DE19650117A1 - Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhintergrundes - Google Patents
Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des AugenhintergrundesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine ophthalmikroskopische Vorrichtung
zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhintergrundes mit
Indentationsglas oder Indentationstrichter sowie Beobach
tungstubus und Auflichtbeleuchtung.
Ophthalmoskope, sogenannte Augenspiegel, werden für Unter
suchungen im aufrechten Bild eingesetzt und weisen eine
eingebaute Lichtquelle auf. Hornhautlichtreflexe können mit
einer entsprechenden Optik weitgehend ausgeschalten werden.
Bei der Ophthalmoskopie wird eine visuelle Beobachtung des
Augenhintergrundes z. B. mittels Hohlspiegel und einer Lupe
vorgenommen. Hiermit kann visuell die Netzhautperipherie
untersucht werden, wobei ein plastischeres Fundusbild auch der
peripheren Anteile einschließlich Ora serrata und Ziliarkörper
durch Anwendung bekannter Indentationsgläser oder eines
Indentationstrichters möglich sind. Ein Indentationsglas
besteht aus einem Kontaktglas mit drei zusätzlichen, in
verschiedenen Winkel stehenden Spiegeln, wobei sich hier ein
seitenverkehrtes Bild ergibt. Ein Indentationstrichter weist
ein eingeschobenes Dreispiegelglas auf, wobei bei Aufsetzen
der Vorrichtung der Bulbus eingedellt wird.
Darüber hinaus sind zur Erfassung und Bewertung von Bewe
gungsvorgängen berührungslose optische Meßverfahren bekannt.
Ein derartiges Meßverfahren beruht auf dem sogenannten Orts
filterprinzip mit gitterförmiger Abtastung durch CCD-Sensor
zeilen. So ist aus der DE-OS 28 09 355 eine optoelektronische
Geschwindigkeits-Meßeinrichtung nach dem Ortsfilter-Verfahren
bekannt, wobei dort zwei Gruppen von Lichtleitfasern vorhanden
sind. Die Gruppen von Lichtleitfasern sind einseitig zusam
mengefaßt und mit einem entsprechenden Photodetektor oder
mehreren solcher Detektoren verbunden. Die übrigen Enden der
Lichtleitfasern sind in einer Reihe angeordnet, und zwar
derart, daß abwechselnd Lichtleiter der einen und Lichtleiter
der anderen Gruppe vorgesehen sind. Mit dieser bekannten
faseroptischen Sensoranordnung soll die Geschwindigkeit eines
bewegten Objektes relativ zu einem festen Bezugspunkt auch bei
einem relativ geringen Objektabstand meßbar sein. Von Nachteil
ist jedoch dort, daß die Empfindlichkeit aufgrund des be
grenzten optischen Signals, welches vom zu vermessenden Objekt
ausgeht bzw. reflektiert wird, begrenzt ist.
Daher wurde gemäß DD 243 119 A1 vorgeschlagen, ein faseropti
sches Ortsfilter als Differenzgitter so weiterzubilden, daß
zusätzlich zu den Gitterelementen, die aus Sensorfasern
bestehen, Beleuchtungslichtleitfasern vorzusehen sind, welche
auf der gemeinsamen Gitterachse, vorzugsweise zwischen den
Gitterelementen des Differenzgitters angeordnet sind.
Zur Vermeidung von niederfrequenten Störungen und Oberwellen
wird das faseroptische Ortsfilter doppelt ausgeführt und in
Richtung der Gitterachse um eine halbe Periode versetzt.
Nachteilig ist bei der Lösung gemäß DD 243 119 A1 die
Tatsache, daß durch die zwischengeschaltete Anordnung von
Beleuchtungslichtleitfasern der Sensorkopf eine räumliche
Vergrößerung erfährt und nur eine unzureichende Homogenität
bei der Ausleuchtung hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit zu
vermessender Objekte vorliegt.
Es verbleibt festzuhalten, daß auf der Basis faseroptischer
Ortsfilter-Anemometrie lokale Meßverfahren für Mehrphasen
strömungen bekannt sind. Ein faseroptisches Ortsfilter-Anemo
meter besteht dabei aus einem Sensor, einem Elektronikteil zur
Signalgewinnung und einer rechnergestützten Signalanalyse. Mit
Hilfe einer entsprechenden Modellierung wird das erhaltene
zeitabhängige Signal in Abhängigkeit vom konkreten Sensor
aufbau und von der Struktur der Mehrphasenströmung gewonnen.
Faseroptische Sensoren wurden bisher zur Untersuchung disper
ser Mehrphasenströmungen, beispielsweise Staub-, Suspensions-,
Blasen- und Aerosolströmungen benutzt. Zwischenzeitlich sind
integrierte Mikrosensoren vorgestellt worden, die auch zur
Untersuchung von Kapillargefäßen einsetzbar sind. Hier sei auf
das deutsche Gebrauchsmuster 295 10 289.6 verwiesen.
Der bekannte Stand der Technik zeigt jedoch keinerlei Vor
richtungen, mit deren Hilfe unmittelbare Schlüsse auf die
Auswirkungen von z. B. Pharmaka oder Drogen unter Ausnutzung
der Informationen im Augenhintergrund gewonnen werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine ophthalmikroskopische
Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhinter
grundes mit Indentationsglas oder Indentationstrichter sowie
Beobachtungstubus und Auflichtbeleuchtung anzugeben, wobei es
diese Vorrichtung gestattet, kapillare Strömungen und den
Sauerstoff-Sättigungszustand von Gefäßen der Retina oder
Choroidea festzustellen, ohne daß auf invasive Methoden
zurückgegriffen werden muß.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Gegen
stand gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1, wobei die
Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen umfassen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bestimmte im
Gehirn des Probanden vorliegende organische Verhältnisse sich
in Veränderungen der Gefäße insbesondere der Choroidea des
Auges niederschlagen. Eine frühzeitige Analyse dieser Ver
hältnisse kann zur Erkennung pathologischer Zustände, wie
beispielsweise Diabetes mellitus, herangezogen werden oder zur
Untersuchung von Auswirkungen von Pharmaka oder Drogen
Verwendung finden.
Die im Augenhintergrund erkennbaren Zusammenhänge stellen
damit ein indirektes Abbild der Zustände des Gehirns dar.
Erfindungsgemäß wird bei der ophthalmikroskopischen Vor
richtung der Beobachtungstubus so ausgebildet, daß dieser
einen Strahlteiler aufnehmen kann. Der Strahlteiler dient
erfindungsgemäß zum Projizieren des Bildes sowohl auf eine
vorzugsweise Festkörper-Kamera als auch auf einen faser
optischen Sensor zur Ortsfilteranemometrie mit Differenz
gitter. Der faseroptische Sensor dient dabei der Bestimmung
des Blutflusses, der Mikrozirkulation und/oder der Sauer
stoffsättigung von Gefäßen der Retina und/oder der Choroidea.
Insbesondere gelingt es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die Choroidea, d. h. die gefäß- und pigmentreiche Aderhaut des
Auges, das Pigmentephitel und den die Stäbchen-Zapfen-Schicht
der Netzhaut versorgenden hinteren Abschnitt der Tunica
vasculosa bulbi zu untersuchen.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann auch eine
optoelektronische visuelle Beobachtung des Augenhinter- und
Augenvordergrundes vorgenommen werden, wobei die Beobachtung
mittels Festkörper-Kamera auch zur Justage des faseroptischen
Sensors dient. Der faseroptische Sensor kann in einer Ausge
staltung der Erfindung so ausgebildet sein, daß mittels
zusätzlicher Beleuchtungs-Lichtleitfasern und unterschied
lichen Beleuchtungswellenlängen eine Kantenbeleuchtung möglich
ist, so daß sich der faseroptische Sensor durch sich aus
bildende Farbgrenzen z. B. bezogen auf ein Kapillargefäß aus
richten läßt, d. h. in eine zum Gefäß parallele Lage justiert
bzw. positioniert werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Auf
lichtbeleuchtung so ausgebildet, daß sowohl Licht im sicht
baren als auch im infraroten Bereich erzeugt werden kann,
wodurch auswerteseitig in an sich bekannter Weise die Sauer
stoffsättigung von Blut in den untersuchten Mikrogefäßen
bestimmbar ist.
Vorzugsweise ist der Beobachtungstubus mit einer koaxialen
Auflicht-Beleuchtungseinrichtung umgeben, wobei als
Beleuchtungsmittel eine Gleichlichtquelle einsetzbar ist.
Durch ein im Strahlengang angeordnetes, als Bestandteil des
Beobachtungstubus ausgebildetes Objektiv ist eine wünschens
werte vergrößerte Abbildung des Augenhintergrundes auf der
Festkörper-Kamera bzw. dem faseroptischen Sensor möglich, so
daß einzelne Gefäße oder Gefäßabschnitte, insbesondere Kapil
larstrukturen, gezielt untersucht werden können.
Mittels einer erfindungsgemäßen Bildverarbeitungs- und Aus
werteeinrichtung z. B. in Form eines Personalcomputers, besteht
die Möglichkeit, ein Bildmapping durchzuführen, wobei zeitab
hängige Untersuchungen möglich sind.
Durch ein derartiges Bildmapping mit entsprechendem Vergleich
können Wirkungsverläufe bzw. Wirkungszusammenhänge aufgedeckt
werden, wobei durch wiederholte Untersuchungen zu vorgegebenen
Zeitabschnitten auch Langzeitauswirkungen, z. B. von Pharmaka
oder Drogen, feststellbar sind.
Durch Vergleichsmessungen hinsichtlich des Blutflusses im
Kapillarbereich auf der Netzhaut, d. h. Messungen sowohl im
Augenhinter- als auch Augenvordergrund besteht die Möglich
keit, eine Früherkennung von Krankheiten nichtinvasiv durch
zuführen, wobei als weitere Untersuchungsparameter die bereits
erwähnte Bestimmung der Sauerstoffsättigung herangezogen wird.
Der erfindungsgemäß verwendete faseroptische Sensor ist so
ausgebildet, daß das von bewegten Teilchen, z. B. Blutkörper
chen, reflektierte Licht auf ein faseroptisches Differenz
gitter abbildbar ist, wobei ausgangsseitig eine Reihe von
Lichtimpulsen erhalten wird, welche von den im Anschluß an das
Fasergitter befindlichen Photoempfängern erfaßt und in ein
elektrisches Signal umgewandelt wird. Die Geschwindigkeit der
Teilchen und damit die Strömungsgeschwindigkeit wird aus der
ermittelten Frequenz und den geometrischen Daten des Faser
gitters, d. h. der Gitterkonstante, sowie dem jeweiligen
Abbildungsmaßstab berechnet. Durch den Einsatz eines inte
griert-optischen Sensors umfassend ein Differenzgitter sowie
Lichtleitern und entsprechenden Empfängern, ggfs. auch
Beleuchtungslichtleitern, ist eine weitere Miniaturisierung
der Gesamtstruktur des Sensors denkbar, wobei hier Gitter
konstanten im Bereich von 10 bis 30 µm liegen. Mit einem
derartigen integriert-optischen Sensor kann die Beobachtungs- und
Untersuchungsvorrichtung weiter verkleinert werden, so daß
deren Einsatz ambulant und mit geringem Aufwand durch den
behandelnden Arzt möglich ist.
Es liegt im Sinne der Erfindung, daß der faseroptische Sensor
auf der Basis der Ortsfilter-Anemometrie sich nicht nur zur
Geschwindigkeitsmessung, sondern auch zur Bewegungsrichtungs-Er
kennung sowie zur Erfassung der Teilchengröße und Teilchen
konzentration innerhalb der untersuchten Gefäße herangezogen
werden kann. Der eingesetzte Sensor wird von seiner konstruk
tiven Ausbildung her so ausgestaltet, daß er zur Verwendung
bei der Bestimmung der Geschwindigkeit einer Blutströmung im
menschlichen Kapillarsystem des Auges mit dem Zweck der Beur
teilung der Funktion der Mikrozirkulation geeignet ist. Durch
die Kombination von visueller Erkennung und Aufzeichnung des
Augenhintergrundes mittels der Festkörper-Kamera und dem
faseroptischen Sensor kann in vorgegebenen Zeitabschnitten
auch die relativ geringe Geschwindigkeit der Teilchen, die im
Bereich von 0,4 bis maximal 7 mm/sec liegt, bestimmt werden.
Im Sinne der erwähnten wünschenswerten Miniaturisierung des
faseroptischen Sensors kann die Anordnung von Gitterfasern mit
unterschiedlichen Gitterkonstanten seitlich versetzt zu einer
gedachten gemeinsamen Gitterachse erfolgen, wobei bei einer
derartigen alternierenden Struktur des Sensorkopfes mit den
Gitterfasern diese Struktur z. B. in Form einer Z- oder Säge
zahnstruktur technologisch leichter umsetzbar ist, indem
entsprechend gestaltete Ätzgräben auf einem Substrat ausge
bildet werden, und in diese Gräben dann ein Einsetzen der
entsprechenden Fasern erfolgt. Vorzugsweise werden also
faseroptische Sensoren eingesetzt, die eine gitterförmige
Anordnung von Lichtleitfasern unter Bildung eines Sensorkopfes
aufweisen. Das auf die Lichtleitfasern fallende Intensitäts
muster, erzeugt durch die Bewegung von Teilchen in dispersen
Mehrphasenströmungen oder optischen Inhomogenitäten der zu
untersuchenden Oberfläche, wird an entsprechende photosensi
tive Selektoren weitergeleitet. Die Ausbildung eines Diffe
renzgitters ist dann zweckmäßig, wenn niederfrequente Stör
anteile aus dem Signal eliminiert werden sollen, wobei bei dem
Differenzgitter davon ausgegangen wird, zwei um eine halbe
Gitterkonstante versetzte Einfachgitter anzuordnen.
Alles in allem gelingt es, mit der erfindungsgemäßen Kom
bination umfassend eine Festkörper-, insbesondere CCD-Kamera,
und einen faseroptischen Sensor, eine ophthalmikroskopische
Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe eine Vielzahl von
Informationen aus dem Augenhintergrund eines Probanden
gewonnen werden kann, um unmittelbare Rückschlüsse z. B. auf
den Einfluß von Pharmaka oder Drogen ziehen zu können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit bekannten, aus der
faseroptischen Sensortechnik vorliegenden Auswerteeinrich
tungen verbunden werden, wobei zusätzlich der aus der visu
ellen Beobachtung gewonnene Informationsgehalt zur Diagnose
heranziehbar ist. Darüber hinaus dient die visuelle Beobach
tungseinrichtung bestehend aus der erwähnten Festkörper-Kamera
sowie einem Monitor, dem Justieren des entsprechend positio
nierbaren faseroptischen Sensors bezogen auf ausgewählte
Abschnitte des Gefäßsystems bzw. einer selektierten Kapillare.
Damit ermöglicht die Erfindung eine umfassende Untersuchung
des Fundus oculi, d. h. des Augenhintergrundes, nämlich der
Netzhaut, der Netzhautgefäße und der Sehnervpapille, so daß
dort sich vollziehende Veränderungen, die z. B. pathognomonisch
für bestimmte Augenleiden und Allgemeinerkrankungen, wie z. B.
Pateriosklerose, Diabetes mellitus, TBK und Toxoplasmose sind,
frühzeitig festgestellt werden können, ohne daß es weiterer
invasiver Methoden bedarf. Damit wird insbesondere über die
ergänzende Möglichkeit der Untersuchung von
Sauerstoffsättigung und Kapillarströmung sowie von Zirkula
tionen eine eindeutigere Bestimmung der Anomalien des Fundus
oculi möglich.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Figuren sowie eines
Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
Hierbei zeigen
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgehend von einem Beobachtungstubus und
Fig. 2 ein Blockschaltbild mit Darstellung der Verbindung der
einzelnen Komponenten gemäß Ausführungsbeispiel.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung wird zunächst vom zu
untersuchenden Objekt, nämlich dem Auge 1 eines Probanden
ausgegangen. Die Untersuchungsvorrichtung umfaßt einen
Beobachtungstubus 2, an dessen objektseitigen Ende ein Inden
tationsglas oder ein Indentationstrichter mit entsprechender
Vergrößerungseinrichtung 3 bzw. Objektiv angeordnet ist.
Eine vorzugsweise koaxiale Auflichtbeleuchtungseinrichtung 4
führt Strahlung im sichtbaren und Infrarotbereich zu. Zweck
mäßigerweise wird eine Gleichlicht-Ringleuchte oder eine
Kaltkathodenröhre eingesetzt. Darüber hinaus kann die Strah
lung auch über Lichtwellenleiter möglichst homogen und
gleichmäßig verteilt eingebracht bzw. zugeführt werden.
Innerhalb des Beobachtungstubus 2 ist ein Strahlteiler 5
angeordnet, welcher zum einen das erhaltene Bild auskoppelt
und auf eine Festkörper-Kamera 6 projiziert. Die Festkörper-Ka
mera 6 kann beispielsweise eine an sich bekannte CCD-Ma
trixkamera sein.
Am dem Objekt abgewandten Ende des Beobachtungstubus 2 ist
dieser mit einer Aufnahmeeinrichtung für den faseroptischen
Sensor 7 versehen. Diese Aufnahmeeinrichtung kann so ausge
bildet sein, daß eine X-Y-Positionierung des faseroptischen
Sensors 7 möglich ist, um diesen auf ein bestimmtes Kapillar
gefäß oder dergleichen selektiv ausrichten zu können. Ergän
zend besteht die Möglichkeit nicht nur der karthesichen
Positionierung in X- und Y-Richtung, sondern auch eines um die
optische Achse möglichen Verdrehens des faseroptischen Sensors
7. Die Verteilungsverhältnisse der projizierten Strahlung
mittels des Strahlteilers 5 betragen 70-90% zum Sensor 7 und
ca. 30-10% zur Kamera 6.
Bei einem Ausführungsbeispiel wird also von einer an sich
bekannten video-ophthalmikroskopischen Beobachtungsvorrichtung
ausgegangen, die hinsichtlich der Auflichtbeleuchtung so
erweitert wurde, daß nunmehr auch Strahlung im infraroten
Bereich erzeugt werden kann. Die bekannte Vorrichtung ist dann
durch Aufnahme des Strahlteilers 5 so ausgebildet, daß
zusätzlich der erwähnte faseroptische Sensor 7 eingesetzt
werden kann, mit dessen Hilfe z. B. die Strömungsgeschwin
digkeit von Teilchen im Kapillarsystem ermittelt werden kann
und/oder der Sauerstoffsättigungsgrad ermittelbar ist.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Blockschaltbild wird
wiederum vom Auge 1 ausgegangen, sowie eine Vergrößerungs
einrichtung 10 erwähnt, die mit einem Dreispiegelhaftglas 11
zum Erhalt eines dreidimensionalen Abbildes in Verbindung
steht. Ebenso ist eine Auflicht-Beleuchtungseinrichtung 4 als
Gleichlichtquelle vorgesehen und ein faseroptischer Sensor 7
angeordnet. Die Beobachtung des vom Dreispiegelhaftglas 11
erhaltenen Bildes erfolgt mittels einer CCD-Farbkamera 12, die
der Festkörper-Kamera 6 bei der Beschreibung gemäß Fig. 1
entspricht.
Ausgangsseitig ist die CCD-Farbkamera 12 mit einem Farbmonitor
13 verbunden. Das Bildsignal der CCD-Farbkamera 12 wird
darüber hinaus entweder unmittelbar einem Farbdrucker 14
zugeführt oder gelangt als weiteres Eingangssignal auf eine
elektronische Auswerteeinrichtung 15, z. B. einen Personal
computer.
An diese elektronische Auswerteeinrichtung wird über einen
geeigneten Signalverstärker 16 der faseroptische Sensor 7
angeschlossen.
Das auf dem Farbmonitor 13 erkennbare Bild des Augenhinter
grundes kann zur Justage des Gitters des faseroptischen
Sensors 7 benutzt werden. Darüber hinaus ist ein Mapping
erhaltener Bilder möglich, wobei diese mit Ergebnissen aus der
Geschwindigkeit und Sättigungsmessung mittels des faseropti
schen Sensors ergänzt und entsprechend dokumentiert werden
können.
Durch die Anordnung gemäß Ausführungsbeispiel ist eine
dynamische Messung sowie ein zeitabhängiges Messen gegeben,
wobei auch Veränderungen der Netzhautgefäße über einen vor
bestimmten längeren Zeitraum bestimmbar sind.
Bei der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Vorrichtung
gelingt es, durch den Erhalt gleichzeitiger Untersuchungs
ergebnisse hinsichtlich visuellem Abbild und ergänzenden
Merkmalen des untersuchten Abschnittes des Augenhintergrundes
hinsichtlich Strömungsgeschwindigkeit und/oder Sauerstoff
konzentration neue Erkenntnisse über Anomalien und krankhafte
Veränderungen des Fundus oculi, insbesondere der Präkapillaren
der Netz- und Aderhaut zu gewinnen, ohne daß auf invasive oder
andere ergänzende Methoden zurückgegriffen werden muß.
1
Auge
2
Beobachtungstubus
3
Vergrößerungseinrichtung/Objektiv
4
Auflicht-Beleuchtungseinrichtung
5
Strahlteiler
6
Festkörper-Kamera
7
faseroptischer Sensor
10
Vergrößerungseinrichtung
11
Dreispiegelglas
12
CCD-Farbkamera
13
Farbmonitor
14
Farbdrucker
15
Auswerteeinrichtung/Personalcomputer
16
Verstärker
Claims (7)
1. Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und
Untersuchung des Augenhintergrundes mit Indentationsglas oder
Indentationstrichter sowie Beobachtungstubus und Auflicht
beleuchtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Beobachtungstubus (2) einen Strahlteiler (5) zum
Projizieren des Bildes auf eine vorzugsweise Festkörper-Kamera
(6) einerseits sowie auf einen faseroptischen Sensor (7) zur
Ortsfilter-Anemometrie mit Differenzgitter andererseits auf
weist, wobei der faseroptische Sensor (7) zur Bestimmung des
Blutflusses, der Mikrozirkulation und/oder der Sauerstoff
sättigung von Gefäßen der Retina und/oder der Choroidea dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beleuchtungseinrichtung (4) Lichtstrahlung im sicht
baren und infraroten Bereich erzeugt, wobei der faseroptische
Sensor (7) Photoempfänger aufweist, welche im entsprechenden
Wellenlängenbereich selektiv sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der faseroptische Sensor (7) am Ende des Beobachtungstubus
(2) und zur optischen Achse justierbar angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zum Auge (1) gewandte Ende des Beobachtungstubus (2)
mit einer koaxialen Auflicht-Beleuchtungseinrichtung (4)
umgeben ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines im Strahlengang angeordneten Objektives (3;
10) eine vergrößerte Abbildung auf der Festkörper-Kamera (6)
und/oder dem faseroptischen Sensor (7) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Festkörper-Kamera (6) farbselektiv ist und mit einer
Bildverarbeitungseinrichtung sowie einem Monitor (13) ver
bunden ist, wobei die erhaltene Bildinformation zum Justieren
und Positionieren des faseroptischen Sensors (7) nutzbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der faseroptische Sensor (7) mit einer elektronischen
Auswerteeinrichtung (15) in Verbindung steht, welche ebenso am
Ausgang der Festkörper-Kamera (6) oder der Bildverarbeitungs
einrichtung angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996150117 DE19650117A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhintergrundes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996150117 DE19650117A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhintergrundes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19650117A1 true DE19650117A1 (de) | 1998-06-04 |
Family
ID=7813507
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996150117 Withdrawn DE19650117A1 (de) | 1996-12-03 | 1996-12-03 | Ophthalmikroskopische Vorrichtung zur Beobachtung und Untersuchung des Augenhintergrundes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19650117A1 (de) |
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1996
- 1996-12-03 DE DE1996150117 patent/DE19650117A1/de not_active Withdrawn
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