DE19649204A1 - Plasmapolymere nichtklebende Schicht auf einem Haftklebstoff - Google Patents
Plasmapolymere nichtklebende Schicht auf einem HaftklebstoffInfo
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- B05D—PROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
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- B05D1/62—Plasma-deposition of organic layers
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- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
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- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine plasmapolymere nicht klebende Schicht auf einem
Haftklebestoff.
Klebfolien, Haftetiketten, selbstklebende Fußbodenbelege, Umleimer, Furniere
generell selbstklebend ausgestattete Produkte sind in ihrer Normalform wie
folgt aufgebaut: Sie bestehen aus einem später sichtbaren Obermaterial oder
Trägermaterial, wie z. B. Papier, Folien- und Filmmaterial oder Furnier, dem
Haftklebstoff und dem zum Schutz dieses Klebstoffs verwendeten
Abdeckpapier. Abdeckpapiere erfüllen die Aufgabe, einen Haftklebstoff
temporär zu schützen, ohne dessen spätere Klebrigkeit (den Tack) zu
vermindern. Das Abdeckpapier ist auf seiner Oberfläche mit dehäsivem Silikon
beschichtet und daher zum einen teuer und zum anderen im allgemeinen nicht
wiederverwertbar. Einem normalen Recyclingprozeß (z. B. Altpapierrecycling)
sind solche Abdeckpapiere nicht zuführbar, da ein zu hoher Silikonanteil im
Recyclat dessen Eigenschaften negativ beeinflußt.
Außerdem sind durch das Vorhandensein des Abdeckmaterials die Produkte
schwerer und größer. Dies fällt bei großen Einheiten ins Gewicht. Es sind
Verfahren bekannt, bei denen eine Klebfolie ohne Abdeckfolie (Linerless)
dadurch aufgewickelt werden kann, daß ein sogenanntes Release Coating
(dehäsive Beschichtung) auf der Etikettenoberseite aufgebracht ist und somit
ein Verblocken des Klebstoffes mit der Folie verhindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, preiswerte und umweltfreundliche
klebfähige Produkte anzugeben, die eine Klebeschicht ohne silikonisierte
Abdeckpapiere aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 und 2 angegebene
Erfindung gelöst. Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
Das mit einem Haftklebstoff beschichtete Trägermaterial wird auf seiner
Klebseite mit einer plasmapolymeren nichtklebenden Schicht versehen. Diese
Schicht wird im Plasmapolymerisationsprozeß aufgebracht. Durch die
Verwendung von Monomeren mit der sich dabei bildenden plasmapolymeren
Schicht wird die Klebschicht desaktiviert. Dadurch wird erreicht, daß der Tack
des Haftklebstoffes vollständig verschwindet. Das Selbstklebeprodukt kann so
ohne Schaden transportiert und gelagert werden. Es lassen sich plasmapolymere
Schichten aus einer Vielzahl von Monomeren herstellen. Im allgemeinen sind sie
dreidimensional stark vernetzt. Durch die Wahl der Ausgangsmonomere im
Plasmapolymerisationsprozeß kann die Temperaturbelastbarkeit und
Chemikalienbeständigkeit der Schicht gesteuert werden. Auch der
Vernetzungsgrad der plasmapolymeren Schichten wird durch die Wahl der
Plasmaparameter Druck, Gasfluß, Leistung, Frequenz und Geometrie variiert.
Diese Einstellmöglichkeiten in der Plasmapolymerisationsprozeßführung
erlauben es, Schichten herzustellen, die für die eingesetzte
Reaktivierungsmethode optimiert sind, z. B. schwach vernetzte
Kohlenwasserstoffschichten lassen sich thermisch deutlich schneller zerstören, als
hochvernetzte Schichten aus siliciumorganischen Substanzen. Andererseits
bestimmen die gleichen Parameter auch die chemische und thermische
Beständigkeit. Die Schicht ist mit jedem Monomer herstellbar. Dem Monomer
kann auch ein nichtpolymerisierendes Trägergas zugemischt werden. Bei
gegebenen Parametern wird die Schichtdicke, die das wesentliche Kriterium für
das Verschwinden des Tacks ist über die Beschichtungszeit eingestellt. Diese
Schichtdickenbereiche sind so, daß die plasmapolymeren Schichten noch
hochflexibel sind und die Bewegungen, denen z. B. eine Folie unterworfen wird,
problemlos mitvollziehen, ohne Schaden zu nehmen. Dadurch können auch
Hot-Melt-Klebstoffe, die einen nicht unerheblichen kalten Fluß aufweisen,
zuverlässig geschützt werden. Die geringen Schichtdicken und damit die
geringen Stoffmengen führen dazu, daß plasmapolymere Schichten einen
Recyclingschritt nicht stören. Die Schichtdicke beträgt 1 bis 10.000 nm,
vorzugsweise liegt sie zwischen 50 und 300 nm. Die Schicht verliert ihre
desaktivierende Wirkung bis zu einem Druck von 0,03 N/nm² und einer
Temperatur von 70°C nicht.
Unmittelbar vor der Verwendung des Selbstklebeproduktes wird die
Haftklebstoffbeschichtung durch chemische oder physikalische Verfahren
reaktiviert.
Für die Reaktivierung gibt es verschiedene chemische oder physikalische
Verfahren. Dabei können chemische Verfahren solche sein, die die
plasmapolymere Schicht durch z. B. Lösungsmittel zerstören und dadurch die
darunterliegende unveränderte Klebstoffschicht wieder wirksam machen. Die
Desaktivierungsschicht kann aber auch durch physikalische Verfahren, wie
Wärmeeinwirkung, Strahlung oder mechanisches Zerstören und Abtragen oder
mechanisches Mischen der Polymerbeschichtung mit dem darunterliegenden
Haftklebstoff, unwirksam gemacht werden. Beispielsweise kann die Schicht auch
durch Abrollen von metallischen Bürsten auf dem beschichteten Trägermaterial
deaktiviert werden, wobei die Desaktivierungsschicht durchstochen wird und
damit die Klebrigkeit wieder hergestellt werden kann.
Ein Beispiel für eine plasmapolymere nichtklebende Schicht ist unten
wiedergegeben.
Im Verfahren der Plasmapolymerisation mit folgenden Parametern:
Frequenz: 2.45 GHz
Gasmengen: 60 sccm Isopren; 10 sccm Argon
Druck: 0,25 mbar
Leistung: 600 W
Zeit: 80 sec
Gasmengen: 60 sccm Isopren; 10 sccm Argon
Druck: 0,25 mbar
Leistung: 600 W
Zeit: 80 sec
unter Verwendung eines Generators von 0-1.000 GHz mit einem Druckbereich
10-3 -: 10 mbar wurde eine Schicht der Dicke von 210 nm hergestellt.
Etikettenmaterial, bei dem es sich um satiniertes Papier (80 g/m²) mit einem
permanent haftenden Acrylatkleber handelt, wird durch die im o. g.
plasmapolymere Isoprenschicht deaktiviert. Ein Blocktest bei 70°C, einem Druck
von 0,03 N/mm² und einer Dauer von 100 Std. zeigte, daß die Desaktivierung
ab einer Schichtdicke von 150 nm gegeben ist. Dieser Test war unabhängig vom
unterschiedlichen Vernetzungsgrad der plasmapolymeren Schichten. Die FTIR-
Spektren in Fig. 1 zeigen, daß plasmapolymere Schichten mit unterschiedlichen
Vernetzungsgraden herstellt werden können. Insbesondere die Banden
zwischen ca. 600 und 1250 cm sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Der beste
Strukturerhalt und damit der geringste Vernetzungsgrad ist im oberen Spektrum
gegeben, in dem genau diese Linien deutlich ausgeprägt sind. Im untersten
Spektrum ist dagegen der Strukturerhalt am schlechtesten.
Die Reaktivierung wurde physikalisch über eine speziell entwickelte
kontinuierlich arbeitende Bürstenvorrichtung vorgenommen. Besonders
angepaßt waren der Bürstenanpreßdruck, das Bürstenmaterial und die Bürsten
geschwindigkeit. Die besten Ergebnisse konnten mit einer Messingbürste und
einer Relativgeschwindigkeit von 1 cm/sec erzielt werden. Die Reaktivierung
des Tacks wurde mit einem modifizierten Rolling-Ball Test ermittelt, bei dem
die Anlaufstrecke der Kugel und die Meßstrecke dieselbe Neigung haben. Fig. 2
zeigt die Ergebnisse für eine reaktivierte und eine unbeschichtete Probe. Für die
desaktivierte Probe ist keine Verzögerungsstrecke meßbar.
Claims (4)
1. Plasmapolymere nicht klebende Schicht auf einem Haftklebestoff, die die
Klebrigkeit desselben aufhebt, dadurch gekennzeichnet, daß sie im
Verfahren der Plasmapolymerisation erzeugt wird.
2. Mit einem Haftklebstoff und einer auf dem Haftklebstoff befindlichen
Schicht nach Anspruch 1 versehenes Flächengebilde, wobei die Schicht vor
dem Aufkleben des Flächengebildes auf eine Unterlage chemisch oder
physikalisch entfernbar ist.
3. Plasmapolymere Schicht nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht eine Dicke von 1-10.000 nm aufweist
4. Plasmapolymere Schicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht eine Dicke
von 50-300 nm aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19649204A DE19649204A1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-27 | Plasmapolymere nichtklebende Schicht auf einem Haftklebstoff |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19544290 | 1995-11-28 | ||
DE19649204A DE19649204A1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-27 | Plasmapolymere nichtklebende Schicht auf einem Haftklebstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19649204A1 true DE19649204A1 (de) | 1997-06-05 |
Family
ID=7778588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19649204A Ceased DE19649204A1 (de) | 1995-11-28 | 1996-11-27 | Plasmapolymere nichtklebende Schicht auf einem Haftklebstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19649204A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001070416A2 (de) * | 2000-03-20 | 2001-09-27 | Induflex Sondermaschinenbau | Oberfläche, verfahren zu ihrer herstellung sowie gegenstand mit der oberfläche |
DE202009017738U1 (de) | 2009-11-11 | 2010-07-22 | Lohmann Gmbh & Co. Kg | Haftklebesystem mit temporärer Unterdrückung der Anfangsklebkraft der verwendeten Haftklebstoffe |
WO2012152710A3 (de) * | 2011-05-06 | 2013-01-03 | Tesa Se | Verfahren zur erhöhung der adhäsiven eigenschaften einer haftklebemassenschicht, die eine obere und eine untere oberfläche aufweist |
US20140188058A1 (en) * | 2013-01-02 | 2014-07-03 | KCI Licensing. Inc. | Flexible, adherent, and non-polyurethane film wound drape cover |
-
1996
- 1996-11-27 DE DE19649204A patent/DE19649204A1/de not_active Ceased
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2001070416A2 (de) * | 2000-03-20 | 2001-09-27 | Induflex Sondermaschinenbau | Oberfläche, verfahren zu ihrer herstellung sowie gegenstand mit der oberfläche |
WO2001070416A3 (de) * | 2000-03-20 | 2002-03-07 | Induflex Sondermaschb | Oberfläche, verfahren zu ihrer herstellung sowie gegenstand mit der oberfläche |
DE202009017738U1 (de) | 2009-11-11 | 2010-07-22 | Lohmann Gmbh & Co. Kg | Haftklebesystem mit temporärer Unterdrückung der Anfangsklebkraft der verwendeten Haftklebstoffe |
DE102009052511A1 (de) | 2009-11-11 | 2011-05-12 | Lohmann Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur temporären Unterdrückung der Anfangsklebkraft von Haftklebstoffen |
WO2012152710A3 (de) * | 2011-05-06 | 2013-01-03 | Tesa Se | Verfahren zur erhöhung der adhäsiven eigenschaften einer haftklebemassenschicht, die eine obere und eine untere oberfläche aufweist |
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US9561135B2 (en) * | 2013-01-02 | 2017-02-07 | Kci Licensing, Inc. | Flexible, adherent, and non-polyurethane film wound drape cover |
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