DE1964949B2 - Vorrichtung zum konzentrieren einer loesung oder suspension - Google Patents
Vorrichtung zum konzentrieren einer loesung oder suspensionInfo
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Description
35
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Konzentrieren einer Lösung oder
Suspension bis zum plastischen Zustand, bestehend eus eimer an ein Zuführrohr angeschlossenen Entspannungsdüse,
die in eine mit Gasabzug versehene Expansionskammer mündet, an deren Boden eine
Schneckenaustragsvorrichtung vorgesehen ist, die mindestens zwei Schneckenwellen aufweist.
Mit derartigen Vorrichtungen werden Lösungen durch Entspannung verdampft, indem eine gegebenenfalls
erwärmte Lösung aus einem Raum höheren Drucks in einen Raum niedrigeren Drucks entspannt
wird. Dabei findet, entsprechend dem Wärmein'halt der Ausgangslösung und dem Siedepunkt des Lösungsmittels,
unter Abkühlung eine Teilverdampfung und eine Phasentrennung in Lösungsmitteldampf und
Konzentrat statt. Die so eingedickte Lösung ist infolge der Konzentrationserhöhung und infolge der Abkühlung
bei der Entspannung wesentlich viskoser als die Ausgangslösung. Man treibt deshalb die Entspannungsverdampfung
mittels Düse nur so weit, daß ein noch fließendes, leicht zu handhabendes Konzentrat
entsteht. Würde man höher aufkonzentrieren, fiele das Gut in Form von Flocken oder Fladen an und
würde die Expansionskammer verschmutzen.
Es sind jedoch bereits Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, mit denen Lösungsmittel aus
einer Polymerlösung oder aus einem flüssigen Sirup ausgetrieben werden, indem die Lösungen durch Düsen
in eine Expansionskammer eingegeben werden. In beiden Fällen entstehen sofort ein bzw. mehrere
hochviskose Stränge beim Austreten aus der Düse. Dies liegt daran, daß die Vorrichtung mit geringer
Austrittsgeschwindigkeit der Losung oder Suspension arbeitet oder daß im speziellen Fall ein sehr schnell
verflüchtigendes Lösungsmittel verwendet wird. Im er='on Falle hat die Vorrichtung einen geringen
Durchsatz; der zweite Fall läßt sich in der Regel aus chemischen Gründen oder aus Kostengründsn sowie
aus Gründen des Umweltschutzes nicht verwirklichen. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb,
eine Vorrichtung zu finden, mit der sich ein höherer Viskositätsgrad des Konzentrats erreichen läßt, ohne
daß dieses bereits in Strangform anfallt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Entspannungsdüse so tief über einer von Schnekkenwellen
gebildeten Wanne angeordnet ist, daß die von der Entspannungsdüse ausgeschleuderten, nicht
mehr fließfähigen Konzentratsfladen von den rotierenden Schneckenwellen vollständig erfaßt und eineezogen
werden können.
" Dadurch wird erreicht, daß die Vorrichtung trotz hohen Durchsatzes ein höheres Konzentrat gewährleistet,
das bei der Entspannungsverdampfung in Form von Flocken und Fladen anfällt. Durch die erfindungsgemäße
Maßnahme wird das gesamte aus der Düse ausgeschleuderte Konzentrat von den Schnekkenwellen
erfaßt, so daß keine Verschmutzung der Wände der Expansionskammei stattfinden kann, die
zu Störungen des Betriebes führen würde. Die Schneckenaustragsvorrichtung ist dabei so gestaltet,
daß sie selbstreinigend wirkt, d.h., daß die Gewindegänge der Schneckenwellen sich gegenseitig sauber
schaben. Im Prinzip ist es gleichgültig, ob die Schnekkenwellen gegenläufig oder gleichsinnig drehen. Es
hat sich jedoch gezeigt, daß die gegenläufige Anordnung eine bessere Förderung verursacht, weil das von
der Entspannungsdüse herabfallende Produkt von den Schnecken erfaßt wird, insbesondere wenn diese von
außen nach innen über oben nach unten drehen.
Nach einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Schneckenaustiagsvorrichtung
vier Schneckenwellen auf, die V-förmig angeordnet sind. Sie arbeiten vorzugsweise
selbstreinigend und sind ebenfalls vorzugsweise von außen nach innen über oben nach unten drehbar. In
vorteilhafter Weise haben die Schneckengänge eine geringe Steigung, so daß das geförderte Gut einen
Pfropfen am Schneckengehäuse bildet und somit die Auslaßöffnung der Schneckenaustragsvorrichtung
abdichtet und in hochviskoser Form austritt.
Nach einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Wandung der Expansionskammer
und gegebenenfalls der Außenmantel der Entspannungsdüse mit Kühlelementen ausgestattet. Diese
verursachen, daß ein Teil der Lösungsmitteldämpfe in der Expansionskammer zu einem dünnen Film auf
den gekühlten Flächen kondensiert und damit die Bildung von Anbackungen durch Konzentratspritzer
vermieden wird.
In einer Zeichnung sei nun die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel schematisch
dargestellt und ihre Arbeitsweise näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Vorrichtung im Schnitt und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie B + B in Fig. 1.
Eine zu konzentrierende Lösung wird über ein Zuführrohr 1 durch eine Entspannungsdüse 2 in eine
Expansionskammer 3 expandiert. Ihre Wände 4 weisen Kühlelemente 5 auf. Die Lösungsmitteldämpfe
verlassen die Expansionskammer 3 durch ein Ab-
zugsrohr 6 und werden zu einem nicht dargestellten Kühler geführt, wo sie kondensieren. Das in der Expansionskammer
3 in Form von Flocken und Fladen anfallende Konzentrat wird von d^n Schneckenwellen
7, 8, 9, 10 der Schneckemustragsvorrichtung 11 erfaßt und durch die Austrittsöffnung 12 gepreßt, so
daß es in hochviskoser Form anfällt. Die Schneckenwellen sind von einem Gehäuse 13 umgeben, das mit
Temperierelementen 15, 16 für Beheizung und/oder Kühlung ausgestattet ist. Die Entspannungsdüse 2 ist
mit einer einstellbaren Drosseleinrichtursg 17 versehen.
Eine 33%ige, bei 40° C 11 200 cP zähe Lösung eines
Polymerisats mit einer spezifischen Wärmekapazität von 0,64 kcal/kg grd in einem Lösungsmittel mit
einer spezifischen Wärmekapazität von 0,88 kcai/kg grd, einer Verdampfungswärme von 120 kcal/kg und
einem Dampfdruck von 100 Torr bei 40° C wird mittels Zahnradpumpe bei einem Mengenstrom von 129
kg/h unter einem Druck von 22 kg/cm2 durch einen Doppelrohr-Wärmeaustauscher gedrückt und dabei
von 45° C auf 125° C erwärmt. Diese Lösung wird dann über eine drosselbare Düse 2 in eine Expansionskammer
3 einer vierwelligen Schneckenaustragsvorrichtung 11, in der ein Druck von 100 Torr
herrscht, entspannt. Sk- wird dabei von 33% auf 55% Polymerisatgehalt konzentriert und kühlt sich von
125° C auf 66° C ab. Aus der Entspannungsdüse 2 werden mit hoher Geschwindigkeit nicht mehr fließfähige,
plastische Konzentratfladen in die aus den vier Schneckenwellen gebildete Wanne geschleudert und
von den mit 120 U/min rotierenden Schnecken vollständig erfaßt und eingezogen. Die Phasentrennung
in Konzentrat und Lösungsmitteldampf geschieht in
ίο der sich erweiternden Düse 2, zwischen Düse 2 und
Schneckenwelle 7, 8,9,10 und beim Zusammenpressen des teilweise schaumigen Konzentrats durch die
Schneckenwellen.
Das so hergestellte Konzentrat mit 55% Polymerisatgehalt wird von der vierwelligen Schneckenaustragsvorrichtung
über ein geschlossenes Gehäusestück und über eine Austrittsöffnung 12 mit einem Mengenstrom
von 77,3 kg/h in die Atmosphäre oder in einen unter gewünschtem Über- oder Unterdruck stehenden
Raum ausgestoßen.
Wird die Entspannungsverdampfung auf die vorbekannte Art und Weise durchgeführt, also ohne Verwendung
einer Schneckenaustragsvorrichlung, mit der anfallende Flocken und Fladen vollständig erfaßt
werden könnten, so kann wegen der dann erforderlichen Fließfähigkeit des Konzentrats die Polymerlösung
von 33% lediglich auf etwa 40% Polymerisatgehalt konzentriert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Konzentrieren einer Lösung oder Suspension bis zum plastischen Zustand,
bestehend aus einer an ein Zuführrohr angeschlossenen Entspannungsdüse, die in eine mit
Gasabzug versehene Expansionskammer mundet, an deren Boden eine Schneckenaustragsvornchtung
vorgesehen ist, die mindestens zwei Schnekkenwellen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entspannungsdüse (2) so tief über einer von Schneckenwellen (7,8,9,10) gebildeten
Wanne angeordnet ist, daß die von der Entspannungsdüse (2) ausgeschleuderten, nicht mehr »5
fließfähigen Konzentratfladen von den Schnekkenwellen (7,8,9,10) vollständig erfaßt und eingezogen
werden können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneckenaustragsvorrich- a0 tung (11) vier Schneckenwellen (7, 8, 9, 10) aufweist,
die V-förmig angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Schneckenwellen
(7,8,9,10) von außen nach innen über oben nach
unten drehbar sind.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (4) der
Expansionskammer (3) mit Kühlelementen (5) ausgestattet ist.
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