% eines Dispergiermittels auf Basis eines Aryl
sulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukts und gegebenenfalls
Wasser enthalten.
Weiterhin bevorzugt sind Farbstoffzubereitungen, die zusätzlich,
jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung, 0,1 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 25 Gew.-%, eines Kohlenhydrats
und 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%, eines
Polyethylenglykols enthalten.
Geeignete Kohlenhydrate, die in den erfindungsgemäßen Farbstoff
zubereitungen enthalten sein können, sind z. B. Sorbit oder Glu
cose.
Geeignete Polyethylenglykole, die in den erfindungsgemäßen Farb
stoffzubereitungen enthalten sein können, weisen beispielsweise
ein mittleres Molekulargewicht von 100 bis 1000, vorzugsweise
ca. 400 auf.
Weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen -
können z. B. Hilfsmittel, wie Konservierungsmittel, Anti
oxidantien, Schaumverhinderungsmittel oder Mittel zur Regulierung
der Viskosität sein. Diese Mittel sind an sich bekannt und han
delsüblich. Wenn diese Mittel in den erfindungsgemäßen Farbstoff
zubereitungen zugegen sind, beträgt ihre Gesamtmenge in der Regel
1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gewicht der Zubereitung.
Sofern die Summe der Bestandteile der erfindungsgemäßen Farb
stoffzubereitungen einen Wert ergibt, der kleiner als 100 Gew.-%
ist, ist der restliche Bestandteil in der Regel Wasser.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen weisen üblicherweise
eine Viskosität von 1 bis 4 mm2/sec, vorzugsweise 2 bis
3,5 mm2/sec auf.
Die Oberflächenspannung der erfindungsgemäßen Farbstoffzu
bereitungen beträgt in der Regel 30 bis 70 Nm/m, vorzugsweise 40
bis 60 Nm/m.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen liegt im
allgemeinen bei 5 bis 11, vorzugsweise 7 bis 10.
Die Herstellung der neuen Farbstoffzubereitungen erfolgt auf an
sich bekanntem Weg. So kann man den Farbstoff, beispielsweise in
Form eines Preßkuchens, zusammen mit dem Dispergiermittel und ge
gebenenfalls Polyethylenglykol in Gegenwart von Wasser mischen
und in einer geeigneten Apparatur vordispergieren. Die
resultierende Mischung kann dann in einer Mühle behandelt werden,
um die gewünschte Größe der Farbstoffteilchen einzustellen.
Schließlich kann man die Endeinstellung vornehmen, indem man noch
entsprechende Mengen Wasser, gegebenenfalls Polyethylenglykol
und/oder Kohlenhydrate und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel zu
setzt und nach dem Mischen mittels eines Siebs, vorzugsweise mit
einer Porengröße von 1 µm, filtriert.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen eignen sich in vor
teilhafter Weise als Tinten im Ink-Jet-Verfahren sowie für den
Sublimations-Transferdruck.
Beim Ink-Jet-Verfahren (Tintenstrahldruck Verfahren) verwendet
man üblicherweise wäßrige Tinten, die in kleinen Tröpfchen direkt
auf das Substrat gesprüht werden. Man unterscheidet dabei ein
kontinuierliches Verfahren, bei dem die Tinte gleichmäßig durch
eine Düse gepreßt und durch ein elektrisches Feld, abhängig vom
zu druckenden Muster, auf das Substrat gelenkt wird, und ein un
terbrochenes Tintenstrahl- oder "Drop-on-Demand"-Verfahren, bei
dem der Tintenausstoß nur dort erfolgt, wo ein farbiger Punkt ge
setzt werden soll. Bei dem letztgenannten Verfahren wird entweder
über einen piezoelektrischen Kristall oder eine beheizte Kanüle
(Bubble- oder Thermo-Jet-Verfahren) Druck auf das Tintensystem
ausgeübt und so ein Tintentropfen herausgeschleudert. Solche Ver
fahrensweisen sind in Text. Chem. Color, Band 19 (8), Seiten 23
bis 29, 1987, und Band 21 (6), Seiten 27 bis 32, 1989, beschrie
ben.
Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen Farbstoffzu
bereitungen als Tinten für das Bubble-Jet-Verfahren oder für das
Verfahren mittels eines piezoelektrischen Kristalls.
Geeignete Substrate für das Ink-Jet-Verfahren sind neben Papier
auch die im folgenden aufgeführten Trägermaterialien.
Beim Sublimations-Transferdruck wird ein Muster zunächst auf
einem Zwischenträger vorgebildet und anschließend durch Hitzeein
wirkung auf einen Träger übertragen. Der Farbstoff kann sowohl
beim Transfer selbst als auch in einem anschließenden Fixier- und
Nachbehandlungsprozeß fixiert werden. Dieses Verfahren ist allge
mein bekannt und z. B. in Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, 5th Edition, Band A26, Seiten 499 bis 501, beschrie
ben.
Geeignete Träger sind insbesondere textile Materialien, z. B. Fa
sern, Garne, Zwirne, Maschenware, Webware oder Non-wovens aus Po
lyester, modifiziertem Polyester, z. B. anionisch modifiziertem
Polyester, Mischgewebe von Polyester mit Cellulose, Baumwolle,
Viskose oder Wolle, Polyamid, Polyacrylnitril, Triacetat, Acetat,
Polycarbonat, Polypropylen oder Polyvinylchlorid, Polyestermikro
fasern oder auch mit Kunststoffen beschichtete Träger, wie
Metallfolien, Glas oder Keramik.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffzubereitungen eignen sich beson
ders gut für den Sublimations-Transferdruck, bei dem das Muster
auf dem Zwischenträger mittels des Ink-Jet-Verfahrens erzeugt
wird.
Die neuen Farbstoffzubereitungen zeichnen sich dadurch aus, daß
sie beim Ink-Jet-Verfahren zu keiner Verstopfung der Düsen füh
ren. Weiterhin erhält man bei ihrer Anwendung streifenfreie
Drucke.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Folgende Farbstoffe kamen zur Anwendung:
Farbstoff 1
Farbstoff 2
Farbstoff 3
Farbstoff 4
15 g Farbstoff, 15 g Polyethylenglykol (mittl. Molekularge
wicht: 400), 7,5 g eines Dispergiermittels auf Basis eines
Arylsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsproduktes das zu
sätzlich noch Benzoesäure enthält und in der US-A-5 186 846
als Dispergiermittel 3 beschrieben ist, 0,37 g 50 gew.-%ige
wäßrige Lösung von Glutardialdehyd und 0,75 g 47 gew.-%ige
wäßrige Lösung von Tetramethylolacetylendiharnstoff werden
mit Wasser zum Gesamtgewicht von 100 g aufgefüllt und in
einer Mühle angeteigt. Danach wird der pH-Wert mit
10 gew.-%iger Natronlauge auf 8,5 gestellt.
Anschließend wird die Mischung in einer Rührwerkskugelmühle
gemahlen, so daß 99% der Farbstoffteilchen eine Größe von
kleiner 1 µm besitzen.
Zur Endeinstellung werden 26,7 g Mahlgut mit weiteren 4 g
Polyethylenglykol (s. o.), 0,1 g 50 gew.-%ige wäßrige Lösung
von Glutardialdehyd, 0,3 g 47 gew.-%ige wäßrige Lösung von
Tetramethylolacetylendiharnstoff und 20 g 70 gew.-%iger wäß
riger Sorbitlösung versetzt, mit Wasser bis zu einem Gesamt
gewicht von 100 g aufgefüllt, gemischt und über ein Sieb mit
einer Porengröße von 1 µm filtriert.
Man erhielt folgende Farbstoffzubereitungen. (Die Prozent
angaben sind jeweils Gewichtsprozente.)
Tabelle 1
B) Die Farbstoffzubereitungen weisen folgende physikalischen und
drucktechnischen Eigenschaften auf.
Tabelle 2
Die Oberflächenspannung wurde mit dem Digital-Tensiometer
K 10 der Fa. Krüss bestimmt. Die in Tabelle 2 angegebenen
Werte sind die Mittelwerte aus 3 Messungen.
Die Viskosität wurde nach der Ubbelohde Methode
(DIN 51662) bestimmt.
Der pH-Wert wurde mit pH-Meter 763 der Fa. Knick be
stimmt.
Die Teilchengrößenverteilung wurde mit einem CILAS Granu
lometer HR 850 der Fa. Alcatel gemessen.
Die Alterungsstabilität der Zubereitungen (Tinten) wurde
nach 2 Methoden untersucht:
- a) nach einem Wärmebelastungstest (Warmlagerung der Tin ten für 3 Tage bei 60°C)
- b) nach einem Gefrier-/Wärmebehandlungszyklus (Einfrie ren der Tinten für 4 h bei 20°C und anschließende Wärmebehandlung für 4 h bei 70°C). Dieser Temperatur zyklus wurde jeweils 4 mal durchlaufen.
Nach beiden Alterungstests wurde die Teilchengrößen
verteilung der belasteten Tinten mit der CILAS-Methode
erneut ermittelt.
Von besonderer Wichtigkeit ist das Verhalten der Tinten
während des Druckvorgangs in den Düsen. Die Neigung der
Tinten Ablagerungen und Verstopfungen in den Düsen zu
bilden, wurde mit nachstehendem Test überprüft.
Als Testgerät wurden ein modifizierter Desk Jet Plus
(Bubble Jet-Drucker) der Fa. Hewlett-Packard verwendet.
Zunächst wurde das mittlere Tropfengewicht in Abhängig
keit der, an die Düsen angelegten Spannung ermittelt. An
schließend wurden bei konstanter Spannung 1 Million Im
pulse an jede Düse gegeben und danach erneut das mittlere
Tropfengewicht einer definierten Tropfenanzahl bestimmt.
Dieser Vorgang wurde insgesamt 10mal wiederholt.
Bei idealem Verhalten der Tinten sollte das mittlere
Tropfengewicht über den Versuchszeitraum konstant blei
ben.
Die Veränderung des Tropfengewichtes der einzelnen Tinten
ist in Tabelle 2 angeführt.
100 ml der entsprechenden Tinte wurden für 7 Tage bei
Raumtemperatur in einem Meßzylinder gelagert. Anschlie
ßend wurden 10 ml der Dispersion vom Boden und 10 ml von
der Oberfläche entnommen und jeweils die Farbstärke pho
tometrisch bestimmt.
Der Dispersionsfaktor errechnet sich aus Farbstärke der
oberen Dispersion/Farbstärke der unteren Disper
sion x 100 = Dispersionsfaktor.
Die Herstellung der Drucke erfolgte mit einem handelsüblichen
Ink-Jet-Drucker der Firma Hewlett-Packard (HP 500) auf fol
gende handelsübliche Papiere:
- a) Intercopy Papier
- b) Claire Fontaine Papier
- c) Premium Glossy Papier der Firma Hewlett-Packard
- d) Ink-Jet Papier der Firma Zweckform
- e) Spezialbeschichtetes Papier der Firma Epson
Außerdem wurden Druckversuche auf einem Papier vorgenommen,
das wie folgt beschichtet wurde:
Intercopy Papier wurde zunächst mit einer 10 gew.-%igen Lösung von Polyvinylalkohol, gelöst in einer Mischung aus Toluol/Methylethylketon/Cyc1ohexanon (20 : 45 : 20 v/v/v) mittels einer 12 µm-Rakel, anschließend mit einer 5 gew.-%igen Lösung von Ethylhydroxyethylcellulose in Toluol/Ethanol (8 : 2 v/v) ebenfalls mittels einer 12 µm- Rakel und schließlich mit einer 5 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylcellulose mittels einer 24 µm- Rakel beschichtet.
Intercopy Papier wurde zunächst mit einer 10 gew.-%igen Lösung von Polyvinylalkohol, gelöst in einer Mischung aus Toluol/Methylethylketon/Cyc1ohexanon (20 : 45 : 20 v/v/v) mittels einer 12 µm-Rakel, anschließend mit einer 5 gew.-%igen Lösung von Ethylhydroxyethylcellulose in Toluol/Ethanol (8 : 2 v/v) ebenfalls mittels einer 12 µm- Rakel und schließlich mit einer 5 gew.-%igen wäßrigen Lösung von Carboxymethylcellulose mittels einer 24 µm- Rakel beschichtet.
Es wurden jeweils Drucke mit den Zubereitungen Nr. 1 bis 4,
die vorher mit Wasser jeweils auf das doppelte Volumen ver
dünnt wurden, hergestellt. Nach 24 h Trocknungszeit weisen
die so hergestellten Drucke gute Abriebfestigkeit, gute Was
serechtheit sowie gute Lichtechtheit auf.
Werden die Drucke zusätzlich getempert (30 sec bei 150°C) so
wird eine deutliche Erhöhung der Farbstärke und der Brillanz
beobachtet. Zudem erhöht sich die Abriebfestigkeit und die
Lichtechtheit und man erhält eine egalere Färbung. Diese Be
obachtungen sind auf den Papieren d) und e) besonders stark
ausgeprägt.
Claims (8)
1. Farbstoffzubereitungen, enthaltend, jeweils bezogen auf das
Gewicht der Zubereitung, 0,1 bis 30 Gew.-% eines oder mehre
rer Farbstoffe aus der Klasse der Anthrachinone oder Chino
phthalone, die frei sind von ionischen Gruppen, 0,1 bis
20 Gew.-% eines Dispergiermittels auf Basis eines Arylsulfon
säure-Formaldehyd-Kondensationsprodukts und gegebenenfalls
Wasser.
2. Farbstoffzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sie, jeweils bezogen auf das Gewicht der Zubereitung
1 bis 15 Gew.-% eines oder mehrerer Farbstoffe aus der Klasse
der Anthrachinone oder Chinophthalone. 0,5 bis 10 Gew.-%
eines Dispergiermittels auf Basis eines Arylsulfonsäure-Form
aldehyd-Kondensationsprodukts und gegebenenfalls Wasser ent
halten.
3. Farbstoffzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sie zusätzlich, jeweils bezogen auf das Gewicht der
Zubereitung, 0,1 bis 30 Gew.-% eines Kohlenhydrats und 0,1
bis 20 Gew.-% eines Polyethylenglykols enthalten.
4. Farbstoffzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, 99% der in der Zubereitung enthaltenen Farbstoffteil
chen kleiner sind als 1 µm.
5. Farbstoffzubereitungen nach Anspruch I, dadurch gekennzeich
net, daß sie Anthrachinonfarbstoffe der Formel I
enthalten, in der
L1 Wasserstoff, C1-C10-Alkyl oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Halogen oder Nitro substituier tes Phenyl,
L2und L3 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, gege benenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substi tuiertes C1-C10-Alkoxy, gegebenenfalls durch Phenyl sub stituiertes C1-C10-Alkylthio, Halogen, Hydroxyphenyl, C1-C4-Alkoxyphenyl, C1-C6-Alkanoyl, C1-C6-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der Formel
worin G1 für Sauerstoff oder Schwefel und G2 für Wasser stoff oder C1-C8-Monoalkylsulfamoyl, dessen Alkylkette durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbro chen sein kann, stehen, und
L4 gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl sub stituiertes Amino, Hydroxy oder gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C1-C10-Alkylthio bedeuten.
enthalten, in der
L1 Wasserstoff, C1-C10-Alkyl oder gegebenenfalls durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Halogen oder Nitro substituier tes Phenyl,
L2und L3 unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, gege benenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl substi tuiertes C1-C10-Alkoxy, gegebenenfalls durch Phenyl sub stituiertes C1-C10-Alkylthio, Halogen, Hydroxyphenyl, C1-C4-Alkoxyphenyl, C1-C6-Alkanoyl, C1-C6-Alkoxycarbonyl oder einen Rest der Formel
worin G1 für Sauerstoff oder Schwefel und G2 für Wasser stoff oder C1-C8-Monoalkylsulfamoyl, dessen Alkylkette durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbro chen sein kann, stehen, und
L4 gegebenenfalls durch Phenyl oder C1-C4-Alkylphenyl sub stituiertes Amino, Hydroxy oder gegebenenfalls durch Phenyl substituiertes C1-C10-Alkylthio bedeuten.
6. Farbstoffzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sie Chinophthalonfarbstoffe der Formel II
enthalten,
in der X Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeutet.
enthalten,
in der X Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeutet.
7. Verwendung der Farbstoffzubereitungen gemäß Anspruch 1 als
Tinten im Ink-Jet-Verfahren.
8. Verwendung der Farbstoffzubereitungen gemäß Anspruch 1 als
Tinten im Sublimations-Transferdruck.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
DE19650251A DE19650251A1 (de) | 1996-12-04 | 1996-12-04 | Farbstoffzubereitungen |
EP97927058A EP0912638B1 (de) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | Farbstoffzubereitungen |
US09/147,329 US6117224A (en) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | Dye preparations |
DE59707873T DE59707873D1 (de) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | Farbstoffzubereitungen |
JP50019498A JP3986561B2 (ja) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | 染料調製物 |
PCT/EP1997/002759 WO1997046623A1 (de) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | Farbstoffzubereitungen |
AU31685/97A AU3168597A (en) | 1996-06-05 | 1997-05-28 | Dye preparations |
TW086107742A TW462980B (en) | 1996-06-05 | 1997-06-05 | Dye compositions comprising anthraquinones and/or quinophthalones |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650251A1 true DE19650251A1 (de) | 1998-06-10 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19650251A Withdrawn DE19650251A1 (de) | 1996-06-05 | 1996-12-04 | Farbstoffzubereitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19650251A1 (de) |
-
1996
- 1996-12-04 DE DE19650251A patent/DE19650251A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |